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Veröffentlicht am 16.03.2019

Tolle Ergänzung!

Frühling auf Gut Fennhusen
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Gleich vorneweg: Wer letztes Jahr „Muttertag auf Fennhusen“ als eBook gelesen hat, wird sich vielleicht über das gleiche Cover wundern. Frühling auf Gut Fennhusen ist sozusagen die Erweiterung dieser Muttertags ...

Gleich vorneweg: Wer letztes Jahr „Muttertag auf Fennhusen“ als eBook gelesen hat, wird sich vielleicht über das gleiche Cover wundern. Frühling auf Gut Fennhusen ist sozusagen die Erweiterung dieser Muttertags Geschichte. Ulrike Renk erzählt in diesem Buch die Geschehnisse des Frühjahres 1926 auf Gut Fennhusen.
Für Frederike ist dies das letzte Frühjahr, dass sie auf dem Gut verbringen wird, im Herbst wartet die höhere Töchterschule in Bad Godesberg auf sie. Aber zuerst genießt sie um so bewusster ihr letztes Frühjahr zu Hause.

Das Buch vermittelt von der ersten Seite an so etwas wie heimkommen. Man ist sofort im Buch und sieht das Gut vor sich. Die Abläufe auf Fennhusen sind geprägt vom Ablauf der Jahreszeiten. So hat jede Aktion ihre Zeit und alle packen mit an, dass Putzaktionen und Feste pünktlich stattfinden können. Das Leben auf dem Gut ist geprägt von geplanten Abläufen und harter Arbeit. Und doch wirken die Menschen so, als ob sie mit ihrem Leben, so wie es ist, sehr zufrieden waren.

Mich hat das Buch sehr berührt. Es spiegelt eine Zeit wieder, in der nicht alles gut war, aber doch viel einfacher als heute. Auf Fennhusen hat jeder seinen Platz und seine Aufgabe. Wenn jemand aus dem Gesinde, der keine Familie hat alt wird, bekommt er seinen Alterswohnsitz und sein Auskommen auf dem Hof. Irgendwie wirkt das alles sehr wie heile Welt, für die Menschen fielen einfach viele Unsicherheiten weg.

Besonders passend fand ich den Satz, den Lore auf dem Jahrmarkt zu Frederike sagt, als diese überlegt zur Wahrsagerin zu gehen: „Manchmal ist es besser, nicht zu wissen was kommt“. Wer die Ostpreußen-Trilogie kennt versteht das um so besser. Bei dem was auf Frederike und ihre Familie noch alles zukommt ist es wirklich besser nicht zu wissen, was kommt.

Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Für die Leser der Ostpreußen-Trilogie ist es eine wirklich schöne Zusatzgeschichte, die ein bisschen heimkommen bietet. Es passieren keine spektakulären Dinge, aber man lernt viel über das Leben auf einem ostpreußischen Gut.

Von mir daher eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 04.03.2019

starker Familienroman

Die Stunde der Inseltöchter
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Laurens Leben scheint perfekt, sie lebt mit Mann und Tochter in Notting Hill, sie haben genug Geld und demnächst möchte sie sich selbstständig machen. Doch dann stirbt ihr Mann unerwartet und alles in ...

Laurens Leben scheint perfekt, sie lebt mit Mann und Tochter in Notting Hill, sie haben genug Geld und demnächst möchte sie sich selbstständig machen. Doch dann stirbt ihr Mann unerwartet und alles in ihrem Leben wird in Frage gestellt. Sie geht zurück nach Marthas Vineyard zu ihrer Mutter und Schwester, die beide selbst mit ihren Geheimnissen zu kämpfen haben.

Sarah Morgan hat diesmal nicht einen fluffigen Liebesroman geschrieben, sondern einen Familienroman, der doch mehr Tiefgang hat, als man erwarten würde. Sie erzählt nicht nur Laurens Geschichte, sondern die Geschichte ihrer ganzen Familie. Abwechselnd wird aus der Sicht von ihr, ihrer Schwester Jenna, ihrer Mutter Nancy und ihrer Tochter Mack erzählt. So bekommt man einen guten Einblick in das Innenleben der vier Frauen. An manchen Stellen hätte ich jede von ihnen treten mögen, weil jede Dinge in sich hineinfrisst, anstatt sie mit den anderen zu besprechen. Aber genau das tun die Frauen dann auch und aus der vorher zerrissenen Familie wird endlich eine Gemeinschaft.


Mir hat dieses Buch ausgesprochen gut gefallen. Es werden vielfältige Themen thematisiert, wie das Leben als Witwe, ein unerfüllter Babywunsch, die Unsicherheit der Teenager-Zeit und wie das Leben jenseits der Lebensmitte aussehen sollte.


Mir hat es viel Spaß gemacht die vier Frauen zu begleiten und zu sehen, wie sich jede von ihnen weiterentwickelt und Veränderungen zulässt.

Ich würde mich freuen noch mehr solcher Familienromane in einer solch tollen Umgebung wie Marthas Vineyard von Sarah Morgan zu lesen.


Von daher von mir eine absolute Leseempfehlung für dieses Wohlfühlbuch.

Veröffentlicht am 22.02.2019

schöner Cozy Krimi für zwischendurch

Je dunkler das Grab
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Mags Blake bekommt einen Anruf von ihrem Freund Sam, der als Historiker derzeit auf der Insel St. Michael’s Mount an einer Festschrift arbeitet und ihre Hilfe bezüglich der Gärten braucht. Kaum dort angekommen ...

Mags Blake bekommt einen Anruf von ihrem Freund Sam, der als Historiker derzeit auf der Insel St. Michael’s Mount an einer Festschrift arbeitet und ihre Hilfe bezüglich der Gärten braucht. Kaum dort angekommen macht sie mit Sam einen Rundgang über die Insel und die beiden finden dabei eine Leiche in einer kleinen Kapelle.

Als sich die Ermittlungen der Polizei in eine Richtung entwickeln, die Mags und Sam nicht gefallen, beschließen die beiden sich selbst etwas umzuhören.


Dieser zweite Band um Mags Blake und ihren Freund Sam Hawthorne ist wieder etwas für Liebhaber beschaulicher Krimis. Es geht wahrhaftig nicht blutig zu und das Privatleben der beiden steht wieder im Vordergrund.


Mags trifft auf eine alte Bekannte ihrer Mutter und beschließt herauszufinden, warum diese die Familie verlassen hat. Die ersten Hinweise dazu finden sich in der Bibliothek der Insel.

Auch die Beziehung zwischen Sam und Mags nimmt ganz langsam Formen an. Schön beschrieben ist auch wieder die Landschaft und ihre Besonderheiten.


Ich habe das Buch innerhalb eines Tages gelesen und ich muss sagen es war wirklich gut zu lesende Unterhaltung und ich freue mich schon auf den dritten Band der Reihe, der im Juli erscheinen wird.

Veröffentlicht am 15.02.2019

spannnender Abenteuerroman

Roman Quest - Flucht aus Rom
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Juba wird eines Nachts von seiner Mutter aus dem Schlaf gerissen, er uns seine Geschwister sollen fliehen, da die Familie des Verrats beschuldigt wurden. So macht sich Juba mit seinen Geschwistern auf ...

Juba wird eines Nachts von seiner Mutter aus dem Schlaf gerissen, er uns seine Geschwister sollen fliehen, da die Familie des Verrats beschuldigt wurden. So macht sich Juba mit seinen Geschwistern auf nach Ostia um sich dort ein Schiff nach Britannien zu suchen, um dort bei einem Onkel unterzukommen.

Dabei müssen die bisher sehr verwöhnten Kinder lernen, hart zu arbeiten und immer wieder schwere Entscheidungen treffen.

Das Buch ist ein klassisch leichtes Jugendbuch. Die Kinder erleben ein großes Abenteuer und müssen sich mit Dingen auseinandersetzen, die sie bin jetzt nicht interessiert haben. Das Ganze ist in einer jugendgerechten Sprache verpackt, in der auch das Leben im römischen Reich zum Leben erweckt wird. Jugendliche, die bereits Lateinunterricht haben werden wohl einige Begriffe aus dem Unterricht wiedererkennen.

Flucht aus Rom ist wohl der erste Band einer bis jetzt vierteiligen Serie. Band zwei bis vier sind bisher nur auf Englisch erschienen. Während in diesem Band Juba im Vordergrund steht, drehen sind die anderen Bände wohl um die anderen beiden Geschwister und die Freundin, die sie in Britannien kennenlernen.

Das Buch ist ab 10 Jahren empfohlen. Sehr viel älter sollte man wohl auch nicht sein um es richtig spannend zu finden.

Mir hat es trotzdem Spaß gemacht es zu lesen, auch wenn ich schon lang nicht mehr in der Zielgruppe bin.


Veröffentlicht am 14.02.2019

Tolles Buch!

Der Klang der Täuschung
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Kazi, 17 Jahre alt, ist eine ehemalige Diebin, die es in die Leibgarde der Königin von Venda geschafft hat. Sie hat von ihrer Königin den Auftrag bekommen einen Verräter ausfindig und dingfest zu machen. ...

Kazi, 17 Jahre alt, ist eine ehemalige Diebin, die es in die Leibgarde der Königin von Venda geschafft hat. Sie hat von ihrer Königin den Auftrag bekommen einen Verräter ausfindig und dingfest zu machen. Dabei kommt sie nach Höllenrachen und lernt dort Jase kennen.

Dieser ist gerade erst zum Patrei der dort herrschenden Familie geworden und muss sich gegen diverse Intrigen wehren. da werden die beiden verschleppt und müssen sich gemeinsam durch die Wildnis nach Hause zurückbringen.

Auf dieser Reise kommen die beiden sich näher als jemals von beiden geplant war.

Das Buch wechselt kapitelweise den Blickwinkel, es wird immer abwechselnd aus der Sicht Kazis und Jases erzählt. Damit bekommt man einen tollen Einblick in das Gefühlsleben der beiden. An vielen Ecken sind die beiden sich ähnlicher, als sie es selbst merken, an anderen Stellen sind die beiden sehr unterschiedlich. Kazi kennt das enge Familienleben, dass das Leben in Torsfeste bestimmt, überhaupt nicht, wohingegen Jase es sich nicht vorstellen kann, wie es ist ohne Familie groß zu werden. Und doch ist es beiden extrem wichtig die zu schützen, denen sie Treue geschworen haben.

Ich kannte noch kein Buch der Autorin, allerdings hat meine Tochter mit großer Begeisterung die Chroniken der Verbliebenen gelesen. So dachte ich mir, dass ich doch den Auftakt einer neuen Reihe dazu nutzen könnte, die Autorin kennenzulernen. Allerdings hat genau die Unkenntnis der Vorgängerreihe es mir am Anfang etwas schwierig gemacht ins Buch zu kommen. Aber sobald Kazi und Jase das erste Mal aufeinander treffen war es vorbei mit den Problemen. Ab diesem Zeitpunkt hat das Buch einen richtigen Lesezwang hervorgerufen und ich mochte einerseits nur ungern aufhören zu lesen, andererseits sollte es auch noch nicht allzu schnell zu Ende sein.

Besonders gut gefallen haben mir die Charaktere von Kazi und Jase. Beide sind Fremden gegenüber sehr misstrauisch und vorsichtig, aber auch bereit, die Dinge einmal aus der Sicht des Gegenübers zu beurteilen. Beide versuchen die Fakten und das Verhalten anderer mit dem Bild abzugleichen, dass sie sich von demjenigen gemacht haben. Da gibt es kaum schwarz-weiß-Denken, sie sind durchaus bereit die Umstände mit in Betracht zu ziehen.

Das Kopfkino lief tatsächlich von der ersten Seite an, ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Die Ausstattung des Buches fand ich toll, der Verlag hat sogar ein Lesebändchen spendiert und das Cover passt auch gut zur Vorgängerreihe. Das Buch hat am Anfang und am Ende jeweils eine Karte des Kontinents und von Höllenrachen. Leider sind auf der Übersichtskarte Torfeste und Höllenrachen nicht eingezeichnet. Das hätte es mir als Neuling doch leichter gemacht das Geschehen zu verorten.

Alles in allem hat mich das Buch sehr begeistert und ich freue mich auf den zweiten Band. Bis dahin werde ich mich endlich mit den vier Büchern der Chroniken der Verbliebenen beschäftigen.

Von mir eine Leseempfehlung nicht nur für jugendliche Leser.