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Veröffentlicht am 16.02.2019

Es lebe das belegte Brot!

Dick aufgetragen: Neue Ideen für belegte Brote
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Trine Hahnemann stellt in ihrem Buch "Dick aufgetragen" über 60 Rezepte für Stullen, Schnitten, Sandwiches, Vesperbrot und Pausenbrote vor. Das Buch erscheint im Bassermann Verlag.


Man nehme ein kerniges ...

Trine Hahnemann stellt in ihrem Buch "Dick aufgetragen" über 60 Rezepte für Stullen, Schnitten, Sandwiches, Vesperbrot und Pausenbrote vor. Das Buch erscheint im Bassermann Verlag.


Man nehme ein kerniges Brot, etwas Butter und kröne das Ganze mit einem köstlichen Belag. Das darf auch gern dick aufgetragen sein. Man kann es mit Fleisch, Fisch, Käse, Gemüse oder Gewürzpasten kombinieren, die Auswahl ist groß. Das gute alte Butterbrot hat noch lange nicht ausgedient. Ob als Frühstück oder als kalorienhaltige Mittagsmahlzeit, mit einem Brot wird man nicht nur satt, es ist vor allem so ungemein vielfältig durch die Wahl des Belags.

Auch wenn Kohlenhydrate zur Zeit sehr im Verruf stehen, Brot kommt nicht aus der Mode und ist vom täglichen Esstisch nicht wegzudenken. Dank der vielen verschiedenen Brotsorten, ob mit knuspriger Körnerkruste oder mit saftigem Inhalt, werden Brote nie langweilig.

Trine Hahnemann legt in ihrem Buch ihren Schwerpunkt allerdings nicht so sehr auf die Art des Brotes, sondern auf den Belag. Denn da gibt es so viele Möglichkeiten, die in ihrer Zubereitungszeit und Kalorienzahl variieren oder aber auch mal schlichte Resteverwertung sein können. Sie stellt uns 60 Rezepte vor, die für jeden Geschmack etwas anbieten.

Dieses Buch ist sehr handlich, hübsch und anschaulich bebildert, zu (fast) allen Rezepten gibt es ein Foto. Jedes Rezept beginnt mit einer kurzen Anmerkung der Autorin zu Besonderheiten mit Angabe der Personenzahl, es folgt die Zutatenliste und dann die Erklärung der Zubereitung.

Mit diesem Buch kann man ohne Probleme in der Küche arbeiten.
Auf Kalorienangaben und einer Gesamtzubereitungszeit wird hier verzichtet. Die Zeit kann man sich selbst aus der Zubereitung errechnen.
Der Aufbau der Rezepte erfolgt ohne erkennbare Einordnung der Zutaten. Die "Stullen" werden der Reihe nach ohne Sortierung vorgestellt, dort gibt es herzhaften Belag, kreative Dipps und leckere und raffinierte Kombinationen. Alle hier versammelten "belegten Brote" sorgen für Abwechslung!

Während Eiersalat und Salami noch ganz gewöhnlich klingen, bringen Rote-Bete-Salat und der Mix aus Tomate, Avocado und Hüttenkäse schon etwas mehr Kreativität aufs Brot. Auch fürs Auge! Käse- und Eiervariationen lassen auch Klassiker mal wieder in einem neuen Licht erscheinen.

Brot mit Spiegelei ist eine der schnellsten und immer leckeren Mittagessen. Der gedünstete Spinat sorgt für Vitaminschub. Waldorfsalat ist ein Klassiker, der irgendwie in Vergessenheit geraten ist, doch nicht mit diesem Rezept.

Ich zähle man einige Rezepte auf, damit man einen Eindruck bekommt:

Hüttenkäse mit Gemüse, Hähnchen und Pesto oder Hähnchen mit Minz-Erbsenpüree.

Schinken und Rührei auf dänische Art.

Makrelenpaté und Bratfisch mit Remoulade sind deftig und sättigend.

Hummus und Tomaten passen auch wunderbar auf Brot und sind dazu noch vegetarisch.

Lachs und Krabben sind für mich die Highlights des Buches. Die gehen immer.

Rahmpilze auf Toast, nicht nur im Herbst zur Pilzzeit köstlich.

Schweinebauch mit Äpfeln ist nicht nur eine deftige Sache, es ist auch ein skandinavisches Weihnachtsessen.

Unter der Rubrik: Besonderes für obendrauf stellt die Autorin auch gezuckerte Johannisbeeren und Rhabarberkompott vor. Außerdem einige Varianten von selbst gemachter Mayonnaise, Meerrettichcreme und Senfgemüse.

Ein nach Zutaten geordnetes alphabetisches Register schliesst das Buch ab.


Wenn man diese Rezepte anschaut, erkennt man wie wandlungsfähig Brotbelag sein kann und wie sehr ein Brot ein eigenständiges Gericht darstellt. Es eignet sich für das Büro als Frühstück oder Mittagsmahlzeit, für die Einladung von guten Freunden oder als Partyfood oder zur Vesper. Je nachdem, für welchen Anlass, wieviel Zeit man für die Zubereitung investieren kann oder wie die Geschmacksvorlieben sind, findet man hier vielfältige Möglichkeiten für eine Mahlzeit mit Brot und einem köstlichen Belag. Mit relativ kleinem Aufwand lassen sich so auch Reste aus dem Kühlschrank schnell verarbeiten und aufbrauchen


Diese Kreationen sind nicht alle neu, trotzdem zeigen sie das breite Spektrum des belegten Brotes, ob deftig, pikant, exklusiv und raffiniert bis hin zu ungewöhnlichen Kombinationen. Es lebe das belegte Brot!

Veröffentlicht am 14.02.2019

Ausdrucksvoller und interessanter Debütroman

Wenn Martha tanzt
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Im List Verlag erschien am 9.3.2018 Tom Sallers Roman Wenn Martha tanzt".


Thomas Wetzlaff findet in den Hinterlassenschaften seiner Großmutter, Hedi Wetzlaff, ein altes Tagebuch. Es enthält die interessante ...

Im List Verlag erschien am 9.3.2018 Tom Sallers Roman Wenn Martha tanzt".


Thomas Wetzlaff findet in den Hinterlassenschaften seiner Großmutter, Hedi Wetzlaff, ein altes Tagebuch. Es enthält die interessante Geschichte von Martha Wetzlaff, seiner Urgroßmutter. Diese wächst in Türnow im Pommern auf, anders als die Familie besitzt sie kein musikalisches Talent, doch sie kann Musik in geometrischen Formen fühlen und tanzen. In Weimar erhält sie im Bauhaus bei Walter Gropius eine Ausbildung, wird Tänzerin und trifft viele Künstler, die sich auch in ihrem Tagebuch verewigen. Dieses Buch wird bei Sotheby´s in New York zu einem enormen Betrag versteigert. Die Käuferin bittet Thomas Wetzlaff um einen Kontaktbesuch und dort erfährt er die Hintergründe und Wahrheit über seine Familie.


Tom Saller erzählt diese Familiengeschichte in zwei Handlungsebenen. Die aktuelle dreht sich um Thomas Wetzlaff und seine Reise nach New York, die andere bringt Licht ins Dunkel des Lebens seiner Urgroßmutter Martha ab 1900.



Das Tagebuch enthält eine Geschichte, die mit Marthas Geburt im Jahr 1900 beginnt und die damit endet, als sie 1945 für immer verschwand und ihre Tochter Hedi zurückließ. Thomas Wetzlaff hat sie also nie gekannt und auch nie etwas durch seine Großmutter von dieser Martha erfahren. Das Bindeglied zu diesem Tagebuch sind besondere Briefe, die erst die genauen Verbindungen der Hintergründe offenlegen. Gemeinsam mit der Käuferin des Tagebuchs kann Thomas das Geheimnis enthüllen.


Durch Marthas Lebensweg landet man nach ihrer glücklichen Kindheit in Pommern direkt in der Zeit der Weimarer Republik und bekommt einen genauen Eindruck über die Entwicklung des Bauhauses und der damaligen Kunstszene und dem allmählichen Erstarken der Nationalsozialisten. Dabei benutzt Saller eine Sprache, die uns in kurzen, fast abgehackten Sätzen die Ereignisse schildert. Das wirkt fast wie Informationen aus den Nachrichten und man hängt gebannt an den einzelnen Sätzen. Durch diese Sachlichkeit erfährt man zwar die Gegebenheiten und Vorgänge, lernt aber die Person Martha nur ungenau kennen. Die Charakterzüge sind erkennbar, ihre Gedanken und Gefühle bleiben geheimnisvoll und verblassen vor der umtriebigen und besonderen Zeit. Nicht nur die Kunst änderte sich, auch die Lebenstile der Menschen.



An diesem Roman haben mir neben dem besonderen und ausdrucksstarken Schreibstil die wechselnden Erzählperspektiven gut gefallen. Mit den erhellenden Einblicken in die Kunstszene, durch die Lebensumstände und Zeitschilderungen konnte ich mich wie bei einer Zeitreise zu den Orten des Geschehens führen lassen und erlebte die Atmosphäre des Bauhauses authentisch mit. Es ist Aufbruch in ein anderes Zeitalter mit neuen Kunstformen, bei dem auch Frauen ihren Stellenwert in der Kunst erhielten. Doch mit der Schliessung des Bauhauses durch die Nationalsozialisten wurde dieser emanzipatorische Schritt wieder zunichte gemacht.



Etwas störend finde ich, dass Martha von ihrem toten Bruder Heinz begleitet wird, er ist ihr Engel und irgendwie hält sie mit ihm eine dauerhafte Verbindung, die der Geschichte einen unnötigen mystischen Eindruck verleiht.


Seinen gebührenden Abschluß findet der Roman mit der Offenlegung der wahren Geschichte von Martha und Hedi. Hier schliesst sich ein Kreis, von dem man manches ahnte, aber die Zusammenhänge nicht klar sehen konnte. Mit dieser Auflösung zeigt Saller, wie Frauen in dieser Zeit ungewöhnliche Wege gehen mussten, auch wenn ihr Herz ihnen andere vorschlug. Man kann sich gut vorstellen, dass sich diese Geschichte wirklich so abgespielt haben könnte. Das Leben schreibt schliesslich selbst die besten Geschichten.


Mit diesem lesenswerten Roman macht man nicht nur eine Zeitreise in die Bauhaus-Kunstszene, man entdeckt durch ein Tagebuch verschlungene Lebenswege, wie sie das Leben selbst schreibt.




Veröffentlicht am 12.02.2019

Ein unterhaltsamer Roman für lange Abende im Winter

Das Schiff der Träume
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Dieser Gesellschaftsroman dreht sich um die junge May Bedloe, die ihren Platz im Leben sucht und dabei ungeahnte Abenteuer erlebt und sich von einer schüchternen grauen Maus zu einer selbstbewussten und ...

Dieser Gesellschaftsroman dreht sich um die junge May Bedloe, die ihren Platz im Leben sucht und dabei ungeahnte Abenteuer erlebt und sich von einer schüchternen grauen Maus zu einer selbstbewussten und mutigen Frau entwickelt.

Nach und nach lernen wir die verschiedenen Charaktere kennen, sehen, wie May von ihrer Cousine Comfort herumkommandiert wird und stossen später mit May auf eine bunte Truppe von Schauspielern und Zauberern auf einem Theaterschiff, die es in dieser Zeit wirklich gab. Es ist die Zeit der Anti-Sklaven-Bewegung, der sogenannten "Abolitionisten" und die Zeit vor dem amerikanischen Bürgerkrieg. Auch May wird in die Sache der Sklaven-Befreier gezogen und soll Sklaven über den Fluss in die Freiheit retten, was als strafbare Handlung angesehen wird.

Der Roman wird ruhig, aber detailgenau erzählt, doch es wird nicht langweilig. Mays Leben plätschert erst dahin wie das Wasser des Ohio, doch dann nimmt es gewaltige Fahrt auf und endet in einer Katastrophe, die für May den Wendepunkt ihres Lebens darstellt.

Da May Schneiderin ist, bekommt man immer wieder die Garderobe beschrieben und kann sich die Figuren bildhaft deutlich ausstaffiert vorstellen. Vieles muss aus Geldmangel improvisiert werden, auch das Bühnenbild. Man taucht sehr authentisch in die Zeit ein und erlebt das Leben auf dem Theaterschiff, die vielen Stationen am Fluss und die Menschen, die hier auf dem Schiff gute Unterhaltung und Abwechslung suchen.

Mit May hat Martha Conway eine liebenswürdige Protagonistin geschaffen, die man gerne begleitet. Die besondere Atmosphäre liegt in den zeitgeschichtlichen Hintergründen, aber auch an dem Leben auf dem Theaterschiff.

Einfühlsam, detailliert und unterhaltsam ist der Erzählstil und man kann dieses Buch wunderbar an langen Winterabenden geniessen. Auch die Emotionen, die Situationsbeschreibungen und die Not der Sklaven zeigt die Autorin auf eine realistische und anschauliche Weise, die mich mitgenommen hat.

Hier kommt der Zeitgeist, die Atmosphäre und die Hoffnung auf Freiheit gut zum Ausdruck. Ein unterhaltsamer Roman für lange Abende im Winter.

Veröffentlicht am 09.02.2019

Ein sehr beeindruckendes und polarisierendes Buch

Niemals ohne sie
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In "Niemals ohne sie" zeigt Jocelyne Saucier das Leben einer Großfamilie in Kanada. Der Roman erscheint am 11.3.2019 im Insel Verlag.


Die Cardinals ist keine gewöhnliche Familie. Sie sind genau 23 Personen ...

In "Niemals ohne sie" zeigt Jocelyne Saucier das Leben einer Großfamilie in Kanada. Der Roman erscheint am 11.3.2019 im Insel Verlag.


Die Cardinals ist keine gewöhnliche Familie. Sie sind genau 23 Personen und wohnen in der Bergbaustadt Norcoville in Quebec, dort entdeckt der Vater in einer stillgelegten Mine Zinkvorkommen. Das Ende ihrer Armut scheint nahe, jeder rechnet mit einem Anteil am Gewinn. Doch es kommt leider nicht zum finanziellen Erfolg für die Familie. Deshalb planen sie einen gewaltigen Befreiungsschlag, der jedoch zu einer Belastung für die ganze Familie wird.


"Wir hätten den Teufelskreis aus Schikanen, Demütigungen und Verrat, an den wir uns mittlerweile gewöhnt hatten, weiter ertragen können, und eines Tages hätten wir Norco verlassen, unversehrt, mit unseren Hofnungen im Gepäck, und hätten bekommen, was wir vom Leben forderten." Zitat Seite 108/109


Die Familie Cardinal ist groß und beeindruckt allein schon von ihrer Anzahl her, bei ihnen steht die Gemeinschaft im Mittelpunkt. Dieser Roman zeigt aus der Sicht einzelner Geschwister eine Großfamilie, deren Kinder vom Freiheitsdrang erfüllt sind und wie ihre Hoffnung auf ein besseres Leben aussieht.

Die Charaktere werden mit Tauf- und Spitznamen vorgestellt, das macht es bei einer Kinderzahl von 21 ziemlich unüberschaubar. Doch man lernt die wesentlichen Figuren wie Geronimo, Matz, Angèle, Tommy und Magnum durch ihr Handeln ausführlich und genau kennen.

Die Autorin zeigt ihre Wünsche, ihre Lebensbedingungen, wie sie sich trotz der Armut in ihrer Familien wohlfühlen. Jedes Kind unterliegt untereinander einer Hierarchie, nicht jeder findet ein Bett und sucht sich irgendwo im Haus einen Schlafplatz. Die Mutter ist ständig in der Küche bei ihren Töpfen zu finden, ob alle am Tisch sitzen, zählt sie bei jeder Mahlzeit. Und der Vater hegt und pflegt seine Dynamitstangen und sucht in den Minen den Claim seines Lebens. Doch der gewünschte Erfolg bleibt aus. Als die Mine stillgelegt wird, zersteuen sich die Cardinals in alle Welt und erst dreißig Jahre später, zur Ehrung ihres Vaters auf einer Bergbaukonferenz, kommen sie wieder in Norco zusammen. Der Zeitpunkt für die Wahrheit ist gekommen.


Diese Geschichte wird sehr ruhig erzählt, doch die prägnanten Sätze drücken Stimmungen und Erlebnisse aus und verleihen jede Menge Atmosphäre und sorgen damit für Fesselung an diese ungewöhnliche Familie. Die Cardinals sind wild und fast schon unberechenbar, denn ihr Hobby führt in den Berg, Sprengungen und die donnernden Explosion in ihrer Mine erfüllen sie mit Stolz.


Einzig Angèle ist anders, sie entdeckt bei einer Pflegefamile, den McDougalls die große weite Welt. Welches Schicksal sie ereilt, wird im Roman zum inhaltgebenden Thema. Das ist das Ereignis, das die Familie auseinander reißt, ein unaussprechliches Unglück, das als Lüge über der Familie liegt wie ein gewaltiger Felsbrocken.

Schon früh lässt die Autorin das schlimme Schicksal durchblicken, das macht neugierig und man verfolgt das Buch gespannt, bis am Ende alles genau aufgeklärt wird.
Mich hat bei dieser Geschichte beeindruckt, wie diese Familie erst von ihrem dunklen Geheimnis auseinander gerissen wurde und einzelne Personen damit umgingen.

Der Schreibstil von Jocelyne Saucier ist teilweise poetisch, aber immer bildhaft und atmosphärisch dicht. Die Naturbeschreibungen führen hier unter die Erde und zeigen die wilde Schönheit von Goldquarzfunden im Berg und die Besonderheit von Sprengungen. Das ist Ehrfurcht gebietend und anschaulich, aber auch etwas bedrückend. Denn trotz der ganzen Plackerei bleibt der Familie nicht viel zum Leben.


Dieses Buch fesselt, es polarisiert und lässt einen nicht los. Ein sehr beeindruckendes und atmosphärischer Roman, der zeigt, wie diese ungewöhnliche Familie mit ihrem persönlichen Familien-Unglück umgeht.

Veröffentlicht am 09.02.2019

Ein zauberhaftes Bilderbuch zum Verlieben

Wie sagt man eigentlich: Ich liebe dich
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Michael Engler schrieb den Text zum Bilderbuch "Wie sagt man eigentlich: Ich liebe dich", die zarten und zauberhaften Illustrationen sind von Martina Matos. Das Vorlesebuch ist ab 4 Jahren geeignet und ...

Michael Engler schrieb den Text zum Bilderbuch "Wie sagt man eigentlich: Ich liebe dich", die zarten und zauberhaften Illustrationen sind von Martina Matos. Das Vorlesebuch ist ab 4 Jahren geeignet und es erscheint im Boje Verlag.


Roberto ist ein kleiner Junge, er liebt Abenteuer und träumt davon, mit einer Rakete zu den Sternen zu fliegen. Als er Isabella zum ersten Mal sieht, steht sein Herz in Flammen für dieses schöne Mädchen. Er hat sich verliebt, doch wie soll er Isabella seine Liebe gestehen? Er hat viele Ideen, doch eine ist ganz besonders schön und sie überzeugt auch Isabella.


Als Liebhaberin von Kinderbüchern musste ich dieses Buch unbedingt lesen, denn schon das Bild auf dem Cover mutet traumhaft schön an.



Es ist ein Vorlesebuch mit wenig Text, die wunderschönen, sehr zarten Bilder sind darin der eigentliche Hingucker und man kann sich darin verlieren. Die erste Liebe wird hier bildhaft dargestellt und man kann gar nicht anders, als sich in dieses Buch zu verlieben.


Es geht um das zarte Pflänzchen der ersten Liebe von Roberto für seine angebetete und natürlich wunderschöne Isabella. Die ahnt nichts von seiner Verliebtheit, sie macht sich nichts aus Jungen, denn ihre große Liebe gilt den Schmetterlingen. Sie kann stundenlang in ihre Bücher über diese zarten, tänzelnden und farbenprächtigen Geschöpfe abtauchen und möchte alles über Schmetterlinge wissen.

Roberto macht sich Gedanken darüber, was er Isabella alles sagen könnte. "Ich mag dich" und "Hab dich lieb" würde er ihr sogar auf den Mond malen. Doch dann entdeckt er Isabellas Vorliebe für Schmetterlinge und beginnt welche zu sammeln. Im Buch werden Taubenschwänzchen, Aurorafalter, Kohlweißlinge und Weinschwärmer genannt.

Bei dieser Aufzählung kommt auch gleich mein Kritikpunkt zum Tragen. Es wird leider weder ein Weinschwärmer, noch ein einziges Taubenschwänzchen abgebildet. Das ist für die Geschichte nun nicht besonders problematisch, ich hätte dann doch lieber von den abgebildeten Schmetterlingen die Namen gelesen.


Isabella ist beim Anblick der vielen Schmetterlinge natürlich hin und weg und tanzt und wirbelt mit ihren Traumgeschöpfen umher. Das ist der Moment, wo auch bei ihr Verliebheit zu Roberto entsteht.

Ein magischer Moment, der auch mit einem Kuß belohnt wird.



Es ist eine ganz zauberhafte Geschichte, die mitten ins Herz trifft und für alle großen und kleinen Verliebten passt.