Bleibt ihrer Linie treu!
Schwestern bleiben wir immerAlexa und Katja sind Schwestern und ihre Lebenssituation völlig unterschiedlich. Alexa reibt sich auf für ihre Kinder und Ehemann Martin. Sie mussten vor 3 Jahren Tochter Clara beerdigen und Alexa trauert ...
Alexa und Katja sind Schwestern und ihre Lebenssituation völlig unterschiedlich. Alexa reibt sich auf für ihre Kinder und Ehemann Martin. Sie mussten vor 3 Jahren Tochter Clara beerdigen und Alexa trauert noch immer um ihr drittes Kind. Als Martin sie verlässt ist sie am Tiefpunkt ihres Lebens angelangt. Ihre Schwester Katja nimmt das Leben viel leichter. Obwohl auch sie mit ihrem 15 jährigen Sohn Jonas Probleme hat. Katja lebt in einer WG und Jonas wird mehr oder weniger von ihren WG Freunden betreut. Als Alexa in einer Schachtel einen geheimnisvollen Brief der kürzlich verstorbenen Mutter Ines entdeckt, sind sich die Schwester einig. Sie wollen unbedingt wissen, was die Mutter ihnen ein Leben lang verschwiegen hat.
Beziehungen zwischen Schwestern können kompliziert, schön und mitunter auch belastend sein. Barbara Kunrath reisst hier ein Thema an, das wohl viele beschäftigt. Wohlgemerkt … anreissen! Denn, so wie der Titel verspricht, war mir das Thema Schwesternbeziehung doch zu wenig vertieft worden. Die Geschichte handelt grösstenteils um anderes. Es rückt einfach zu viel anderes ins Zentrum. Ein Leben mit einem schwerbehinderten Kind, das Fremd gehen eines Partners, Pubertät und daraus resultierende Probleme mit einem Pubertierenden, Überforderung als Mutter …. und dann ist da auch noch das grosse Familiengeheimnis. Bei all der Themenflut wäre meiner Meinung nach weniger mehr gewesen.
Dafür hat mir der Aufbau der Story gefallen. Man liest abwechselnd von Katja und Alexa. Immer wieder, wurden kurze und kursiv geschriebene Rückblicke in die Vergangenheit eingefügt. Schlüsselszenen, die eine Bedeutung für das Geschehen in der Gegenwart haben. Dieses Stilmittel ist bei mir gut angekommen. Erfährt man doch dadurch Stück für Stück mehr von und über die Schwestern. Und so kann man auch ihre Charaktereigenschaften besser einschätzen. Die Figuren haben mich überzeugt und ich empfand sie als sehr gut charakterisiert. Auch wenn sie sehr unterschiedlich sind, kann ich mir vorstellen, dass es genau so ein Schwesternduo auch im realen Leben gibt.
Ich habe von der Autorin schon " Töchter wie wir " gelesen. Buchcover und auch Titel haben Wiedererkennungswert. In " Schwestern bleiben wir immer " bleibt Barbara Kunrath damit ihrer Linie treu. Beziehungen in Familien so zu verpacken, dass daraus eine nachdenklich machende Story entsteht. Ihre Geschichten lassen unweigerlich Parallelen ziehen zum eigenen Leben.
Mich hat das Buch nicht nur gut unterhalten, sondern auch gefesselt.