Ein grandioses Sachbuch...wow
Wo wir zu Hause sindWenn der Krieg und das Nazi-Regime eine Familie dazu zwingt, sich in alle vier Himmelsrichtungen zu zerstreuen, bleibt am Ende nicht mehr viel übrig, um es als Familie zu bezeichnen.
Maxim Leo ist den ...
Wenn der Krieg und das Nazi-Regime eine Familie dazu zwingt, sich in alle vier Himmelsrichtungen zu zerstreuen, bleibt am Ende nicht mehr viel übrig, um es als Familie zu bezeichnen.
Maxim Leo ist den schwindenden Spuren seiner Vorfahren nachgegangen und hat sich den Familienmitgliedern gewidmet, die heute in England, Frankreich, Deutschland, Österreich und Israel zu finden sind.
Die Reise zu seinen Verwandten ist auch eine Reise zu sich selbst, denn mit jeder Geschichte wird Maxim Leo "vollständiger" und es imponiert mir, wie alle Vertriebenen ihr Leben in die Hand genommen und draus etwas neues Schönes geformt haben.
Trotz allem ist eine starkes Band zu spüren, das alle miteinander verbindet und sie zu einer Einheit verschmelzen lässt, auch wenn sie hunderte, gar tausende Kilometer voneinander getrennt sind.
Der Autor lässt aus seinen Worten Bilder entstehen und so werden die Schilderungen seiner Angehörigen für mich zu einem Film, der berührt, unter die Haut geht und ganz viele Eindrücke und Spuren hinterlässt.
„Und erst wenn wir begreifen, wie es kam, dass ein großes, altes Kulturvolk einer Gruppe tollwütiger Verbrecher nachlief, werden wir vielleicht Mittel und Wege finden, um die Menschen künftig davon abzuhalten, ihren eigenen Untergang zu planen.“ Zitat von Heinz, das sich tief bei mir eingebrannt hat.
Für mich ein Buch, das man gelesen haben muss, weil man nur ganz schwer in Worte fassen kann, was Leo da für ein grandioses Werk vollbracht hat.
Es sind keine fiktiven Geschichten, die hier erzählt werden, es ist das Leben, wie es sich abgespielt hat. Authentisch, ungeschönt und gnadenlos ehrlich.
Ein zeitgeschichtliches Dokument das aufzeigt, wohin Rassenhass und verblendetes Denken führen kann - leider aktueller denn je.