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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.02.2019

Buch zur Serie

Broadchurch - Der Mörder unter uns
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Es handelt sich hier um einen klassischen "Wer war es" - Krimi um ein Verbrechen in dem kleinen fiktiven Ort Broadchurch in Südengland.
Jeder kennt jeden, man grüßt die Nachbarn freundlich, man trifft ...

Es handelt sich hier um einen klassischen "Wer war es" - Krimi um ein Verbrechen in dem kleinen fiktiven Ort Broadchurch in Südengland.
Jeder kennt jeden, man grüßt die Nachbarn freundlich, man trifft sich zum Tee oder zum gemeinsamen grillen. Die Kinder gehen gemeinsam zur Schule oder zum Sport. Kleinstadtidyll, Spießbürgertum?
Das ändert sich als der 11jährige Danny tot am Strand gefunden wird und es schnell klar ist, der Täter kannte sich in Broadchurch aus, er ist einer von ihnen.
Die örtliche Polizistin, DS Ellie Miller, ist schnell überfordert, zu eng ist sie mit der Familie von Danny befreundet 
Dazu kommt, dass sie bei einer Beförderung übergangen wurde und einen ortsfremden Schotten als neuen leitenden Ermittler, DI Alec Hardy, vor die Nase gesetzt bekommt.
Und diese beiden können nicht so wirklich gut miteinander!
Die Bewohner von Broadchurch werden nervös, die Kinder dürfen kaum noch ohne Aufsicht aus dem Haus, jeder ist schließlich verdächtig.
Nach und nach kommen kleinere und größere Geheimnisse ans Tageslicht.
Es kommt im Dorf irgendwann zu einem Selbstmord, doch schnell ist klar, der Täter läuft noch immer frei herum.
Der Leser ist immer auf dem Stand der Ermittler und tappt bis zum Ende völlig im Dunkeln.
Es gibt zwar mehrere Verdächtige, wacklige oder gar keine Alibis, aber niemals ein echtes Motiv.
Für mich gab es im Prinzip nur eine einzige Person, die sich wirklich verdächtig verhielt, weswegen ich ihn eigentlich direkt ausgeschlossen habe. Wäre doch zu einfach gewesen...
Die Auflösung ist mehr als überraschend!
Der Schreibstil ist gut, die Personen und ihre unterschiedlichen Empfindungen und Probleme sind sehr gut beschrieben.
Nur auf die Kinder (Dannys Schwester Chloe, sein Freund Tom) wird für mich leider nicht genügend eingegangen.
Es gibt eine TV-Mini-Serie zu diesem Buch.
Das Buch wurde aber erst nach der Ausstrahlung geschrieben und angeblich wussten selbst die Darsteller bis kurz vor Drehschluss nicht, wer der Mörder ist.

Veröffentlicht am 13.02.2019

Spanien 1940

Winter in Madrid
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Spanien 1940 -  Die Zeit rund um den spanischen Bürgerkrieg ist in Deutschland nicht so präsent, liegt der Fokus in Schule und Gesellschaft, in Bezug auf diese dunkle Zeit, doch auf Deutschland und dem ...

Spanien 1940 -  Die Zeit rund um den spanischen Bürgerkrieg ist in Deutschland nicht so präsent, liegt der Fokus in Schule und Gesellschaft, in Bezug auf diese dunkle Zeit, doch auf Deutschland und dem Nationalsozialismus.   
Mit "Winter in Madrid" gelingt es dem Autor jedoch eine Geschichte lebendig werden zu lassen, die ganz Europa nachhaltig geprägt hat. 
Vieles was hier innerhalb dieser Handlung rund um Politik, Spionage, Loyalität und Freundschaft erzählt wird, war mir teilweise völlig neu!
Es hat einen Moment gedauert um in die Geschichte zu finden, es wurde dann aber immer spannender und war dann ein echter Pageturner.
Die Erzählweise war sehr bildhaft und hat bei mir ein Kopfkino vom Allerfeinsten entstehen lassen.
Der Handlungsbogen wurde durch verschiedene Rückblenden immer wieder erweitert und vertieft - war aber nie verwirrend.
Sämtliche Personen sind sehr gut beschrieben und es ist oft nicht klar, wer ist Freund, wer Feind? Im Umfeld von Spionage und Verrat können weder die Protagonisten, noch die Leser irgendjemandem vertrauen!
Beim finalen Showdown kam es dann auch noch zu mehr als einer Wendung, mit der ich nicht gerechnet hatte.
Das Ende war dann erschreckend realistisch!
Der Epilog war ein klein wenig versöhnlich, das offene Ende lässt Raum für Spekulationen...

Kann bitte jemand Steven Spielberg das Buch in die Hand drücken?

Veröffentlicht am 13.02.2019

Hamburg 1919

Die Villa an der Elbchaussee
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1919 ist der Krieg in Europa zwar vorbei, doch die Wirtschaft liegt am Boden und das Geld ist knapp. Die Bevölkerung leidet unter Arbeitslosigkeit und Hunger.
Auch die wohlhabende Kaufmannsfamilie Hannemann ...

1919 ist der Krieg in Europa zwar vorbei, doch die Wirtschaft liegt am Boden und das Geld ist knapp. Die Bevölkerung leidet unter Arbeitslosigkeit und Hunger.
Auch die wohlhabende Kaufmannsfamilie Hannemann spürt diese Auswirkungen, denn das Handelskontor Hannemann & Tietz kämpft mit der immer noch andauernden Blockade, die Schokoladenmanufaktur steht mehr oder weniger still.
Die junge Frieda liebt die Schokoladenherstellung und kreiert in ihrer kleinen Schokoladenküche immer neue süße Tafeln und Produkte.
Gern würde sie den Betrieb übernehmen, aber sie ist ja "nur" ein Mädchen!
Der Plan der Eltern: Bruder Hans übernimmt Kontor, incl. Manufaktur, Frieda heiratet den Sohn eines Reeders!
Aber die Realität sieht anders aus. Frieda hat ihr Herz an einen anderen verloren und Hans ist seit seiner Rückkehr von der Front ein gebrochener Mann, der am Leben nach und nach zerbricht. 
Nun muss Frieda zeigen was in ihr steckt. Kann sie ihren Traum von einem selbstbestimmten Leben, ohne Abhängigkeit von einem Ehemann, verwirklichen? Hilfe erhält sie von ganz unerwarteter Stelle....
Die Hauptprotagonistin Frieda ist eine selbstbewusste junge Frau, die ihre Interessen und Ziele klar im Blick hat. Sehr behütet aufgewachsen, erkennt sie nach und nach immer deutlicher, welch Elend in manchen Teilen Hamburgs den Tag bestimmt. Kommt sie zu Beginn manchmal etwas naiv rüber, kann man bei ihr dann aber miterleben, wie sie langsam erwachsen wird.
Dabei ist das bei ihrer Familie nicht selbstverständlich! Der Vater ist zwar ein herzenguter Mann, aber er ist auch ein sehr traditioneller hanseatischer Kaufmann, bei dem das Familienunternehmen an erster Stelle zu stehen scheint.
Dazu kommt eine extrem egoistische und stellenweise kaltherzige Mutter, für die nur der erstgeborene Sohn  und der Stand innerhalb der Gesellschaft wichtig zu sein scheint. 
Mit Hans hatte ich zuerst großes Mitleid, aber das hat sich dann leider irgendwann geändert....
Als klassischen Gegenpol zu ihm gibt es Friedas Jugendfreund Ernst, der als kleiner Laufbursche beginnt und sich, anders als Hans, nicht unterkriegen lässt und seine Träume nicht aus dem Blick verliert!
Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz. Aber der Fremde mit den schönen Augen, dem Frieda immer wieder über den Weg läuft (und in den sie sich dann auch verliebt), der scheint ein Geheimnis zu haben. Und irgendwann muss sie sich entscheiden zwischen Liebe und Pflichtbewusstsein. Oder doch nicht?

"Die Villa an der Elbchaussee" ist ein Roman voller Hamburger Lokalkolorit und hat mich beim lesen an die schöne Alsterstadt entführt.
Die Beschreibungen sind zeitgemäß sehr gut gelungen und ich konnte die alte Speicherstadt, die Binnenalster, und auch die Menschen dort, vor meinem geistigen Auge wieder auferstehen lassen.
Das Ende fand ich zwar stimmig, aber auch relativ abrupt und ich hoffe jetzt einfach mal, es ist ein Cliffhanger für einen Folgeband.
Ich würde gern wissen wie es mit den Geschwistern Frieda und Hans weitergeht. 
Hat sie sich für den richtigen Mann entschieden? Schafft er den Neubeginn?
Wird aus Ernst tatsächlich ein richtiger Kaufmann oder segelt er um die Welt?
Wie geht es nach dem Erstarken der Nationalsozialisten weiter mit Friedas jüdischer Freundin aus Kindertagen?
Auch interessiert mich das Schicksal von Ulli und ihrer tauben Schwester Marianne.
Gern würde ich weiterlesen.....

Veröffentlicht am 13.02.2019

Willow Cottage

Neues Glück in Willow Cottage
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Beth kauft recht spontan bei einer Auktion ein altes Cottage - ohne es vorher gesehen zu haben.
Aus Gründen, die man erst später erfährt, will sie schnellstmöglich mit ihrem kleinen Sohn Leo möglichst ...

Beth kauft recht spontan bei einer Auktion ein altes Cottage - ohne es vorher gesehen zu haben.
Aus Gründen, die man erst später erfährt, will sie schnellstmöglich mit ihrem kleinen Sohn Leo möglichst weit weg aus London.
In dem kleinen Nest, irgendwo in den Cotswolds, trifft sie auf recht skurrile, aber auch unglaublich nette und liebenswerte Menschen.
Während sie nach und nach das kleine Cottage renoviert, kommt sie auch dem gutaussenden Jack näher. Aber er scheint ein Geheimnis zu haben. Vielleicht sogar eine dunkle Vergangenheit?
Parallel dazu lernt man Beths beste Freundin Carly und deren Freund Fergus kennen. Eigentlich sehr ineinander verliebt, habert es bei den beiden mit der Kommunikation - was aber nicht daran liegt, dass Fergus taub ist!
Aber Beth und Carly sind immer füreinander da. 

Titel und Cover lassen auf einen typischen Chick-Lit Roman schließen. Aber hier wird neben der obligatorischen Liebesgeschichte auch das Thema Missbrauch und Gewalt innerhalb einer Partnerschaft erzählt. Ganz langsam, quasi stückchenweise, erfährt man von der katastrophalen Beziehung zwischen Beth und ihrem Ex-Freund Nick.
Die psychischen Auswirkungen, die das Leben von Beth jetzt beeinflussen, sind hier sehr authentisch beschrieben. Die Unfähigkeit Nähe oder die Angst Gefühle zuzulassen, waren sehr glaubhaft dargestellt.
Aber nicht nur Beth spricht nicht über ihre Vergangenheit oder ihre Gefühle.
Carly kann nicht offen Fergus gegenüber ihre Wünsche nach Hochzeit und Familie formulieren, hat sie doch Angst ihn damit womöglich zu verlieren.
Und was aus seiner Vergangenheit verbirgt Jack, dass er nicht darüber reden kann oder will?
Selbst Beth' neue Freundin Petra schweigt, wenn es um den Vater ihres Sohnes Denis geht....
Erst nach verschiedenen Missverständnissen, sowie ein paar dramatischen Ereignissen, können Beth, Jack, Carly, Fergus und Petra zuversichtlich in die Zukunft schauen.

Mir hat gefallen, dass ich jederzeit an der Seite von Beth oder Carly war. Ihre Geschichten waren manchmal unglaublich lustig, dann auch wieder traurig oder spannend, ja sogar dramatisch. Aber immer sehr sehr liebenswert! Jede für sich eine Freundin, wie jede Frau sie sich wünscht!
Ich habe mich in das kleine Örtchen mit seinen Bewohnern irgendwo im Nirgendwo total verliebt. Nicht nur das kleine Cottage habe ich bildlich vor mir gesehen. Auch den Dorfplatz, den Pub, Sally mit ihrem Trolly, Ernie unter dem Weidenbaum....

Eine wirklich schöne Geschichte, die mehr hält, als sie verspricht!

Veröffentlicht am 13.02.2019

Zauberhaft

Das Café der kleinen Kostbarkeiten
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"Das Café der kleinen Kostbarkeiten" ist eine zauberhafte vorweihnachtliche Geschichte mit Protagonisten aus der Generation "BestAger".
Luise ist 65 und seit 5 Jahren Witwe, als sie beschließt über Weihnachten ...

"Das Café der kleinen Kostbarkeiten" ist eine zauberhafte vorweihnachtliche Geschichte mit Protagonisten aus der Generation "BestAger".
Luise ist 65 und seit 5 Jahren Witwe, als sie beschließt über Weihnachten nach Lübeck zu reisen.
Vor einigen Jahren hatte sie da mit ihrem Ehemann in der Vorweihnachtszeit einen wunderschönen Tag verbracht. Und seit damals gab es den Plan, einmal gemeinsam dort die Feiertage zu verbringen.
Aber immer kam etwas dazwischen und dann war es zu spät....
Und nun reist Luise also allein, mit einem Foto von Hubert, von Frankfurt nach Lübeck um diesen Wunsch doch noch wahr werden zu lassen.
Sie findet auch dieses gemütliche kleine Café wieder, wo sie mit ihrem geliebten Mann so gern gesessen und leckere Punschtörtchen gegessen hatte. Mit Ludwig, dem Besitzer, kommt sie schnell ins Gespräch und die beiden sind sich sofort sympathisch, haben sie doch eine gemeinsame Leidenschaft: Das Backen!
Luise und Ludwig sind verwitwet und allein - aber nicht einsam, denn sie haben beide eine Familie und Freunde.
Und in der vorweihnachtlichen Stimmung, rund um den wunderschönen Lübecker Weihnachtsmarkt, stellen sie fest, auch jenseits der 40 kann man sich vielleicht noch einmal verlieben....

Ich liebe Geschichten mit Menschen, die im Leben stehen, eine Vergangenheit haben.
Luise ist so unglaublich sympathisch und liebenswert, dass man sie sofort ins Herz schließt. Und mit Ludwig wird ihr ein passendes Pendant an die Seite gestellt!
Die Beschreibungen von Lübeck sind wirklich zauberhaft. Ich kenne die Stadt selbst nur von einem Kurzbesuch im Sommer, aber ich fühlte mich direkt wieder dorthin versetzt. Beim lesen entstehen die Bilder der weihnachtlich geschmückten Straßen, des beleuchteten Weihnachtsmarktes wie von allein.

Mir hat es besonders gefallen, wie Luise und Ludwig sich langsam annähern. Die aufkommenden Zweifel von Luise (wie werden Sohn und Schwiegertochter reagieren?) waren sehr realistisch und nachvollziehbar beschrieben.
Auch wenn das Happy-End abzusehen war (da es bei einer typischen Weihnachtsgeschichte einfach so sein muss!), war es zu keiner Zeit kitschig.
Mir hat das Buch Lust auf Lübeck, auf Weihnachten und auf leckere Plätzchen gemacht!