Cover-Bild Britt-Marie war hier
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Krüger
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 23.06.2016
  • ISBN: 9783810524119
Fredrik Backman

Britt-Marie war hier

Roman
Stefanie Werner (Übersetzer)

Wo diese Frau aufräumt, bleibt kein Herz unberührt: Britt-Marie ist da!

Nach den Spiegel-Topbestsellern ›Ein Mann namens Ove‹ und ›Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid‹ die neue Nr.1 von Fredrik Backman – wieder ein echter Lieblingsroman.

Britt-Marie hat ihr Leben lang gewartet, dass ihr Leben endlich anfängt. Andere sagen, sie sei pedantisch, aber sie will doch nur, dass alles schön und ordentlich ist. Nach vierzig Jahren hat sie ihren Mann verlassen und sucht einen Job.

Borg ist ein Ort, in den eine Straße hinein- und wieder hinausführt. Arbeit gibt es hier schon lange nicht mehr. Das Einzige, was den Kindern und Erwachsenen geblieben ist, ist die Begeisterung für Fußball. Wofür Britt-Marie nun wirklich kein Verständnis hat …

Der neue Erfolgsroman von Fredrik Backman – eine unglaublich berührende und witzige Geschichte übers Verlieren, Verlieben und Mitspielen, wenn das Leben ins Rollen kommt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2017

Liebevoll schrullig - JA, nervig - NEIN!

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Inhalt

Britt-Marie ist pedantisch und ziemlich zugeknöpft, sagen die Leute. Britt-Marie hat wegen ihrer Ehekrise nichts mehr außer ihren Putzmitteln und ihren Balkonpflanzen. Borg hat wegen der Wirtschaftskrise ...

Inhalt

Britt-Marie ist pedantisch und ziemlich zugeknöpft, sagen die Leute. Britt-Marie hat wegen ihrer Ehekrise nichts mehr außer ihren Putzmitteln und ihren Balkonpflanzen. Borg hat wegen der Wirtschaftskrise nichts mehr außer ein paar Fußballverrückten und einem Jugendzentrum ohne Hausmeister.

Eindruck

Zu Beginn des Buches dachte ich, meine Güte ist die Protagonistin eine Nervensäge. Doch es ging relativ schnell, dass sie mich für sich eingenommen hat und das nervige einem schrulligen Charme gewichen ist. Diverse Ticks, die schon in der Kindheit vorhanden waren, haben sich durch ein Trauma manifestiert und sind mit ihr stetig gewachsen. Dann die erste Enttäuschung in der Jugend, die nächste in der Ehe... eine Frau ist auf dem Weg sich selbst zu finden und neu zu erfinden. Britt-Marie hat in Borg erfahren, das sie gebraucht und geliebt wird und das auf jede
erdenkliche Art und Weise wie die Liebe einem Menschen begegnen kann.

Backman nimmt seinen Leser mit auf die kleine abenteuerliche Reise von Selbstverwirklichung
und der Frage nach dem "Wer bin ich", "Was kann ich" und "Wo will ich hin". Die Frage danach, wo man im Leben steht, was hinter einem liegt und was man noch erleben möchte. Außerdem scheint er einen Hang zu seltsamen Orten zu haben, die am Rande dümpeln. Orte die eh nicht die große Attraktion sind und denen nichts geblieben ist, außer eine Sportart, die sie ein klein wenig wieder zu altem Glanz erheben könnte.

Die Charaktere sind sehr schön geschrieben und sehr vielfältig, so dass man sich bei ihnen und mit ihnen in Borg zu Hause fühlen kann, wenn man sie und den Ort in sein Herz lässt.

Fazit

Anrührender Roman mit Herz, Charme und Humor über die Stationen eines Lebens und wie man sich darin definiert. Über das Verlieren und Gewinnen und darüber, dass es für einen Neuanfang nie zu spät ist.

Veröffentlicht am 27.09.2016

Eine wunderbare Geschichte

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Die 63-jährige Britt-Marie liebt es, wenn alles schön und sauber ist und erledigt diesen Job vierzig Jahre lang für ihren Mann Kent. Doch sie hat ihn verlassen, da er sie betrogen hat. Also muss Britt-Marie ...

Die 63-jährige Britt-Marie liebt es, wenn alles schön und sauber ist und erledigt diesen Job vierzig Jahre lang für ihren Mann Kent. Doch sie hat ihn verlassen, da er sie betrogen hat. Also muss Britt-Marie sich eine Arbeit suchen und landet so im beschaulichen Örtchen Borg, einem Dorf mit einer Straße, die hinein- und wieder hinausführt. Borg leidet unter der Finanzkrise und viele Geschäfte mussten geschlossen werden. Das einzige, was den Bewohnern geblieben ist, ist die Begeisterung für Fußball. Und damit kann Britt-Marie nicht wirklich was mit anfangen…

Fredrik Backmans Schreibstil ist sehr angenehm und man fliegt quasi nur so über die Seiten. Die lockere und leicht ironische Erzählweise macht Spaß und das eine oder andere Mal musste ich wirklich schmunzeln, aber auch die emotionale Seite wird nicht ausgelassen.
So ist Britt-Marie ein Charakter von dem man anfangs denkt, dass man eigentlich nicht so viel von ihr lesen will, denn sie schein anstrengend, denn, so wird immer wieder über das Buch hinweg betont, dass Britt-Marie keine Vorurteile habe – zumindest nicht nach außen hin. Doch auf ihre ganz eigene Weise ist die Protagonistin wirklich liebenswert, denn sie ist einfach ein herzensguter Mensch und tut einem durch die Geschichte von ihrem Mann Kent doch ein wenig Leid und man hat sie doch ziemlich schnell gern.
Aber auch Borg hat viele bezaubernde Bewohner, die jeder einzigartig für sich sind und der Geschichte doch ein wenig Tiefe geben, da doch auch in so einem kleinen Dorf wie Borg hat jeder mit seinen eigenen Schicksalen zu kämpfen haben. Und so ist es nicht nur Britt-Marie, die dieses Buch ausmacht, sondern ein Zusammenspiel von den Dorfbewohnern und ihr. Auf ihre schrullige, pedantische Art mischt Britt-Marie aber auch hier auf, und es gibt viele schön, lustige, aber auch traurige Momente.
So merkt man auch – selbst wenn man kein Fußballfan ist – wie sehr die Bewohner von Borg dieses Spiel lieben und wie begeistert sie davon sind. Fast schon meinte man, dass die Begeisterung dafür auch auf den Leser abfärben könnte. Auf jeden Fall versteht man, wieso sie diesen Sport lieben, denn viel ist in dem kleinen Dorf leider nicht geblieben.

„Britt-Marie war hier“ konnte mich auf ganzer Linie begeistern und auch die Protagonistin hatte man schließlich gern. Ich fühlte mich gut unterhalten mit Humor, aber auch mit ernsten Themen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Was verlangt einem Menschen mehr ab: „zu springen“, einen Neuanfang wagen – oder es sein lassen?

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„Es ist schwer, nicht den Rückweg antreten zu wollen, wenn man gemerkt hat, wie schwierig ein Neuanfang ist. Es ist schwer, sein altes Leben nicht zurückhaben zu wollen, wenn man begriffen hat, was es ...

„Es ist schwer, nicht den Rückweg antreten zu wollen, wenn man gemerkt hat, wie schwierig ein Neuanfang ist. Es ist schwer, sein altes Leben nicht zurückhaben zu wollen, wenn man begriffen hat, was es einem Menschen abverlangt, die Kraft für ein neues Leben aufzubringen.“ S. 235 Diese Gedanken bewegen Britt-Marie. Was sie zu Beginn der Erzählung tut, empfindet sie nicht als Neuanfang. Sie sucht so dringend eine Arbeitsstelle, dass sie die Mitarbeiterin im Arbeitsamt geradezu belagert – was ihr einen dreiwöchigen Job in Borg einbringt, einem kleinen Ort ohne Perspektive in der Provinz. Dort trifft sie auf die skurrilen Bewohner – eine Ratte mit Faible für Snickers, Männer, die mit Bart und Kappe am Tisch sitzen, Kinder die auf einem Parkplatz Fußball spielen, besondere Familien, eine Frau im Rollstuhl ohne Namen,… Allen lässt Autor Backman ihre Würde, selbst die etwas zweischneidigeren Charaktere dürfen ihre positiven Seiten haben. Dass daraus so viel mehr als Unterhaltungsliteratur wird, liegt daran, dass das Buch so mitreißend schön und gefühlvoll ist und elementare Fragen aufwirft: wer sind wir und was macht uns aus, was ist wichtig im Leben. Da ich selbst bekennender Fußball-Hasser bin – hier geht es mehr um Begeisterung (ja, für Fußball – aber sooo toll geschrieben…). Nach meiner Erfahrung Männer-Eignung besonders als Hörbuch im Auto.

Ich finde es ganz wundervoll, dieses neueste Buch von Frederick Backman mit seinem ganz eigenen Stil, auf den man sich einlassen können muss (Backman-„Neulinge“ sind auf den ersten Seiten manchmal irritiert): Oft gibt es Wiederholungen, so führt der Autor seine Hauptfigur Britt-Marie damit ein, dass sie von sich sagt, sie verurteile niemanden oder sie habe keine Vorurteile – immer dann, wenn ihr Handeln gegenüber anderen irgendwie doch etwas anderes suggeriert. Britt-Marie wird hier gehörig an ihre Grenzen geführt werden.
Ein weiterer Trick ist es, etwas (oft mehrfach) zu erwähnen, was vielleicht erst belanglos wirkt, und dann quasi die Auflösung zu liefern, die dem Leser gerne kurz den Atem nimmt. So lesen wir über Britt-Maries Liebe zu Blumen, erfahren dann, dass sie diese gerne irgendwo aufliest - "Also rettete Britt-Marie immer wieder heimatlose Pflanzen, um es auszuhalten, sich an eine Schwester zu erinnern, der sie nicht ein einziges Mal das Leben retten konnte." S. 104. Nicht nur dieser Satz macht nachdenklich. So kontrastiert im Buch immer der Ton zwischen Humor, Ironie und Melancholie.

Das Ende hatte mich zuerst verwirrt - aber als ich in der Leserunde merkte, wieviel mehr an Diskussionen es bewirkte, war mir klar, wie richtig es genau so ist - diese Einladung zum eigenen Denken passt.

Alles mehr würde zu viel verraten. Bitte unbedingt lesen! Sonst schicke ich Bank mit ihrem Stock!

Veröffentlicht am 15.09.2016

eine bewegende und zugleich humorvolle Geschichte mit einer beeindruckenden Hauptperson

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Mit „Britt-Marie war hier“ hat Fredrik Backman erneut einen wunderbar herzerwärmenden Roman geschrieben. Wie schon bei „Ein Mann namens Ove“ steht auch hier wieder eine Figur mit einigem sozialen Handicap ...

Mit „Britt-Marie war hier“ hat Fredrik Backman erneut einen wunderbar herzerwärmenden Roman geschrieben. Wie schon bei „Ein Mann namens Ove“ steht auch hier wieder eine Figur mit einigem sozialen Handicap im Vordergrund, der man im Verlauf der Geschichte erst etwas näher kommen muss, bevor sie zum Sympathieträger wird. Wer „Oma lässt schön grüßen und sagt, es tut mir leid“ von diesem Autor bereits gelesen hat, wird Britt-Marie, ihren Mann Kent und ein paar kleine Szenen wieder erkennen. Beide Romane haben jedoch nur kleine Überschneidungen und können unabhängig von einander gelesen werden.
Einige ihrer Mitmenschen halten Britt-Marie für passiv-aggressiv, dabei meint sie es doch nur gut und es ist einfach so, dass Schmutz und unorganisierte Besteckschubladen sie innerlich zum Schreien bringen. Ihr Leben lang war sie für andere da und hat ihre eigenen Bedürfnisse den Erwartungen ihrer Mitmenschen untergeordnet. Als sie nach 40 Jahren ihren Mann verlässt, braucht sie deshalb auf jeden Fall eine neue Aufgabe. Die einzige Arbeitsstelle die sie finden kann, liegt ausgerechnet in Borg, einem kleinen an einer Durchgangsstraße gelegenen Ort, der von der Finanzkrise arg gebeutelt wurde, so dass außer einer Pizzeria und dem Jugendzentrum alle Einrichtungen geschlossen werden mussten. In dieser Hoffnungslosigkeit ist Britt-Marie eine Art Rettungsanker für die Fußballmannschaft der Jugendlichen des Ortes, die dringend einen neuen Trainer suchen, und das wo Britt-Marie kaum etwas so sehr verabscheut wie Fußball.
Dieser Roman ist Milieustudie und Liebeserklärung zugleich. Fredrik Backman versteht es, mit viel Humor und typisierten Charakteren die kleinen „Macken“ der schwedischen Gesellschaft aufs Korn zu nehmen. Nicht nur für Britt-Marie sondern auch für den Ort Borg stellt diese Geschichte eine Art Wendepunkt dar. Die Sprache wirkt oft schlicht, die Worte sind jedoch sorgsam und treffend gewählt, wie bei der eher wortkargen Britt-Marie selbst steckt vieles in kleinen Gesten und Andeutungen zwischen den Zeilen. Die Geschichte wirkt auf den ersten Blick unscheinbar wie sein Hauptschauplatz und spricht doch große Themen an wie Tod, Liebe und Vertrauen, er macht Mut, sich in scheinbar aussichtslosen Situationen nicht unterkriegen zu lassen. Die Charaktere sind treffend und trotz oder gerade wegen ihrer leichten Überzeichnung lebensnah dargestellt. Ich habe während des Lesen viel gelacht und an anderen Stellen manche Träne vergossen. Die Geschichte beschönigt nichts, sie ist anrührend ohne kitschig zu sein und findet einen gelungenen Abschluss. Ich würde mich sehr darüber freuen, diese Figuren dieser Geschichte in naher Zukunft auch im Kino wieder treffen zu können in einer ähnlich gelungenen Umsetzung wie schon bei „Ein Mann namens Ove“.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Britt-Marie räumt auf

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„Britt-Marie war hier“ von dem schwedischen Autor Fredrik Backman erzählt die Geschichte einer Frau, die aus ihrem unglücklichen Leben ausbricht und ihren Mann verlässt. Britt-Marie ist 63 und hat ihr ...

„Britt-Marie war hier“ von dem schwedischen Autor Fredrik Backman erzählt die Geschichte einer Frau, die aus ihrem unglücklichen Leben ausbricht und ihren Mann verlässt. Britt-Marie ist 63 und hat ihr Leben damit verbracht, sich um den Haushalt, ihren Mann und die Kinder ihres Mannes zu kümmern. Als er sie betrügt, verlässt sie ihn. Da Britt-Marie nichts schlimmer findet, als zu sterben, ohne dass jemand es merkt, sucht sie sich Arbeit. Sie findet eine Stelle in Borg, ein Dorf, das von der Wirtschaftskrise arg gebeutelt ist. In Borg gibt es keine Arbeit mehr, niemand will dort noch leben. Bis Britt-Marie dort für Ordnung sorgt und Coach der Fußballmannschaft wird. Eigentlich mag sie Fußball nicht und hat auch keine Ahnung davon. Sie weiß aber, wie man saubermacht und das tut sie in Borg. Sie findet dort eine Wohnung und Freunde. Nach und nach wird sie sich bewusst, was ihr bisher im Leben gefehlt hat, auch wenn sie ihr altes Leben sehr vermisst. Und am Ende passiert ein schreckliches Unglück und Britt-Marie muss eine schwere Entscheidung treffen.

Britt-Marie scheint zunächst ein schwieriger, nicht sehr sympathischer Mensch zu sein. Im Laufe der Geschichte gewährt der Autor Einblick in das bisherige Leben von Britt-Marie und sie wächst einem immer mehr ans Herz. Genauso die Bewohner von Borg, die wirklich nicht kurioser sein könnten.

Fredrik Backman erzählt eine Geschichte von Freundschaft, Tapferkeit und Menschen, die nicht aufgeben. Er erzählt humorvoll und mit viel Gefühl. Es macht Spaß, dieses Buch zu lesen. Die Charaktere sind so liebenswert, vor allem Britt-Marie mit ihrem Putzwahn und meist unfreiwilligem Humor ist mir ans Herz gewachsen. „Britt-Marie war hier“ ist ein wunderschönes Buch, weil es so echt wirkt und man mit den Menschen mitfühlen kann. Ich kann den Roman nur empfehlen.