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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2019

Enttäuschend

Alles, was du fürchtest
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INHALT:
Das Leben hat Kate Priddy gelehrt, dass man stets mit dem Schlimmsten rechnen muss. Um die Albträume, die sie seit Jahren verfolgen, endlich hinter sich zu lassen, stimmt sie einem Wohnungstausch ...

INHALT:
Das Leben hat Kate Priddy gelehrt, dass man stets mit dem Schlimmsten rechnen muss. Um die Albträume, die sie seit Jahren verfolgen, endlich hinter sich zu lassen, stimmt sie einem Wohnungstausch mit ihrem Cousin Corbin zu: Sie wird seine Wohnung in Boston beziehen, er ihr Apartment in London übernehmen. Am Tag ihrer Ankunft jedoch wird die junge Frau aus der Nachbarwohnung ermordet aufgefunden. Corbin behauptet, Audrey kaum gekannt zu haben – aber warum besitzt er dann einen Wohnungsschlüssel von ihr? Auch Kates neuer Nachbar Alan scheint irgendetwas zu verbergen. Ohne es zu ahnen, schwebt Kate bald schon selbst in Lebensgefahr. Doch wem kann sie überhaupt trauen?

MEINUNG:
Nachdem ich Die Gerechte regelrecht verschlungen habe und davon sehr begeistert war, habe ich mich sehr auf den neuen Roman von Peter Swanson gefreut.
Der Roman beginnt damit, dass Kate Priddy in Boston ankommt. Am Rande bekommt man bereits mit, dass Audrey von einer Freundin gesucht wird. Am nächsten Tag erfährt Kate, dass die junge Frau tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden ist. Kate, die selbst schlimme traumatische Erlebnisse hatte, berührte diese Geschichte natürlich stark, dennoch macht sie sich ein bisschen auf die Suche nach der Wahrheit, denn immerhin war ihr Cousin Corbin direkter Nachbar von Audrey.

Der Autor bringt natürlich mehrere Verdächtige ins Spiel, um den Leser zu verwirren. Neben Corbin gibt auch noch Kates neuen Nachbarn Alan, dem Kate eigentlich recht zugeneigt ist, an dem sie aber trotzdem auch zweifelt. Im Verlauf des Romans lernt man auch Corbin besser kennen. Peter Swanson lässt auch ihn als Erzähler zu Wort kommen. Das Problem ist aber, dass Corbin dem Leser eigentlich schon alles erzählt, was hinter der ganzen Sache steckt. Ich habe in meiner Naivität allerdings geglaubt, dass es hier bestimmt noch eine bahnbrechende Wendung geben wird, nach der dann doch alles ganz anders ist als gedacht, ähnlich wie in Die Gerechte. Doch leider habe ich vergeblich darauf gewartet. Am Ende gibt dann noch den typischen Showdown, dann ist die Geschichte zu Ende und ich habe mich gefragt, ob es das jetzt wirklich gewesen sein soll? Gut gemacht war, dass die arme Kate leider wieder genau in der gleichen traumatischen Situation landet, von der sie sich eigentlich erholen wollte.

FAZIT:
Trotz des sehr flüssigen Schreibstils und dem schönen Setting in Boston, war ich leider sehr enttäuscht von Alles, was du fürchtest. Es war zu einem gewissen Grad spannend bis man genau gesagt bekommt, was passiert ist und wer der Täter ist. Mir fehlte hier schlichtweg die grandiosen Wendungen, die man sonst von dem Autor kennt und das Miträtseln.

Ich vergebe 2,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.04.2019

Nicht meine Geschichte

So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt
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INHALT:
Viola und Leon sind beste Freunde – bis sie nach einem gemeinsamen Konzertbesuch die Nacht miteinander verbringen. Für Leon ist dies die Erfüllung all dessen, was er sich heimlich ersehnt hat. ...

INHALT:
Viola und Leon sind beste Freunde – bis sie nach einem gemeinsamen Konzertbesuch die Nacht miteinander verbringen. Für Leon ist dies die Erfüllung all dessen, was er sich heimlich ersehnt hat. Doch Viola packt die Panik, dass sie wie früher wieder nur auf jemanden hereingefallen sein könnte. Am Morgen verlässt sie deshalb ohne Nachricht Leons Wohnung. Doch Leon kann und will Violas Verschwinden nicht so einfach hinnehmen und versucht herauszufinden, warum sie vor ihm wegläuft.

MEINUNG:
So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt ist der Debütroman von Maike Voß und ist in dem neu gegründeten Imprint, Bold, des dtv Verlag erschienen und ich war neugierig auf dieses neue Label und natürlich auf die junge Autorin.

Das Buch konnte schon mal bei mir punkte, weil es in meiner Wahlheimat Hamburg spielt und mir so viel Orte sehr vertraut sind. Kurz gesagt sind Viola und Leon schon lange Freunde und landen dann plötzlich im Bett miteinander. Viola verkraftet das nicht gut und verlässt am Morgen danach sofort die Wohnung und ist für weiteren Kontakt auch erst einmal nicht auffindbar
.
Ich habe ein bisschen gebraucht, um herauszufinden wie alt die beiden sind bzw. in welcher Lebensphase sie sind. Es ist immer wieder von Schule die Rede, aber beide sind schon 20 Jahre und studieren bereits. In Liebes- und Sexdingen sind die beiden also keine Anfänger mehr und dennoch gestaltet es sich äußerst schwierig. Ich habe es auch bis mindestens zur Hälfte des Buches einfach nicht verstanden, was eigentlich das Problem, vor allem von Viola, ist. Mir war das entschieden zu viel Drama und sowohl Viola und als auch Leon habe da so ihre ganz eigenen Methoden, um mit dem Ganzen umzugehen. Viola stürzt sich sofort in die Liaison mit dem nächsten jungen Mann und Leon ertränkt seinen Kummer mit Alkohol und Drogen.

Wir befinden uns durch die Ich-Erzählerperspektive ständig in den Köpfen der beiden und das fand ich irgendwann sehr, sehr anstrengend. Es gibt kaum mal einen Augenblick, in dem normaler Alltag passiert, sondern gefühlt sind beiden psychisch komplett am Boden zerstört, machen sich Vorwürfe etc. Am Rande bekommt man dann doch mal mit, was eigentlich los ist bei den beiden. Es ist bei beiden einiges in der Vergangenheit vorgefallen, was zu starken Verlustängsten führt, die nicht gerade förderlich für ihr Selbstvertrauen ist. Das kann ich persönlich nachvollziehen, trotzdem war es mir einfach zu viel irgendwann, vor allem zu viel Drama und es zieht beim Lesen auch runter. Ich habe mich häufig bei dem Gedanken erwischt, dass sich beide eigentlich wirklich mal Hilfe holen müssen. Ich halte es für wenig gesund sich selbst so zerstören zu wollen (und sie ziehen dabei alle Register), nur weil die beiden keinen richtigen Kommunikationsweg finden.

FAZIT:
So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt ist durch eine außerordentliche hohe Intensität geprägt, die mir das Lesen und Mögen des Buches sehr schwer gemacht hat. Möglicherweise bin hier nicht mehr ganz die Zielgruppe des Romans, denn mir war einfach zu viel von den nicht enden wollenden negativen Emotionen der beiden. Ich mochte auch nicht deren Hang zur Selbstzerstörung. Sollte man vielleicht gerade selbst in einer nicht so guten psychischen Verfassung sein, dann ist das in meinen Augen nicht die richtige Lektüre.

Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 13.02.2019

Leider nicht überzeugend

Töte, was du liebst
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INHALT:
Ein Mörder geht um in Hamburg. Getrieben von einem alten Versprechen aus dunkler Vergangenheit, tötet er erst Katzen, dann Menschen.
Als der junge Kommissar Alexander Pustin seine Stelle bei der ...

INHALT:
Ein Mörder geht um in Hamburg. Getrieben von einem alten Versprechen aus dunkler Vergangenheit, tötet er erst Katzen, dann Menschen.
Als der junge Kommissar Alexander Pustin seine Stelle bei der Hamburger Mordkommission antritt, muss er schnell seinen ersten Fall aufklären: An der Elbe wurde ein Toter aufgefunden – Todesursache: ein Stich ins Herz. Die Gerichtsmedizinerin Luise Kellermann obduziert die Leiche, und Alexander fühlt sich sofort von der Ärztin angezogen. Doch Luise ist spröde und abweisend und lässt kaum Kontakte zu. So wehrt sie zunächst auch Alexanders Versuche ab, sie aus der Reserve zu locken. Ganz allmählich bricht er ihren Panzer aus Kälte und Abwehr auf – und wird mit der dunklen, ja sogar gefährlichen Seite der Ärztin konfrontiert.
Wer ist Luise wirklich?

MEINUNG:
Töte, was du liebst ist ein Psychothriller aus der Feder eines deutschen Autors, der aus Hamburg kommt. Dort spielt auch der Roman, was mich ganz besonders angesprochen hat, da ich selbst in der Stadt lebe.
In dem Roman haben wir drei Perspektiven: Die des Täters, die Gegenwart aus Sicht von Alexander Pustin und ein Vergangenheitsteil, in dem wir mehr über Luises Kindheit erfahren. Ich habe hier eigentlich einen klassischen Ermittlerroman erwartet, denn Alexander ist Kommissar bei der Mordkommission und soll aufklären, was es mit dem Toten an der Elbe auf sich hat, an stattdessen verliebt er sich gleich bei der erste Begegnung in Luise und zwar so stark, dass er in meinen Augen nicht mehr objektiv handelt.

Normalerweise würde ich auch erwarten, dass man ihn dann von dem Fall abzieht, spätestens dann als Luise in das Visier der Ermittlung gerät. Dass Luise irgendwas damit zu tun hat, ist dann klar, als es den Schwenk in ihre Vergangenheit gibt.

Wir sind als Leser zum größten Teil in den Gedanken von Alexander unterwegs, der für mich irgendwie gar nicht greifbar war. Er wirkt recht empathisch, aber auch noch ziemlich unreif und impulsiv. Zu diesen Gedanken gehört auch seine Schwester, die im Koma liegt und die Streitigkeiten mit den Eltern darüber. Das ist natürlich tragisch, aber völlig unwichtig für die ganze Story. Er lässt sich auch mehrfach zu Aktionen hinreißen, die ich für einen Polizisten wirklich fragwürdig finde. Er lässt sich einfach zu sehr von seinen Gefühlen leiten und auch blenden, denn er kennt Luise überhaupt nicht wirklich. Fokus von seinen Gefühlen ist vor allem Luise, um die sich seine Gedanken auch ständig drehen. Lange Zeit habe ich gedacht, dass hier einen Liebesroman lese und habe auf die spannende Ermittlungsarbeit vergeblich gewartet.

Die Ermittlung passiert dann mal so nebenbei und auch hier fehlte mir die zum Teil die Nachvollziehbarkeit der Ermittlungsansätze. Wichtiger erschien dem Autor indessen das Rivalitätsverhalten zwischen den Alexanders neuen Kollegen und ihm. Im Rahmen der Länge von nur gut 400 Seiten des Buches sind das für meinen Geschmack zu viele Nebeninformationen, die nicht zur Hauptgeschichte beitragen. An sich rätsle ich auch gerne mit, wer der Täter sein könnte, aber hier verrät der Klappentext leider schon zu viel. Dadurch schwankte ich beim Lesen oft zwischen genervt und gelangweilt. Schade, dass der Autor, der von Beruf Psychotherapeut und Psychoanalytiker ist, nicht mehr davon reingebracht hat. Das hätte deutlich authentischer sein können.

FAZIT:
Töte, was du liebst konnte mich leider so gar nicht überzeugen. Ich tue mich auch wirklich schwer mit der Einordnung als Psychothriller, denn das war es in meinen Augen einfach nicht. Die Charaktere waren sehr flach gestaltet und es war mehr eine verkappte Liebesgeschichte als ein von mir erwarteter Ermittlungsroman. Für meinen Geschmack wollte der Autor hier auch ein bisschen zu viel, was der Geschichte nicht wirklich gutgetan hat. Das Ende ist das relativ offen und schreit eigentlich nach einem 2. Band.

Ich vergebe 2,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 23.10.2018

Leider nicht meins

Victorian Rebels - Mein schwarzes Herz
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INHALT:
Wenn eine Liebe durch tiefste Dunkelheit geht ...

Farah Mackenzie will sich nie wieder an einen Mann binden. Zu schmerzhaft ist die Erinnerung an ihre erste Liebe Dougan. Als sie jedoch dem berüchtigten ...

INHALT:
Wenn eine Liebe durch tiefste Dunkelheit geht ...

Farah Mackenzie will sich nie wieder an einen Mann binden. Zu schmerzhaft ist die Erinnerung an ihre erste Liebe Dougan. Als sie jedoch dem berüchtigten Verbrecher Dorian Blackwell begegnet, gerät ihr Leben erneut aus den Fugen. Blackwell, der sie beunruhigt, aber auch etwas tief in ihrem Innersten berührt, entführt Farah nach Schottland ― angeblich zu ihrem Schutz. Doch jeder Moment, den sie mit dem scheinbar so eiskalten Mann verbringt, führt sie zu einer Wahrheit, die ihr erneut das Herz zu brechen droht ...

MEINUNG:
Victorian Rebels – Mein schwarzes Herz ist der erste Teil der Victorian Rebels Trilogie. Obwohl ich nicht so der große Fan von historischen (Liebes-)Romanen bin, hat mich das Buch trotzdem angesprochen. Man befindet sich hier in der Mitte des 19. Jahrhunderts, was für meinen Geschmack noch eine für mich verträgliche Zeit ist.

Im ersten Kapitel erfahren wir, was Farah und Dougan miteinander verbindet und warum sie getrennt worden sind. 17 Jahre später trägt Farah Dougans Nachnamen und gibt sich als Witwe aus, obwohl sie beide eigentlich noch Kinder waren. Sie konnte ihn nie vergessen und hat sich bisher an keinen anderen Mann gebunden. Außerdem werden hier schon Andeutungen gemacht, dass es ein paar Geheimnisse um Farah Vergangenheit bzw. um ihre Familie gibt. Ich empfand die es aber recht plump, da man sich hier schon wieder sehr viel selbst zusammenreimen konnte.

Dorian Blackwell ist der typische verruchte Verbrecher, von dem man sich als Frau eigentlich fernhalten sollte, es aber wegen seines Charmes und dem guten Aussehen nicht kann. Man muss dazu sagen, dass er Farah auch keine Wahl lässt. Sie gehen beide einen Handel ein, bei dem auch für sie etwas rausspringt. Die Anziehung zwischen beiden ist natürlich früh spürbar und wurde von der Autorin auch sprachlich gut beschrieben.

Zur Handlung möchte ich gar nichts sagen, weil ich sonst zu viel vorwegnehmen würde. Insgesamt war mir diese aber relativ dürftig und vor allem wirklich sehr vorhersehbar. Am Ende gibt es noch mal eine Wendung, von der ich eigentlich schon die ganze Zeit ausgegangen bin. Zwischen den beiden gibt es natürlich das übliche Hin und Her. Das war alles recht theatralisch, aber für den historischen Kontext dann auch wieder passend.

Band 2 Victorian Rebels – Ein Herz voller dunkler Schatten ist bereits erschienen. Band 3 Victorian Rebels – Das Licht unserer Herzen erscheint am 31.01.2019.

FAZIT:
Ich bin mit der Geschichte leider bis zum Schluss nicht warm geworden und war beim Lesen leider eher gelangweilt bis hin zu genervt. Die Geschichte war für mich komplett vorhersehbar. Es gab keinen Punkt, wo ich mehr erfahren wollte, der sogenannte Lesesog, denn ich wusste bereits alles. Ich denke, die Geschichte findet sicher ihre Fans, aber meins war es leider überhaupt nicht.

Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.04.2018

Eine Enttäuschung

Als Luca verschwand
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INHALT:
Die junge Mel ist im Drogeriemarkt mit der Auswahl eines Lippenstiftes beschäftigt, als ihr kleiner Sohn Luca verschwindet. Hat ihn die merkwürdige Frau vor dem Schaufenster, die Lucas Bruder einen ...

INHALT:
Die junge Mel ist im Drogeriemarkt mit der Auswahl eines Lippenstiftes beschäftigt, als ihr kleiner Sohn Luca verschwindet. Hat ihn die merkwürdige Frau vor dem Schaufenster, die Lucas Bruder einen Lolli schenkte, aus dem Kinderwagen genommen? Warum ließ Mel ihr Baby an einem eisigen Januartag im Wagen draußen vor dem Laden stehen? Oder hatte sie Luca gar nicht dabei? Ein heikler Fall für Kommissar Klinkhammer, denn er kennt die Familie gut und weiß, dass es in Mels Ehe nicht zum Besten steht. Aber gibt es einen Zusammenhang zwischen Lucas Verschwinden und den Problemen der Eltern? Eine Familientragödie nimmt ihren Lauf. Und mit jeder Stunde, die vergeht, wird es unwahrscheinlicher, dass Luca überlebt.

MEINUNG:
Ich habe Anfang des Jahres die Serie The Sinner auf Netflix gesehen, die auf dem Roman Die Sünderin von Petra Hammesfahr basiert und war nun wirklich sehr neugierig auf den Schreibstil der Autorin. Als Luca verschwand kam mir das als aktuelle Neuerscheinung sehr gelegen. Ein Buch, welches mir noch nie so schwer gefallen ist zu lesen.

Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, sodass man quasi einen 360 Grad Blick auf die ganzen Geschehnisse hat. Es sind verhältnismäßig viele Perspektiven, schätzungsweise über zehn. Das uns der schnelle Wechsel zwischen ihnen hat es mir außerordentlich schwer gemacht in das Buch reinzukommen. Man wird hier als Leser förmlich zu geschwemmt mit Personen, deren Beziehungen zueinander und einer riesigen Fülle an Details, die leider nicht immer unbedingt wichtig sind. Es fiel mir sehr schwer, hier in die Geschichte reinzufinden und ich habe fast 150 Seiten gebraucht, um einigermaßen zurechtzukommen. Ich habe häufig nochmal zurückgeblättert und Sätze/ Abschnitte nochmals gelesen. Das stört leider erheblich den Lesefluss. Es gibt auch keine richtigen Kapitel, sondern nur drei große Abschnitte.

Für die Vielzahl an Personen wäre ein Personenverzeichnis und auch zum Teil ein Stammbaum toll gewesen. Obwohl die Charaktere gut ausgearbeitet sind, blieben sie für mich relativ weit weg. Ich konnte zu ihnen keine wirklich emotionale Beziehung aufbauen. Im Mittelpunkt steht natürlich Mel und ihr Mann plus Max, dem Bruder von Luca. Man erfährt viel über die beiden und ihre Beziehung zueinander. Auch der Bruder von Mel und Martins Mutter, Gabi, eine berühmte Schriftstellerin sind ein wichtig für das Konstrukt der Geschichte. Die Beziehung zwischen all diesen Personen ist nicht gerade besonders stabil und von vielen Konflikten geprägt. An sich würde es die Geschichte reizvoll machen, wenn es davon etwas weniger gewesen wäre.

Eigentlich schon relativ früh ergeben sich zwei mögliche Verdächtige, die Luca entführt haben könnten. Den Spuren geht die Polizei nach. Doch man tappt trotzdem relativ lange im Dunkeln. Als versierte Thrillerleserin weiß ich, dass es nie die offensichtlichen Personen sind. Gegen Ende kommen dann eine dritte Spur dazu, die man sich aber auch selbst zusammenreimen kann. Nachdem man sich dann gute 400 Seiten durchgekämpft hat, kommt das Ende und die Auflösung dann leider auch sehr unspektakulär und recht leise, was mich wirklich enttäuscht hat. Klar ist es als Roman tituliert, aber trotzdem gibt es hier einen Fall und einen Täter.
Man muss bei diesem Buch wirklich dranbleiben, d.h. viele Seiten am Stück lesen, denn es ist äußerst schwer nach einer Lesepause wieder reinzukommen. Man muss dann nämlich wieder die ganzen Personen für sich gedanklich sortieren. So ging es mir zumindest.


FAZIT:
Mir ist es selten so schwer gefallen ein Buch zu lesen, weil es einerseits unheimlich detailreich ist und andererseits unfassbar zäh, da die vielen Details nicht immer wichtig für den Ausgang der Geschichte waren. Spannung kam für mich leider nicht so richtig auf. Ein paar Seiten weniger hätte ich besser gefunden. Ich hoffe, dass Petra Hammesfahr nicht immer so schreibt, denn dann ist die Autorin leider nichts für mich.
Ich vergebe 2,5 von 5 Sternen.