Aufbruch in eine neue Zeit
Zum Buch:
Mimi Reventlow wächst in einem Pfarrhaus auf. Als sie einen Heiratsantrag bekommt ist Mimi sich sicher, dieses Leben als Hausfrau und Mutter will sie nicht. Ihr Traum ist es, so wie ihr Onkel ...
Zum Buch:
Mimi Reventlow wächst in einem Pfarrhaus auf. Als sie einen Heiratsantrag bekommt ist Mimi sich sicher, dieses Leben als Hausfrau und Mutter will sie nicht. Ihr Traum ist es, so wie ihr Onkel Josef als Wanderfotografin zu reisen und den Menschen Schönheit schenken. Erst reagieren ihre Eltern entsetzt, doch dann unterstützen sie Mimi. 1911 wird ihr Traum war und sie ersteht ihre erste Reisekamera und beginnt sich bei Fotografen auf Zeit einzumieten, doch Mimi muss sich ihren Platz hart in der dominante Männerwelt erkämpfen, vor allem da sie neue Ideen einbringt. Als ihr Onkel Josef erkrankt fährt Mimi nach Laichingen, dem kleinen Leinenweberdorf. Mimi beschließt ihren Onkel zu pflegen und sein Fotoatelier zu führen. Ihre modernen Bilder finden zwar gefallen, doch auch hier gibt es einen gewaltigen Gegner der ihr das Leben in der Ortschaft schwer macht.
Meine Meinung:
Die Geschichte handelt von einer Frau, die ihren Wunsch verwirklicht und sich gegen die Männerwelt behaupten muss. Sehr lebendig und authentisch beschreibt die Autorin die damalige Zeit um 1911, in der Frauen nur Randfiguren waren, sodass ich mich als Leser in diese Zeit zurück versetzen konnte, ja fast schon die Armut und Hoffnungslosigkeit, die manche Protagonisten erleben, spürte. Petra Durst-Benning gelingt es mit Ihrem Schreibstil immer wieder, dass ich in die Geschichte fast magisch hineingezogen werde, als wäre ich ein Teil von ihr.
Neben der Geschichte um Mimi Reventlow, begegnen uns auch die zwei Jugendlichen Anton und Alexander die Bewunderung für Mimi empfinden. Eingezwängt in die traditionelle Lebensweise und Erwartungen beginnen diese, zumindest gedanklich, zu revolutionieren um ihren eigenen Weg zu beschreiten. Die Geschichte faszinierte mich so sehr, dass ich das Buch in einem Rutsch gelesen habe. Der Schluss kommt völlig abrupt und endet mit einer bösen Prophezeiung. Ich hielt das Buch in meiner Hand und rief: „Was? Das kann doch nicht sein, sie kann doch jetzt nicht einfach mit der Geschichte aufhören!“. Nun kann ich es natürlich kaum erwarten bis der 2. Teil im April heraus kommt.
Fazit:
Toller Auftakt der Trilogie. Begeistert empfehle ich, Mimi und die Entwicklung der Fotografie auf Ihren Weg zu begleiten.