Ein einzigartiges High-Fantasy-Buch
Inhalt:
Fino wird ganz frisch zum Kriegeranführer der Laxis ernannt, als der gegnerische Clan der Thuns beschließt den jahrelangen Frieden auf die Probe zu stellen. Jetzt liegt es an ihm, das Überleben ...
Inhalt:
Fino wird ganz frisch zum Kriegeranführer der Laxis ernannt, als der gegnerische Clan der Thuns beschließt den jahrelangen Frieden auf die Probe zu stellen. Jetzt liegt es an ihm, das Überleben seines Stammes zu sichern.
Hilfe bekommt er dabei von einer jungen Seherin, die ihm im Traum erscheint. Es hat fast den Anschein, als wäre sie bei ihm und würde ihn führen. Doch die schwierigsten Entscheidungen muss Fino allein treffen und dabei setzt er nicht nur sein Leben aufs Spiel … .
Meine Meinung:
Von Marion Hübinger habe ich schon mehr gelesen und da ich ihren Schreibstil sehr gerne mag, musste ich natürlich auch dieses Buch lesen.
Schon der Einstieg fiel mir richtig leicht, obwohl man in einer ganz anderen Welt landet. Irgendwie hatte ich jedoch nicht das Gefühl, als wäre ich in einer Fantasywelt gelandet, sondern eher in der Vergangenheit. Das Leben innerhalb der Stämme scheint sehr einfach zu sein, fast wie ich mir das Leben früher vorstelle. Doch genau das fand ich sofort richtig klasse: Denn ich hatte endlich mal nicht das Gefühl, das selbe oder so etwas ähnliches schon hundert mal gelesen zu haben. Tatsächlich war alles neu und es gab so viel zu entdecken: Die Landschaft, die Regeln und Traditionen, das tägliche Leben und die Rollen innerhalb des Stammes. Es machte mir wirklich großen Spaß, in diese Welt einzutauchen und sie kennenzulernen. Mit diesem Setting hat mich Marion Hübinger auf jeden Fall richtig gefangen genommen.
Doch auch die Protagonisten hatten es mir angetan, allen voran natürlich Fino. Er war mir sofort sympathisch, weil man ihm gleich anmerkt, dass er das Herz auf dem rechten Fleck hat und für sein Volk alles tun würde. Deshalb passt die Rolle des Kriegeranführers sehr gut zu ihm, auch, wenn es wohl leichter wäre, diese auszufüllen, wenn der Frieden erhalten bliebe. So hat Fino es wirklich schwer und nicht jede Entscheidung, die er trifft, stellt sich am Ende als richtig heraus, was ich jedoch super fand. Damit grenzt er sich von den Protagonisten ab, die die perfekten Helden verkörpern und wird richtig menschlich. Das machte ihn für mich greifbar und ich konnte mich gut in ihn hineindenken und mit ihm mitfiebern.
Neben Fino gibt es aber noch jede Menge interessanter Nebencharaktere z.B. Bane, den Sohn des Stammesoberhauptes, der sich hinter Fino zurückgesetzt vorkommt oder Pollis, der Sohn des Clanführers der kriegerische Thuns, der sich Krieg wünscht. Oder Elin, die junge Seherin, die Fino im Traum erscheint. Ach, dieses Buch ist voll davon und auch, wenn nicht jeder so viel Raum einnimmt, wie Fino, so prägt doch ein jeder diese Geschichte auf seine Art und bleibt damit im Gedächtnis. Ich mag es jedenfalls sehr, wenn es auch Nebencharaktere gibt, die besonders sind und diese gibt es in „Nachtfunke“ definitiv.
Die Geschichte selbst ist vom Anfang bis zum Ende hin spannend, auch, wenn man natürlich zu Beginn erst einmal die Strukturen innerhalb der Stämme und die Figuren kennenlernt, so schwebt die Gefahr doch sofort wie ein Damoklesschwert über einem und man wartet nur darauf, dass etwas passiert. So waren meine Nerven quasi von Anfang an gespannt und ich konnte mich kaum von der Geschichte losreißen.
Obwohl das Buch in einer ganz neuen, fast schon altmodischen Welt spielt, war der Schreibstil durchweg flüssig und einfach zu lesen. Die Sprache war weder zu schwer, noch gespickt mit unbekannten Ausdrücken, über die man hätte stolpern können. So habe ich das Buch ziemlich flott durchgelesen und konnte mich voll und ganz in die Geschichte fallen lassen.
Das Ende lässt durchaus Platz für eine Fortsetzung, kann aber auch gut so stehen bleiben. Mir gefiel es jedenfalls richtig gut, aber ich würde gerne auch noch mehr über Fino und Elin und ihre Stämme lesen.
Fazit:
Mit „Nachtfunke“ hat Marion Hübinger mich richtig begeistert. Endlich einmal eine Fantasy-Geschichte, die so noch nicht hundert Mal da war. Das Setting ist wirklich einzigartig und die Charaktere sind menschlich und authentisch, bleiben im Kopf und gehen ans Herz. Ich hab mit Fino und seinem Stamm dermaßen mitgefiebert, dass ich das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen habe. Hier gibt es auf jeden Fall eine ganz klare Leseempfehlung von mir.
Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.