Ein bisschen zu viel des Guten
Perfect Passion - VerführerischGretchen ist eine Ghostwriterin mit chronischen Geldproblemen. Da kommt ihr der sehr gut bezahlte, aber zeitintensive Auftrag eines Verlages gerade recht. In einem Anwesen soll sie alte Liebesbriefe sichten ...
Gretchen ist eine Ghostwriterin mit chronischen Geldproblemen. Da kommt ihr der sehr gut bezahlte, aber zeitintensive Auftrag eines Verlages gerade recht. In einem Anwesen soll sie alte Liebesbriefe sichten und daraus ein Buch zusammenschreiben. Sie weiß allerdings nicht, dass hinter diesem Auftrag der isoliert lebende Milliardär Hunter Buchanan steckt, der vorhat, sie zu erobern.
Auch dieser zweite Band der Reihe hat mir an sich gut gefallen, allerdings kann er mit dem ersten Band nicht mehr so ganz mithalten, was vor allem daran liegt, dass ich das Thema nicht so gut umgesetzt finde.
Der Schreibstil der Autorin ist, wenn man ihre außergewöhnliche Namenswahl mal beiseite lässt, wieder leicht und einfach zu lesen, aber mir ist hier die Art der Übersetzung schon ein bisschen aufgestoßen. Manche Formulierungen, wie „war gewesen“ sind einfach auffallend und störend. Dafür fand ich die niveauvolle Sprache weiterhin recht angenehm und auch an die Erzählperspektive habe ich mich inzwischen gewöhnt.
Die Handlung in diesem Roman, die sehr an „Die Schöne und das Biest“ erinnert, fand ich im Grunde echt gut. Allerdings war die Umsetzung nicht ganz so super. Ganz oft fand ich die Geschichte schon sehr grotesk und kurios. Gerade die Sexszenen sind teilweise ein bisschen zu übertrieben beschrieben und manchmal auch unrealistisch. Dafür musste ich einige Male aber auch laut lachen, weil viele Szenen echt komisch sind, ob gewollt oder ungewollt, darüber bin ich mir aber nicht ganz im Klaren. Und auch das Ende war mir ein bisschen zu unrund.
Und auch bei den Charakteren habe ich ein bisschen was zu meckern. Zwar fand ich Gretchen und Hunter sehr sympathisch und auch wieder sehr individuell beschrieben, dafür aber nicht immer ganz nachvollziehbar. Gretchen ist mit ihrer offenen Art ein richtiger Wirbelwind, aber wie sie auf Hunter zugeht, wirkte auf mich schon ein bisschen zu bedürftig. Aber so richtige Probleme hatte ich mit Hunter. Einerseits ist er ein reicher Geschäftsmann, männlich und autoritär, andererseits wirkt er wie ein kleiner Junge, der von nichts eine Ahnung hat. Und dann entwickelt er sich innerhalb von ein paar Seiten einfach zu schnell und unrealistisch weiter.
An sich hat mich auch dieser Band wieder sehr gut unterhalten und ich habe Gretchen und Hunter gern begleitet, aber um mich richtig zu begeistern, hat einfach ein bisschen was gefehlt. Trotzdem freue ich mich schon auf Band drei der Reihe.