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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2019

Gesellschaftspoltischer Jugendroman

Davor und Danach
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Diese tragische Flüchtlingsgeschichte ist in Form einer Dystopie gestaltet. Das ist so, um die jugendliche Zielgruppe zu erreichen. Ich hätte mir die Geschichte auch unter realistischen Bedingungen vorstellen ...

Diese tragische Flüchtlingsgeschichte ist in Form einer Dystopie gestaltet. Das ist so, um die jugendliche Zielgruppe zu erreichen. Ich hätte mir die Geschichte auch unter realistischen Bedingungen vorstellen können. So oder so ist es eine beklemmende Lektüre.
Schon der Anfang zeigt, wie die Kinder, die den Zwängen des Flüchtens unterworfen sind, eigentlich gleichzeitig damit ihre Kindheit verlieren. Das Leben ist nur noch ein Kampf ums Überleben.

Der Text ist oft sehr stimmungsvoll. Mit dem ungefähr 6jährigen Jungen Mo, den sie getroffen hat und der nicht spricht, schließt sie eine Gemeinschaft. Sie müssen viele Schwierigkeiten und Strapazen überwinden. Mhairi reagiert auf vieles emotional, z.B. auf ihre alte Heimat Arran in Schottland. Hier wo sie sich zu Hause fühlt ,wird sie dennoch nicht mit offenen Armen aufgenommen. I Gegenteil wird sie angeklagt, mit Mo einen illegalen eingeschleust haben. Es drohen drakonische Strafen!

Ein Vergleich zu dem fast zeitgleich erschienen Roman Die Mauer von John Lanchester sei erlaubt. Auch hier hat es offenbar einen verheerenden Klimawandel gegeben und die Gesellschaft weiß keine andere Methode als Abschottung und restriktive Maßnahmen. Den Romanen ist auch ein pessimistischer Grundton gemeinsam.
Das sich solche Stoffe häufen sagt auch etwas über den aktuellen Zustand der Welt aus.

Veröffentlicht am 15.02.2019

wild

Der wilde Detektiv
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Eine Frau engagiert einen ungewöhnlichen Detektiv, um die verschwundene Tochter einer Freundin zu finden. Sie begleitet ihn auf der Suche.

Sprachlich ist das Buch originell gemacht. Aufgrund einer postmoderner ...

Eine Frau engagiert einen ungewöhnlichen Detektiv, um die verschwundene Tochter einer Freundin zu finden. Sie begleitet ihn auf der Suche.

Sprachlich ist das Buch originell gemacht. Aufgrund einer postmoderner Anklänge erinnert es darin an Thomas Pynchon bzw. eine Lightversion von ihm.

Es ist ein gesellschaftspolitisch aktuelles, sehr amerikanisches Buch. Donald Trump ist gerade als Präsident gewählt. Die Erzählerin des Romans empfindet das als Katastrophe.

Ein Roman voller Merkwürdigkeiten und Sprachwitz.

Veröffentlicht am 04.02.2019

Taube und Falke

Eine Liebe in Manhattan
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Kate Dakota verfügt über einen kraftvolle Stil und eine große Stärke an ihr sind die Dialoge und das Schaffen eindrucksvoller Figuren. Echte Charaktere, das gilt sowohl für sympathsiche Nebenfiguren wie ...

Kate Dakota verfügt über einen kraftvolle Stil und eine große Stärke an ihr sind die Dialoge und das Schaffen eindrucksvoller Figuren. Echte Charaktere, das gilt sowohl für sympathsiche Nebenfiguren wie Eb und Ivo als auch für die Hauptprotagonisten Emma und Floyd. Emma, geboren in New York, lebte lange in Deutschland und kehrte jetzt zum ersten mal zurück.
Floyd ist Hubschrauberpiltot in der Firma seine Vaters und manchmal etwas unstet.
Emma und Floyd schleppen Probleme aus der Vergangenheit mit sich rum. Gemeinsam ist ihnen eine schwierige Beziehung zu ihren jeweiligen Vätern.
Sie werden nach einer anfänglichen Auseinandersetzung schnell Freunde und mehr.
Kate Dakota kann auch dramtische Szene, wie z.B. die Notwasserung eines Helikopters.
Die Spannungen und Probleme der Charaktere werden bis zum Ende hin auserzählt, manches ist nicht leicht. Dazu gehört auch ein Nebenplot von Floyds Eltern Jeremny und Conny, die auch nach Jahren noch den Tod ihres erstgeborenen Sohns Jack betrauern.
Ich persönlich halte diesen Roman sogar für noch stärker als Kate Dakotas letztes Buch „Der Klang eines Augenblicks“ und das will immerhin etwas heißen.

Veröffentlicht am 02.02.2019

Thriller mit viel Drive

Der Patriot
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Der Patriot ist ein schwedischer Thriller, der ein aktuelles Thema in den Vordergrund stellt: Die Gefahr der neuen Rechten und ihrer Gewaltbereitschaft.
In Schweden geht es soweit, dass Journalisten nicht ...

Der Patriot ist ein schwedischer Thriller, der ein aktuelles Thema in den Vordergrund stellt: Die Gefahr der neuen Rechten und ihrer Gewaltbereitschaft.
In Schweden geht es soweit, dass Journalisten nicht nur bedroht und mit Hassbotschaften überzogen werden. Eine Journalistin wird ermordet.
Überraschenderweise wechselt die Handlung dann kurzzeitig nach Chile, um dort die Hauptfigur einzuführen. Er ist Leibwächter, überlegt aber, mit seiner schwangeren Freundin in seine Heimat Schweden zurückzukehren. Viele Passagen haben ordentlich Drive, was mir sehr gut gefällt. Außerdem wechseln die Handlungsstränge rasch, es gibt noch einige wichtige Figuren. Darunter auch den psychopathischen Mörder und seinen Kompagnon, einer ehrgeizigen Journalistin, einem Syrier, der seit langen in Schweden lebt und seiner Familie, die bedroht wird.

Trotz des wichtigen Themas ist es in erster Linie ein Unterhaltungsroman und funktioniert auch als solcher. Die Sozialkritik, die in schwedischen Krimis von Wallhö/Sjöwall eine große Rolle spielte, ist hier nur angedeutet. Dafür fehlt aber auch die „Drögheit“, die skandinavische Krimis häufig auszeichnete.

Veröffentlicht am 01.02.2019

New York Love-Stories

New York Pretty - Ein Bild von Dir
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Ein Bild von dir ist der Nachfolger von Nur wir beide aus der New York Pretty-Reihe. Die Hauptfiguren des ersten Romans sind diesmal nur Nebenfiguren,aber sie haben viel mit dem Liebespaar Alex und Rebecca ...

Ein Bild von dir ist der Nachfolger von Nur wir beide aus der New York Pretty-Reihe. Die Hauptfiguren des ersten Romans sind diesmal nur Nebenfiguren,aber sie haben viel mit dem Liebespaar Alex und Rebecca zu tun.
Die Fotografin Taylor ist die Halbschwester von Rebecca. Taylor musste aus ihrer WG raus und sie kommt vorübergehend bei den Brüdern Alex und Jeremy unter.
Jeremy ist ein schwieriger Typ, aber mit Taylor fühlt er sich wohl. Die Beziehung zwischen den beiden ist ganz interessant zu lesen, aber es bleibt auch das Gefühl dass Rebecca und Alex die stärkeren Figuren waren.
Der Schauplatz New York, hauptsächlich Manhattan, ein wenig Brooklyn, wird gut eungesetzt. Aber wie von echten New Yorker Schriftstellern, wie Paul Auster ist es auch nicht. Es bleibt ein wenig der Eindruck der Eindrücke einer Touristin.
Aus dem Fotografen-Genre hätte man auch mehr machen können, ein paar gute Momente gibt es aber. Überhaupt gibt es wirklich schwächere Romane. Ganz leicht erinnert es mich an die Edinburgh Lovestory-Reihe von Samantha Young.
Dazu gehören die realistischen Beschreibungen der Probleme, die die Protagonisten aus der Vergangenheit mit sich herumschleppen und mögliche Lösungen, die angeboten werden.