Cover-Bild Endland
9,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 31.01.2019
  • ISBN: 9783423626989
Martin Schäuble

Endland

Wie sähe unser Land aus, wenn es von einer rechtsnationalen Partei regiert würde?

Anton ist ein junger Soldat und bewacht die Grenzmauer, die Deutschland umschließt. Er ist begeistert von der Nationalen Alternative, der neuen Regierungspartei, und vom Selbstbewusstsein seines Landes. Seinem besten Freund Noah dagegen ist alles verhasst. Er ist weder für Atomkraft, noch findet er es richtig, dass die Schulpflicht und die gesetzliche Arbeitslosenhilfe abgeschafft und konservative Rollenbilder gefördert werden. Und Flüchtlingen keinerlei Schutz geboten wird. Flüchtlingen wie Fana, die aus Äthiopien stammt, wo der Klimawandel zu furchtbaren Hungerkatastrophen führt. Im letzten existierenden Flüchtlingslager Deutschlands treffen Fana und Anton aufeinander. Als Anton einen Anschlag ausführen soll, muss er sich entscheiden: für eine nationale Ideologie oder für seine Freunde und ein freies Leben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2019

Ein politischer Thriller für Jugendliche und Erwachsene , wie er aktueller nicht sein könnte

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Martin Schäuble, Endland,tb, DTV 2019, ISBN 978-3-423-62698-9

Das neue Buch des Schriftstellers Martin Schäuble ist eine hauptsächlich für Jugendliche geschriebene, aber auch für Erwachsene höchst interessante ...

Martin Schäuble, Endland,tb, DTV 2019, ISBN 978-3-423-62698-9

Das neue Buch des Schriftstellers Martin Schäuble ist eine hauptsächlich für Jugendliche geschriebene, aber auch für Erwachsene höchst interessante Dystopie, die einem beim Lesen jedoch wegen ihrer Realitätsnähe doch sehr unter die Haut geht.

Die Handlung spielt etwa zwei bis drei Jahre in der Zukunft. Eine der AfD sehr ähnliche Partei namens „Die nationale Alternative“ hat mit absoluter Mehrheit die Wahl gewonnen und die Regierung gebildet.
Die Wehrpflicht ist wieder eingeführt, Flüchtlinge heißen offiziell Invasoren, Deutschland ist aus der EU ausgetreten, hat sich politisch und wirtschaftlich isoliert. Die D-Mark ist wieder Zahlungsmittel, das Kopftuchverbot wird streng gehandhabt und es gibt neue, national gereinigte Lehrpläne an den Schulen. Genauso wie man es im Programm der AfD lesen kann. Obwohl es bei Houllebecqs „Die Unterwerfung“ die Islamisten sind, die in Frankreich an die Macht kommen, zeichnet Schäuble bis auf ein hoffnungsvolles Ende zunächst ein ähnlich düsteres Bild, in dem mit dem Fall Franco A. die Realität sogar, selbst zu des Autors eigener Überraschung, die Fiktion überholte.

Zu den handelnden Personen: Da ist Anton, der gerade seinen Wehrdienst absolviert, politisch stramm rechts eingestellt ist, auf der Linie der „Nationalen Alternative“. Durch seine Homosexualität und die Tatsache, dass sein Partner Noah ein Regierungskritiker ist, ist er erpressbar und kann einen Geheimauftrag, den er bekommt, nicht ablehnen. Eine radikale Splittergruppe der Regierungspartei schickt ihn als angeblichen Flüchtling in ein Flüchtlingslager, damit er dort einen Anschlag verüben soll. Die Begegnung mit den Flüchtlingen dort verändert ihn ganz allmählich, besonders die Begegnung mit der jungen äthiopischen Flüchtlingsfrau Fana, die vor dem Hunger und dem Elend in ihrer Heimat nach Deutschland geflohen ist und deren Weg von ihrem Leben in Äthiopien bis in das Lager Martin Schäuble sensibel und genau erzählt. Er lässt sie immer abwechselnd mit Anton und Noah zu Wort kommen und erzeugt damit eine ganz besondere Authentizität der drei Personen, ihrem Umgang mit den Verhältnissen und ihrer jeweiligen Veränderung.

Das Buch ist gründlich recherchiert. Man spürt, dass Schäuble sich nicht nur in Äthiopien gut auskennt, sondern auch die Politik der Rechten genau studiert hat. Er hat sein Buch jenen 71 Menschen gewidmet, die in Österreich in einem Lastwagen auf der Flucht erstickten. Sie tauchen in seinem Buch auf, überleben dort aber.

Ein politischer Thriller für Jugendliche und Erwachsene , wie er aktueller nicht sein könnte.












Veröffentlicht am 16.02.2019

Was wäre wenn?

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Inhalt:
Wie sähe unser Land aus, wenn es von einer rechtsnationalen Partei regiert würde?
Anton ist ein junger Soldat und bewacht die neue Grenzmauer, die Deutschland umschließt. Er ist begeistert von ...

Inhalt:
Wie sähe unser Land aus, wenn es von einer rechtsnationalen Partei regiert würde?
Anton ist ein junger Soldat und bewacht die neue Grenzmauer, die Deutschland umschließt. Er ist begeistert von der Nationalen Alternative, der neuen Regierungspartei, und vom Selbstbewusstsein seines Landes. Seinem besten Freund Noah ist das alles verhasst. Er ist weder für Atomkraft, noch findet er es richtig, dass die Schulpflicht und die gesetzliche Arbeitslosenhilfe abgeschafft und konservative Rollenbilder gefördert werden. Und Flüchtlingen keinerlei Schutz geboten wird. Flüchtlingen wie Fana. Sie flieht aus Äthiopien, wo der Klimawandel zu einer Hungerskatastrophe führt. Im letzten Flüchtlingslager Deutschlands treffen Anton und Fana aufeinander und freunden sich an. Als Anton einen zweifelhaften Auftrag ausführen soll, ist er gezwungen, sich zu entscheiden: für eine nationale Ideologie oder für seine Freunde und ein freies Leben.

Anmerkung in eigener Sache:
Ich bewerte diesen Roman für sich und nicht als Machwerk für oder gegen eine politische Richtung.

Meine Meinung – enthält Anmerkungen zum Inhalt des Romans:
Der Sprachstil des Autors ist wirklich sehr einfach gehalten.
Und die Protagonisten sind wirklich sehr vorhersehbar:
Fana, die junge Äthiopierin, die in Deutschland Medizin studieren möchte und allen Menschen immer hilft.
Anton, der während seines Geheimeinsatzes in Gefahr gerät und von Fana Hilfe bekam (und daraufhin seine Einstellung gründlich überdachte).
Und wohin flüchte die Gruppe um Anton? Nach Äthiopien natürlich!
Mit nichts in der Hand, keinerlei Kenntnissen oder Fertigkeiten.
Und was wurde aus dem Klimawandel und der daraus resultierenden Hungersnot in Äthiopien?
Was aus der Gruppe in Äthiopien werden soll, lässt der Autor völlig offen.

Fazit: Liest sich nett, aber das war es dann auch schon.