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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2019

Eine ergreifende, emotionale Geschichte

Die Fliedertochter
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Berlin 2018: Paulina wird von ihrer großmütterlichen Freundin Antonia gebeten, für sie nach Wien zu reisen und ein Erbstück abzuholen, da sie selber aus gesundheitlichen Gründen diese weite Strecke nicht ...

Berlin 2018: Paulina wird von ihrer großmütterlichen Freundin Antonia gebeten, für sie nach Wien zu reisen und ein Erbstück abzuholen, da sie selber aus gesundheitlichen Gründen diese weite Strecke nicht auf sich nehmen kann. Das Erbstück entpuppt sich als das Tagebuch einer Luzie Kühn - einer jungen Frau, mit jüdischen Wurzeln. Luzie fühlte sich in Berlin nicht mehr sicher und tauchte 1936 bei ihrer Tante Marie in Wien unter. Marie war keine Jüdin und hatte Luzie nach dem Tod deren Eltern adoptiert. Doch was hat diese Luzie mit Antonia zu tun?

Teresa Simon entführt uns anhand von Luzies Tagebuch in die Jahre 1936 - 1944. Auch in diesem Buch versteht sie es wieder geschickt, Geschichte an den Leser zu bringen. Ich habe in diesem Buch nochmals viel gelernt - zum einen über Wien, zum anderen über Österreich im 2. Weltkrieg. Die Autorin beschreibt die grauenvolle Zeit anhand dieses Tagebuchs ohne zu sehr ins Detail gehen zu müssen. Stellenweise ist das Gelesene so bedrückend, das ich eine kurze Auszeit gebraucht habe. Diese Verschnaufspause hat mir zum Glück immer die Geschichte von Paulina gewährt, die mit mir zusammen aus den Tagebuchaufzeichnungen aufgetaucht ist.

Dieses Buch ist keine leichte Kost, auch wenn das Titelbild so herrlich romantisch aussieht. Aber es ist ein Buch, das gelesen werden muss. Eine Zeit der deutschen Geschichte, die man nicht vergessen darf. Eigentlich sollte so ein Buch in den Geschichtsunterricht gehören. Denn so eine Geschichte zu lesen ist viel beeindruckender als in Geschichte einfach nur die Fakten dargelegt zu bekommen.

Veröffentlicht am 11.02.2019

Eine wunderschöne und emotionale Geschichte

Der Klang deiner Liebe
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Alex verliert ihren Verlobten kurz vor der Hochzeit durch einen Autounfall. Getrieben reist sie durch die Welt und kommt mit so einigen weisen Menschen in Kontakt. Sie findet wieder zur Ruhe und eröffnet ...

Alex verliert ihren Verlobten kurz vor der Hochzeit durch einen Autounfall. Getrieben reist sie durch die Welt und kommt mit so einigen weisen Menschen in Kontakt. Sie findet wieder zur Ruhe und eröffnet auf Norderney eine Pension - unter anderem nimmt sie durch die Vermittlung einer Stiftung trauernde Menschen auf. Eines Tages kommen Marc und Jens als Gäste in ihr Haus. Jens ist nach einem Unfall körperlich versehrt und sein Freund Marc kümmert sich um ihn. Doch Marc scheint eine gequälte Seele zu besitzen. Irgendetwas an diesem Mann zieht Alex an - doch kann das gut gehen?

Alex ist eine bemerkenswerte Frau mit einem riesengroßen Herzen. Man muss sie als Leser einfach gern haben. Eigentlich bräuchte jeder Mensch so eine Alex als Freudin - und so hat es sich für mich auch beim Lesen angefühlt und dementsprechend schwer ist es mir gefallen das Buch zuzuschlagen.

Die Autorin erzählt in einem ausschweifenden, poetischen Stil die Geschichte von Alex - und auch von all den anderen Charakteren um sie rum, die alle nicht zu kurz kommen. Untermalt ist die Geschichte mit vielen musikalischen Gedankengänge - Gefühle werden in Musik verpackt. Stellenweise musste ich Abschnitte zweimal lesen, um dies alles zu verinnerlichen.

Das Buch ist sehr tiefsinnig - Trauer, Hass, Vergebung, Getriebensein, Freundschaft, Zuneigung - all diese Gefühlspaletten kommen in der Geschichte nicht zu kurz. Und auch Spannung ist mit dabei.

Ich habe es geliebt, dieses Buch zu lesen. Es war spannend, emotional, nachdenklich, tiefsinnig - und zeigt so einiges auf, das wir verinnerlichen sollten. Eine Geschichte, die nachhallt.

Veröffentlicht am 21.01.2019

Eine wunderschöne Wintergeschichte

Das Fest der kleinen Wunder
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Ein Winter in Ostpreußen im Jahr 1925 - Frederike geniesst den Winter mit ihren Geschwistern auf Gut Fennhusen bevor sie eine höhere Töchternschule besuchen wird. Doch Caramell, die Stute ihrer Mutter, ...

Ein Winter in Ostpreußen im Jahr 1925 - Frederike geniesst den Winter mit ihren Geschwistern auf Gut Fennhusen bevor sie eine höhere Töchternschule besuchen wird. Doch Caramell, die Stute ihrer Mutter, macht ihr Sorgen. Das Pferd ist ziemlich schwierig, die Mutter mag es nicht mehr haben und die Tochter des Nachbars hat Interesse an der Stute. Doch Frederike möchte nicht, das diese das Pferd kauft, da sie eine harte Hand hat.

Schon alleine die Aufmachung des Buches hat mir gefallen. Es sieht mit seinem Lesebändchen einfach nur wunderschön aus und vermittelt schon ein Wohlgefühl. So wie die ganze Geschichte. Es ist eine leichte Geschichte über das frühere Leben auf einem Gut. Die Landschaft, die Charaktere, das damalige Leben - alles ist sehr detailliert und liebevoll geschildert. Ich habe mich sehr gut in diese Zeit versetzt gefühlt. Auch das die Angestellten im Dialekt geredet haben, hat zu diesem Gefühl geführt.

Ich habe die Ostpreußen-Trilogie der Autorin bisher noch nicht gelesen. Aber Frederike war mir in diesem Buch so symphatisch, das ich wissen möchte wie es ihr in ihrem Leben ergehen wird. Somit werden die drei Bände bei mir einziehen müssen.

Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, den interessiert wie das Leben früher auf einem Gut war.

Veröffentlicht am 10.01.2019

Einfach nur wunderschön

Verliebt für eine Weihnachtsnacht
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Nachdem die Zwillingsschwester von Harriet Knight weggezogen ist, möchte Harriet sich zwingen, Dinge zu tun, die sie aus ihrer Komfortzone herausbringen. Denn Harriet ist eine junge, schüchterne Frau - ...

Nachdem die Zwillingsschwester von Harriet Knight weggezogen ist, möchte Harriet sich zwingen, Dinge zu tun, die sie aus ihrer Komfortzone herausbringen. Denn Harriet ist eine junge, schüchterne Frau - bedingt durch ihre Kindheitserfahrungen.

Zusammen mit ihrer Schwester betreibt sie einen Gassigehservice. Eine ihrer Kundinnen muss wegen ihrer Tochter für einige Wochen fort und hat ihren Hund bei ihrem Bruder Ethan, einem äußerst selbstbewussten Arzt, untergebracht. Doch dieser ist gar nicht begeistert und kennt sich mit Hunden nicht aus. Die Kundin bittet Harriet, sich mit um ihren Hund zu kümmern. Was schon dadurch einen Herausforderung für Harriet darstellt, da Ethan sie gleich am ersten Tag zum Stottern bringt. Und dann bittet er sie auch noch, als Hundersitterin bei ihm einzuziehen, weil er völlig überfordert ist.

Nachdem ich die vorherige Geschichte um die Zwillingsschwester Fliss gelesen hatte, wollte ich auch unbedingt wissen wie es Harriet ergehen wird. Und ich liebe dieses Buch. Zum einen habe ich selber Hunde und liebe es, wenn sie in Geschichten auftauchen. Zum anderen ist Harriet eine Seele von Mensch. Diese Geschichte lädt einfach dazu ein, sich auf der Couch einzukuscheln und zu träumen. Harriets Charakter bringt auch mich als Leserin völlig zur Ruhe. Noch dazu gibt es auch einige Szenen zum Schmunzeln, genauso wie herzzerreißendes. Einfach eine traumhafte Geschichte, die einen gefangen nimmt.

Veröffentlicht am 31.12.2018

Eine berührende Familiensaga

Jahre aus Seide
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Die Jüdin Ruth wächst wohlbehütet in Krefeld auf. Ihre Familie ist wohlhabend und fürsorglich. Sie selber ist bei anderen Kindern sehr beliebt und verbringt eine glückliche Kindheit. Bis die ersten Repressalien ...

Die Jüdin Ruth wächst wohlbehütet in Krefeld auf. Ihre Familie ist wohlhabend und fürsorglich. Sie selber ist bei anderen Kindern sehr beliebt und verbringt eine glückliche Kindheit. Bis die ersten Repressalien gegen Juden kommen. Der Vater versucht, seiner Familie (besonders seinen beiden Kindern) weiterhin ein sorgloses Leben zu bieten. Doch die Ängste werden immer mehr, die Mutter wird darüber krank und dem Vater bleibt nichts anderes übrig als sich wie Freunde der Familie Gedanken über eine Auswanderung aus Deutschland zu machen.

In diesem 1. Teil dreht sich alles um Ruths Kindheit/Jugend in den Jahren 1926 bis zur Reichspogromnacht in 1938. Die Autorin erzählt in ruhigen unaufgeregten Worten wie Ruth aufwächst. Sie stellt das angenehme Wesen der Familie in den Vordergrund. Mir persönlich hat dieser Schreibstil sehr gut gefallen. Durch dieses ruhige und lange Erzählen fand ich die Geschichte noch eindrucksvoller mit dem heutigen Wissen was den Juden widerfahren ist.

Die Geschichte von Ruth Meyer beruht auf wahren Gegebenheiten. Ulrike Renk hat anhand von Tagebuchaufzeichnungen und Gesprächen mit der Familie wahres mit Fiktion verwoben, was sie dann im Nachwort auch aufgliedert.

Für mich war dies das erste Buch der Autorin. Nun warte ich gebannt auf den 2. Teil der Saga. Und da mir das Buch so gut gefallen hat, werde ich mir nun auch die vielgelobte "Ostpreußen-Saga" kaufen. Mich hat dieses Buch eindeutig überzeugt, und ich kann es jedem empfehlen, den Geschichte interessiert - vor allem, wenn diese eindringlich und nicht nur dramatisch erzählt wird.

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