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Veröffentlicht am 19.02.2019

Die Schwestern von Mitford Manor

Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht
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Die Autorin Jessica Fellowes ist die Nichte des Romanautors Julian Fellowes, der die Drehbücher zu der Serie „Downton Abbey“ geschrieben hat. Ich kenne und liebe die Serie und bin daher mit sehr hohen ...

Die Autorin Jessica Fellowes ist die Nichte des Romanautors Julian Fellowes, der die Drehbücher zu der Serie „Downton Abbey“ geschrieben hat. Ich kenne und liebe die Serie und bin daher mit sehr hohen Erwartungen an diesen Roman heran gegangen.
Besonders interessant daran fand ich, dass es die Mitford-Schwestern wirklich gegeben hat. Solche Geschichten, die einen dicken Kern Wahrheit beinhalten, mag ich sehr gerne, denn sie laden regelrecht dazu ein, neben dem Lesen ins Stöbern zu verfallen und alle möglichen Quellen und Informationen ergänzend auszugraben. Da kann ich einfach nicht widerstehen.
Gleich wenn man den vorderen Buchdeckel aufklappt, findet man dort eine Abbildung des wundervollen Anwesens, in dem die Mitfords lebten. Mit Hilfe des Fotos kann man sich noch besser in die Situationen hinein versetzen, die auf dem Anwesen der Familie spielen.
Interessant finde ich auch die Umschlaggestaltung, denn ziemlich am Anfang, als Louisa ihren Dienst bei den Mitfords antritt und von deren Tochter Nancy im Anwesen herumgeführt wird, gibt es eine Stelle, wo Nancy Louisa darüber aufklärt, dass Indigoblau die Farbe der Mitfords ist. Ich weiß nicht, ob die Farbgebung des Covers absichtlich so gewählt wurde, vermute es aber, denn der Umschlag ist tief indigoblau, mit goldfarbenem Druck und einem kleinen Bildausschnitt, der eine Dame und eine alte Lokomotive zeigt.

Mit ihrer Erzählung bringt uns die Autorin mitten in die Zwanziger Jahre. Die herrschende Atmosphäre, die Kluft zwischen den Gesellschaftsschichten, das alles kommt sehr gut heraus. In dieser Zeit geschieht ein brutaler Mord an der ehemaligen Krankenschwester Florence Nightingale Shore, nicht zu verwechseln mit der weltberühmten Krankenschwester Florence Nightingale, die zehn Jahre früher und eines natürlichen Todes starb, aber bei dem Mordopfer handelt es sich um deren Patenkind.
Den Mordfall und die Fortschritte seiner Aufklärung zu verfolgen, fand ich sehr spannend, wobei ich sagen muss, dass ich mir hier sehr hart getan habe, überhaupt ein wenig zu spekulieren. Ich hatte bis zuletzt keinen blassen Schimmer, wer der Mörder gewesen sein könnte. Der Mord beruht auf realen Tatsachen, nur wurde, soviel mir bekannt ist, der Mörder nie gefunden. Das hat Jessica Fellowes mit ihrem Roman nun geändert, denn hier wird der Mordfall durchaus zu einem Abschluss gebracht.
Trotz der stimmigen Atmosphäre und des faszinierenden Plots hatte ich bei dem Roman so meine Anfangsprobleme. Bei einigen Charakteren hat mich der sehr starke Schwarz-Weiß-Kontrast gestört. Auch hat sich manch einer der Protagonisten zu mir unverständlichen Handlungen hinreißen lassen. Vor allem habe ich Louisas Aktionen nicht immer einwandfrei nachvollziehen können. Auch ihre Entwicklung fand ich nicht hundertprozentig glaubwürdig. Ebenso Guy, der stark kurzsichtige Bahnpolizist, legt im Roman einen Werdegang hin, der sich gewaschen hat und den ich ihm nicht völlig abnehmen konnte. Aber die Autorin wollte ihrem historischen Krimi wohl durch eine zusätzliche Liebesgeschichte noch mehr Würze verleihen, was ja auch durchaus gelungen ist. Vor allem in den letzten Kapiteln überschlagen sich jedochdie Ereignisse, und manche Entwicklung erschien mir ein wenig weit hergeholt bzw. zusammenhangslos. Hier wurde einiges kurzerhand so zurecht gerückt, dass es am Ende zusammenpasst.
Meiner persönlichen Gegenüberstellung mit Downton Abbey hält der Roman nicht stand. Es ist halt die Crux, dass er sich diesem Vergleich überhaupt stellen muss, weil schon in der Vorschau zum Buch immer wieder auf die verwandtschaftlichen Zusammenhänge hingewiesen wurde, so dass man gar nicht umhin kommt, als immer wieder Vergleiche anzustellen, noch dazu, weil es in beiden Fällen um eine herrschaftliche Familie und ein tolles Anwesen geht.
Mein Fazit fällt trotz aller Kritikpunkte insgesamt gut aus, denn ich habe die Beschreibungen genossen, und der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Auch wenn sich nicht alles ganz glaubwürdig entwickelt hat, so ist es der Autorin auf jeden Fall gelungen, mich ausgezeichnet zu unterhalten und mich sehr intensiv in die goldenen Zwanziger mitzunehmen.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Auf den Spuren der Großmutter

Das geheime Lächeln
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Nachdem Emilia Lukin in einem Auktionskatalog das Bild einer Frau entdeckt hatte, der sie wie aus dem Gesicht geschnitten ähnelt, ist ihre Neugierde geweckt. Sie weiß, dass es sich bei der Frau um ihre ...

Nachdem Emilia Lukin in einem Auktionskatalog das Bild einer Frau entdeckt hatte, der sie wie aus dem Gesicht geschnitten ähnelt, ist ihre Neugierde geweckt. Sie weiß, dass es sich bei der Frau um ihre Großmutter Sophie handeln muss. Wenig später kann sie das Gemälde erfolgreich ersteigern und begibt sich auf die Suche nach Hinweisen, was damals geschah. Sophie galt als das schwarze Schaf der Familie. Es wurde kaum über sie gesprochen, und Emilia weiß nur, dass Sophie damals ihre Tochter Pauline, Emilias Mutter, im Stich gelassen haben und nach Frankreich verschwunden sein soll. Pauline schweigt, und es ist nicht klar, woran sie sich erinnern kann, was ihre Mutter betrifft. Emilia macht sich Sorgen um sie, denn Pauline hat psychische Probleme und wirkt verwirrt.
Emilia möchte der Sache auf den Grund gehen und reist kurz entschlossen nach La Lumiére, wo ihre Mutter ein Häuschen geerbt hat. Dort hofft sie, mehr über ihre Großmutter und die Ereignisse in den 30er Jahren zu erfahren.
Letztendlich ist es aber auch für Emilia eine Flucht vor den eigenen Problemen.

Der Roman spielt weitgehend in der Gegenwart, aber es sind immer wieder Rückblenden eingestreut, die einem die damaligen Ereignisse nahe bringen. Dieser Aufbau ist in dem Fall ganz nach meinem Geschmack, denn der Handlungsstrang der Gegenwart hat mich bei diesem Roman einfach mehr angesprochen. Ich muss gestehen, dass mir die Charaktere in den Rückblenden zum großen Teil fremd geblieben sind; ich empfand sie stellenweise als etwas abstrakt wobei sie dadurch natürlich sehr gut in die damaligen Künstlerkreise passten, so dass dies für mich ganz in Ordnung war.
Emilia wiederum konnte ich sehr gut verstehen. Auch ihren Aufruhr und ihr Verhalten, wenn sie emotional ab und zu „hochkocht“ und aufbrausend reagiert, vor allem in Konfrontation mit Jean-Pierre, einen alten Freund ihrer Großmutter, den sie in La Lumiére kennenlernt, konnte ich sehr gut nachvollziehen. Mit Jean-Pierre hatte ich auch stellenweise meine liebe Mühe, denn er spricht oft in Rätseln und hält sich bei Informationen bedeckt, die für Emilia sehr wichtig wären. Bei allem Verständnis für sein früheres Schicksal erschließt sich mit sein Verhalten nicht immer.
Die ganze Geschichte ist faszinierend und auch fesselnd dargestellt, und am Ende fügen sich die losen Fäden zu einem sinnvollen Gewebe. Allerdings enden auch einige dieser Fäden im Nichts, was für mich etwas unbefriedigend war, denn ich gehe davon aus, dass dieser Roman für sich allein steht und nicht den Beginn einer Reihe darstellen soll. Insofern hätte ich mir die Klärung einiger strittiger Punkte noch gewünscht.
Sehr gut hat mir der Schreibstil gefallen, denn er ist nachdenklich, oft ein wenig melancholisch und vor allem sehr poetisch, mit wunderschönen Zitaten geschmückt. Alles in allem ist es ein wirklich schöner und interessanter Roman, den ich gerne gelesen habe.

Veröffentlicht am 12.12.2018

Das Haus der Seidenblüten

Das Haus der Seidenblüten
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Die Autorin stammt aus einer Seidenweberfamilie, deren Tradition in Sachen Seide dreihundert Jahre zurück reicht. Darum drehen sich ihre Romane alle in irgend einer Form um diesen kostbaren Stoff und seine ...

Die Autorin stammt aus einer Seidenweberfamilie, deren Tradition in Sachen Seide dreihundert Jahre zurück reicht. Darum drehen sich ihre Romane alle in irgend einer Form um diesen kostbaren Stoff und seine Herstellung. Schon ihr Debütroman „Das Kastanienhaus“ hat mich fasziniert, denn auch da spielte die Seide eine wichtige Rolle, wenn auch in ganz anderem Rahmen, denn dieser Roman spielt im Zweiten Weltkrieg.
Für „Das Haus der Seidenblüten“ ist Liz Trenow viel weiter zurück gegangen, denn die Handlung spielt in den Jahren 1760/1761. Als die Pfarrerstochter Anna Butterfield aus dem beschaulichen Suffolk nach London kommt, erlebt sie dort eine ganz andere Welt. Im Haus ihrer Tante hat sie kaum Freiheiten, so darf sie beispielsweise das Haus nicht ohne Begleitung verlassen. Sie leidet sehr unter den Beschränkungen, denen sie hier unterworfen ist. Ihre Tante ist bestrebt, sie so schnell wie möglich zu verheiraten, selbstverständlich an einen Mann aus ihren Kreisen. Der Standesdünkel ist enorm, so dass kaum ein Gespräch mit jemandem möglich ist, der einer anderen Gesellschaftsklasse angehört. Als Anna dem sympathischen Henri begegnet und sich in den jungen Mann verliebt, ist beiden bewusst, dass diese Liebe nicht sein kann, denn Henri ist ein französischer Einwanderer, wenn auch ein fleißiger und begabter Seidenweber, aber weit unter dem Stand ihrer Familie, zumindest wenn man ihre Tante fragt.
Durch Zufall begegnen sie sich jedoch öfter und erkennen, dass sie in gewisser Weise ein gemeinsames Interesse haben. Anna ist künstlerisch begabt und malt am liebsten Naturmotive, und Henri ist fasziniert von den Mustern, die sie zeichnet. Zu gerne würde er die zarten Blütenranken für sein Meisterstück in Seide weben.
Für ihre Protagonistin hat die Autorin ein historisches Vorbild gewählt, nämlich eine der ersten englischen Textildesignerinnen, Anna Maria Garthwaite. Dass sie das Leben dieser Künstlerin aus dem 18. Jahrhundert fasziniert, ist nur allzu verständlich, und wenn man im Internet einmal nach ihren Mustern sucht, findet man eine Fülle an Designs, die so bezaubernd sind, dass man Liz Trenows Faszination noch besser nachempfinden kann. Beim Betrachten der Muster wird einem erst deutlich, wovon die Autorin in ihrem Roman erzählt. Auch die praktische Umsetzung der Muster auf das Seidengewebe ist sehr detailliert erklärt, und diese Ausführungen fand ich auch recht spannend. Es ist eine bewegte Zeit, in der sich die Handlung abspielt. Die genaue Zeitabfolge der Weber-Aufstände und der sonstigen historischen Ereignisse ist im Anhang wiedergegeben und eine interessante Ergänzung zur fiktiven Geschichte. Der Handlungsstrang um Henri und sein Umfeld ist auch sehr fesselnd dargestellt. Aber dazwischen erlebt man Anna im Haus ihrer Tante, und ihr Aufenthalt in London gestaltet sich eher öde. Sie wird zu Empfängen geschleppt, und ein junger Anwalt macht ihr den Hof. Dass Anna auch Persönlichkeiten wie den Maler Thomas Gainsborough oder den Botaniker Georg Ehret kennenlernt, ist nur ein schwacher Trost, denn das alles zieht sich doch ziemlich in die Länge. In den Kapiteln, die sich um Anna und ihre Erlebnisse in London drehen, ging es mir wie der Protagonistin selbst, ich habe mich gelangweilt. Das Ende ist einerseits schön, aber auch wieder zu phantastisch, und so ganz konnte ich es nicht nachvollziehen, denn nach der Vorgeschichte läuft hier alles viel zu glatt. Das war für mich dann doch ein Wermutstropfen in einem eigentlich sehr schönen Roman.

Veröffentlicht am 26.11.2018

Farbenprächtiger Indienroman mit einer starken Protagonistin

Die englische Fotografin
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Der Roman entführt die Leser ins Indien der 1930er Jahre. Die verwitwete Fotografin Eliza soll das Leben im Palast und die Mitglieder der Familie des Maharadscha von Rajputana porträtieren. Mit Begeisterung ...

Der Roman entführt die Leser ins Indien der 1930er Jahre. Die verwitwete Fotografin Eliza soll das Leben im Palast und die Mitglieder der Familie des Maharadscha von Rajputana porträtieren. Mit Begeisterung macht sie sich an ihre Aufgabe, merkt aber schnell, dass sie einigen Personen ein Dorn im Auge ist und von ihnen in ihrer Arbeit behindert wird. Letztendlich weiß sie nicht, wem sie überhaupt vertrauen kann, denn während ihres Aufenthalts im Palast wird sie immer wieder in Intrigen verwickelt. Der Roman beschäftigt sich sehr intensiv mit der indischen Kultur und den Bräuchen, und Eliza macht so einige schlimme Erfahrungen, denn die Gepflogenheiten sind hier so ganz anders als in ihrer Heimat.
In dieser exotischen Umgebung wird ihr auch ein alter Kummer und Verlust stark bewusst, denn sie lebte bereits in ihrer Kindheit eine Zeitlang in Indien, bis ihr Vater bei einem Attentat ums Leben kam. Sie erfährt viel Neues und Fremdes, und inmitten der Verwirrung verschenkt sie auch noch ihr Herz – ausgerechnet an Jay, den Bruder des Fürsten. Jay erwidert ihre Gefühle, aber die Liebe zwischen einem Inder und einer Engländerin ist nicht gewünscht und die Beziehung zwischen Jay und Eliza ein Ding der Unmöglichkeit, da Jay der nächste Anwärter auf den Thron des Maharadschas ist.
Wie sich die Dinge entwickeln, verrate ich natürlich nicht, denn es lohnt sich auf jeden Fall, diesen farbenprächtigen Roman zu lesen und sich auf die detailreichen Schilderungen dieser geheimnisvollen Welt Indiens einzulassen. Die Autorin beschreibt aber nicht nur die schönen Seiten Indiens, sonder auch die Problematik dieses durch die Engländer kolonisierten Landes. Ich habe den Roman gerne gelesen und die Handlung mit Spannung verfolgt. Die Charaktere empfand ich zum Teil etwas zwiespältig. Selbst Eliza und Jay, eigentlich Sympathieträger, neigen zwischendurch zu Entscheidungen und Gedankengängen, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte.

Nicht so recht anfreunden konnte ich mich mit dem Ende, als sich plötzlich die Ereignisse überschlagen und vieles, was man vorher erfahren hat, plötzlich anscheinend keine Bedeutung mehr hat. Der Ausgang wirkte auf mich ziemlich konstruiert und unglaubwürdig, irgendwie künstlich zurecht gerückt, aber das ist natürlich Ansichtssache, und dieser Punkt schmälert meinen guten Gesamteindruck nur in geringem Maße.

Veröffentlicht am 25.08.2018

Eine Papiermacherin kämpft um ihre Existenz

Das Geheimnis der Papiermacherin
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Da der Roman während des Dreißigjährigen Krieges in Nürnberg spielt, war ich gleich neugierig, denn Geschichten aus Franken, in diesem Fall Mittelfranken, reizen mich ganz besonders.
Im Mittelpunkt des ...

Da der Roman während des Dreißigjährigen Krieges in Nürnberg spielt, war ich gleich neugierig, denn Geschichten aus Franken, in diesem Fall Mittelfranken, reizen mich ganz besonders.
Im Mittelpunkt des Romans steht Anna. Da ihr Vater dem Alkohol und dem Glücksspiel verfallen ist, versucht die junge Frau mit allen Mitteln, die Papiermühle der Familie zu retten, denn diese stellt ihre Existenzgrundlage dar. Es ist schwierig für Anna, genügend Lumpen aufzutreiben, um damit Papier herstellen zu können, so dass sie nicht immer ganz legitime Wege geht.
Dabei kommt sie ihrem Konkurrenten Bartholomäus in die Quere, was für sie und ihre Freunde gefährlich werden kann.
Wie Bartholomäus‘ Bruder Johann zu der Sache steht und welche Rolle er in diesem Fall spielt, kann Anna anfangs gar nicht abschätzen, und ihr Misstrauen ist auch durchaus verständlich.
Die Charaktere sind durchweg sehr intensiv beschrieben, so dass man sich als Leser ein klares Bild von ihnen machen kann. Wer auf welcher Seite steht, ist, zumindest teilweise, für den Leser sehr viel früher erkennbar als für Anna.
Es ist klar, dass zur damaligen Zeit andere Gesetze herrschten und vieles völlig anders gehandhabt und betrachtet wurde als heutzutage, aber so einige Handlungen, auch wenn sie nach dem Motto „Rächer der Bösen, Beschützer der Guten“ erfolgten, haben mich doch gestört, denn auch wenn hinter mancher Tat eine gute Absicht steckte, war sie deshalb doch nicht rechtens. Anna repräsentiert ein, für ihre Zeit, starkes Frauenbild. Sie setzt alles daran, ihre Papiermühle zu retten. Manche ihrer Reaktionen erscheinen im ersten Moment gefühllos, aber der Eindruck täuscht. Grundsätzlich haben mich die Charaktere schon überzeugen können, mit ein paar Einschränkungen.
Sehr gut haben mir die ausführlichen Erläuterungen zur damaligen Papierherstellung gefallen. Diese Passagen waren richtig interessant, und ich habe viel Neues erfahren. Das Lokalkolorit ist für mein Empfinden im Roman nicht allzu ausgeprägt, denn Annas Geschichte hätte auch in einer beliebigen anderen Stadt passieren können.
Insgesamt betrachtet sorgt der Roman aber für viele kurzweilige, interessante und zum Teil auch lehrreiche Lesestunden.