Perfekte Mischung aus Tragik und Humor
Verdammt perfekt und furchtbar glücklichEin Zitat von The Guardian vergleicht der Roman „Verdammt perfekt & furchtbar glücklich“ von Anneliese MacKintosh mit Jane Austens Roman „Emma“. Obwohl ich mich diesem Zitat nicht unbedingt anschließen ...
Ein Zitat von The Guardian vergleicht der Roman „Verdammt perfekt & furchtbar glücklich“ von Anneliese MacKintosh mit Jane Austens Roman „Emma“. Obwohl ich mich diesem Zitat nicht unbedingt anschließen würde, kann ich den Roman definitiv weiterempfehlen, denn mir hat er sehr gut gefallen.
Ottila McGregor, die Protagonistin des Romans, hat an mehr als einer Front ihre persönlichen Kriege zu führen. Gegen den Alkohol, gegen die ungesunde Beziehung mit ihrem Chef, für die mögliche Beziehung zu Thales, auf die sie sich unbedingt einlassen möchte, gegen die Schuldgefühle gegenüber ihrer Schwester… Das klingt jetzt zwar ziemlich deprimierend, aber Anneliese MacKintosh gelingt es durch eine Mischung aus Tragik, Drama, Situationskomik und Humor ein Gesamtpaket zu schnüren, dass den Leser zum einen neugierig auf den weiteren Verlauf der Geschichte macht, zum anderen aber auch ein Auf und Ab auf der Gefühlsachterbahn auslöst, sodass man auch ganz persönlich berührt wird von den Ereignissen im Leben der Ottila McGregor.
Hinzu kommt, dass der Roman ein Sammelsurium aus Textnachrichten, E-Mails, Tagebucheinträgen, Briefchen und Mitschriften aus Therapiesitzungen etc. ist. Durch die verschiedenen Stilmittel wird die Geschichte zusätzlich aufgelockert, andere Charaktere kommen durch diese Kommunikationsmittel direkt zu Wort, was es dem Leser ermöglicht, sich mit der emotionalen Reaktion von Ottila auf diese Informationen auseinanderzusetzen, ohne dass sie immer direkt beschreiben muss, welche Gefühle das in ihr auslöst.
„Verdammt perfekt & furchtbar glücklich“ ist ein emotional anrührender Roman, der mir sehr gut gefallen hat. Wem das Cover ein wenig zu kitschig ist – lasst euch nicht abschrecken, der Inhalt ist nicht übermäßig kitschig. Das Cover wirkt ein wenig altbacken, aber die Geschichte ist sehr modern und trotz aller Tragik und Dramatik in manchen Momenten zum Schreien komisch.
Von mir erhält der Roman daher fünf Sterne und eine definitive Leseempfehlung.