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Veröffentlicht am 17.02.2019

Uff…..Hier ist Ausdauer gefragt.

Smoke
1

England ist isoliert. Die Aristokraten herrschen und das gemeine Volk schuftet. Die Industrialisierung ist angelaufen und entsprechend schmutzig und verraucht ist London.
Zwei Jungs, Thomas und Charlie, ...

England ist isoliert. Die Aristokraten herrschen und das gemeine Volk schuftet. Die Industrialisierung ist angelaufen und entsprechend schmutzig und verraucht ist London.
Zwei Jungs, Thomas und Charlie, lernen im Internat, dass man bei sündigen Gedanken wie Wut, Furcht und Leidenschaft raucht. Die Haut sondert Rauch ab, der sich in Kleidung und Umgebung frisst. Man ist gebrandmarkt und die Gedanken verraten jeden. Nicht jedoch die, die sich Bonbons leisten können, die den Rauch binden und somit verstecken. Diese sind teuer und den Reichen vorbehalten.
Dan Vyleta beschreibt den Weg der Jungs auf der Suche nach der Wahrheit hinter dem Rauch. Mehr als einmal geraten sie dabei in Lebensgefahr, da sie sich zu Beginn der Geschichte naiv und unbewusst mit der Regierung und deren Gegnern anlegen.
Sehr detailliert und aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten lernen Thomas und Charlie weitere wichtige Personen kennen, die gemeinsam mit ihnen Teil einer Mission, einer Revolution, sein sollen. Mehr als einmal wendet sich das Blatt. Mehr als einmal hinterfragen die beiden ihren Plan. Revolutionäre und Angehörige der Regierung zerren an ihrem Selbstbild und am dem der Welt in der sie leben.
Als Livia, die Tochter einer Aristokratin, der Gruppe beitritt, gerät ihr Weltbild besonders aus den Fugen und es entsteht daneben noch ein - wenn auch lange ruhender - Kampf um die Gunst der jungen Frau. Diese muss jedoch zunächst den Kampf mit ihrem eigenen Ich beenden.
Fazit:
Aufgrund der häufigen Perspektivenwechsel fiel mir das Verfolgen der Handlung schwer. Zusätzlich war die Haupthandlung für meinen Geschmack zu sehr mit den Beschreibungen der Umwelt und den Gedanken und Plänen der Protagonisten durchsetzt. Den roten Faden habe ich nicht nur einmal in den Gassen von London oder den Gängen der Räumlichkeiten verloren. Obwohl das Thema interessant und faszinierend ist, bin ich von der Umsetzung der Geschichte nicht überzeugt.