Cover-Bild Cainstorm Island – Der Gejagte
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17,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 28.02.2019
  • ISBN: 9783423762427
Marie Golien

Cainstorm Island – Der Gejagte

Eine atemlose Flucht durch eine Megacity. Und Millionen schauen zu.

»Meine Zuschauer lieben die Gefahr. Zumindest, wenn ich sie erlebe und sie durch meine Augen dabei zuschauen dürfen.«

Emilios Welt ist geteilt. Auf der einen Seite das reiche Asaria. Auf der anderen Seite Cainstorm Island, überbevölkert, arm und von Gewalt zerfressen. Dort kämpft der 17-Jährige, umgeben von brutalen Gangs, gegen die Schulden seiner Familie. Eines Tages spricht ihn ein Mitarbeiter von Eyevision an und bietet Emilio einen Deal. Emilio willigt ein, sich einen Chip in den Kopf implantieren zu lassen. Dieser Chip ist an seinen Sehnerv angeschlossen und überträgt jeden Tag eine halbe Stunde lang, was Emilio sieht. Seine Videos, waghalsige Kletter- und Trainsurf-Aktionen, kommen an, die Zuschauerzahlen steigen langsam. Bis sein Leben eine unvorhergesehene Wendung nimmt: Emilio gerät in das Gebiet einer Gang und tötet einen der Anführer in Notwehr. Live und auf Sendung. Das Video verbreitet sich rasend schnell und Emilio wird zum Gejagten. Und zwar nicht nur von der Gang, sondern auch von Eyevision, die sehr eigene Pläne mit Emilio haben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2019

Eine geteilte Welt

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Eine geteilte Welt. Auf der einen Seite das reiche Asaria und auf der anderen Seite das arme Cainstorm Island, total überbevölkert und voller Gewalt. Der 17-jährige Emilio arbeitet für Eyevision, um seine ...

Eine geteilte Welt. Auf der einen Seite das reiche Asaria und auf der anderen Seite das arme Cainstorm Island, total überbevölkert und voller Gewalt. Der 17-jährige Emilio arbeitet für Eyevision, um seine Familie zu unterstützen. Durch einen implantierten Chip, der an seinem Sehnerv angeschlossen ist, überträgt jeden Tag ein 30 Minuten langes Video seiner waghalsigen Kletteraktionen. Je mehr Zuschauer, desto mehr Geld bekommt er dafür.
Ein etwas anderer Science-Thriller. Die Handlung ist ganz interessant, die Spannung flacht jedoch zwischendurch auch mal etwas ab. Den Leser erwartet Emilios nervenaufreibende Flucht durch Cainstorm Island mit Millionen von Zuschauern. Live auf Sendung wird er zum Gejagten nachdem er ein Mitglied einer Gang getötet hat. Unterstützung bekommt er von einem Mädchen mit türkisfarbenen Haaren, Lyssa, zu der er sich sehr hingezogen fühlt. Zum Ende hin nimmt die Story dann noch mal richtig an Fahrt auf und plötzlich ist Schluss. Es gibt wohl also eine Fortsetzung. Gerne hätte ich noch weitergelesen.
Der Schreibstil der Autorin ist wirklich sehr angenehm leicht zu lesen, ideal für ein Jugendbuch. Die Protagonisten Emilio und Lyssa waren mir ganz sympathisch. Lyssa berichtet von ihrer Vergangenheit, Emilio ist überrascht davon. Sehr schön unsympathisch dargestellt ist Bradley, der für Eyevision arbeitet und Emilio dazu drängt, den Zuschauern etwas zu bieten. Emilio möchte den Chip gern wieder loswerden. Interessant finde ich noch die Fakirfrau Ganesha und ihre spezielle Fähigkeit.
„Cainstorm Island“ hat mir ganz gut gefallen, ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 17.02.2019

Cainstorm Island- Der Gejagte

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Emilio lebt in einer geteilten Welt. In Asaria leben die Reichen und auf Cainstorm Island die Armen. Emilio und seine Familie leben in der armen Welt. Um seine Familie bei den Ausgaben für die Miete zu ...

Emilio lebt in einer geteilten Welt. In Asaria leben die Reichen und auf Cainstorm Island die Armen. Emilio und seine Familie leben in der armen Welt. Um seine Familie bei den Ausgaben für die Miete zu unterstützenlässt sich der Jugendliche einen Chip implantieren, welcher täglich aus Emilios Augen filmt was er sieht. In Liveübertragung landen diese Aufnahmen im Netz, so auch Emilios Notwehr an einem ranghohen Gangmitglied, welches stirbt. Für Emilio beginnt damit ein Kampf um das nackte Überleben, da die anderen Gangmitglieder Rache schwören und Emilio jagen.

Marie Goliens Schreibstil ist flüssig, fesselnd und rasant. Ich konnte sofort in die Handlung einsteigen und ihr problemlos folgen. Dies lag nicht zuletzt an der Spannung, die die Autorin schnell aufbauen und immer wieder steigern konnte. Ich hatte oftmals das Gefühl mitten in der Handlung zu sein und war circa bis zur Hälfte des Buches wirklich mitgerissen. Leider konnte die Autorin meiner Meinung nach den starken Beginn leider nicht mehr fortführen. Dies hatte mehrere Gründe. Einerseits wurden viele für die Zielgruppe relevante Themen nur noch oberflächlich angeschnitten und nicht mehr in der Tiefe thematisiert, wie beispielsweise das Abweichen von der gesellschaftlichen Norm. Andererseits waren mir die meisten Szenen zu rasant und actionreich, wodurch die Spannung meiner Meinung nach nicht mehr so hoch war. Auch das Ende konnte mich persönlich leider nicht überzeugen und hat mich etwas enttäuscht, da es mit dem starken Beginn des Buches meiner Ansicht nach nicht mithalten konnte.

Die einzelnen Protagonisten sind facettenreich und wirklich interessant. Besonders gut gefiel mir die Entwicklung, welche Emilio im Laufe der Handlung gemacht hat. Aber auch die anderen Charaktere fand ich wirklich gelungen. Besonders gut gefällt mir, dass auch auf Medien und deren Gefahren eingegangen wird, da die Zielgruppe Jugendliche ab 13 Jahren sind. Ich denke, dass sich junge Leser mit dem ein oder anderen Protagonisten und gerade dem relevanten Thema „Anders sein“ identifizieren kann.

„Cainstorm Island- der Gejagte“ ist das Romandebüt der Autorin. Beim Lesen merkt man, dass Marie Golien aus der Spieleentwicklung kommt, da man sich viele der actionreichen Szenen wie in einem Computerspiel vorstellen kann. Dies fand ich persönlich sehr gelungen. Da mir die erste Hälfte des Buches sehr gut gefallen hat und sie mich mitreißen und begeistern konnte, bin ich gespannt ob die Autorin in ihrem nächsten Buch das Potenzial bis zum Ende nutzen kann.

FAZIT:
„Cainstorm Island- der Gejagte“ konnte mich zu Beginn durch die interessanten Protagonisten und den bildlichen und flüssigen Schreibstil sowie den actionreichen Szenen wirklich überzeugen. Da mir das Buch ab der Hälfte zu actionreich und oberflächlich war und das Potenzial leider nicht ganz genutzt wurde, vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 16.02.2019

Augenblick

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Cainstorm Island ist das Ghetto der Neuen Welt. Wer in Asaria nicht zu den Reinen zählt und vom überschießenden Reichtum profitieren kann, ist hier zu Hause: Der Müllhalde der Welt, umzäunt von einer fetten ...

Cainstorm Island ist das Ghetto der Neuen Welt. Wer in Asaria nicht zu den Reinen zählt und vom überschießenden Reichtum profitieren kann, ist hier zu Hause: Der Müllhalde der Welt, umzäunt von einer fetten Mauer. In dieser Armutsfalls lebt Emilio. Ein Junge, der bereit ist, für seine Familie alles zu geben. Und so lässt er sich, geködert von einem Talentscout, die neuste Unterhaltungstechnologie der asarischen Firma „Eyevision“ ins Gehirn pflanzen um fortan mit seinen Stunts zur Belustigung der dortigen Bevölkerung beizutragen. Der Deal: Eine halbe Stunde am Tag wird durch seine Augen alles gefilmt, die Videos auf einen Kanal geladen, dafür kann Emilio seine Familie über Wasser halten. Es erinnert an eine moderne Version unserer heutigen Social-Medias. Doch dann passiert eines Tages ein Missgeschick: Emilio mordet während seiner Hauptsendezeit in Notwehr ein ranghohes Mitglied der gefürchteten „Las Calebras“, Cainstorms gefürchtetster Motorad Gang und wird über Nacht zum gesuchtetsten „Gesicht“ der Insel. Ein Augenblick und die Einschaltquoten explodieren und ein tödliches Spiel beginnt.

Das Buch hat mich von Anfang an gepackt und die detialreichen Erzählungen der Lebensumstände Emilios sehr beeindruckt. Es ist mir zu Beginn sehr leicht gefallen, mich in die Welt einzufühlen und die Darstellungen lösten eine ganze Bandbreite an Emotionen in mir aus.
Nicht nur dass ich ganz oft an unsere heutige Gesellschaft, ihren steigenden Media-Trend und die stetig wachsend Schere zwischen Arm-und Reich, sowie den breiten Flüchtlingsstrom denken musste, auch die Umgangsweise der der Zuschauer ärgerte und schockierte mich. Zu sehr erinnerten mich „weinende Katzenemojis“ vor verhungernden Kindern und sensationeller, perverser Blutdurst an die heutige „Verkehrsunfallmentalität“ des Gaffens. Somit schafft die Autorin für mich mit Cainstorm Island ein sehr polarisierendes Werk: Ich find dieses Buch gleichzeitig gut, wie auch schlecht.

Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich der Handlungsverlauf. Den Einstieg in die Geschichte und den Hauptteil erlebe ich als wesentlich spannender als den Schluss. Zwar wird das gigantische Finale, auf das die einzelnen Handlungsstränge hinzielen erfüllt, doch fühlt es sich im Kontext zu dem Buch nicht stimmig an und erinnert mich ein bisschen zu sehr an übertriebene Teenie-Action. Ich hätte mir etwas mehr Authentizität gewünscht, ganz nach dem Motto: Manchmal ist weniger mehr.

Fazit: Ein durchweg zweigeteiltes Buch, dass sich aus dystopischer Sicht mit Problemen unserer heutigen „Mehr- Klassen- Gesellschaft“ befasst und diese durch sympathische Hauptcharaktere transportiert. Ich glaube, dass dieses Buch Jugendliche gut erreichen kann.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Beginn einer Reihe?

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Die Kluft zwischen Asaria und Cainstorm ist unendlich groß. Auf der einen Seite riesiger Reichtum, auf der anderen Seite tiefste Armut. Emilio lebt auf Cainstorm und hat sich einen Chip einpflanzen lassen, ...

Die Kluft zwischen Asaria und Cainstorm ist unendlich groß. Auf der einen Seite riesiger Reichtum, auf der anderen Seite tiefste Armut. Emilio lebt auf Cainstorm und hat sich einen Chip einpflanzen lassen, um Geld für seine Familie zu verdienen. Doch als er einen mächtigen Clanboss tötet, ist auf einmal die halbe Welt hinter ihm her.
Unterstützung findet er bei Lyssa und ihrer Gang.
Ein sehr rasanter dystopischer Roman, der sich schnell liest. Die Charaktere sind sympathisch gezeichnet und können überzeugen. Durch die etwas ungleiche Jagd wird die Spannung sehr hoch gehalten.
Den Schreibstil von Golien fand ich stellenweise allerdings etwas anstrengend und ich musste mich erst einlesen. Doch für ein Erstlingswerk ist das Buch dennoch sehr gelungen und auch ich als Erwachsene konnte mich gut in der Handlung wieder finden, die teilweise sehr erschreckende Parallelen zur Realität aufwies.
Besonders zu erwähnen ist die freundschaftliche Komponente zwischen Emilio und Jago. Emilio hat sich in der Hierarchie ein wenig nach oben gearbeitet und schaut dennoch nicht auf Jago herab. Die Freundschaft der beiden scheint unverbrüchlich und beide sind immer füreinander da.
Sehr gut gefielen mir die Situationen, die so unlösbar aussahen und aus denen Emilio dann durch Schläue oder Mut doch wieder entkommen konnte.
Leider ist das Ende etwas offen, lässt aber Raum für eine Fortsetzung, die ich auch gern wieder lesen würde.

Veröffentlicht am 05.02.2019

Technik, Macht, Geld – die Schattenseiten

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Emilio lebt im armen Cainstorm Island. Um seiner Familie das Zuhause zu erhalten, hat er sich auf Eyevision eingelassen. Ein in sein Gehirn eingepflanzter Chip überträgt jeden Tag eine halbe Stunde all ...

Emilio lebt im armen Cainstorm Island. Um seiner Familie das Zuhause zu erhalten, hat er sich auf Eyevision eingelassen. Ein in sein Gehirn eingepflanzter Chip überträgt jeden Tag eine halbe Stunde all das, was er sieht. Emilio will mit Kletter- und Sprungaktionen Zuschauer begeistern, so eine Art Parkour. Als er aus Notwehr ein Mitglied der „Schlangen“ tötet, schießt seine Zuschauerzahl in die Höhe und Eyevision macht Emilio genau deshalb zum Gejagten. Er muss nun jeden weiteren Schritt genau bedenken, um sich und seine Familie aus der Gefahrenzone zu holen. Doch das ist nicht so einfach, wenn ein riesiges Unternehmen die Quote steigern will …

Das Buch ist für Leser ab 13 Jahren gedacht. Manche Szenen dürften vielleicht etwas heftig sein, aber wenn man bedenkt, dass die Kids heute mit 13 schon so einiges anstellen, das meine Generation nicht vor 15 getan hat (eher noch später), passt das wohl so. Der Stil ist nicht ganz so „erwachsenentauglich“, aber für die Zielgruppe meiner Ansicht nach absolut passend. Emilio erzählt aus der Ich-Perspektive und schildert dem Leser ganz genau, was gerade geschieht. Das zieht automatisch direkter ins Geschehen, wird aber von vielen Lesern als störend empfunden. Mir gefiel es recht gut, es passte zur Story.

Die Idee ist gut und erschreckend zugleich, wenn auch nicht ganz neu. Es ist aber auch nicht abgekupfert, sondern eine neue Variante eines bekannten Themas. Die Welt ist nicht ganz so, wie wir sie heute kennen, aber dennoch sind Parallelen zu diversen aktuellen Themen deutlich zu erkennen. Damit regt das Buch die Kids also auch an, sich mit der Weltpolitik und Themen aus den Nachrichten auseinanderzusetzen.

Die Figuren sind sehr schön ausgearbeitet. Einzelne Charaktere sind gut zu erkennen und heben sich voneinander ab. Familie, Freundschaft, Zusammenhalt, Respekt, Liebe, Überlebenskampf, das Gefälle zwischen Reich und Arm – alles findet einen Platz und macht die Geschichte atmosphärisch schön dicht, aber nicht zu überladen. Der dystopische Touch passt bestens.

Der Titel (und das Ende) lassen darauf schließen, dass es weitere Bände geben wird und dieses Buch also der Auftakt einer Serie ist. Zu erfahren, wie es in Asaria ist, wäre schon interessant. Auch bieten die Figuren genug Stoff für weitere Bücher. Ich lasse mich also überraschen. Dieser (erste) Band bekommt von mir vier Sterne.