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Veröffentlicht am 18.04.2017

Sehr guter Überblick über den Angriff auf Pearl Harbor

Pearl Harbor
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Aus westlicher Sicht sieht man den Angriff auf Pearl Harbor meist nur aus dem amerikanischen Blickwinkel. Takuma Melber ändert das mit seinem Buch und beschreibt, warum Japan die USA im Dezember 1941 angegriffen ...

Aus westlicher Sicht sieht man den Angriff auf Pearl Harbor meist nur aus dem amerikanischen Blickwinkel. Takuma Melber ändert das mit seinem Buch und beschreibt, warum Japan die USA im Dezember 1941 angegriffen hat. Auch wer sich - wie ich - bisher wenig mit der Rolle Japans im Zweiten Weltkrieg auseinander gesetzt hat, bekommt einen sehr guten Überblick über die japanischen Beweggründe, das Für-und-Wider und das amerikanisch-japanische politische Verhältnis vor Kriegseintritt der USA. Auch die militärischen Vorbereitungen und der Angriff selbst werden ausführlich dargelegt.

FAZIT: Ein sehr guter Überblick über den Angriff auf Pearl Harbor.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Landleben ohne Idylle

Niemand ist bei den Kälbern
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Alina Herbing nimmt den Leser in ihrem Debut "Niemand ist bei den Kälbern" mit in die mecklenburgische Provinz, genauer gesagt in das Dorf Schattin in Nordwestmecklenburg. Hamburg ist in Reichweite, Lübeck ...

Alina Herbing nimmt den Leser in ihrem Debut "Niemand ist bei den Kälbern" mit in die mecklenburgische Provinz, genauer gesagt in das Dorf Schattin in Nordwestmecklenburg. Hamburg ist in Reichweite, Lübeck sogar in Sichtweite, dennoch ist das Dorf ganz weit weg vom Stadtleben und der weiten Welt. Alina Herbing beschreibt ein düsteres Landleben. Das hochsommerliche Wetter und die landschaftliche Idylle stehen im Kontrast zum Alltag und Lebensgefühl der Ich-Erzählerin Christin, die in einer nicht gerade glücklichen Beziehung und ohne Perspektive auf einem Milchhof lebt und arbeitet.

Die Autorin wartet alles auf, das man in einem ostdeutschen Dorf erwarten kann: Milchbauern am Ende der Existenz, Tristesse, ein Dorffest, Nazis, Alkohol und noch einiges mehr. Mit der ländlichen Idylle aus Heimatfilmen (früher) und Hochglanzzeitschriften (heute) hat das nichts gemein. Es mag sich um literarische Verdichtung handeln, dennoch wirkt das Szenario auf mich zwar fern ab meiner eigenen Realität, aber dennoch nicht komplett unrealistisch.

Sprachlich setzt Alina Herbing das sehr präzise um. Oft an der Grenze zu Andeutung beschreibt sie ohne viele Umschweife Christins Leben, ihre Vergangenheit, ihre Träume. Dabei hat Christin ihre eigene, authentische Sprache, die die Grenze zum Klischee nie überschreitet.

Ein ungewöhnliches Buch, das das Leben in der ostdeutschen Provinz beschreibt, wie man es noch nie gelesen hat.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Unkomplizierte vegetarische Pastavielfalt

Mia liebt Pasta
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Mirja 'Mia' Hoechst hat in ihrem Kochbuch vielseitige Pasta-Rezepte zusammen gestellt. Wie das Cover schon ankündigt, finden sich hier nicht nur warme und kalte herzhafte Rezepte, sondern auch süße Gerichte. ...

Mirja 'Mia' Hoechst hat in ihrem Kochbuch vielseitige Pasta-Rezepte zusammen gestellt. Wie das Cover schon ankündigt, finden sich hier nicht nur warme und kalte herzhafte Rezepte, sondern auch süße Gerichte. Die Rezepte sind nicht nur von der italienischen Küche beeinflusst, sondern haben auch asiatischen und internationalen Touch. Enthalten sind sowohl Klassiker wie Tomatensauce als auch aktuelle Trends wie One-Pot-Pasta und Nudeln aus Gemüse. Alle Rezepte sind vegetarisch - einige auch vegan. Die vegetarischen Rezepte sind meist nicht so einfach zu veganisieren: Mirja Hoechst verwendet gerne Eier und natürlich Käse.

Die Autorin beginnt das Buch mit verschiedenen Rezepten für Nudelteig. Hier sollten sich Leser, die Pasta nicht selbst herstellen möchten oder können, nicht abschrecken lassen: Die meisten Rezepte kann man aber auch problemlos mit gekaufter Pasta kochen. Somit sind die Rezepte machbar und auch alltagstauglich. Die Zubereitung der Gerichte ist in meist wenigen Schritten erläutert und einfach umzusetzen. Die von mir bisher ausprobierten Rezepte sind mir beim ersten Kochen problemlos gelungen und sie waren echt lecker. Auch Menschen, die wenig kochen, werden hier Rezepte finden, die sie einfach umsetzen können.

Die Zutaten sollten in mittleren bis Großstädten (je nach Saison) einfach zu beschaffen sein - exotische Zutaten sind die Ausnahme, fast alle Zutaten findet man im Supermarkt. Im Einkauf sind die vielen frischen Kräuter wohl die größte Herausforderung.

100 Gramm Nudeln, die die Autorin pro Person veranschlagt, können bei hungrigen Menschen etwas wenig sein. Ggf sollte man also etwas mehr kochen als im Buch vorgeschlagen wird.

Die Gestaltung des Buches ist etwas verspielt und erinnert mich an die Aufmachung von Frauenzeitschriften. Das müsste für mich nicht so sein, ist aber ok. Die Photos sind gelungen und machen Appetit.

Insgesamt ein gutes Kochbuch, das das Rad zwar nicht neu erfindet, dafür aber leckere, unkomplizierte und abwechslungsreiche Nudelgerichte sammelt.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Gelungene Fortsetzung über die Jugendjahre der beiden Freundinnen

Die Geschichte eines neuen Namens
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"Die Geschichte eines neuen Namens" ist Band zwei der vierteiligen Neapolitanischen Saga von Elena Ferrante um eine Frauen-Freundschaft. Ich empfehle, zuerst "Meine geniale Freundin" zu lesen, um zu erfahren, ...

"Die Geschichte eines neuen Namens" ist Band zwei der vierteiligen Neapolitanischen Saga von Elena Ferrante um eine Frauen-Freundschaft. Ich empfehle, zuerst "Meine geniale Freundin" zu lesen, um zu erfahren, wie sich Elenas Freundschaft mit Lila bisher entwickelt hat, und der Handlung besser folgen zu können.

Das Buch startet mit einer Übersicht über die beteiligten Personen, nach Familien unterteilt. Das ist (für mich) auch dringend notwendig, da Elena Ferrante ihre Saga mit einem reichhaltigen Personal besetzt hat und man nach einen Wochen Lesepause zwischen den einzelnen Bänden schon mal den Überblick verlieren kann.

Elena und Lila sind zu Beginn der Handlung ca. 16 Jahre alt. Die Handlung umfasst etwa 10 Jahre. Ihre Leben entwickeln sich immer unterschiedlicher: Lila ist verheiratet und dadurch zu Wohlstand geraten, Elena geht weiter zur Schule und lebt bei ihren Eltern unter eher ärmlichen Verhältnissen. Interessanterweise beneiden beide einander. Die Freundschaft der beiden ist nicht immer innig und herzlich, es gibt Zeiten, in denen sie wenig Kontakt zueinander haben, aber die Freundschaft besteht und reißt nie völlig ab. Mir gefällt diese ungeschönte Darstellung einer lebenslangen Freundschaft, die ohne Klischees und Kitsch auskommt.

Die Handlung wird langsam erzählt - böse Zungen könnten den Erzählstil auch langatmig nennen. Auch ich habe oft ein Problem mit langatmigen Erzählungen, würde hier aber sagen, dass die Atmosphäre Neapels der 1960'er Jahre, die Lebensrealität im Arbeiterviertel und die Situation der Frauen im Speziellen gleichberechtigt neben der eigentlichen Handlung steht und auch - wie schon im ersten Band - den Reiz dieser Reihe ausmacht. Ich fühlte mich jedenfalls nicht gelangweilt, sondern habe gut ins Neapel der 1960'er Jahre und die beiden jungen Frauen hineinversetzt gefühlt.

Wie schon bei "Meine geniale Freundin" ist das Ende des Buches kein wirklicher Abschluss, sondern eher ein cliffhanger, der neugierig auf den dritten Band der Reihe machen soll (bei mir hat es funktioniert).

Veröffentlicht am 26.09.2016

Ungewöhnlicher Berlin-Roman

Großer Bruder Zorn
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"Großer Bruder Zorn" von Johannes Ehrmann ist ungewöhnlich: Die Sprache, die Protagonisten. So etwas habe ich bisher noch nie gelesen - und es hat mir gefallen.

Aufgrund der ungewöhnlichen Sprache macht ...


"Großer Bruder Zorn" von Johannes Ehrmann ist ungewöhnlich: Die Sprache, die Protagonisten. So etwas habe ich bisher noch nie gelesen - und es hat mir gefallen.

Aufgrund der ungewöhnlichen Sprache macht es Sinn, einen Blick in die Leseprobe zu werfen, um herauszufinden, ob diese doch gewöhnungsbedürftige Erzählweise für einen das richtige ist. Die Sprache hat ihre eigene Melodie - schwer das zu beschreiben. Es hört sich aber für mich aber nicht an wie die bekannte Klischee-Berliner-Schnauze. Bei der wörtlichen Rede wird auf Anführungszeichen verzichtet. Das ist alles gewöhnungsbedürftig und ich brauchte einige Zeit, mich einzulesen. Trotzdem hat die Sprache von Beginn an einen Reiz auf mich ausgeübt und das Buch zu etwas besonderem gemacht.

Rund um den fiktiven Bellermann-Platz im realen Berlin-Wedding begleitet der Leser die sehr unterschiedlichen Charaktere durch ihre Woche. Deren Geschichten werden im Wechsel jeweils in kurzen Kapiteln erzählt. Diese häufigen Perspektivwechsel führen dazu, dass sich eine gewisse Spannung aufbaut - irgendetwas wird am Ende der Geschichte passieren.

Über Authentizität und Realitätsbezug kann ich leider nichts sagen - ich finde die Charaktere extrem, teilweise vielleicht überspitzt, aber doch glaubwürdig. Ohne Berlin-Wedding persönlich zu kennen, konnte ich mich gut in die Personen, die Geschichte und den Handlungsort hineinversetzen.

Ein ungewöhnlicher Berlin-Roman - fernab von Szene-Vierteln, Start Ups und Hipstern. Definitiv lesenswert!

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