Spionageverdacht im Dresdner Spätsommer 1951
"Roter Rabe" ist der vierte Band der Max-Heller-Reihe von Frank Goldammer. Der Dresdner Oberkommissar bekommt es diesmal mit einem völlig undurchsichtigen Fall zu tun. Zwei Männer sterben in ihren Zellen ...
"Roter Rabe" ist der vierte Band der Max-Heller-Reihe von Frank Goldammer. Der Dresdner Oberkommissar bekommt es diesmal mit einem völlig undurchsichtigen Fall zu tun. Zwei Männer sterben in ihren Zellen jeweils durch angeblichen Suizid, und beide auf die gleiche Art. Max Heller glaubt nicht an einen Zufall, ein Spionageverdacht steht im Raum. Als sich auch noch die Ministerien für Staatssicherheit der DDR und der UdSSR für den Fall interessieren, beschleicht Max Heller eine Ahnung, das es um eine viel größere Bedrohung gehen muss. Denn weitere Mordfälle geschehen in kürzester Zeit. Frank Goldammer lässt den Leser in diesem vierten Fall sehr lange im Dunkeln stehen. Sowohl Motiv und Hintergrund der Mordfälle, als auch private Geschehnisse im Umfeld Max Hellers bleiben fast bis zu den letzten Seiten völlig undurchsichtig. Zwar gibt es Tote am laufenden Band, aber man tappt im Dunkeln. Hat es tatsächlich mit dem kalten Krieg zu tun, geht es wirklich um Spionage, eventuell sogar um Landesverrat? Welche Rolle spielen sein alter russischer Freund Alexej Saizev oder die Kollegen, wem kann man trauen und wem nicht? Sogar Zweifel an der Heimkehr der eigenen Ehefrau bestehen. Diese Komplexität und Undurchschaubarkeit des Krimis machte ihn für mich so spannend. Als Leser war ich ständig nur am Spekulieren, was denn wirklich hinter dem Ganzen steht. Genau dieses "Nichtwissen" machte diesen Band für mich so interessant, die Verflechtungen haben mir gut gefallen. Einzig gegen Ende ging mir dann einiges zu schnell im Eiltempo und ein paar wenige offene Fragen blieben. In Summe ist aber dieser vierte Band aus der Reihe für mich wieder sehr gelungen und es hat Spaß gemacht ein weiteres Kapitel aus Max Heller's Leben und seinen Ermittlungen zu lesen.