Ein Jugendbuch, das Mut machen will
Ein wirklich erstaunliches DingMitten in der Nacht entdeckt die Hauptperson und Ich-Erzählerin April im Zentrum New Yorks plötzlich eine riesige metallische Roboterstatue. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Andy macht sie ein Video, ...
Mitten in der Nacht entdeckt die Hauptperson und Ich-Erzählerin April im Zentrum New Yorks plötzlich eine riesige metallische Roboterstatue. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Andy macht sie ein Video, sie stellen es ins Netz und gehen schlafen. Als April am nächsten Mittag erwacht, ist sie bereits ein Star: die junge Frau und Carl, die Statue, die auch in 63 weiteren Städten weltweit aufgetaucht ist. Fortan hat sie eine Mission, die sie versucht der Welt zu vermitteln: Wer immer Carl ist, er ist friedlich und will nur das Beste für die Menschen. Doch bald gibt es Gegner und als Carl ungewöhnliche Dinge bewirkt, werden die Dispute immer gefährlicher, nicht nur für April.
Auch wenn es nirgendwo auf dem Buch vermerkt ist (zumindest habe ich nichts gefunden), es ist ein Jugendbuch. Die Protagonistin ist 23 Jahre alt und hat den für ihr Alter (vielleicht eher etwas jünger) flapsigen Ton, den ich zu Beginn recht erfrischend und amüsant fand. Doch nach ca. 250 Seiten wiederholt sich so Manches einfach zu häufig, sodass ich begann, gewisse Ermüdungserscheinungen zu entwickeln. Was aber durchaus damit zu tun haben könnte, dass ich schlicht nicht die Zielgruppe dieser Lektüre bin Auch die Verhaltensweisen von April und ihren FreundInnen entsprechen sicherlich dem Bild, was man sich von VertreterInnen dieser Altergruppe aktuell macht: schlecht bezahltes Arbeiten in einem der unzähligen Startups; idealistisch, aber auch nicht zu sehr; konsumkritisch, doch nicht abgeneigt; und selbst Minderheiten und ihre Schwierigkeiten finden Erwähnung.
Die Geschichte selbst ist mehr unterhaltsam als spannend und zeigt mir etwas zu oft, wie ich finde, den erhobenen Zeigefinger. Schnell wird deutlich, dass es in diesem Buch um die Spaltung der Gesellschaft geht, wie sie sich aktuell in vielen Staaten zeigt, insbesondere in den USA. Immer wieder wird unmissverständlich dargestellt, wie wichtig und von welchem Vorteil es ist, wenn die Menschen gemeinsam und nicht gegeneinander ihre Ziele verfolgen. Vielleicht ist es in einem Jugendbuch notwendig, dies mehrfach zu wiederholen. Als erwachsene Leserin ging es mir irgendwann jedoch auf die Nerven.
Nichtsdestotrotz hat die Geschichte ihren Reiz und ich als Nichtzielgruppenmitglied würde gerne wissen, wie es weitergeht. Denn bei so einem Cliffhanger muss ja ein zweiter Band folgen.