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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2019

Der Auftrag einer Toten

Der Ball spielende Hund
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Hercule Poirot erhält von Emily Arundell einen mysteriösen Auftrag. Als er bei ihr eintrifft, um Näheres zu erfahren, ist sie bereits tot. Poirot nimmt die Ermittlungen auf. War es wirklich ein Unfall?

Ein ...

Hercule Poirot erhält von Emily Arundell einen mysteriösen Auftrag. Als er bei ihr eintrifft, um Näheres zu erfahren, ist sie bereits tot. Poirot nimmt die Ermittlungen auf. War es wirklich ein Unfall?

Ein spannender neuer Fall für Hercule Poirot, der hauptsächlich davon lebt, dass alle verdächtig und gleichzeitig unschuldig zu sein scheinen. Die Charaktere sind alle wunderbar vielschichtig gezeichnet und geschickt mit kleinen, oft nur angedeuteten, Verdachtsmomenten ausgestattet, sodass der Leser nicht weiß, was er denken soll. Den besonderen Reiz macht für mich Poirots Freund Hastings aus, der als Ich-Erzähler die Watson-Rolle übernimmt. Er ist so sympathisch und spiegelt die Verwirrung des Lesers exzellent wider.
Das Mitraten gestaltet sich schwierig und Agatha Christie schafft es, dass der Leser bis zum offensichtlichen Hinweis kurz vor Schluss, im Dunkeln tappt. Mit dem Ende bin ich nicht ganz zufrieden. Mir fehlt die Beweiskraft, wenn auch die Kombination unschlagbar ist.

Fazit: Ein fast gemütlicher Agatha Christie-Krimi, der schöne Schmökerstunden garantiert.

Veröffentlicht am 14.02.2019

Der erste Miss Marple-Fall

Mord im Pfarrhaus
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Pfarrer Clement ist entsetzt als er in seinem Arbeitszimmer die Leiche des Kirchenvorstehers Colonel Protheroe findet. Verdächtige gibt es genug, aber der ermittelnde Inspektor ist nicht die hellste Kerze ...

Pfarrer Clement ist entsetzt als er in seinem Arbeitszimmer die Leiche des Kirchenvorstehers Colonel Protheroe findet. Verdächtige gibt es genug, aber der ermittelnde Inspektor ist nicht die hellste Kerze im Leuchter. Zum Glück wohnt Miss Marple direkt neben dem Pfarrhaus und ihren scharfen Augen entgeht nichts.

Miss Marple-Geschichten konnten mich noch nie so begeistern wie die Fälle von Hercule Poirot aber hier fehlte mir eindeutig etwas. Die Atmosphäre ist wunderbar: Mysteriös, düster und voller Geheimnisse, doch der Funke will einfach nicht überspringen. Miss Marple bleibt beinahe eine Nebenfigur, die ab und an ein paar nebulöse Andeutungen fallen lässt. Vielleicht liegt es auch am Ich-Erzähler, dem Pfarrer, der ziemlichen trocken und phantasielos wirkt, dass ich einfach nicht den richtigen Dreh fand. Dazu ist es mir viel zu viel hin und her mit den Verdächtigen gewesen. Dass jeder seine Verdachtsmomente, ist ja in Ordnung und richtig, aber hier war es mir zu viel Geschwanke und es wirkt sehr in die Länge gezogen. Ein Miträtseln ist fast unmöglich und mit der Auflösung bin ich nicht recht zufrieden.

Fazit: Ein spannender Agatha Christie-Roman, der für mich allerdings einige Schwächen hat.

Veröffentlicht am 14.02.2019

Träume werden wahr

Neuanfang in Briar Creek
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Anna Madison ist mit ihrem Leben zufrieden. Mit dem Fireside Café und dem neuen Café in der Buchhandlung ihrer Schwester ist sie ihrem Traum nah. Doch dann brennt ihr Café nieder und sie steht fassungslos ...

Anna Madison ist mit ihrem Leben zufrieden. Mit dem Fireside Café und dem neuen Café in der Buchhandlung ihrer Schwester ist sie ihrem Traum nah. Doch dann brennt ihr Café nieder und sie steht fassungslos vor den Trümmern. Der einzige, der ihr jetzt helfend zur Seite stehen kann ist ausgerechnet Mark Hastings, der ihr das Herz gebrochen und tiefere Wunden geschlagen hat als er selbst weiß.

Der zweite Band erzählt eine wunderbare, zur Herzen gehende Geschichte. In Briar Creek fühlt sich der Leser gleich zu Hause. Hier kann mit hinter die spröde und im ersten Band sehr schroff wirkende Fassade von Anna schauen und beginnt endlich zu begreifen. Gerade die Vielschichtigkeit der Geschichte hat mich berührt. Es geht um mehr als eine alte Liebesgeschichte, die neu erzählt wird und das macht das Buch zu etwas besonderem. Ein bisschen stören mich hier die alten Damen der Stadt, die alle Details über das Liebesleben der Einwohnerinnen wissen und steuern wollen. Der Sinn der weiblichen Existenz ausschließlich in der Verpaarung zu sehen, wirkt abstoßend auf mich. Dazu dieses aufdringliche Einmischen und Rumschnüffeln, das ist nicht mein Fall.

Fazit: Ein wunderbar vielschichtiger Roman mit einer sehr sympathischen Geschichte, auch wenn mir einige Aspekte missfielen.

Veröffentlicht am 14.02.2019

Die Geschichte von Susan und Henrik

Rocky Mountain Love
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Henriks Tage als Profi-Snowboarder sind vorbei. Für seinen Neuanfang kehrt er nach Independence zurück, das kleine Städtchen in den Rocky Mountains, das er nicht vergessen konnte, genauso wenig wie die ...

Henriks Tage als Profi-Snowboarder sind vorbei. Für seinen Neuanfang kehrt er nach Independence zurück, das kleine Städtchen in den Rocky Mountains, das er nicht vergessen konnte, genauso wenig wie die hübsche Susan. Diese hat sich nach der Tragödie ein neues Leben ausgebaut, doch das Trauma sitzt noch tief. Ob sie Henrik tatsächlich vertrauen kann? Gerade als sie das Risiko eingehen will, werden sie beide von der Vergangenheit eingeholt.

Mit diesem Band lässt Virginia Fox die sympathische Atmosphäre wieder aufleben, die die Rocky Mountain-Reihe von Anfang an auszeichnete und die ich in den letzten Bänden so vermisst habe. Endlich stehen wieder die Charaktere und das verrückte Städtchen im Mittelpunkt und nicht mehr die ewig gleichen Bettgeschichten. So kann die Reihe weitergehen, denn es gibt noch viele sympathische Charaktere über die ich gerne mehr erfahren würde.

Sprachlich bin ich noch nicht ganz so zufrieden. Es ist nicht ganz rund. Manchmal würde ich es gerne lektorieren. Ich brauche die hormonell aufgeladenen Szenen nicht in derber Sprache. Es störte mich schon als sich das auf die Szenen mit den Schurken beschränkte, aber sie jetzt auch bei den sympathischen Charakteren zu finden passt für mich nicht ins Bild.

Das Kriminalelement ist für mich ebenfalls nicht mehr so überzeugend eingebaut wie noch in den ersten Bänden. Immer öfter wirkt es an den Haaren herbeigezogen, so auch hier. Vielleicht ist es Zeit, diesen Teil der Geschichten zu überdenken und neu aufzubauen. Irgendwann sind schizophrene Stalker mit mörderischen Ambitionen nicht mehr glaubwürdig.

Fazit: Trotz meiner Kritik finde ich das Buch toll! Independence ist bereits ein Stück Heimat für mich und ich möchte es in meinem Regal nicht mehr missen. Mit diesem Band hat die Autorin es geschafft, sich wieder dem ursprünglichen Flair der Serie zu nähern und ich kann es nicht erwarten im nächsten Band in die Rocky Mountains zurückzukehren.

Veröffentlicht am 14.01.2019

Die Honigbiene

Bienenblues
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Biene ist nicht gleich Biene – das zeigt Jasmin Köchl in ihrem wunderschön gestalteten Buch mit Sachkenntnis. Dass die Biene Blüten bestäubt, ist jedem bekannt – wie wichtig sie allerdings tatsächlich ...

Biene ist nicht gleich Biene – das zeigt Jasmin Köchl in ihrem wunderschön gestalteten Buch mit Sachkenntnis. Dass die Biene Blüten bestäubt, ist jedem bekannt – wie wichtig sie allerdings tatsächlich für unser Ökosystem ist und nicht nur als Honig- und Wachslieferant für den Menschen eine Rolle spielt, ist allerdings kaum jemandem bewusst. So legt Jasmin Köchl neben einer ausführlichen Einführung in die Anatomie und das Leben der Biene auch Wert auf die Konsequenzen der Ausbeutung und des Bienensterbens. Abgerundet wird die Darstellung mit der Präsentation unterschiedlicher Honigsorten und Pflanzen, die für Bienen wichtig sind. Zu einem einzigartigen Erlebnis wird die Lektüre durch die zahlreichen Illustrationen. Von anatomischen Zeichnungen bis zu originellen, vielfarbigen Collagen gibt es in diesem Buch viel zu entdecken.

Fazit: Eine gelungene Einführung in das Leben der Bienen. Toll zusammengestellt, auf das Wesentliche reduziert, verständlich geschrieben und interessant aufgemacht. Auf 144 Seiten kann hier natürlich nur ein erster Einblick gegeben werden, der zu weiterer Lektüre verlockt. Besonders gefiel mir, dass bei aller Kürze eine umfassende Darstellung samt derzeitiger Populations-Situation sowie einem Überblick über Honigsorten und wichtiger Pflanzen gelungen ist.