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Veröffentlicht am 11.11.2016

Nicht ganz ernstgemeinte Vorschläge um den Kindle zu recyceln

101 Anwendungen für einen toten Kindle
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Ein Kindle bzw. E-Reader findet sich heutzutage fast nahezu in jedem Haushalt, ist er doch praktisch, da man seine ganze Bibliothek in dem kleinen Gerät überall hin mitnehmen kann. Doch was macht man eigentlich, ...

Ein Kindle bzw. E-Reader findet sich heutzutage fast nahezu in jedem Haushalt, ist er doch praktisch, da man seine ganze Bibliothek in dem kleinen Gerät überall hin mitnehmen kann. Doch was macht man eigentlich, wenn der geliebte E-Reader stirbt? „101 Anwendungen für einen toten Kindle“ bietet hier Lösungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel als Fächer, als besonders modisches Accessoire, Schneidebrett und vieles mehr.

Das Büchlein besteht hauptsächlich aus Illustrationen, die die neue Verwendungsart des toten Kindle zeigen. Keine Frage, die Illustrationen sind sehr gut, aber nicht sehr detailreich, sodass man beim erneuten Anschauen nichts Neues entdecken kann. Man kann quasi beim ersten Blick auf das Bild die Gesamtheit dessen erfassen. Die „Anwendungsgebiete“ umfassen die Gebiete Dekoration, Freizeit, Körperpflege, Tiere, Arbeitsplatz, Sport, Kunst, Accessoires, für Zuhause, den praktischen Gebrauch, Waffen und Krieg sowie Makabres. Viele der Zeichnungen fand ich durchaus lustig, bei manchen habe ich innerlich allerdings nur den Kopf geschüttelt, weil es einfach nur so ziemlicher Quatsch war. Unterhaltung ist auf jeden Fall gegeben, wenn diese auch nicht wirklich lange anhält. Die Bilder sind schnell durchgesehen und was dann? Was macht man eigentlich dann mit dem Büchlein, vor allem, wenn der Kindle doch noch nicht tot ist? Nicht ganz ernstgemeinte Vorschläge meinerseits sind daher: Benutzung als Klolektüre, zum Ausmalen oder als Fliegenklatsche.

„101 Anwendungen für einen toten Kindle“ bietet Unterhaltung mit ansprechenden Zeichnungen, aber ob man es witzig findet oder nicht, ist hier ganz eindeutig Geschmackssache.

Veröffentlicht am 27.09.2016

Nicht ganz das, was ich erhofft hatte

Nur ein Tag
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Allysons Leben ist durchstrukturiert und bis ins kleinste Detail geplant. Nach dem Wunsch ihrer Eltern wird sie Medizin studieren. Doch die Europareise nach Abschluss der High-School verändert einiges. ...

Allysons Leben ist durchstrukturiert und bis ins kleinste Detail geplant. Nach dem Wunsch ihrer Eltern wird sie Medizin studieren. Doch die Europareise nach Abschluss der High-School verändert einiges. In England lernt sie Willem kennen, einen freien, ungebundenen Schauspieler, und zwischen den beiden knistert es sofort. Schließlich lädt er sie spontan ein, für einen Tag mit ihm nach Paris zu fahren. Allyson willigt, untypisch für sie, ein und begleitet Willem nach Paris, wo sie einen gemeinsamen Tag verbringen. Doch am nächsten Morgen ist Willem fort…

Nachdem ich die Leseprobe gelesen hatte, war mein Interesse geweckt. Ein angenehmer Schreibstil, eine spannende Geschichte, und auch die Charaktere erschienen mir interessant genug um ein Buch zu füllen. Doch leider musste ich feststellen, dass das Buch das, was mir in der Leseprobe positiv auffiel, im weiteren Verlauf nicht alles halten konnte.
Positiv war weiterhin der Schreibstil: angenehm, locker und flüssig zu lesen, sodass sich das Buch im gesamten doch recht schnell herunterlesen ließ, auch wenn die Geschichte stellenweise für mich uninteressant wurde, da sie mich leider bald nicht mehr fesselte. Erst gegen Ende wird es wieder interessant, denn hier passiert meiner Meinung nach wieder einiges. Zwischendurch plätschert die Geschichte eher so vor sich hin.
Zudem erschien mir Allysons Charakter schnell fade. Allyson macht und tut im Grunde, alles, was ihre Eltern von ihr erwarten. Ihre Mutter hat ihr Leben quasi durchgeplant und ihre Tochter hält sich daran. Ihren eigenen Interessen und Wünschen geht Allyson im Grunde kaum nach. Doch als sie Willem kennen lernt, verwandelt sie sich in „Lulu“, eine freiheitsliebende, spontane und selbstbewusste Frau – also in all das, was Allyson nicht ist. Doch mit Willems Verschwinden, verschwindet auch Lulu und zurück bleibt die alte Allyson. Dennoch kann Allyson den „Fesseln“ ihrer Eltern entkommen und diese Entwicklung zur selbstbewussten jungen Frau ist sehr gut nachgestellt, sodass es hier für mich wieder einen Pluspunkt gab. Trotz allem bleibt aber eine gewisse Unsicherheit bei ihr bestehen, auch gegen Ende des Buches noch.

„Nur ein Tag“ verspricht trotz allem kurzweilige Lesestunden. Leider wird es erst nach der ersten Hälfe spannend, lässt sich aber dennoch flüssig durchlesen. Auch wenn mich „Nur ein Tag“ nicht völlig mitreißen konnte, so werde ich dennoch den zweiten Teil „Und ein ganzes Jahr“ lesen, dass aus Willems Sicht berichtet.

Veröffentlicht am 27.09.2016

Leichte Sommerlektüre

Sommertraum mit Aussicht
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Eigene Meinung:
Brenda Bowen hat einen lockeren und leichten Schreibstil, sodass man schnell in das Geschehen hineinfindet. Zudem wird die sommerliche Atmosphäre von Little Lost Island wunderbar beschrieben ...

Eigene Meinung:
Brenda Bowen hat einen lockeren und leichten Schreibstil, sodass man schnell in das Geschehen hineinfindet. Zudem wird die sommerliche Atmosphäre von Little Lost Island wunderbar beschrieben und man hat das Gefühl, dass man sich selbst dorthin begeben müsste um den Sommer dort zu genießen. Man kann es sich auf jeden Fall bildlich gut vorstellen.
Dennoch hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte irgendwie manchmal etwas dahinplätschert. Die Entwicklung der Charaktere teilweise sprunghaft und man kann es nicht nachvollziehen. Die Männer scheinen zunächst alle ihre Frauen betrügen zu wollen und als sie sie dann auf der Insel sehen, ist alles wieder gut und es gibt keine weitere Frau für sie. Es ist ja schön, dass die Männer zu ihren Frauen zurückfinden, aber dass der Teil der Geschichte quasi namentlich für jedes Paar austauschbar ist, macht es eintönig, langweilig und auch etwas unglaubwürdig. Überhaupt hat man zwar, die Protagonisten sind ja ganz nett und es ist schön, dass sie auf der Insel im Hopewell Cottage zusammengefunden haben, aber so ganz wollte der Funke bei mir nicht überspringen und die Charaktere blieben für mich die meiste Zeit einfach nur recht platt, auch wenn sie alle zu unterschiedlich sind. Die meiste Zeit hatte ich zudem das Gefühl, dass die Hauptfiguren zu sehr dem Alltag entfliehen wollten und alles läuft einfach zu glatt.

Eine nette kurzweilige Sommerlektüre, bei der man aber nichts verpasst, wenn man sie nicht liest. Der Anspruch ist zudem nicht sonderlich hoch.

Veröffentlicht am 27.09.2016

Handlung Top, Schreibstil Flop

Rain – Das tödliche Element
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Die 15-jährige Ruby feiert zusammen mit ihren Freunden während fast ganz Großbritannien grillt. Doch das gute Wetter schlägt um es fängt zu regnen. Denn was keiner ahnt, „es ist im Regen“ und bringt jedem, ...

Die 15-jährige Ruby feiert zusammen mit ihren Freunden während fast ganz Großbritannien grillt. Doch das gute Wetter schlägt um es fängt zu regnen. Denn was keiner ahnt, „es ist im Regen“ und bringt jedem, der damit in Kontakt kommt, den Tod. Wer nicht sofort stirbt, muss von nun an mit allen Mitteln ums Überleben kämpfen und auch Ruby, die plötzlich auf sich allein gestellt ist, macht sich inmitten von Tod und Chaos auf die Suche nach überlebenden Verwandten…

Vom Klappentext her, war ich von der Geschichte sofort angetan, denn die Story hörte sich vielversprechend an. Doch nach den ersten paar Seiten kam erst mal die Ernüchterung: Ich empfand den Schreibstil ziemlich katastrophal. Das Buch ist aus der Sicht von Ruby geschrieben. Ruby ist gerade mal 15 Jahre alt und natürlich wurde hier eine Sprache benutzt, die wohl nach dem Glauben der Autorin einer jugendlichen Umgangssprache ähneln soll. Meiner Meinung nach aber vollkommen übertrieben und unangebracht, denn ich wage zu behaupten, dass selbst eine 15-jährige die Geschichte besser hätte aufschreiben können. Bei Passagen wie „Was soll ich sagen? Ist passiert. Im Ernst, es ist wirklich passiert.“ (S. 10) oder „Wie lange – ich meine, echt jetzt – WIE LANGE heulen diese Dinger?!?!?!“ (S. 136) konnte ich nur die Augen verdrehen, weiterhin bin ich der Meinung, dass Satzzeichen keine Rudeltiere sind. Auch ein fett geschriebenes „Aaaaaaaa!“, „Aaaargh!“, „KREIIIISCH!“ oder „BOMF!“ verschlechterten diesen Schreibstil weiterhin, kamen aber immer mal wieder zum Einsatz, genauso wie ein übermäßig oft gebrauchtes „Yiii-haaa“, was Rubys Widerwillen ausdrückt. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die Autorin häufig auf die Caps-Lock-Taste gekommen ist aufgrund der häufigen Wörter und auch Sätze, die in Großbuchstaben geschrieben wurden. Wenigstens werden in dem Buch keine Schimpfwörter benutzt, denn die werden durch drei Schmetterlinge ersetzt und jeder Leser darf sich das passende Schimpfwort selbst suchen, oder eben auch nicht. Die Erklärung dazu ist zwar wirklich schön, aber mir wären da Schimpfwörter lieber gewesen, wenn auf diese zwanghafte, übertriebene und absolut grauenhafte jugendliche Umgangssprache verzichtet worden wäre.
Des Weiteren hatte ich so ziemliche Probleme mit der doch recht naiven Protagonistin. Ruby handelt häufig unüberlegt und egoistisch. Sie wäre, wenn sie von Anfang an alleine gewesen wäre, wohl schon nach den ersten 20 Seiten am Regen gestorben und hätte uns damit wohl dieses Buch erspart. Glücklicherweise aber, begegnet sie immer wieder Menschen, die ihr helfen, weshalb sie es schafft, zu überleben. Ruby ist ziemlich egozentrisch und so verwundert es auch nicht, dass Dinge wie sich zu schminken, duschen oder dergleichen auf ihrer Prioritätenliste ziemlich weit oben stehen. Hauptsache perfekt gestylt in den Weltuntergang, aber vielleicht ist das genau das, was eine 15-jährige denkt, wenn um sie herum alle sterben und Leichen die Wege pflastern? Vermutlich. Aber die Sache mit dem Denken ist scheinbar nicht so ganz Rubys Stärke. Schließlich lauert die Gefahr im Regen, aber häufig rennt sie einfach so nach draußen und dann fällt ihr auf halber Strecke ein, dass sie mal in den Himmel schauen sollte.
Was dieses Buch allerdings gerettet hat, war die doch ziemlich gute Idee hinter der Geschichte mit ziemlich viel Potential und wäre vermutlich von jedem anderem als Ruby erzählt wirklich sehr gut gewesen. Die Idee hinter den Bakterien in den Wolken ist wirklich spannend und auch woher es kommt. Auch Rubys Kampf ums Überleben war zeitweise interessant, wenn sie nicht gerade wieder unsinnigerweise auf Shoppingtour gehen musste. Viel mehr als ihr eigener Kampf, war aber noch das der Mitmenschen, denen sie begegnet, durchaus interessant. Schließlich schaffte es die Autorin dennoch, dass genügend Spannung aufkam, dass man weiterlesen wollte und das Buch doch kein Reinfall wurde.

Trotz diesem von mir als so unmöglich empfundenen Schreibstil kam doch Spannung auf, sodass ich weiterlesen wollte. Irgendwie hatte ich mich dann doch an den Schreibstil gewöhnt und er war dann nach den ersten 100 Seiten doch halbwegs erträglich. Somit wurde ich dann doch ganz gut unterhalten. Vermutlich werde ich mir Rubys Erzählung auch im zweiten Band der Reihe noch einmal antun, denn neugierig bin ich ja schon.

Veröffentlicht am 25.09.2016

Konnte mich nicht mitnehmen

Das gibts in keinem Russenfilm
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Die fiktive Autobiographie „Das gibts in keinem Russenfilm“ von Thomas Brussig erzählt die Biographie des berühmten Schriftstellers Thomas Brussig. Seine Erzählung beginnt dabei bei seiner Geburt bis hin ...

Die fiktive Autobiographie „Das gibts in keinem Russenfilm“ von Thomas Brussig erzählt die Biographie des berühmten Schriftstellers Thomas Brussig. Seine Erzählung beginnt dabei bei seiner Geburt bis hin zu seiner Wehrdienstzeit und schließlich darüber hinaus bis hin zur Gegenwart, allerdings existiert die DDR in Brussigs fiktiver Version auch nach 1990. Als 1991 sein erstes Buch in der DDR erscheint, lässt er sich bei einer Lesung zu einem pathetischen Versprechen hinreißen: er wolle erst dann „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ lesen, wenn alle Bürger der DDR dies dürfen, erst dann ins Ausland reisen, wenn es allen Bürgern der DDR gestattet ist und auch erst dann ein Telefon besitzen, wenn es allen DDR-Bürgern möglich. Damit wird er berühmt, erlebt aber so einiges, denn er wird für einen Dissidenten gehalten, soll Olympiabotschafter werden und gerät in eine Stasi-Affäre…

Hinter diesem Hintergrund schreibt nun Thomas Brussig eine Autobiographie, wie sie hätte sein können. Dabei verwendet er aktuelle Zeitgeschehen, wie zum Beispiel den 11. September, und bettet seine in diesem Buch noch existierende DDR mit ein. Damit kommt es einem zumindest nicht ganz so abstrakt vor. Aber auch begegnen wir einigen Persönlichkeiten, wie Gregor Gysi als Anwalt, Udo Lindenberg, Nina Hagen, Wolfgang Schäuble und vielen mehr. Der ganzen Geschichte wird damit eine recht gute Substanz gegeben.
Brussigs Schreibstil ist gut, man kommt beim Lesen gut voran, manchmal wirkte es jedoch gekünstelt zwanghaft lustig. Dennoch: über die eine oder andere Szene musste ich auch lachen. Seine Erlebnisse, zumindest die des fiktiven Thomas Brussig, erscheinen auch nicht unglaubwürdig. Sie hätten tatsächlich so passiert sein können. Vielleicht sind sie das auch, so oder so ähnlich, und aus Erzählungen und Berichten hat sich der Autor selbst seine Geschichte zusammengesponnen. Manches vielleicht übertrieben dargestellt, aber niemals so sehr, dass man daran zweifeln könnte. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass es sich um eine fiktive Autobiographie handelt, wäre mir dies auch erst bei den Jahren nach 1989 aufgefallen, denn eins muss man Brussig lassen, seine fiktive Version ist intelligent geschrieben, sodass es hätte sein können.

So richtig packen konnte es mich am Ende nicht, war aber für zwischendurch ein netter Zeitvertreib. Allerdings denke ich, dass Leser, die solche Art von Geschichten mögen, sicher ihren Spaß haben. Meinen Humor hat es nur leider nicht getroffen.