Für mich das bisher neste Buch der Reihe
Die Salbenmacherin und der Engel des TodesWer bereits die Bücher rund um die Salbenmacherin Olivera kennt, der weiß, dass es sicherlich auch im vieren Band wieder spannend weitergeht. Und wie immer fesselt einem bereits der Prolog von Anfang an ...
Wer bereits die Bücher rund um die Salbenmacherin Olivera kennt, der weiß, dass es sicherlich auch im vieren Band wieder spannend weitergeht. Und wie immer fesselt einem bereits der Prolog von Anfang an an die Seiten.
Wir sind in Nürnberg im Jahre 1409. Olivera ist hochschwanger und trauert um ihre geliebte Großmutter in Konstantinopel. Um sich abzulenken, arbeitet sie noch mehr als zuvor im Heilig-Geist-Spital. Hier kümmert sie sich nicht nur um reiche Kranke, sondern vorallem um die Armen in der Siechenstube. Gerlind ist in der Zwischenzeit zu ihrer Freundin geworden und geht ihr im Spital zur Hand. Das Mädchen beobachtet während der Nacht einige seltsame Vorgänge, traut sich aber nicht ihre Beobachtungen kundzutun. Götz versucht in der Zwischenzeit um ein Aufnahme in den Größeren Rat. Doch zu seinen Mitbewerbern gehört auch der Medicus. Olivera ist ihm schon lange ein Dorn im Auge. Der ehemalige Straßenjunge Jona arbeitet in der Apotheke mit, doch Knecht Mathis traut ihm nicht über dem Weg. Als in den Offizien von Olivera eingebrochen wird, fällt der Verdacht sofort auf ihn. Im Heilig-Geist-Spital sterben unterdessen kurz hintereinander ein alter Mann, den Olivera erst behandelt hat, und eine Wöchnerin. Als aufkommt, dass in der letzten Zeit mehrere Frauen, die erst entbunden haben, gestorben sind, wird Olivera vom Spitalmeister als Giftmischerin verdächtigt....
Gewohnt temporeich liest man sich durch die Abenteuer, die Salbenmacherin Olivera zu bestehen hat. Hochschwanger ist sie auf der Flucht, während Götz versucht sie zu entlasten und dabei sich und seine Frau noch tiefer in den Schlamassel zieht. Aber auch Jona und Gerlind sind nicht untätig. Doch wer glaubt schon einer ehemaligen Hure und einem Straßenjungen?
Silvia Stolzenburg nimmt den Leser wieder direkt mit ins Mittelalter, samt dazugehörigen Aberglauben. Besonders interessant waren für mich wieder die damaligen Behandlungsmethoden von allerlei Wehwechen (auch zu dieser Zeit wurde schon nach Mittelchen zur Stärkung der Manneskraft gefragt) oder schweren Verletzungen und Krankheiten. Neben den gewohnten Themen wie Neid, Missgunst, Hab- und Machtgier, nimmt sich die Autorin auch vermehrt um den Wert von Freundschaft und Loyalität an, die besonders Jona und Casper betrifft.
Ich liebe diese Reihe um die Salbenmacherin Olivera und habe das Gefühl, dass sie von Band um Band noch besser wird. Ich freue mich schon auf den kommenden Band.
Schreibstil:
Die lebendige und bildreiche Schreibweise lässt mich jedes Mal wieder im Buch versinken und die Zeit rund um mich herum vergessen. Die Figuren sind lebendig, facettenreich und mit viel Liebe gezeichnet. Die Charaktere sind nicht einfach schwarz-weiß, sondern mitten aus dem Leben gegriffen - mit Ecken und Kanten. Die Kapitel sind eher kurz gehalten. Der Spannungsbogen baut sich laufend auf und bleibt auf einem hohem Niveau. Die historischen Hintergründe sind wie gewohnt sehr gut recherchiert.
Fazit:
Für mich ist "Die Salbenmacherin und der Engel der Todes" der bis jetzt beste Band der Reihe! Spannung von Beginn an, überraschende Wendungen und ein überaus lebendiges Bild dieser Zeit verbinden den Plot zu einem wahren Pageturner! Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung! (mit dem Hinweis die Reihe mit Band 1 zu beginnen)