BeBe Loudermilk hat wirklich Pech mit Männern. Drei Ehen brachten ihr kein Glück und auch ihre Liaison mit Reddy Millbanks ist nicht von Erfolg gekrönt. Im Gegenteil. Er erleichtert sie um all ihr Geld und ihre Immobilien und verschwindet spurlos. BeBe bleibt nur ein das heruntergekommene Breeze Inn auf Tybee Island, das von dem Fischer Harry Sorentino geführt wird. BeBe setzt alles daran, das Motel auf Vordermann zu bringen und arbeitet ansonsten daran, Reddy ausfindig zu machen, um sich ihr Geld zurückzuholen.

Wieder eine amüsante Geschichte aus der Feder von Mary Kay Andrews. BeBe ist ein toller Charakter und auch alle Personen um sie herum schließt man sofort ins Herz. Angefangen bei Opa Spencer, der sie bei ihren Unternehmungen unterstützt, ihren Freunden Daniel und Eloise und natürlich Harry, dem grantigen Kapitän. Die Geschichte ist lustig und ich musste mehrmals laut lachen (hier möchte ich besonders die Kakerlakenjagd in einem der Hotelzimmer erwähnen … großartig!). Ansonsten versprüht das Buch wieder jede Menge Südstaatencharme und ich konnte Opa Spencer und seine Enkelin direkt vor mir sehen, als sie versuchten, Reddy, den Betrüger, selbst zu betrügen und dafür alle Schauspielkenntnisse hervorholten.

Die Liebesgeschichte ist – wie bei Mary Kay Andrews normal – eher dezent, geht aber trotzdem zu Herzen. Das Finale fand ich richtig schön. Ich freue mich auf eine neue Geschichte aus der Feder von Mary Kay Andrews, denn die Frau kann einfach schöne romantische Geschichten! Mehr davon!

Eigentlich soll Zoe gleich ihrem Verlobten das Ja-Wort geben, als ein Anruf sie aus der Kirche abhauen lässt. Eine Freundin ihrer Mutter ist dran und erklärt ihr, dass ihre Mum durcheinander ist und sich nicht beruhigen lässt. Obwohl Zoe seit 10 Jahren keinen Kontakt zu ihrer Mutter hat, eilt sie zur Hilfe und muss schnell feststellen, dass der Zustand ihrer Mutter ernster ist als erwartet. Sie hat Alzheimer und braucht alle Hilfe.

Das Buch erzählt die Geschichte von Zoe und ihrer Familie einmal aus Sicht von Zoe im Heute und einmal durch Briefe, die ihre Mutter ihr immer zu ihrem Geburtstag geschrieben hat, in der Vergangenheit. So erfährt man als Leser, wie es zum Zerwürfnis zwischen Zoe und ihrer Mutter kam. Zoe war immer ein Papakind und lebte zum Schluss bei ihm, ohne Kontakt zu ihrer Mutter zu haben. Sie hat ihr eine Begebenheit an ihrem 18. Geburtstag nie verziehen, erkennt nun aber, wie falsch sie ihre Mutter immer behandelt hat. Gleichzeitig verfolgt der Leser, wie der Zustand von Gina, Zoes Mutter, immer schlimmer wird und sich Zoe bald nicht mehr allein um sie kümmern kann. Außerdem ist da ja auch noch ihr Verlobter Jamie, der Zoe nicht verzeihen kann, dass sie von der eigenen Hochzeit einfach abgehauen ist.

Das Buch ist sehr gefühlvoll geschrieben, brachte mich aber auch immer wieder zum Lächeln. Zoe und ihre Freunde und auch Zoe mit ihrer Mutter waren wirklich allerliebst und die Geschichte sehr gefühlvoll erzählt. Ein schönes Buch über die Macht von Erinnerungen und das innige Verhältnis von Müttern und Töchtern. Schön!

Nell zog mit ihrem Vater und ihrer kranken Schwester von England nach Norwegen. Harper hat Krebs und die Behandlungschancen sind in Norwegen größer. Doch hier ist ihr Vater nicht mehr er selbst. Er trinkt und lässt Nell mit der Pflege ihrer Schwester allein. Bis Nell Lukas kennenlernt … es ist Liebe auf den ersten Blick zu dem außergewöhnlichen Jungen, der sie in seinen Bann zieht. Als er sie überredet, seinen kleinen Bruder vor dem Jugendamt zu verstecken, da seine Eltern gerade bei einem Unfall ums Leben kamen, ahnt Nell nicht, was wirklich hinter dieser Bitte steckt.

Das Jugendbuch „The Hurting“ ist von Anfang an sehr interessant und mal was anderes. Das Leben von Nell und ihrer Familie in Norwegen zeigt einen anderen Lebensstil und die Schilderung der Landschaft ist toll. Nell ist eine aufgeweckte junge Dame, die eigentlich alles daran legt, zu einem Vorspielen zurück nach England zu kommen, um dort an einer Musikschule mit Stipendium angenommen zu werden. Doch ihr Vater will ihr die Reise nicht erlauben, da sich Nell um Harper kümmern soll. Mit dem Kennenlernen von Lukas ändert sich Nell. Sie wird aufmüpfiger, widersetzt sich ihrem Vater, schwänzt öfter die Schule, ohne zu merken, dass Lukas einen eigenen Plan verfolgt. Lukas ist sehr interessant. Der Wolfsjunge wird er genannt, weil er als kleines Kind zwischen Wölfen aufgewachsen ist, bevor er von einem der reichsten Männer Norwegens und seiner Frau zu sich genommen wurde. Und nun will er Lille Ulv, den kleinen Wolf, seinen Bruder, bei sich haben, nachdem die Eltern bei einem Hubschrauberabsturz starben. Lukas‘ wahre Beweggründe bleiben lange im Dunkeln, auch wenn man ahnt, dass er nichts Gutes im Sinn hat.

Eine wirklich faszinierende und gut geschriebene Jugendgeschichte, die mich in ihren Bann gezogen hat. Mit den Wölfen heulen hat mich begeistert.

Als der wegen Mordes an seiner Frau verurteilte Joseph King aus dem Gefängnis flieht und seine Kinder in der amischen Gemeinde von Painters Mill als Geiseln nimmt, muss Kate Burkholder tief in ihre eigene Vergangenheit zurückgehen. Als Kinder waren sie und Joseph befreundet, bevor sie als 13jährige für ihn schwärmte. Und heute schwört Joseph, dass er seine Frau nicht umgebracht hat und weist Kate an, in dem alten Fall neu zu ermitteln, weil er seine Kinder sonst nicht freilassen wird. Und Kate findet Dinge heraus, die weitergehen als sie jemals gedacht hätte.

Ein sehr persönlicher Fall für Kate. Ich mochte die Erinnerungen an ihre Kindheit, die unbeschwerten Sommertage, die die Kinder nach getaner Arbeit am Fluss verbrachten. Auch ihre kindliche Schwärmerei für den etwas älteren Joseph und das gebrochene Herz, als er und seine Familie aus Painters Mill wegzogen. Und von Anfang an waren Geheimnisse zu erahnen, die Kate bei nochmaliger Befragung alter Zeugen aufzudecken versucht. War Naomi King nicht die Heilige, zu der alle Zeugen, Verwandten und Freunde sie nach ihrem Tod machten? War Joseph King nicht der Tyrann, den alle aus ihm machen wollen? Kate will nicht glauben, dass der Freund ihrer Kindheit zu der Tat fähig war, die man ihm vorwirft, doch mit ihren Ermittlungen sticht sie in ein Hornissennest und gerät selbst in große Gefahr.

Ich fand auch diesen neunten Teil der Serie rund um die amische Gemeinde und Kate Burkholder sehr spannend. Sehr gefallen haben mir die Einblicke in Kates Vergangenheit und natürlich auch die kleinen Episoden zwischen ihr und Agent Tomasetti. Bin sehr gespannt, wie es im nächsten Buch weitergeht.

Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei in Köln ermittelt in dem Mordfall an einer ehemaligen Kollegin. Die Frau wurde im Bergischen Land auf ihrem Hof erschossen. Im Krieg war sie für die Einweisung von jungen Mädchen in ein Schutzlager verantwortlich, wo die Kinder misshandelt wurden. Als eine junge Frau festgenommen wird, die eins der eingewiesenen Mädchen war, glaubt Friederike nicht an deren Schuld. Sie ermittelt weiter. Gleichzeitig ist Lieutenant Davies von der englischen Militärpolizei mit dem Fall der Ermordung von drei englischen Soldaten befasst, der ebenfalls im Bergischen Land stattgefunden hat. Hängen die Fälle irgendwie zusammen?

Schon den ersten Teil der Reihe (Echo der Toten) fand ich toll, weil er das Leben im ausgebombten Köln der Nachkriegszeit in lebendigen Bildern erzählte. Auch die Probleme der Überlebenden in den Ruinen konnte ich nachvollziehen und verstehen. Da ich in der Nähe von Köln lebe, sind mir auch die Handlungsorte bekannt, was die Romane für mich noch mal lebendiger macht.

Auch der neue Fall ist interessant. Er führt Davies und Friederike ins Bergische Land und beschreibt auch Friederikes Leben in Köln. Ein bisschen gestört hat mich, dass Davies und Friederike nicht von Anfang an zusammenarbeiten, sondern nur Friederike in dem Mordfall ermittelte. Für mich nahm das Buch Fahrt auf, als Friederike und Davies endlich wieder zusammenarbeiten konnten. Ich mag die Gefühle zwischen den beiden und hoffte darauf, dass sie endlich zusammenkommen könnten. Auch Friederikes persönliche Verbindung zu dem Fall hat mir gefallen, auch wenn ich nicht wollte, dass der Fall sich so lösen würde.

Wieder ein guter Fall für Friederike und Richard Davies. Gerne möchte ich mehr von den beiden lesen.