Kontemplation
Wenn der Winter vorbei ist(Klappentext:)
Verweilen, nachdenken, festhalten und loslassen. Wie viel Einfluss haben wir auf unser Leben? Was machen Erinnerungen mit uns? Und - reichen Erinnerungen allein aus? Wenn der Winter vorbei ...
(Klappentext:)
Verweilen, nachdenken, festhalten und loslassen. Wie viel Einfluss haben wir auf unser Leben? Was machen Erinnerungen mit uns? Und - reichen Erinnerungen allein aus? Wenn der Winter vorbei ist erzählt eine Geschichte, die um die Frage kreist, worauf es im Leben letztendlich ankommt: Realität oder Wahrheit?
Thomas, ein in die Jahre gekommenen Schriftsteller, zieht mit seiner neuen Lebensgefährtin Aimee zusammen. Der richtige Zeitpunkt, um sein Hab und Gut auszumisten, Sachen wegzuwerfen, anderes zu behalten und über sein bisheriges Leben nachzudenken.
In sehr kurzen Kapiteln erzählt Thomas Anekdoten seines Lebens. Einmal als kleiner Junge, dann als Halbwüchsiger, als erwachsener Mann. Diese kurzen Einblicke in sein Leben sind so unterschiedlicher Natur, dass man die Rahmenhandlung oft vergisst und erst wieder dazufindet, wenn Thomas etwas über seine Beziehung zu Aimee preisgibt.
Der Autor schreibt in einem sehr ruhigen, poetischen Stil. Einerseits finden sich wunderschöne Sätze, andererseits gibt es auch sehr verschachtelte, schwierige Sätze, deren Sinn sich erst nach mehrmaligen Lesen ergeben.
Es ist definitiv kein Buch, welches sich in einem Rutsch lesen lässt. Durch die vielen kleinen Kapitel fällt es jedoch auch nicht schwer, das Buch wegzulegen und über das Gelesene nachzudenken. Dies sollte man mit Musse tun, um die Tiefe der getroffenen Aussagen zu erfassen.
Obwohl das Buch als Roman deklariert wird, ist es kein Roman im herkömmlichen Sinn. Die Rahmenhandlung gerät in den Hintergrund und ist an sich kaum präsent. Zudem erscheinen die Konversationen unrealistisch. Sie transportieren zwar die bezweckte Aussage, doch es ist kaum vorstellbar, dass sich zwei Leute auf diese Weise miteinander unterhalten.
Mir persönlich gefiel "Wenn der Winter vorbei ist" nicht wirklich. Dies mag aber daran liegen, dass ich mit zwei Kleinkindern kaum Musse zum Lesen habe. Geschweige denn um über das Gelesene wie auch das eigene Leben nachzudenken. In zwanzig Jahren sieht es möglicherweise ganz anders aus und ich kann mich stärker mit dem Text und und dem Protagonisten identifizieren.