Intelligenter, packender 5. Fall für Ava Lee
Der schottische Bankier von SurabayaIm 5. Band der Serie erhält Ava Lee ihren Auftrag nicht von Onkel Chow, sondern von ihrer Mutter Jennie. Diese hat von Theresa Ng, einer Baccaria-Dealerin aus Toronto, erfahren, daß ihre Familie und die ...
Im 5. Band der Serie erhält Ava Lee ihren Auftrag nicht von Onkel Chow, sondern von ihrer Mutter Jennie. Diese hat von Theresa Ng, einer Baccaria-Dealerin aus Toronto, erfahren, daß ihre Familie und die vietnamesische Community um sehr viel Geld betrogen wurde, das in Form von Bargeld in einen Fond investiert wurde. Der Schaden beträgt ca. 30-40 Mio. $. Zuerst kamen die Zinszahlungen pünktlich, aber jetzt ist die Bank geschlossen und der Bankdirektor verschwunden. Nach einer Besprechung mit Onkel Chow ist er mit der Übernahme des Auftrags einverstanden und so agiert Ava wie gewohnt tough und unter Zuhilfenahme diverser Vertrauenspersonen, um an das Geld zu kommen. Wie man Ava bisher schon kennen gelernt hat, ist sie auch in diesem Fall international unterwegs, handelt clever, zögert auch nicht vor einem körperlichen Einsatz und sie kämpft nicht nur mit legalen Mitteln. Nebenbei macht sich Ava viele Sorgen um die Gesundheit des mittlerweile 80-jährigen Onkel Chow.
Dieser Band beginnt etwas anders als die Vorgänger, denn es wird zuerst auf die Gefühle und Befindlichkeiten von Ava eingegangen. Sie erholt sich noch von ihrer Schussverletzung in Macao, die der Leser aus Band 4 kennt. Ihr Privatleben bekommt dieses Mal etwas mehr Platz - ihre Liebe zu Maria wird zum Thema, außerdem ist sie bei der Hochzeit von Amanda als Trauzeugin eingeladen und May Ling hat neue Geschäftsideen, die es abzuwägen gilt. Und auf der anderen Seite ihr Business. Hier ist Ava nicht zimperlich, wenn es um die Erfüllung eines Auftrages geht. Allerdings gab es für mich einen Vorfall in diesem Buch, bei dem sie sich recht naiv verhalten hat, der nicht zu ihrem sonstigen Auftreten passt und der sie persönlich durchaus noch in Schwierigkeiten bringen kann. Mehr möchte ich dazu nicht verraten. Interessant ist in diesem Fall auch wieder, wie auf alte Verbindungen zurückgegriffen wird und Gefallen eingefordert werden. Sehr gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Restaurantbesuche mit den teils köstlichen Speisen, aber auch die Erläuterung kleiner Gesten, die uns Europäern doch sehr fremd sind.
Die Sorgen um Onkel scheinen berechtigt und zusammen mit seiner Haushälterin und Sony, setzt Ava alles daran, die Wahrheit über seine Krankheit erfahren
Gut geeignet erscheint mir dieser Band für Neueinsteiger, da der Autor die wichtigsten Figuren und ihre Hintergründe etwas ausführlicher vorstellt. Ein Personenverzeichnis wäre darüber hinaus trotzdem hilfreich.
Dieser 5. Fall endet mit einigen offenen Fragen bzw. Cliffhangern, so daß ich jetzt schon gespannt auf das nächste Buch warte. Es war für mich wieder ein packender, intelligenter Krimi, den ich gerne weiter empfehle!