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Tarika

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Veröffentlicht am 27.09.2016

Das Leben ist manchmal eben doch eine Wundertüte!

Wundertüte
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Andrea Schnidts Leben ist nun alles andere als unkompliziert: Tochter Claudia macht nach dem Abi erst mal ein Jahr Work & Travel in Australien, ihr Sohn Mark ist auch nicht wirklich zu irgendwas zu motivieren ...

Andrea Schnidts Leben ist nun alles andere als unkompliziert: Tochter Claudia macht nach dem Abi erst mal ein Jahr Work & Travel in Australien, ihr Sohn Mark ist auch nicht wirklich zu irgendwas zu motivieren und als ihr neuer Freund Paul bei ihr auszieht, zieht Schwiegervater Rudi erst mal aus. Der Gemüsetrip von Paul ist nämlich nichts für Rudi. Im Grunde läuft es bis hierhin ja noch ganz gut, doch dann taucht Pauls 14-jährige Tochter auf, und die ist von Andrea nicht so wirklich begeistert. Es wird auf jeden Fall nicht einfacher und Andrea muss doch mit so einigem klarkommen, was das Leben bei ihr so gerade zu bieten hat…

Für mich war es der erste Roman aus der Andrea Schnidt-Reihe und somit auch von Susanne Fröhlich. Am Anfang hatte ich ein wenig Schwierigkeiten in ihren Schreibstil hineinzufinden, aber die ich war doch recht schnell im Geschehen drin. Allerdings braucht die Geschichte doch einige Zeit, um in Fahrt zu kommen. Gerade die ersten paar Seiten fand ich, dass es erst mal etwas vor sich hinplätschert bis es eben dazu kommt, dass einer ihrer Nachbarn fremdgeht und das ausgerechnet mit einer Bekannten. Die hat natürlich nichts Besseres zu tun, als Andrea davon in Kenntnis zu setzen und damit auch zu nerven. Dieses Gefühl kam jedenfalls ziemlich gut rüber. Ansonsten ist eben schon ein wenig typisch Deutsch, plaudern unter Nachbarn, wenn dann nicht die Geschichte mit Pauls Tochter wäre. Spannend und unerwartet geht es weiter und die Tochter verhält sich Andrea gegenüber auch so, wie man es von einer 14-jährigen erwartet, deren Vater eine neue Freundin hat. Die Situation wird nicht einfach. Erstaunlich war, wie viele unerwartete Wendungen dann doch noch auftauchen, die den Roman durchaus spannend machen, fast wie viele kleine Wundertüten.
Auch wenn ich quasi mitten in der Reihe angefangen habe, stellte das kein Problem dar. Man kann sich von Andrea ein ganz gutes Bild machen und der Roman ist zudem in sich geschlossen, sodass ich jetzt nicht das Gefühl hatte, dass mir Wissen fehlt.

Ein Roman voller Wundertüten, der mit Wendungen aufwarten kann. Schöne Frauenliteratur für zwischendurch!

Veröffentlicht am 27.09.2016

Kann mit den ersten drei Bänden nicht ganz mithalten

Selection – Die Kronprinzessin
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Selection geht weiter! Doch diesmal ist es nicht das Casting, indem für Maxon die zukünftige Königin gefunden werden muss, sondern es geht diesmal darum, dass die Tochter von Maxon und America ihrerseits ...

Selection geht weiter! Doch diesmal ist es nicht das Casting, indem für Maxon die zukünftige Königin gefunden werden muss, sondern es geht diesmal darum, dass die Tochter von Maxon und America ihrerseits einen Mann finden soll und dafür ein Casting veranstalten soll. Die Hoffnung ist, dass man somit das Volk ein wenig beruhigen kann. Eadlyn, die Thronerbin ist allerdings weniger davon begeistert, hat allerdings zugestimmt, damit das Volk von der Castingshow abgelenkt wird…

Der vierte Band der Selection-Reihe gestaltet sich eindeutig anders als die drei Bände davor. Das liegt vor allem daran, dass nicht mehr America die Geschichte erzählt, sondern ihre Tochter Eadlyn. Sie darf ihrerseits ein Casting mit 35 Männern veranstalten.
Der Schreibstil der Autorin hat sich nicht verändert, er ist weiterhin sehr angenehm und schnell und flüssig lesbar.
Allerdings brauchte ich fast bis zum Ende des Buches bis ich Zugang zu Eadlyn gefunden habe. Sie erscheint häufig recht gefühlskalt und ziemlich unnahbar, was vielleicht aber auch an der großen Last auf ihren Schultern liegt, schließlich soll sie später einmal Illéa regieren. Zudem hatte ich das Gefühl, dass sie recht oberflächlich ist, stets auf das bedacht, was sie trägt und wie sie auftritt. Zudem kann sie auch nicht so recht mit Gefühlen anderer umgehen und so sind ihre ersten Begegnungen mit den Männern teilweise doch recht harsch und der Rauswurf einiger Bewerber doch ziemlich gefühlslos.
Weiterhin fehlt auch den Bewerbern ziemlich an Tiefe. Das liegt wohl darin, dass Eadlyn zum einen zunächst kein Interesse verspürt, diese kennenzulernen, als auch an der Tatsache, dass die Prinzessin mehr mit sich und ihren eigentlichen Tagesabläufen beschäftigt ist. Nach und nach darf der Leser aber auch zumindest einen Teil der Männer kennen lernen und wir begegnen hier einer ziemlich bunten Auswahl an Charakteren, was das ganze wenigstens interessant macht und für Probleme sorgt, aber auch unerwartete Szenen.

Der vierte Band der Selection-Reihe kann durchaus unterhalten, kommt aber an die Vorgänger nicht heran. Spannend bleibt die Frage, ob es für Eadlyn am Ende doch einen Mann gibt und so ist die Neugier auf Band 5 auf jeden Fall geweckt.

Veröffentlicht am 27.09.2016

Ein Steampunk-Abenteuer

Matamba
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1870 begibt sich der einbeinige Kriegsveteran Morton Stanley auf eine Expedition nach Afrika um die Quelle des Nils zu finden. Ihn locken unendlicher Reichtum und Ruhm, sollte er sein Ziel als erstes erreichen. ...

1870 begibt sich der einbeinige Kriegsveteran Morton Stanley auf eine Expedition nach Afrika um die Quelle des Nils zu finden. Ihn locken unendlicher Reichtum und Ruhm, sollte er sein Ziel als erstes erreichen. Aber auch sein Konkurrent, Prof. Jack Lambert, begibt sich auf die Reise zum Nil und somit auch auf die Suche nach seinen Ahnen. Für beide beginnt ein Abenteuer und es kann am Ende nur einen Sieger geben…

Kirsten Brox entführt uns in „Matamba“ in eine alternative Vergangenheit. Dabei erweckt sie fantastische Steampunk-Technologie zum Leben, wie dem Bibliofon, dem Telektroskop und vieles mehr. Somit wirkt alles trotz des viktorianischen Zeitalters irgendwie futuristisch und ich fand die Beschreibung sehr interessant und es regt die eigene Fantasie an.
Die Protagonisten hätten unterschiedlicher nicht sein können. Morton Stanley ist Kriegsveteran, der ein Bein verloren hat und nun fortan mit einer Prothese laufen muss. Er hasst die Wilden und alles, was damit verbunden ist. Seinen Hass gegenüber den Afrikanern merkt man ihm in so gut wie jeder Situation an. So sieht er die Wilden auch nicht als Menschen an. Anfangs lernt man Morton in einer Situation kennen, wo man noch Mitleid mit ihm hatte, aber je weiter die Geschichte ihren Lauf nahm, desto mehr Abneigung habe ich gegenüber Morton entwickelt. Für ihn zählen nur der Ruhm und das Geld, was er durch die Expedition erreichen kann.
Jack Lambert stellt sich da als das Komplette Gegenteil dar. Er ist ein schwarzer Psychologie-Professor und wird von seinem Dekan auf diese Expedition geschickt. So hatte ich das Gefühl, dass Jack weniger an dem Ruhm und dem Reichtum durch diese Expedition interessiert ist, sondern für ihn zählt die Neugierde das Unbekannte zu erforschen und vielleicht mehr über seine Ahnen zu erfahren. Jack war ein Charakter, den ich von Anfang an sehr sympathisch fand. Dieser Eindruck blieb auch bestehen. Für mich war Jack mit seiner späteren Weggefährtin Zhinga die gute Seele des Romans und stellte damit einen guten, aber auch notwendigen Gegenpol zu dem Ekelpaket Morton Stanley dar.
Erzählerisch ist „Matamba“ von Kirsten Brox sehr angenehm geschrieben. Mit Liebe zum technischen Detail führt sie alles wunderbar aus und man ist doch schnell in der Geschichte drin. Leider fehlte mir persönlich die Spannung, dennoch kann der Roman zumindest die meiste Zeit unterhalten. Oder wie es in meinem Fall war: Man kann sich die meiste Zeit gut über Morton aufregen. An sich ist die Handlung sehr interessant und man wird erst im Verlauf des Romans erkennen, welche Intrigen sich gegen die beiden verschworen haben. Das Ende des Romans kam für mich dann doch recht schnell. Hier hätte ich mir mehr Ausführungen gewünscht, da noch einige Fragen offen waren, die sich mir während des Lesens stellten. Nichtsdestotrotz kommt der Roman zu einem befriedigenden Abschluss.

„Matamba“ war mein erster Steampunk-Roman. Ich fand den Roman interessant, auch wenn mich Morton meistens ziemlich genervt hat und mir seine Einstellung zutiefst zuwider war. Leider fehlte mir etwas die Spannung, dennoch konnte mich der Roman unterhalten. Freunde des Steampunks mit viel eigener Fantasie können in „Matamba“ eine gute kurzweile Lektüre finden.

Veröffentlicht am 27.09.2016

Gute Unterhaltung

Das Licht in deinen Adern
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Seit Jahrtausenden herrscht Krieg zwischen Engeln und Gefallenen und die Studentin Layna gerät mitten in diesen Kampf hinein, denn sie ist ein Teil von Himmel und Hölle. Allen Widrigkeiten zum Trotz, nimmt ...

Seit Jahrtausenden herrscht Krieg zwischen Engeln und Gefallenen und die Studentin Layna gerät mitten in diesen Kampf hinein, denn sie ist ein Teil von Himmel und Hölle. Allen Widrigkeiten zum Trotz, nimmt sie diesen Kampf auf. Wird sie ihn für sich entscheiden? Wer wird gewinnen? Himmel oder Hölle?

Manu Brandts Schreibstil ist sehr angenehm. Sie versteht es fesselnd zu schreiben und vor allem ist ihr Buch flüssig lesbar. Die Kapitel haben dabei eine angenehme Länge, im Durchschnitt 18 Seiten und sind sinnvoll getrennt.
Zur Protagonistin Layna habe ich eine zwiegespaltene Meinung. Mal fand ich sie ok, mal hat sie mich irgendwie genervt. Layna ist in ihrer Einstellung sehr wankelmütig und ändert ihre Meinung durchaus schnell. Manchmal hat man auch das Gefühl, sie ist leicht zu beeinflussen und handelt auch überstürzt ohne nachzudenken. Ich fand es störend, dass sie auch sehr schnell aufbrausend und sehr zickig wird, andererseits aber auch wieder sehr nett sein kann. Angesichts ihrer Geschichte und Herkunft verwunderte dies aber im Verlauf des Romans nicht, sondern es machte durchaus Sinn. Es passte einfach.
Interessant fand ich an diesem Roman, dass hier die Grenzen zwischen Gut und Böse, Schwarz und Weiß doch sehr deutlich verblassen und man am Ende nicht sicher ist, wer zu den Guten und zu Bösen gehört. Das machte die Geschichte interessanter, denn ein klares Einordnen war nicht immer möglich.
Ansonsten ist es eine spannende und fesselnde Geschichte, deren Plot gut durchdacht ist und viele Wendungen bietet, die durch unerwartete Entscheidungen und Handlungen gerade durch die doch manchmal etwas wankelmütige Protagonistin entstehen. Einzig das Ende hätte vielleicht etwas kürzer ausfallen können, aber so war es zumindest für mich ein „Wohlfühlende“, das keine Wünsche offen ließ.

Ein kurzweiliger Roman, der gut geschrieben ist und mal nicht mit einer klaren Gut-Böse-Einteilung aufwartet. Auch wenn mir die Protagonistin manchmal ein wenig auf die Nerven ging, hat es dennoch Spaß gemacht.

Veröffentlicht am 27.09.2016

Betrete unter keinen Umständen das Magisterium!

Magisterium - Der Weg ins Labyrinth
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Callum Hunt ist alles andere als der nette beliebte Junge von nebenan – er muss sich tagtäglich mit einem lahmen Bein rumschlagen und ist ein Außenseiter, und eigentlich eher ein unangenehmer Zeitgenosse. ...

Callum Hunt ist alles andere als der nette beliebte Junge von nebenan – er muss sich tagtäglich mit einem lahmen Bein rumschlagen und ist ein Außenseiter, und eigentlich eher ein unangenehmer Zeitgenosse. Als er dann zu den Prüfungen in Magisterium, einer unterirdischen Schule für Zauberei, gerufen wird, hat Callum zudem nur eines im Sinn: zu versagen. Aber sein Plan geht nicht auf, denn Master Rufus, einer der mächtigsten Magier der Schule, nimmt ihn trotz seines miserablen Prüfungsergebnisses als Lehrling auf. Call befürchtet aber, dass er das erste Lehrjahr nicht überleben wird, denn er hat von seinem Vater nur schreckliches über das Magisterium erfahren…

Zunächst besticht „Magisterium – Der Weg ins Labyrinth“ in der deutschen Ausgabe durch sein Cover. In schwarz gehalten und mit weißer und bronzefarbener Schrift wirkt es sehr edel. Der bronzefarbene Buchschnitt verstärkt diese Wirkung noch. Das ganze Cover ist zudem als Ambigramm gestaltet. Dreht man es um 180° lässt sich der Schriftzug „Magisterium“ immer noch lesen, wodurch das Buch ein klein wenig mystisch auf mich wirkte.
Der Schreibstil ist einem Jugendbuch passend gewählt und es war leicht dem Geschehen zu folgen. Ein wenig Vorstellungskraft benötige es aber dennoch, um sich die neuen magischen Dinge vorzustellen, anderen bedarf es kaum einer Erklärung, da man sie einfach aus vielen anderen magischen Welten kennt oder sie selbsterklärend sind.
Mit dem Protagonisten Callum Hunt hatte ich anfangs meine Schwierigkeiten. Er war für mich alles andere als eine sympathische Figur. Erst als er ins Magisterium kam, und Freunde in Tamara und Aaron fand, wurde er umgänglicher. Anfangs hatte ich befürchtet, wenn Callum weiterhin so ein Ekel bleibt, dass ich dann nicht wirklich die Motivation gehabt hätte, weiter zu lesen. Glücklicherweise besserte er sich aber mit der Zeit. Ich würde nun nicht so weit gehen, und sagen, dass ich ihn liebgewonnen habe, aber er ist schon ganz in Ordnung. Seine beiden Mitschüler, die ebenfalls von Master Rufus auserwählt wurden, waren mir von Anfang an aber sympathisch, wobei ich sagen muss, dass Tamara mich ein klein wenig an Hermine aus Harry Potter erinnerte.
Man wird als Leser bei „Magisterium“ zudem sicher immer wieder Parallelen zu Harry Potter finden. Bei genauer Betrachtung, war es aber immer doch zumindest ein klein wenig anders. Wenn ich nun den ersten Harry Potter Band mit dem ersten Magisterium Band vergleiche, behaupte ich, dass es sich aber dennoch sehen lassen kann, sogar die Lücke füllen könnte, die Harry Potter hinterlassen hat.

„Magisterium – Der Weg ins Labyrinth“ von Holly Black & Cassandra Clare bewerte ich insgesamt mit 4 Sternen. Leider war es so, dass es mich auf dem ersten Drittel der Geschichte nicht sonderlich fesseln konnte und es erst gegen Ende hin wirklich interessant wurde. Trotzdem bin ich der Fortsetzung nicht abgeneigt und werde sie sicher lesen.