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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2019

berührende Geschichte, allerdings hat mir der Schreibstil nicht wirklich zugesagt

Wohin wir gehören
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„Wohin wir gehören“ von Cathrine Ryan Hyde ist eine berührende Geschichte, über ein autistisches Mädchen und ihre Schwester Angie. Das Buch ist im Jahr 2016 erschienen.

Angie ist zu Beginn des Buches ...

„Wohin wir gehören“ von Cathrine Ryan Hyde ist eine berührende Geschichte, über ein autistisches Mädchen und ihre Schwester Angie. Das Buch ist im Jahr 2016 erschienen.

Angie ist zu Beginn des Buches 14 Jahre alt und kümmert sich um ihre Schwester Sophie, die autistisch ist, nicht spricht und sehr schnell zu langanhaltenden Schreianfällen neigt. Deren Mutter ist sichtlich überfordert mit der Situation. Sie ist alleinerziehend und hat nur einen schlecht bezahlten Job, zudem wohnen sie übergangsweise bei der Tante, da sie aufgrund der Anfälle aus der alten Wohnung rausgeflogen sind. Als Sophie die Nachbarshündin Rigby kennenlernt, ist sie wie ausgewechselt und will ständig in ihrer Nähe sein. Doch dies erweist sich als schwierig, weil der Besitzer keinen Kontakt zu anderen möchte. Doch Angie freundet sich mit ihm an und geht regelmäßig mit Rigby und Sophie spazieren, bis zu dem Moment als Rigby und ihr Herrchen umziehen.

Die Geschichte wird aus Angies Sicht erzählt, was sich auch in einem recht einfachen Schreibstil widerspiegelt. Es lässt sich gut lesen, ist aber sehr simpel gehalten.

Angie ist sehr erwachsen für ihr Alter und übernimmt viel Verantwortung.

Die Mutter erscheint total überfordert, benimmt sich eher wie ein Kind denn wie eine Mutter. Dies hat bei mir so manches Mal für Unverständnis und Augenrollen gesorgt. Sie wirkt absolut unfähig und ihr Verhalten Angie und Sophie gegenüber ist nicht nachvollziehbar.

Sophie hat eine schwere Form von Autismus. Sie spricht nicht, nimmt an ihrer Umgebung so gut wie keinen Anteil und hat ständig Schreiattacken, die sich kaum stoppen lassen.

Ein Highlight sind definitiv Paul und seine Dogge Rigby. Pauls scheinbar mürrische Art, der aber eigentlich total herzlich und hilfsbereit ist, und die ruhige Rigby, die ein feines Gespür für die menschlichen Gefühle und Bedürfnisse hat, sind sehr anschaulich beschrieben.

Insgesamt ist es eine sehr berührende Geschichte, allerdings hat mir der Schreibstil nicht wirklich zugesagt und die Mutter hat mir das Buch ebenfalls verleidet.

Deswegen gibt es von mir nur 3,5 Sterne

Veröffentlicht am 20.10.2018

Ein schonungsloser Roman, der polarisiert.

Der Junge, der Träume schenkte
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„Der Junge, der Träume schenkte“ von Luca di Fulvio ist im Jahr 2011 erschienen.


Selten ist mir eine Rezension zu schreiben und ein Buch zu bewerten so schwergefallen wie bei diesem Buch.


Das Positive ...

„Der Junge, der Träume schenkte“ von Luca di Fulvio ist im Jahr 2011 erschienen.


Selten ist mir eine Rezension zu schreiben und ein Buch zu bewerten so schwergefallen wie bei diesem Buch.


Das Positive an diesem Buch:
Der Schreibstil ist sehr gut. Die Geschichte wird flüssig erzählt, die Charaktere sind sehr detailliert ausgearbeitet und man bekommt einen guten Einblick in die Zeit und das Leben in den armen Vierteln von New York in den 1920ern.


Das Negative:
Trotz des gelungenen Schreibstils musste ich das Buch immer wieder nach wenigen Seiten weglegen und mich etwas anderem widmen, weil mich die schonungslose Erzählweise über Gewalt, Vergewaltigungen, Mord abgeschreckt und angeekelt hat.


Bei dem Klappentext hatte ich ehrlich gesagt, etwas anderes erwartet. Christmas (früher Natale) hat zwar einen Charme, dem sich nur wenige Charaktere widersetzen können, und schafft es trotz einiger Rückschläge etwas aus seinem Leben zu machen. Dennoch konnte ich mit ihm nicht warm werden, erst zu einem späten Zeitpunkt wurde er mir etwas sympathischer, wobei er auch dann immer noch sehr spezielle Anwandlungen hatte.


Die anderen Charaktere in diesem Buch haben mich auch eher abgestoßen, als dass ich sie wirklich leiden konnte. Obwohl es der Autor schafft, selbst dem schlimmsten Gangster und dem härtesten Zuhälter irgendwo einen weichen Kern zu bescheren, war ich doch froh, als die Geschichte zu Ende war – auch wenn das letzte Drittel oder Viertel etwas besser wurden.


Anfangs springt der Autor oft zwischen den Zeiten hin und her, das bringt auf der einen Seite etwas Abwechslung, aber auch immer wieder etwas Unruhe in den Roman. Später wechseln dann nur noch die Schauplätze.


Trotz der vielen schweren Schicksalsschläge, die die Protagonisten erleiden müssen, schafft es Christmas, die Hoffnung zu wahren und an seine Freunde weiterzugeben. Neben dem ganzen Leid wird auch von der wahren Freundschaft und von der echten großen Liebe erzählt, die alles überwindet. Insofern ist der Titel passend gewählt, auch wenn es mir bis zu der Hälfte des Buches nicht so vorkam, aber Christmas hält an seinem Traum fest und er bestärkt auch alle anderen, an ihre Träume zu glauben und einen Weg zu finden, diese zu verwirklichen.


Fazit:
Ein schonungsloser Roman, der polarisiert. Wer mit den Gewaltszenen umgehen kann, wird hier einen beeindruckenden Roman zu lesen bekommen. Wer eher zart besaitet ist, sollte die Finger von diesem Buch lassen.

Veröffentlicht am 27.08.2018

Wer Kitsch und überzogene Charaktere mag, kommt hier aber auf seine Kosten.

Schmetterlingsflügel
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„Schmetterlingsflügel – Liebe nach Plan“ ist ein Liebesroman von Patricia Vonier.

Lina ist eine alleinstehende Immobilienmaklerin, die bei einer Freundin zur Untermiete wohnt, seitdem sie sich von ihrem ...

„Schmetterlingsflügel – Liebe nach Plan“ ist ein Liebesroman von Patricia Vonier.

Lina ist eine alleinstehende Immobilienmaklerin, die bei einer Freundin zur Untermiete wohnt, seitdem sie sich von ihrem langjährigen Freund getrennt hat. Mit der Trennung ist für sie ihr Traum von einer gemeinsamen Familie zerplatzt. Doch als sie bei einer Wohnungsbesichtigung den reichen Geschäftsmann Daniel kennenlernt, funkt es zwischen ihnen. Leider hat er aufgrund schlechter Erfahrungen der Liebe abgeschworen und will eine Familie nach Plan.

Der Einstieg in die Geschichte gelingt gut und man erfährt auch schnell die Gründe für Linas Leben in der winzigen Einliegerwohnung, sowie ihre Einstellung zu ihrem Job und ihren Kollegen. Erzählt wird aus der personalen Sicht von Lina.

Der Roman ist insgesamt gut geschrieben (eins, zwei kleinere (Logik-)Fehler, die aber nicht übermäßig ins Gewicht fallen), der Schreibstil ist flüssig und die Charaktere gut geschildert – auch wenn sie sehr kitschig und damit unrealistisch sind – aber es soll eben ein Liebesroman sein, der die Frauenherzen höher schlagen lässt.

Die Beziehung von Lina und Daniel baut sich rasant schnell auf und verläuft dann trotz deren Vorgeschichten und damit verbundenen Ängsten extrem harmonisch. Lediglich zum Ende wird mit einer etwas haarsträubenden Wendung versucht Spannung in die Beziehung zu bringen. Allerdings verläuft auch hier alles sehr schnell und unkompliziert.

Das Cover ist sehr schön, verspielt und ebenso wie der Roman leicht kitschig. Der Titel und der Schmetterling passen gut zum Inhalt des Buches, da die Schmetterlinge immer wieder in der Geschichte aufgegriffen werden.

Fazit:
Mir persönlich war es zu viel „Eitel Sonnenschein“ und der in jeder Hinsicht perfekte Mann. Ich hätte mir ein paar Ecken und Kanten mehr gewünscht, die etwas Salz in die Suppe geben.

Wer Kitsch und überzogene Charaktere mag, kommt hier aber auf seine Kosten.

Veröffentlicht am 03.07.2018

Leichte Sommerlektüre - mit ein paar Abstrichen

Ein Ire zum Verlieben
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Der Liebesroman „Ein Ire zum Verlieben“ aus der Feder von Sandra Pulletz ist im Januar 2018 erschienen.

Laura flieht nach der Trennung von ihrem Freund Daniel zu ihrem Vater nach Irland, um Abstand zu ...

Der Liebesroman „Ein Ire zum Verlieben“ aus der Feder von Sandra Pulletz ist im Januar 2018 erschienen.

Laura flieht nach der Trennung von ihrem Freund Daniel zu ihrem Vater nach Irland, um Abstand zu bekommen und sich wieder zu sammeln. In Irland lernt Laura sogleich viele liebenswerte Leute kennen, darunter auch Dean, einen Mitarbeiter ihres Vaters. Die beiden fühlen sich zueinander hingezogen, müssen allerdings mit einigen Missverständnissen kämpfen.

Die Kapitel werden allesamt mit sehr schönen irischen Segenswünschen eingeleitet. Die Geschichte ist aus personaler Sicht von Laura geschildert und nachvollziehbar aufgebaut. Allerdings konnte der Schreibstil mich leider nicht wirklich überzeugen. Es werden zu viele irrelevante und selbstverständliche Handlungen der Protas beschrieben, dadurch wirkt es manchmal aufgesetzt und langatmig.

Die Charaktere kommen sympathisch und authentisch rüber, aber die Tiefe fehlt etwas und die Gefühle kamen bei mir als Leser nicht so wirklich an. Die Beschreibungen der Insel sind schön und wecken die Lust auf einen Urlaub dort.

Insgesamt ist es eine schöne, leichte Sommerlektüre oder mal für zwischendrin, aber das gewisse Etwas hat mir gefehlt.

Veröffentlicht am 29.06.2018

Ein bizarres Buch, bei dem ich nicht so genau weiß, ob ich es gut finden soll oder nicht.

Der Joker
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„Der Joker“ von Markus Zusak ist im November 2014 als Taschenbuch erschienen. Es ist ein Buch über Zivilcourage und darüber, dass jeder schon durch kleine Gesten und Hilfestellungen das Leben anderer und ...

„Der Joker“ von Markus Zusak ist im November 2014 als Taschenbuch erschienen. Es ist ein Buch über Zivilcourage und darüber, dass jeder schon durch kleine Gesten und Hilfestellungen das Leben anderer und auch sein eigenes verändern und zum Besseren wenden kann.

Ed ist ein junger Mann, der es in seinem Leben bisher nicht weit gebracht hat. Er kommt mehr als schlecht über die Runden, lebt in einer rauen Gegend, in einer verwahrlosten Hütte und macht sich nicht allzu viele Gedanken über seine Zukunft. Ein Banküberfall verändert sein Leben, zum ersten Mal tut er das Richtige und hilft damit, den Bankräuber zu stellen. Kurz darauf findet er in seinem Briefkasten eine Spielkarte – ein Karo-Ass. Darauf stehen 3 Adressen.
Neugierig geworden sucht er die Häuser auf und findet Menschen, die in festgefahrenen Situationen stecken und sich nicht selber helfen können. Da wird ihm klar, dass er dazu auserkoren ist, deren Lebensumstände zu verändern. Nur wie soll er es schaffen und was kommt nach dem Karo-Ass?

Die Geschichte ist aus Eds Perspektive geschrieben und der Leser erhält gute Einblicke in seine Gefühlswelt und seine Gedanken, ab und an wird der Leser direkt von Ed angesprochen und in die Geschichte mit einbezogen, allerdings wird dieser Stil nicht durchgängig beibehalten. Der Schreibstil ist recht einfach gehalten (evtl. soll es Eds „einfachen“ Charakter widerspiegeln). In manchen Situationen erschafft der Autor durch kurze, teilweise unvollständige Sätze eine gewisse Spannung und Dynamik. Im ersten Moment mag dies irritierend sein, aber man gewöhnt sich dran.

Die Handlung ist etwas bizarr und nicht jede „gute Tat“, die Ed vollbringt erschließt sich mir. Manchmal sind es wirklich nur sehr kleine Hilfen, die er gibt, wo ich mich gefragt habe, ob das wirklich schon alles gewesen sein soll oder was genau das jetzt gebracht hat, ebenfalls sind ein paar brutale Szenen dabei, deren Sinn und Zweckmäßigkeit mir vollends abgehen und die meiner Meinung nach eine falsche Botschaft an den Leser senden. Denn ich denke nicht, dass Gewalt die Lösung ist.

Im Großen und Ganzen wird die eigentliche Message deutlich – jeder kann mit Kleinigkeiten Gutes tun und Leben verändern. Die Art und Weise, wie das erzählt wird, ist gewöhnungsbedürftig und sicherlich nicht jedermanns Sache. Auch ich war immer wieder hin- und hergerissen, ob ich das Buch jetzt mochte oder eher nicht. Die Charaktere sind sehr zwiespältig. Auf der einen Seite will man sie einfach nur schütteln und ihnen endlich etwas Sinn und Verstand einbläuen, und dann macht Ed wieder so wundervolle Sachen, wie Milla zu helfen, so dass man ihn doch eigentlich als sympathisch einstufen möchte.

Die Idee mit den Spielkarten und auch die Gestaltung der Kapitel mit den entsprechenden Spielkartenanfängen fand ich sehr gut.

Fazit:
Ein bizarres Buch, bei dem ich nicht so genau weiß, ob ich es gut finden soll oder nicht.