Klappentext
„Klassenzimmer voller Wasserbomben, öffentliche Rache an fiesen Lehrern, eine Kuhherde auf dem Schuldach – die Aktionen des mysteriösen Chaos-Clubs sind legendär. Als Max eine rätselhafte Einladung des Clubs erhält, sieht er seine Chance gekommen: Endlich nicht mehr Mister Kein-Sozialleben, Mister Durchschnitt, Einfach-nur-Max sein! In der Hoffnung, in die Geheimgesellschaft aufgenommen zu werden, vergisst er völlig Gangsterregel Nr. 4: Bleib misstrauisch. Und so findet er sich genau in dem Moment vor dem verunstalteten Wasserturm auf dem Schulgelände wieder, als der Sicherheitsdienst auftaucht – eine Falle! Max kocht vor Wut und setzt auf Gangsterregel Nr. 7: Dein ist die Rache!“
Gestaltung
Dieses Cover hat mich beim ersten Blick sofort zum Lachen gebracht. Es ist schlicht und löst trotzdem ein breites Grinsen beim Betrachter aus. Die Kuh sieht einerseits sehr real aus, andererseits wirkt ihr Blick auch recht gelangweilt bzw. ziemlich kuh-typisch. Vor dem blau-türkisenen Hintergrund liegt der Blickfokus natürlich direkt auf dem Kuhgesicht, was das Cover ziemlich besonders macht. Zudem sieht es so aus, als würde die Kuh um eine Ecke schauen. Ich finde es insgesamt passend zur Geschichte und gleichzeitig schlicht sowie einfach, aber dennoch besonders.
Meine Meinung
Besonders der Klappentext von Kurt Dinans Roman „Wir sind nicht zu fassen“ hat mich gereizt, da mich vor allem die Gangsterregeln sofort zum Lächeln gebracht haben. Aber auch, dass das Buch einiges an Identifikationspotenzial bereit zu halten scheint, hat mich neugierig gemacht. So ist Protagonist Max, ein ganz normaler Durchschnittsjunge, der sich nichts sehnlicher wünscht, als auch endlich dazuzugehören. Das kennen vermutlich viele von uns: in der Schulzeit haben sich vermutlich die meisten Kinder bzw. Jugendlichen gewünscht, dazuzugehören und „cool“ zu sein.
Max scheint die Chance zu bekommen, denn er wird vom berühmt-berüchtigten Chaos-Club eingeladen, mitzumachen. Doch seine Freude wird schnell zunichte gemacht: er wurde reingelegt und so macht er es sich zur Aufgabe, dem Chaos-Club eins auszuwischen. Rache ist schließlich süß… Gemeinsam mit vier anderen Teenagern, die ebenfalls reingelegt wurden, möchte Max die Identität des Chaos-Clubs aufdecken, da dieser seit langer Zeit vielen Leuten Streiche spielt, aber bisher niemand weiß, wer hinter dem Club steckt. Dass diese fünf Jugendlichen, die zunächst nur die Opfer sind und die alle nicht zu den beliebten Kids in der Schule gehören, ihr Schicksal selber in die Hand nehmen, hat mir sehr gut gefallen.
Die bunt zusammen gewürfelte Fünfergruppe entspricht meiner Meinung nach viel eher dem typischen Jugendlichen und man kann sich super mit ihnen identifizieren. Sie sind nicht die Cheerleader-Königin oder das Sportass und stehen an der Highschool-Nahrungskette eher weiter unten. Max und die anderen vier sind ganz normale Teenager und spiegeln so die breite Masse wieder. Dabei sind alle fünf Charaktere sehr unterschiedlich. Jede bzw. jeder hat seine ganz eigenen Stärken und Schwächen, aber gemeinsam können sie viel mehr sein.
Besonders beeindruckt hat mich der Zusammenhalt der kleinen Gruppe, der mit dem Verlauf der Geschichte immer intensiver und enger wird. Aus fünf Schülern, die vorher nichts gemeinsam zu haben schienen, werden Freunde, die durch dick und dünn gehen. Freunde, die zusammenhalten, egal ob sie beliebt sind oder eben nicht. Die Streiche, die sie im Handlungsverlauf spielen, sind dabei durchaus unterhaltsam. Ich habe in meiner Schulzeit nie wirklich Streiche gespielt und war daher gespannt, welche mir hier begegnen würden. Von sehr lustigen, über eher eklige bis hin zu ziemlich destruktiven Streichen war hier alles dabei. Die Streiche sind auch der Mittelpunkt der Handlung und waren auch größtenteils sehr lustig. Manchmal habe ich allerdings etwas ihre Umsetzbarkeit in der Realität hinterfragt.
Dabei werden die Streiche jedoch nicht einfach so einer nach dem anderen „abgearbeitet“, sondern sie werden auch reflektiert. Protagonist Max beginnt nämlich die Aktionen seiner Truppe zu hinterfragen, sodass „Wir sind nicht zu fassen“ auch einen moralischen Aspekt bekommt. Das Buch wirkt so sehr erwachsen und die Streiche bleiben auch nicht unkommentiert oder unverbunden nebeneinander stehen. Die Gangsterregeln, die Max in Filmen gelernt hat und immer wieder bei den Plänen anwendet, habe ich als toll empfunden, weil sie mich immer wieder zum Lächeln gebracht haben.
Fazit
Mit „Wir sind nicht zu fassen“ hat Kurt Dinan ein Schulabenteuer geschrieben, das wohl jeder Jugendliche gerne selbst erlebt hätte. Verrückte Streiche treffen hier auf durchaus erwachsene, moralische Anmerkungen, die dem Leser nicht nur die spaßige Seite der Streiche vor Augen führen. Aber im Vordergrund steht eindeutig der Spaß, der auch beim Leser ankommt, auch wenn manche Streiche mir nicht ganz so gut gefallen haben und ich an ihrer Umsetzbarkeit gezweifelt habe. Besonders schön war es für mich, den wachsenden Zusammenhalt der kleinen Gruppe von Außenseitern zu verfolgen.
4 von 5 Sternen!
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