Cover-Bild Niemals ohne sie
(30)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 255
  • Ersterscheinung: 10.03.2019
  • ISBN: 9783458178002
Jocelyne Saucier

Niemals ohne sie

Roman
Sonja Finck (Übersetzer)

Die Cardinals sind keine gewöhnliche Familie. Sie haben den Schneid und die Wildheit von Helden, sie haben Angst vor nichts und niemandem. Und sie sind ganze dreiundzwanzig. Als der Vater in der stillgelegten Mine eines kanadischen Dorfes Zink entdeckt, rechnet der Clan fest mit einem Anteil am Gewinn – und dem Ende eines kargen Daseins. Aber beides wird den Cardinals verwehrt, und so schmieden sie einen explosiven Plan, der, wenn schon nicht die Mine, so wenigstens die Ehre der Familie retten soll. Doch der Befreiungsschlag scheitert und zwingt die Geschwister zu einem Pakt des Schweigens, der zu einer Zerreißprobe für die ganze Familie wird.

Ein überwältigender und rührender Roman. In Niemals ohne sie schafft Jocelyne Saucier eine Welt, die aller Rauheit zum Trotz den Glauben an ein selbstbestimmtes, freies und gemeinschaftliches Leben feiert. So belebend und gewagt wie eine Utopie.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2021

Familiengeheimnisse gepaart mit Gier

0

Klappentext:

„Die Cardinals sind keine gewöhnliche Familie. Sie haben den Schneid und die Wildheit von Helden, sie haben Angst vor nichts und niemandem. Und sie sind ganze dreiundzwanzig. Als der Vater ...

Klappentext:

„Die Cardinals sind keine gewöhnliche Familie. Sie haben den Schneid und die Wildheit von Helden, sie haben Angst vor nichts und niemandem. Und sie sind ganze dreiundzwanzig. Als der Vater in der stillgelegten Mine eines kanadischen Dorfes Zink entdeckt, rechnet der Clan fest mit einem Anteil am Gewinn – und dem Ende eines kargen Daseins. Aber beides wird den Cardinals verwehrt, und so schmieden sie einen explosiven Plan, der, wenn schon nicht die Mine, so wenigstens die Ehre der Familie retten soll. Doch der Befreiungsschlag scheitert und zwingt die Geschwister zu einem Pakt des Schweigens, der zu einer Zerreißprobe für die ganze Familie wird.“



Allein Buchcover und Titel sind hier so herrlich bezeichnend und lassen die Geschichte auf gewisse Weise untermalen. Autorin Jocelyne Saucier hat mit diesem Roman klare und treffende Worte gefunden um den Charakteren ihren Hauch zu geben, der sie umhüllt. Alles wirkt hier ein wenig mystisch, ein wenig nach Utopie, ein wenig zu viel von allem aber dennoch passt hier alles und vieles gelungen zusammen. Man spürt den Drang nach Mehr auf jeder Seite, jeder hat seine Wünsche, Absichten, Gedanken was mit dem Anteil alles angestellt werden könnte, aber dennoch liegt etwas über der Familie wie ein dunkler Schatten und Jocelyne Saucier nimmt den Leser von Seite auf Seite mehr mit ins Boot und wir erleben ein Geheimnis, welches doch sehr außergewöhnlich ist. Ihr Schreibstil ist fesselnd, da gibt es nichts daran zu rütteln, aber sie verzaubert auch gewaltig auf besondere Art. Durch die verschiedenen Erzählperspektiven erleben wir Leser viele Eindrücke und Gedankenwelten, müssen hier und da ein wenig sortieren und der Autorin vertrauen das sie sich nicht verzettelt. Sie verzettelt sich nicht, im Gegenteil, das Ende ist so herrlich rund und gelungen wie die Geschichte im Großen und Ganzen selbst. Die Story hat einen gewissen Zauber inne, das man nicht so ganz weiß, wir man sie einordnen soll. Es ist erst recht keine Dystopie, keine Utopie, kein Märchen und vor allem nicht „Dallas“, oder doch? Wird die Gier zum Knackpunkt der Familie? Viele, sehr viele ausschweifende Themen geht Jocelyne Saucier hier an und dennoch hat alles seine festen Punkte in dieser Geschichte. Ich vergebe 4 von 5 Sterne und spreche eine klare Lese- und vor allem Denkempfehlung aus! Es lohnt sich!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.05.2019

Die Geschichte einer ungewöhnlichen Familie

0

Familie Cardinal fällt sofort auf: schon allein wegen der Anzahl der Kinder, einundzwanzig an der Zahl, aber auch dadurch, dass sie furchtlos bei jedem Abenteuer dabei sind. Die Eltern scheinen kaum anwesend ...

Familie Cardinal fällt sofort auf: schon allein wegen der Anzahl der Kinder, einundzwanzig an der Zahl, aber auch dadurch, dass sie furchtlos bei jedem Abenteuer dabei sind. Die Eltern scheinen kaum anwesend zu sein, die Mutter ständig in der Küche beschäftigt mit dem Zubereiten von Mahlzeiten, der Vater in seinen Plänen um eine stillgelegte Mine, die endlich den Reichtum in die Familie bringen soll. Es scheint immer zu wuseln in dieser Familie – doch da gibt es noch ein Familiengeheimnis, das untergründig alle beschäftigt…

Aus den Perspektiven mehrerer Kinder heraus lässt die Autorin Jocelyne Saucier zunächst das Bild einer mehr als kinderreichen Familie entstehen, skizziert einzelne der Kinder und setzt den Schwerpunkt auf die Eltern und einige der Kinder. Scheinbar im Plauderton, beim Erzählen von Anekdoten über die gemeinsam erlebte Zeit entsteht das Bild einer Familie, die aus dem Rahmen fällt. Doch der Leser merkt schnell, dass das nicht alles ist, dass da noch etwas an die Oberfläche will: das Familiengeheimnis, das scheinbar keiner kennt. Und allmählich verändert sich der Fokus des Buches, kaum merklich, aber dafür mit einem steigenden Spannungspegel. Und genauso unmerklich wird der Leser in den Bann dieser Geschichte gezogen, fasziniert von den verschiedenen Familienmitgliedern, jedes davon einzigartig trotz der Masse, mit der diese Familie in Erscheinung tritt.

Dieses Buch kommt eher unscheinbar daher, doch mich konnte die Geschichte dieser Familie sehr schnell faszinieren. Sehr gerne vergebe ich dafür vier von fünf Sternen und empfehle das Buch weiter.

Veröffentlicht am 22.02.2019

Nur die Starre des Schmerzens.

0

Die Wahrnehmung der eigenen Familie aus dem sehr persönlichen Blickwinkel ist immer ein einzigartiger. Hat man nun viele Geschwister und wächst man in ärmlichen Verhältnissen auf, schweißt das sicherlich ...

Die Wahrnehmung der eigenen Familie aus dem sehr persönlichen Blickwinkel ist immer ein einzigartiger. Hat man nun viele Geschwister und wächst man in ärmlichen Verhältnissen auf, schweißt das sicherlich zusammen. In diesem Fall handelt es sich um die enorme Zahl von 21 Kindern in einer Familie, die Ende der 50er / Anfang der 60er Jahre in einem verlassenen Mienen-Ort in Kanada aufwuchsen. Arme Verhältnisse. Eine verlorene Mutter, die nur noch kocht und eigentlich nur noch physisch anwesend ist. Ein Vater, der obsessiv auf der Suche nach Zink ist und Dynamit sein Heiligtum. Dieses bizarre Bild der Kindheit zeichnen die Geschwister uns selbst. In jedem Kapitel kommt ein anderes Kind der Familie zu Wort und erzählt aus der vergangenen Kindheit, die 30 Jahre zurück liegt und wie ein Mosaik eine Art Wahrheit freilegt und bittere Ereignisse. Es fesselt ganz leise. Ein düsteres Geheimnis umgibt die Geschwister. Ein Ereignis das vom Kollektiv verdrängt wird, führt geradezu zu einer verklärten Wirklichkeit.
Die Autorin, Jocelyne Saucier, die sehr toll von Sonja Finck und Frank Weigand übersetzt wurde, schafft es unterschiedlichen Nuancen grandios auszuarbeiten. Die subtilen Wahrnehmungen der einzelnen Geschwister, getrieben durch die eigene Rolle in der Familie oder auch schlicht durch manchen enormen Altersunterschied. Ein dunkler ruhiger Roman, der imposante Kraft hat.
Diese franko-kanadische Geschichte, die bereits 2000 auf Französisch erschien (‚Les héritiers de la mine‘), ist nun bei uns unter dem Titel “Niemals ohne sie” publiziert worden. Da die erzählte Geschichte weit in der Vergangenheit spielt, macht dieser Publizierungsunterschied von 18 Jahren nichts aus.

Fazit: Literarisch wertvoll - spannend zu lesen und eine interessante fiktive Sozialstudie.

Veröffentlicht am 18.02.2019

Ein schwerer Stein auf der Familienseele

0

Die Cardinals sind eine Familie mit 21 Kindern ( !!) , die irgendwo in Kanada in der Ortschaft Norco leben. Der Vater hat ein Talent Erzadern zu finden, doch leider ist er in finanziellen Angelegenheiten ...

Die Cardinals sind eine Familie mit 21 Kindern ( !!) , die irgendwo in Kanada in der Ortschaft Norco leben. Der Vater hat ein Talent Erzadern zu finden, doch leider ist er in finanziellen Angelegenheiten ungeschickt und so lebt die Familie am Existenzminimum.

Doch ihre Armut verleiht ihnen eine große Freiheit. Sie fühlen sich den anderen Bewohnern des Ortes überlegen und tyrannisieren die Mitbewohner. Beim Lesen fiel es mir anfangs schwer, Sympathie für die Familie zu entwickeln. Das hat sich erst im letzten Drittel des Buches gedreht.

Im Verlauf der Geschichte zeigt sich, dass die Familie ein Geheimnis, ein stummes Trauma mit sich trägt. In jedem der 7 Kapitel beschreibt eines der mittlerweile erwachsenen Kinder, seine Erinnerungen an die Zeit der Kindheit und den Schmerz den es mit sich im Herzen trägt.

Nach vielen Jahren trifft sich die Familie im Rahmen eines Kongresses. Der Vater soll mit einer Medaille geehrt werden und zugleich will sich das Familientrauma entladen.

Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten mit der Orientierung im Buch. Eine Auflistung der Namen wäre sehr hilfreich gewesen. Mit der Zeit kristallisieren sich aber die Hauptpersonen heraus und dann wird es übersichtlicher.

Es ist eine berührende Geschichte, die die tiefe Liebe und Abhängigkeit zwischen Geschwistern erzählt.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Familie Cardinal

0

Schon der Klappentext verrät dem Leser, dass es sich bei dieser Familie wirklich um eine Ausnahmefamilie handelt, denn es gibt tatsächlich 21 Kinder bei den Cardinals. Sie leben in einem kanadischen Dorf, ...

Schon der Klappentext verrät dem Leser, dass es sich bei dieser Familie wirklich um eine Ausnahmefamilie handelt, denn es gibt tatsächlich 21 Kinder bei den Cardinals. Sie leben in einem kanadischen Dorf, das praktisch von dem Vater gegründet wurde, der dort Zinnvorkommen entdeckt hat. Nach einem unglücklichen, für die Familie unvorteilhaften Verkauf an eine Gesellschaft, lebt die Familie in Armut. Und dann verscheuchen sie auch noch die anderen Dorfbewohner, es kommt zu vielen Lügen und Intrigen. Und was ist mit dem Zwilling? Jahre später treffen sich die Geschwister und der Leser erfährt aus der Rückschau aus unterschiedlichen Perspektiven (nicht von allen 21) immer mehr Puzzlestücke, denn keiner von ihnen weiß alles.
Anfangs fiel es mir nicht leicht, die Perspektiven zuzuordnen und die Namen auseinander zu halten. Ein Buch, in das man sich erst einlesen muss, dass dann aber nach und nach die Tragödie entblättert.