Bei „Ellingham Academy“ wusste ich einfach sofort, dass das Buch ganz genau das Richtige für mich sein wird. Ich lese seit meiner Kindheit wahnsinnig gerne Detektivgeschichten und das Setting Internat begeistert mich seit ich lesen kann. Ich habe meine Leseleidenschaft schließlich den „Hanni und Nanni“ - Büchern von Enid Blyton zu verdanken. Ich zögerte hier daher auch gar nicht erst und packte den Trilogieauftakt von „Ellingham Academy“ schleunigst auf meine Wunschliste.
Herzlich willkommen in der Ellingham Academy! Mitten in den Bergen Vermonts liegt sie, diese besondere Internatsschule, welche nur die 50 begabtesten Schüler des Landes besuchen dürfen. Auch die 16-jährige Stevie Bell zählt zu ihnen. Auf gut Glück hatte sie sich an der Ellingham Academy beworben und sie wurde tatsächlich angenommen! Ihr Talent? Ihr großer Spürsinn und ihre perfekte Kombinationsgabe! Stevie möchte eine Detektivin werden und unbedingt den ungeklärten Ellingam-Fall aufklären. Seit gut 80 Jahren ist er ungelöst, niemand weiß, was mit Alice, der Tochter des Schulgründers der Ellingham Academy geschehen ist. Stevie wird sich den Fall annehmen. Schon kurz nach Schulstart erhält die 16-jährige eine mysteriöse Botschaft und kurz darauf geschieht ein Mord. Ob das wohl alles mit der Ellingham-Affäre zusammenhängt? Stevie ist überzeugt davon und beginnt zu ermitteln...
Ich lag mit meiner Vermutung goldrichtig, dass mir„Ellingham Academy“ gefallen wird. Ich fand das Buch echt klasse, warum nur gibt es den zweiten Band noch nicht? So schade, am liebsten hätte ich sofort weitergelesen. Auf die Fortsetzung werde ich mich wohl aber leider noch ein Weilchen gedulden müssen, schnief.
Mich konnte die Handlung sofort in ihren Bann ziehen und mich dann auch durchweg fesseln.
Ich habe hier ziemlich genau das zu lesen bekommen, was ich mir erhofft habe: Eine spannende, witzige und zum Miträsteln einladende Krimigeschichte, versehen mit sehr viel Charme und einem Hauch Romantik. Was eines meiner Highlights war, ist der Schauplatz. Da sag ich nur: Kopfkino pur. Mir haben die Beschreibungen des Internats unheimlich gut gefallen. Ich konnte mir von allem ein ganz genaues Bild machen und wäre beim Lesen nur zu gerne in das Buch hineingekrochen, um mir die Ellingham Academy mal selbst anzuschauen. Leider ist das Reisen in Bücher nicht möglich, aber ein Trost war die Karte vorne im Buch, welche das Ellingham Gelände zeigt. Die Karte ist einfach toll, ich liebe ja Kartenillustrationen in Büchern und freue mich jedes Mal riesig, wenn ich entdecke, dass Bücher mit solchen versehen wurden.
Was mich hier ebenfalls hellauf begeistern konnte, ist der Handlungsbau. Er ist ein Mix aus der Jetzt-Zeit und der Vergangenheit plus kleinen Einschüben, die aus Zeitungsberichten oder Verhörprotokollen bestehen. Ich fand diese Erzählweise einfach nur genial. Sie macht das Lesen herrlich abwechslungsreich und richtig spannend, sodass ich hier immerzu am Mitfiebern war. Selbst die etwas ruhigeren Szenen habe ich als packend empfunden.
Nachdem es zu einem Mord kommt, ist von ruhigen Szenen allerdings keine Rede mehr. Miträtseln ist hier wirklich Programm und wer so etwas mag, der wird in diesem Buch ganz auf seine Kosten kommen. Ich liebe dieses Herumtappen im Dunklen und das ständige Aufstellen und Verwerfen von Theorien während des Lesens, daher war mein Lesespaß hier wirklich perfekt. Wenn einem dann noch die Charaktere gefallen, ist das Lesen nur noch schöner.
Die Protagonistin Stevie war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist clever, ein absoluter Fan von Sherlock Holmes und Agatha Christie, sie liebt das Rätselhafte und Geheimnisvolle und ihr größter Traum ist es, eine erfolgreiche Detektivin zu werden. All diese Eigenschaften haben mir sehr gefallen und was Stevie für mich nur noch interessanter und auch authentischer gemacht hat, ist ihre Angststörung und ihre soziale Unsicherheit. Ich habe Stevie während des Lesens wirklich sehr liebgewonnen und sie bei ihren Ermittlungen im Fall Ellingham nur zu gerne begleitet.
Auch die Ausarbeitung der anderen Charaktere hat mir sehr gefallen, wie zum Beispiel die von Stevies neuen Mitschülern.
Jeder der Jugendlichen, der auf die Ellingham Academy geht, besitzt ein außergewöhnliches Hobby, in welchem er oder sie richtig gut, ja, sogar begabt ist. Diese Idee fand ich klasse, ein Internat, auf welchem nur die 50 begabtesten Schüler des Landes zur Schule gehen dürfen. Auf so eine Schule wäre ich als Teenie vermutlich auch nur zu gerne gegangen. Meine Chancen, angenommen zu werden, hätten aber wahrscheinlich nicht allzu gut gestanden. So ein richtiges Talent besitze ich leider nicht, zumindest nicht, das ich wüsste. :D
Schriftsteller, Schauspieler, Musiker, künstlerisch begabte, Detektive (also Stevie) – die Ellingham Academy beherbergt wirklich die verschiedensten Schüler mit den unterschiedlichsten Talenten.
Als Leser dürfen wir so einige von Stevies neuen Mitschülern kennenlernen. Da waren mir nicht alle sympathisch, aber alle haben sie ihren Charme und sie sind definitiv ziemlich abseits des Mainstreams. Einige sind schon etwas schräg drauf, sodass ich hier auch eine Menge zum Schmunzeln hatte.
Die Charaktere, die uns in der Vergangenheit begegnen, konnten mich ebenfalls überzeugen. Man bekommt es in dem Buch wirklich mit so einigen Charakteren zu tun, aber man behält dennoch die ganze Zeit über den Überblick. Zumindest mir ist das gelungen, wobei ich eine Figuren-Auflistung vorne im Buch dennoch gar nicht so schlecht gefunden hätte.
Was ich persönlich sehr gut fand, ist, dass die Autorin ein bisschen Liebesgeschichte mit eingebaut hat, diese aber nur recht wenig Raum einnimmt. Das Augenmerk der Handlung liegt eindeutig auf der Aufklärung der Ellingham-Affäre. Stevie träumt schon seit längerem davon, diesen ungeklärten Fall zu lüften und weiß mittlerweile so gut wie alles darüber. Aber weiß sie auch genug? Wird ihr großer Spürsinn ausreichen, um den Fall erfolgreich zu lösen? Wird sie einer Leiche begegnen? Eine Leiche finden, das ist auch ein großer Wunsch von Stevie. Nun, der wird ihr erfüllt werden, denn es wird an der Ellingham Academy zu einem Mord kommen. Stevie ist sich sicher, dass dieser etwas mit dem Ellingham-Verbrechen zu tun. Ob sie wohl damit richtig liegt? Und was geschah denn nun eigentlich mit Alice, der Tochter des Schulgründers der Ellingham Academy? Tja, das werde ich hier natürlich nicht verraten. Vielleicht kenne ich die Antwort ja auch gar nicht, wer weiß? Ich kann euch nur so viel verraten, dass das Ende recht offen ist. Es handelt sich hier ja schließlich um einen Trilogieauftakt, natürlich wird da nicht alles aufgeklärt. Das wäre ja langweilig. ;)
Ich jedenfalls kann es wirklich kaum noch abwarten, endlich zu erfahren, wie es in der Ellingham Academy weitergehen wird.
Fazit: Ein absolut gelungener Trilogieauftakt, der große Lust auf mehr macht! Mir hat der erste Band von „Ellingham Academy“ richtig gut gefallen. Das Buch enthält einen tollen Mix aus Detektivgeschichte, Teenieroman, Mystery, Spannung und Humor, welcher einen durchweg mitfiebern lässt und Detektiv- und Rätselfreunde ganz auf ihre Kosten kommen lassen wird. Eines meiner persönlichen Highlights war das Setting. Die Beschreibungen des Internats schaffen eine ganz besondere Atmosphäre und lösen in uns Lesern ein richtiges Kopfkino aus. Ich kann „Ellingham Academy – Was geschah mit Alice?“ wärmstens empfehlen, Jugendlichen wie Erwachsenen, und vergebe 5 von 5 Sternen!