Mein Blick auf "The Billionaire Prince" von Virginia Nelson
The Billionaire PrinceIch durfte Teil der Schnellleserunde der Lesejury sein und „The Billionaire Prince“ von Virginia Nelson lesen.
Aiden ist reich, attraktiv und seit neustem Vater. Zehn Jahre wusste er nicht, dass er eine ...
Ich durfte Teil der Schnellleserunde der Lesejury sein und „The Billionaire Prince“ von Virginia Nelson lesen.
Aiden ist reich, attraktiv und seit neustem Vater. Zehn Jahre wusste er nicht, dass er eine Tochter hat und diese Neuigkeit bringt sein Leben völlig durcheinander. Um seine Tochter besser kennenzulernen und eine Bindung aufzubauen, plant er einen Roadtrip zum Grad Canyon mit ihr. Ausgerechnet seine Assistentin Chelsea soll ihn dabei begleiten – und dass, obwohl sie gerade gekündigt hat. Chelsea lässt sich auf diese Reise ein und betrachtet es als letzte Handlung ihres Jobs.
Die Geschichte kommt sehr schnell in Fahrt und verliert sich nicht in Details. Aiden, seine Tochter und Chelsea machen sich zügig auf den Weg und beginnen ihr Abenteuer. Leider hat mir die Erzählweise nicht zugesagt. Der Er- bzw. Sie-Erzähler lässt eine richtige Identifikation mit den Charakteren nicht zu. Man weiß zwar, was gerade in ihren Köpfen vorgeht, diese Gedanken und Gefühle werden allerdings nicht tiefgründig genug beschrieben und dargestellt. Dadurch wirkt die Geschichte sehr oberflächlich und gestellt. Ein Zeitgefühl kommt nicht auf, da die einzelnen Tage schnell zu Ende erzählt sind und Sprünge zum nächsten Tag folgen. Ist beispielsweise am Abend zuvor etwas geschehen, erfährt der Leser nicht, wie sich der Charakter daraufhin fühlt oder was noch passiert. Das nächste Kapitel beginnt dann aus Sicht des anderen. Dadurch kann man keine gute Verbindung zur Person aufbauen, da man die Gefühlswelt nicht vernünftig einschätzen kann.
Ebenfalls bleiben durch diese Erzählweise und die Oberflächlichkeit der Charaktere viele Fragen des Lesers offen. Man erfährt so gut wie nichts über die vorherigen Leben von Chelsea, Aiden oder seiner Tochter. Auch Ungereimtheiten finden Platz. So bleibt unklar, wie seine Tochter zehn Jahre lang nicht von Paparazzi entdeckt werden konnte, da die Mutter als Model arbeitet. Auch bleibt die Frage: wie kann ein Model eine Schwangerschaft und dann eine Tochter mit ebenso roten Haaren verbergen?
Betrachtet man die Romanze zwischen Aiden und Chelsea, so wirkt sie doch irgendwie gekünstelt und unecht. Die schnell aufkeimenden Gefühle werden jäh unterbrochen und durch Aidens Handlungen beinahe ruiniert. Leider wirken die Gefühle nicht authentisch und emotional, sondern durchdacht und gar nicht spontan.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Geschichte und der Schreibstil mir gar nicht zugesagt haben. Die Er-/Sie-Perspektive lässt eine Identifikation mit den Figuren meiner Meinung nicht zu bzw. schränkt sie eher ein. Die Beschreibung der Charaktere bleibt doch sehr oberflächlich, genau wie die einzelnen Dialoge zwischen Aiden und Chelsea. Der Wendepunkt der Geschichte wirkt ausgedacht und wird künstlich dramatisiert. Den Gedankengang von Aiden kann man kaum nachvollziehen und seine darauffolgende Handlung ist schlecht beschrieben. Hätte ich mir das Buch gekauft, wäre ich doch sehr enttäuscht gewesen oder hätte es gar mittendrin abgebrochen. Daher vergebe ich 2 von 5 Sternen.