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Veröffentlicht am 13.03.2019

Der magische Funke verlosch mittendrin

Das schwarze Uhrwerk
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Das schwarze Uhrwerk ist die Führungsriege einer Inselgruppe, welche von den als „13 Stunden“ bezeichneten Regenten recht despotisch überwacht und kontrolliert wird. Wer auch nur etwas gegen die Regierung ...

Das schwarze Uhrwerk ist die Führungsriege einer Inselgruppe, welche von den als „13 Stunden“ bezeichneten Regenten recht despotisch überwacht und kontrolliert wird. Wer auch nur etwas gegen die Regierung andeutet, wird als Rebell von der Garde verhaftet und mit Glück mit Hirndrähten im Schädel wieder in die Freiheit entlassen. Dem Adel hingegen geht es wunderbar, wer es sich leisten kann, wertet seinen Körper dank Funkenmagie zu einem Metallhybriden auf.
Taiden Belarron ist ein Kind des Adels, er kennt das Leid der Bevölkerung nicht. In ihm schwelt jedoch der Hass gegen die Rebellen, weil ein solcher Schuld trägt, dass er seit seiner Kindheit eine verstümmelte Hand hat. Mit jedem Jahr wächst sein Wunsch, den Schatten von Assara, den Rebellenführer, zu töten. Bis dieser ihm das Leben rettet…
Mir gefällt die Idee hinter dieser Steampunk-Fantasy sehr. Es gibt Rebellen, welche die Tyrranei der Regierung zu Fall bringen wollen, die Kunst der Metallhybride, wobei jedes Metall seine eigenen Eigenschaften mit sich bringt, und das Wissen, den Lebensfunken zu nutzen, welcher vielfältiger einsetzbar ist als die elektrische Energie. Neben der Klassenhierarchie kommt im Roman zusätzlich noch die Diskriminierung anderer Völker zum Tragen.
Zu Beginn ist Taiden noch ein naiver, sich bemitleidender Schnösel, der einfach keine Ahnung hat, was in der Welt vor sich geht. Mit seiner verklärten Vorstellung, sich mal eben wie ein Held am Rebellenkönig zu rächen, reitet er sich jedoch schnell in arge Schwierigkeiten. Kyron, der Schatten, ist hingegen ein charismatischer Rebell, welcher das gemeine Volk wie ein maskierter Ritter der Armen unterstützt und der menschlich auf der Sympathieskala ganz weit oben steht. Bis hier ist alles noch verständlich und gut, allerdings hätte ich mir ab dem Punkt, an dem die beiden aufeinander treffen und sich besser kennen lernen, eine Wendung von Taidens Charakter erhofft. Leider blieb diese aus, Taiden charakterlich naiv, er handelte wiederholt unverständlich und dumm und brachte dadurch nicht nur sich, sondern auch andere fahrlässig in tödliche Gefahr. Setzte Kyron sich für andere ein, glänzte Taiden damit, vor brenzligen Situationen buchstäblich davon zu laufen oder schlicht unüberlegt zu handeln. Da er jedoch immer mehr zum Hauptcharakter der Erzählung mit relevanter Position wurde, machte mir das Buch von Seite zu Seite immer weniger Spaß. Ich konnte seinen Werdegang ebenso wie sein Handeln nicht mehr nachvollziehen. Da wurde in meinen Augen die Chance vertan, aus einem Naivling einen Mann zu machen. Sehr schade vor allem vor dem Hintergrund der wirklich fantastischen Ideen dieser Welt und einem so gelungenem Anfang.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Ich hatte mehr starke Frauen erwartet

Iron Flowers. Die Kriegerinnen
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Prinz Asa hat gewaltsam die Macht über Viridia an sich gerissen und Nomi sowie Kronprinz Malachi auf die Gefängnisinsel verbannt, auf welcher Serina kurz zuvor ihre erfolgreiche Rebellion führte. In diesem ...

Prinz Asa hat gewaltsam die Macht über Viridia an sich gerissen und Nomi sowie Kronprinz Malachi auf die Gefängnisinsel verbannt, auf welcher Serina kurz zuvor ihre erfolgreiche Rebellion führte. In diesem zweiten Teil der Dilogie schmieden die beiden Schwestern Serina und Nomi nun Pläne, wie sie die Frauen von der Gefängnisinsel retten und Asa vom Thron stürzen können, der die Frauen noch stärker unterjochen will als sein Vater zuvor.
Der zweite Band von Iron Flowers schließt direkt an den ersten an. Durch ein paar eingestreute Wiederholungen kommt man auch nach längerer Zeit wieder sehr gut in die Handlung hinein. Leider kam jedoch im zweiten Band die Handlung anfangs kaum von der Stelle. Die Frauen auf der Gefängnisinsel wurde mir viel zu naiv dargestellt, wodurch ihnen zuviele vermeidbare Fehler passierten, was die Zeit auf der Gefängnisinsel unnötig streckte. Aus Kämpfernatur Nomi war zudem ein verhuschtes Mädchen geworden, was sich erstmal in Selbstmitleid suhlte, bevor sie zu alter Stärke zurück fand. Erst zum Ende hin nahm das Buch wieder an Fahrt auf und wurde stellenweise richtig spannend und emotional. Da machte sich allerdings negativ bemerkbar, dass das Hörbuch um einige Szenen gekürzt wurde, welche dem Hörbuch vielleicht gut getan hätten. Dafür haben die beiden Sprecherinnen wieder einen guten Job gemacht.
Eine nicht ganz so gelungene Fortsetzung, da für meinen Geschmack der Aufstand der Frauen nicht stark genug umgesetzt wurde.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Ein Buch voller unnötiger Geheimniskrämerei

Nächte, in denen Sturm aufzieht
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Liza McCullen floh vor 5 Jahren Hals über Kopf mit ihrer Tochter Hannah aus England nach Australien zu ihrer Tante Kathleen. Dort lebt sie im kleinen Ort Silver Bay von Bootstouren für Touristen zu den ...

Liza McCullen floh vor 5 Jahren Hals über Kopf mit ihrer Tochter Hannah aus England nach Australien zu ihrer Tante Kathleen. Dort lebt sie im kleinen Ort Silver Bay von Bootstouren für Touristen zu den dort vorbei ziehenden Walen und Delphinen. Genau diesen Ort hat sich Mike Dormers Arbeitgeber als perfekten Baugrund für eine moderne Urlaubsanlage der gehobenen Preiskategorie ausgesucht, und Mike soll vor Ort den Weg zur Baugenehmigung ebnen.
„Nächte, in denen Sturm aufzieht“ ist eine Neuauflage des 2008 erschienenen Romans „Dem Himmel so nah“. Gut gefallen haben mir die Momente, in denen die Protagonisten den Delphinen und Walen begegneten, das war wirklich sehr anschaulich und emotional beschrieben. Da der Roman mit einer solchen Bootstour begann hatte ich mir entsprechend auch einen unterhaltsamen und gefühlvollen Roman erhofft. Leider entpuppte sich die Haupstory jedoch als eine Geschichte mit ziemlich verworrenen Personen. Allen voran Liza, die ich als sehr anstrengend empfand, da sie fast jedem vor den Kopf stieß und ihrer 10-jährigen Tochter alles verbot, was auch nur ansatzweise gefährlich sein könnte - und dazu gehörte auch das Mitfahren auf einem der Touristenschiffe zu den Delphinen. In einer Zeit der Schwimmwesten völlig übertrieben in meinen Augen, zumal die Mutter-Tochter-Beziehung auch ansonsten vielmehr durch Abwesenheit der Mutter glänzte - diese war lieber mit ihrem Katamaran auf dem Meer unterwegs. Dazu kam dann Mike, der aus seiner englischen Hochglanz-Welt in dem kleinen Dorf auftauchte und glaubte, alles ließe sich mit Geld regeln. Wobei Mike wenigstens im Buch zu einer 180 Grad-Wende seines Charakters ansetzte. Das ganze Pro und Contra zur modernen Ferienanlage und welchen Einfluss der Bau auf die Wale und die Dorfbewohner haben könnte wurde nach und nach zum Hauptthema, wurde jedoch überschattet von Lizas Geheimnistuerei , ihre Vergangenheit betreffend. Ließen sich die Bewohner, allen voran Hannah, wenigstens noch was einfallen, um ihr uriges Dorf vor dem geplanten Upperclass-Tourismus zu schützen, enttäuschte mich jedoch das Geheimnis um Lizas Vergangenheit sehr.
Der Roman ist so gestaltet, dass fast jeder Charakter mal zu Wort kommt mit seinem eigenen Kapitel. Und dennoch blieben mir viele Charaktere zu flach und unnahbar mit Ausnahme der kleinen Hannah, die ich sofort ins Herz geschlossen hatte. Die ganze Geschichte war durchzogen von Geheimniskrämerei vor anderen Personen, was alles unnötig verkomplizierte. Und die Romanze wirkte auf mich auch nur steif und verkrampft. Da hab ich von der Autorin bereits deutlich gefühlvollere Romane gelesen.

Veröffentlicht am 12.01.2019

Kurzweilig

Der Dämonenprinz und ich
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Halbdämonin Chloe Sanchez wohnt in einer WG mit einem gefallenen Engel und einer schwarzen Fee und verdient ihr Geld als Privatdetektivin. Ihr langweiliges Leben ändert sich schlagartig, als ihr der älteste ...

Halbdämonin Chloe Sanchez wohnt in einer WG mit einem gefallenen Engel und einer schwarzen Fee und verdient ihr Geld als Privatdetektivin. Ihr langweiliges Leben ändert sich schlagartig, als ihr der älteste Sohn des Dämonenkönigs blutüberströmt über den Weg läuft, verfolgt von einer Horde Bluttrinker, die es auf ihn abgesehen haben. Chloe rettet nicht nur sein Leben sondern erhält vom Dämonenprinz den gefährlichen Auftrag, den Auftraggeber heraus zu finden und Beweise gegen diesen zu sammeln. Allerdings stellt sie auch fest, dass der Dämonenprinz verdammt sexy sein kann...
Der kurzweilige Roman erinnert an den klassischen Privatschnüffler, den das Schicksal in seinen Job getrieben hat und welcher sich von Job zu Job hangelt. Nur, dass hier Wesen wie Engel, Dämonen, Vampire, Werwölfe, Feen und Ghoule zum Alltag gehören. Chloe wirkt zuweilen etwas chaotisch, hat aber das Herz am rechten Fleck und eine gehörige Portion Humor. Zum Glück laufen ihre Ermittlungen alles andere als rund, sonst wäre das Buch recht langweilig. Leider blieb mir Prinz Mason zu blass und inaktiv, ebenso störten mich ein paar Unstimmigkeiten wie das Kräfteverhältnis bei der Baba Jaga oder generell, dass besondere Fähigkeiten der anderen Wesen kaum ausgereizt wurden.

Veröffentlicht am 12.01.2019

Wenn Drogen zum Problem werden - leider voller Upperclass-Klischees

Clean
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Lexi ist ein Londoner It-Girl aus reichem Elternhaus: Shoppen, Parties, Drogen und der Kick nach mehr vertreiben die Langeweile - und Lexi direkt in die Drogensucht. Als sie eines abends fast dabei draufgeht, ...

Lexi ist ein Londoner It-Girl aus reichem Elternhaus: Shoppen, Parties, Drogen und der Kick nach mehr vertreiben die Langeweile - und Lexi direkt in die Drogensucht. Als sie eines abends fast dabei draufgeht, verfrachtet ihr großer Bruder sie geradewegs in die Clarity-Klinik, eine Einrichtung für reiche Jugendliche und junge Erwachsene, um deren Süchte und Psychosen zu therapieren. Die Einsicht, dass sie ein Drogenproblem hat, ist der erste Schritt zur Besserung - doch davon ist Lexi noch meilenweit entfernt...
Das Buch ist aus Lexis Sicht geschrieben. Dadurch bekommt man all ihre Gedanken und Wahrnehmungen mit, sei es der Drogenrausch, die ersten Reaktionen auf die Clarity-Klinik ebenso wie die langsamen Veränderungen, welche in ihr vorgehen. In der Klinik trifft sie auf andere reiche Patienten, welche unter verschiedenen Süchten und psychischen Erkrankungen leiden und mit denen sie sich austauscht. Lexi selbst sowie ihre Entwicklung sind recht gut im Buch dargestellt. Den Umständen entsprechend. Denn die Jugendlichen stammen alle aus reichem Haus, wodurch alles nur sehr bedingt mit Durchschnittsjugendlichen vergleichbar ist. Denn Fakt ist: Die jungen Leute haben zuviel Zeit und Geld, die Verlockung ist zu groß. Parties, bei denen teure Drogen zuhauf gratis verteilt werden und der Dealer vom Taschengeld entlohnt wird treffen doch eher das Klischee der gelangweilten Upperclass als die Realität der meisten Leute. Ebenso, wie sich kaum einer eine teure Nobeltherapie leisten kann. Hier ist vielmehr das Geld stets präsent und Wundermittel für alle Probleme. Dadurch blieb mir das Buch zu realitätsfern. Zudem plätscherte der Roman am Schluss etwas vor sich hin, was das Buch recht langweilig werden ließ.
Lexi bei ihrer Entwicklung weg von den Drogen zu begleiten ist recht unterhaltsam, jedoch voller Klischees und dadurch nur sehr bedingt mit anderen Jugendlichen ausserhalb der Upperclass vergleichbar.