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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2019

Mitten in der Nacht

Kaschmirgefühl
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20 Uhr 15. Das Telefon klingelt. Gottlieb traut sich, dass erste Mal eine Sexhotline anzurufen. Am anderen Ende Marie, die ihre Standardantworten zum Besten gibt. Es entsteht ein intensives Gespräch, bei ...

20 Uhr 15. Das Telefon klingelt. Gottlieb traut sich, dass erste Mal eine Sexhotline anzurufen. Am anderen Ende Marie, die ihre Standardantworten zum Besten gibt. Es entsteht ein intensives Gespräch, bei dem beide eine Lüge nach der anderen erzählen, sich darin versuchen zu überbieten. Doch beide ahnen nicht, dass diese Nacht für beide lebensverändernd sein wird.
 
Grundsätzlich verspricht der Klappentext viel mehr, was die Geschichte schlussendlich bietet. Grosse Emotionen sind in dieser Kurzgeschichte nicht zu erwarten. Durch den eigenen Schreibstil von Bernhard Aichner der direkten Rede, ohne irgendwelche erzählerische Ausschmückungen, passiert viel im Kopf des Lesers. Daher konnte ich mir die Atmosphäre eines Telefongesprächs inmitten der Nacht gut vorstellen. Leider driftet der Autor in soviele Lügengeschichten ab, dass alles so vage, oberflächlich bleibt. Auch den Schluss fand ich zu überhastet und hinterliess mich mit der Frage: Und das wars? Daher gibt es von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 03.03.2019

Zähflüssiger Krimi

Paganinis Fluch
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Kommissar Joona Linna wird in zwei Todesfällen zu Rate gezogen. Eine junge Frau wird ertrunken auf einem Boot, das nie untergegangen ist, gefunden und ein Mann scheint sich in einem leeren Zimmer erhängt ...

Kommissar Joona Linna wird in zwei Todesfällen zu Rate gezogen. Eine junge Frau wird ertrunken auf einem Boot, das nie untergegangen ist, gefunden und ein Mann scheint sich in einem leeren Zimmer erhängt zu haben. Auf den ersten Blick zwei unabhängige Geschehnisse, doch Joona entdeckt bald eine Verbindung, die weitergeht als jeder erwarten hatte. Ein Fall mit internationaler Bedeutung.

Ich war gespannt auf die Fortsetzung und somit den zweiten Band der Reihe rund um den Kommissar Joona Linna. Es ist schon länger her, dass ich den ersten Band gelesen habe. Leider konnte mich die Geschichte nicht gänzlich überzeugen. Hauptsächlich lag es daran, dass sie mir etwas zäh und holprig erschien. Die Ermittlungen ziehen sich dahin und an einigen Stellen werden die Fakten eins zu eins wiederholt. Der Schluss gab noch etwas an Action und Spannung her, aber das hilft nicht mehr gross um meinen Eindruck zu verändern. Von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 18.02.2019

Eigenartig

Hier ist es schön
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Irma Lewyn ergreift die Chance und bewirbt sich für eine spektakuläre Fernsehshow, in der ein Mädchen und ein Junge auserwählt werden, um die Erde zu verlassen und einen neuen Planeten zu besiedeln. Sie ...

Irma Lewyn ergreift die Chance und bewirbt sich für eine spektakuläre Fernsehshow, in der ein Mädchen und ein Junge auserwählt werden, um die Erde zu verlassen und einen neuen Planeten zu besiedeln. Sie und der eigentümliche Sam werden tatsächlich zu den Auserwählten. Doch eines Tages entscheidet sich Sam plötzlich anders und ergreift die Flucht. Er möchte die Welt kennenlernen. Irma folgt ihm und so begeben sie sich auf eine Reise, die für beide Überraschungen bereit hält.

"Hier ist es schön" ist ein fantasiereicher Roman mit einem eigentümlichen Erzählstil. Da ist einerseits die Sprache. Die Autorin schreibt lange Sätze mit vielen Nebensätzen, was mich aber nicht gross störte. Anderseits ist da der Aufbau der Geschichte. Es fängt mit Briefen von unterschiedlichen Leuten an Irma an. Kapitelweise gibt es dann undefinierte Zeitsprünge, was mir nicht gefiel.

Die Grundgeschichte gefällt mir. Ich finde, dass der Autorin die Vermittlung einer dystopen Atmosphäre einer fast untergegangenen Welt gut gelungen ist. Auch Irmas Beweggründe und Art lässt einen nachdenken, was wichtig im Leben ist. Nur die Figur des autistisch wirkenden Jungen hätte es nicht gebraucht. Die Geschichte wird dadurch eigenartig und weniger greifbar. So konnte mich die Erzählung nicht komplett überzeugen und bekommt von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.02.2019

Überkonstruiert

Die vergessenen Worte
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Caroline entdeckt im Haus ihrer Mutter einen alten handgefertigten Quilt. Er ist mit Versen bestickt und aus seltenen Seidenstoffen gefertigt. Wo kommt dieser Quilt her? Wer hat dieses wundervolle Handwerksstück ...

Caroline entdeckt im Haus ihrer Mutter einen alten handgefertigten Quilt. Er ist mit Versen bestickt und aus seltenen Seidenstoffen gefertigt. Wo kommt dieser Quilt her? Wer hat dieses wundervolle Handwerksstück genäht? Caroline macht sich auf die Suche nach Antworten und findet mehr, als sie je erwartet hat.

Die Geschichte aus der Vergangenheitsebene, die unter anderem in London 1911 spielt, wird im Interviewstil erzählt. Ich brauchte am Anfang einen Moment, um mich zu orientieren, was wann wem geschah. Durch das Eintauchen in die Erzählung von Caroline, die 2008 spielt, fand ich schlussendlich den Zugang. Grundsätzlich gefielen mir die Charakteren und Idee rund um den Quilt. Aber leider ist alles überkonstruiert und stellte keine Überraschungen dar, da alles vorhersehbar war. Deshalb finde ich, dass es eine nette unterhaltsame Geschichte für Zwischendurch ist, wenn man nicht viel erwartet.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Weder Fisch noch Fleisch

Ein wirklich erstaunliches Ding
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Als April May eines Nachts von der Arbeit nach Hause eilt, entdeckt sie eine riesige Roboter-Skulptur. Aus Spass nimmt sie mit ihrem Freund Andy ein Youtube-Video von CARL, so nennt sie die Skulptur, auf, ...

Als April May eines Nachts von der Arbeit nach Hause eilt, entdeckt sie eine riesige Roboter-Skulptur. Aus Spass nimmt sie mit ihrem Freund Andy ein Youtube-Video von CARL, so nennt sie die Skulptur, auf, was ihr Leben unerwartet komplett auf den Kopf stellen wird. Kaum online erfährt April, dass plötzlich auf der ganzen Welt CARLS erschienen sind und niemand weiss, was es damit auf sich hat. April wird zur Carl-Expertin und stürzt sich in das Leben eines Socialmediaspromis. Aber das Nachrennen nach dem nächsten Like birgt nicht nur Anerkennung in sich.

Ich habe eine Auseinandersetzung mit den Folgen der modernen Socialmedien erwartet und bekommen habe ich eine eigentümliche Story aus Science Fiction, Roman und sachlichen Erklärungen. Die Scifi-Story fand ich an sich spannend, wenn sie als solches gegolten hätte, aber sie wurde mehr und mehr gegen Ende vermurkst. Die Hauptprotagonistin April kommt sehr oberflächlich rüber, besonders wie sie mit den Socialmedien umgeht.

Einzig der Schreibstil, der flüssig zu lesen ist, und die Grundlagen der Scifi-Geschichte, auch wenn sie nicht in den Roman passen, haben mir gefallen. Deshalb gebe ich 3 Sterne.