Hatte mir mehr versprochen
„Also ich möchte, dass du dir bei dieser Reise etwas vor Augen hältst – etwas Wichtiges. Du bist wertvoll. Du verdienst Liebe. Er ist nicht besser als du, er ist bloß reicher als du.“ (Chelseas Freundin ...
„Also ich möchte, dass du dir bei dieser Reise etwas vor Augen hältst – etwas Wichtiges. Du bist wertvoll. Du verdienst Liebe. Er ist nicht besser als du, er ist bloß reicher als du.“ (Chelseas Freundin Kimmie zu Chelsea in „The Billionaire Prince“)
Worum geht’s?
Es geht um Aiden Kelley, Milliardär, erfolgreicher Firmenchef und Kontrollfreak. Er genießt sein Singleleben. Und es geht um Chelsea, seine persönliche Assistentin, heimlich schon lange in Aiden verliebt, die ihm bisher in allem den Rücken freigehalten hat. Aidens Leben wird jedoch plötzlich auf den Kopf gestellt: seine Assistentin kündigt ihren Job und eine Exfreundin taucht mit seiner angeblichen 10-jährigen Tochter auf. Aiden möchte eine Beziehung zu seiner Tochter während einer Reise zum Grand Canyon aufbauen, braucht dafür aber dringend Chelseas Hilfe. Unter der Bedingung, nach dem gemeinsamen Roadtrip sofort sein Unternehmen verlassen zu können, lässt sich Chelsea auf einen Deal mit Aiden ein. Während die Drei gemeinsam Familie spielen, entdeckt Aiden auf einmal für sich, dass eine feste Beziehung (mit der richtigen Frau) doch nicht so abwegig für ihn ist, wie er immer dachte …
Schreibstil / Gestaltung
Die Einbandgestaltung sagt mir nicht so sehr zu. Gefühlt sehen für mich in letzter Zeit alle Cover dieses Genres gleich aus: ein attraktiver, bärtiger Mann, mal mit freiem Oberkörper oder - wie hier weil es besser passt - im Anzug … Nicht besonders innovativ, für dieses Buch habe ich mich also definitiv nicht aufgrund des Covers entschieden.
Das Buch besteht aus 20 Kapiteln und dem Epilog. Es ist aus der Sicht von Chelsea und Aiden geschrieben und wechselt zwischen den Charakteren. Die Schreibweise ist leicht und angenehm, man kann das Buch in einem Rutsch durchlesen.
Mein Fazit
Für das Buch habe ich mich aufgrund der Leseprobe entschieden. Von der Idee, dass ein CEO, Workaholic und Kontrollfreak mit plötzlich aufgetauchtem Kind und Assistentin eine Reise unternimmt habe ich mir eine Geschichte mit witzigen Verwicklungen und kleinen Katastrophen versprochen. So ganz konnte mich das Buch also nicht überzeugen, vieles ging mir zu glatt, besonders im Bezug auf Weaverly. Meiner Erfahrung nach finden es 10jährige Mädchen nicht so toll mit bis dato unbekanntem Menschen auf eine Reise geschickt zu werden. Weaverly nimmt aber alles mehr oder weniger klaglos hin und findet auch Chelsea gleich ganz toll, mmmh. Das ging mir persönlich alles zu einfach, da hatte ich mir mehr (witzige) Konfliktsituationen versprochen.
Aiden und Chelsea sind eigentlich zwei interessante Charaktere. Aiden, der reiche CEO, der Kontrollfreak, der Überraschungen hasst. Das wird immer wieder betont wird, ein Grund dafür wird aber nicht wirklich angegeben, auch so ein Punkt der mich irgendwie stört. Auf der anderen Seite ist Chelsea, heimlich seit Jahren trotz seiner indiskreten Eskapaden in ihren Chef verliebt. Sie hält ihm den Rücken frei. Die Beiden gehen wie schon erwähnt mit der plötzlich aufgetauchten 10-jährigen Tochter (wie bitte hat es eigentlich ein bekanntes Model / Schauspielerin geschafft, dass die uneheliche Tochter 10 Jahre unentdeckt bleibt??? Das ist für mich auch ein Punkt, der nicht wirklich schlüssig ist!) auf eine Reise zum Grand Canyon. Dort kommen sich Aiden und Chelsea erwartungsgemäß näher - beim Spiel „Wahrheit oder Pflicht“ - auch so eine Situation, die ich nicht wirklich gelungen finde, das sind erwachsene, reife Menschen – keine pubertierenden Teenager …
Die Geschichte ist von Anfang das, was man erwarten kann - eine seichte, anspruchslose Unterhaltung, für mich mit zu viel Widersprüchen …..
The Billionaire Prince ist für mich eine Geschichte ohne viel Tiefgang, anspruchslos.
Hier kann man auf jeden Fall bedenkenlos zugreifen, sofern man eine Liebesgeschichte mit etwas Drama und Erotik, aber keine aufwendige Geschichte sucht.
***es folgen im Weiteren mögliche Spoiler***
Natürlich war es gewissermaßen von Anfang an klar, dass beide sich wirklich ineinander verlieben. Dennoch war ich von dem Weg dahin wenig überrascht oder gar begeistert. Viele Handlungen kann ich absolut nicht nachvollziehen, manche Einfälle (Stichwort: „Fingerschnurrbart“) finde ich einfach nur albern. Auch die Art und Weise, wie Aiden Chelsea zurück gewinnt ist für mich nicht wirklich gelungen, irgendwie sehe ich da keinen echten Zusammenhang zur Person Chelsea oder zum Verlauf der Story. Warum er sie mit genau dieser Aktion beeindrucken will erschließt sich mir nicht, wirklich romantisch finde ich es auch nicht…
Ehrlich gesagt habe ich mich ein bisschen durch dieses Buch gequält und kann es nur eingeschränkt weiterempfehlen.
[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise von Lesejury.de zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]