Hinweis: sollte jemand das Buch noch nicht gelesen haben, könnte diese Rezension nicht geeignet sein, da sie geringfügig Spoiler enthält.
Das Buch greift wichtige Themen auf, konnte mich jedoch nicht ...
Hinweis: sollte jemand das Buch noch nicht gelesen haben, könnte diese Rezension nicht geeignet sein, da sie geringfügig Spoiler enthält.
Das Buch greift wichtige Themen auf, konnte mich jedoch nicht vollends überzeugen.
Das Cover spricht denke ich für sich: selten habe ich ein Cover gesehen, was mich derart angesprochen hat. Ich liebe die Farben und die Schrift des Titels. Es ist auf alle Fälle ein absoluter Hingucker.
Im Buch selbst geht es um Micah und Julian. Micah ist eine junge Studentin aus gut situiertem Hause und Julian – ebenfalls ein Student – stellt sich nach Micahs Auszug von Daheim als ihr Nachbar heraus.
Julian scheint verschlossen und zurückhaltend zu sein und Micah versucht, hinter dieses abweisende Verhalten zu steigen. Nichts ahnend, was wirklich der Grund dafür ist…
Ich habe schon oft bei anderen Lesern gelesen, dass sie manchmal nicht so recht wissen, wie sie zu einem bestimmten Buch eine Rezension verfassen sollen.
Bei Someone New geht es mir zum ersten Mal so.
Auf der einen Seite arbeitet besonders Julians Schicksal lange in mir nach, während mich auf der anderen Seite das Buch dennoch auf eine mir unerklärliche Art unbefriedigt zurücklässt.
Laura Kneidels Schreibstil stellt dabei kein Problem für mich da. Er ist flüssig und bildhaft.
Bei Micah, einer der beiden Hauptprotagonisten, sieht es da für mich schon anders aus. Mit ihrer ständigen Schwäntzerei an der Uni, der unaufgeräumten Wohnung und ihrer Vorliebe für Superhelden hat sie mich wahnsinnig gemacht. Zudem lässt sie sich von ihren Eltern aushalten und zieht für mich viel zu spät die Notbremse – lange nachdem sie ihren Bruder rausgeworfen haben.
Da die Handlung aus ihrer Sicht geschildert wird fiel es mir dadurch immer schwerer, weiterzulesen.
Aber da war ja noch Julian und den finde ich wiederum ziemlich interessant. Natürlich möchte man wissen, was hinter seinem Verhalten steckt – für mich der Hauptgrund das Buch nicht abzubrechen.
Denn darüber hatte ich in der Mitte des Buches tatsächlich nachgedacht, da auf den ersten 300 Seiten gefühlt nicht wirklich viel Spannendes passiert.
Micahs Freunde dominieren diesen Teil des Buches, was mich persönlich ein wenig gestört hat, da ich das Buch ja nicht wegen ihnen gekauft habe, sondern wegen Micah und Julian.
Die letzten 200 Seiten haben es dann richtig in sich. Man erfährt endlich mehr über Julian – und dennoch meiner Meinung nach zu wenig.
Während im ersten Teil des Buches krampfhaft versucht wird, die Spannung um sein Geheimnis aufrechtzuerhalten, verpufft diese dann gegen Ende des Buches viel zu schnell.
Letztendlich hätte ich mir einfach mehr Raum für Julian und Micah gewünscht, denn zum Ende hin wurde es richtig interessant und fesselnd. Ich konnte das Buch nicht mehr weglegen.
Mit der Handlung verwoben sind zudem einige wichtige Messages an die Leser, was ich wirklich gut finde.
„Someone New“ möchte ich deshalb mit liebgemeinten 3+ Sternen bewerten, auch wenn es mich durch die vielen Schwachstellen nicht ganz überzeigen konnte, die Liebesgeschichte zwischen Micah und Julian jedoch besonders zum Ende hin sehr einfühlsam wird.