Bewusstseinserweiterung und dann
Das LichtT.C. Boyle lese ich immer wieder gern, er kann erzählen, und ich lasse mich auch gern überraschen von der Wahl seiner Sujets. Bei seinem aktuellen Roman fällt zunächst das Cover ins Auge, erst recht, wenn ...
T.C. Boyle lese ich immer wieder gern, er kann erzählen, und ich lasse mich auch gern überraschen von der Wahl seiner Sujets. Bei seinem aktuellen Roman fällt zunächst das Cover ins Auge, erst recht, wenn man den Schutzumschlag abnimmt: Da wird es dann, ganz dem Thema angemessen, psychedelisch.
Der innere Kreis, den Timothy Leary um sich schart, steht im Mittelpunkt des Romans, nicht etwa Leary selbst, der Psychologe und Dozent in Harvard, der mit bewusstseinserweiternden Drogen experimentiert, und spätere Guru der Hippie-Bewegung. Erzählt wird aus der Sicht eines Paares, das sich Leary anschließt und ihm folgt, auch noch nach seinem Rauswurf aus der Universität und als seine Experimente schon lange keinen wissenschaftlichen Charakter haben. Fitz ist Doktorand und seine Frau Joanie hat die akademische Karriere aufgegeben, um ihrem Mann das Studium zu ermöglichen, sie finanziert die Familie (einen Sohn gibt es auch noch), indem sie schlechtbezahlte, öde Jobs annimmt . Es ist spannend zu lesen, was Experimente, Drogenparties, Alkohol, Geldnot, Illegalität etc. aus einzelnen Personen der anfangs so verschworenen Gemeinschaft macht.
"Das Licht" hat mir gut gefallen, ist aber nicht mein Lieblingsroman von T.C. Boyle.