Zu lieben ist das größte Wagnis, das Einzige, was zählt ...
Vom ersten Moment an wusste Theo, dass Kacey die Eine für ihn war. Doch sie gehörte zu dem einen Menschen, für den er alles tun, alles aufgeben würde. Theo war für Kacey bestimmt, doch sie nicht für ihn. Als ihrer beider Leben entzweigerissen wird und Kacey den Halt zu verlieren droht, ist er es, der sie vor dem Schlimmsten bewahrt. Vereint in ihrem Schmerz entwickelt sich eine tiefe Verbundenheit zwischen ihnen, die beiden den Mut gibt, wieder an ihre Träume zu glauben. Doch als klar wird, dass ihre Gefühle weit über Freundschaft hinausgehen, stehen sie vor der größten Herausforderung: ihre Versprechen einzulösen und der Liebe eine Chance zu geben.
"Danke Emma Scott für diese wundervollen Worte. Danke für all den Schmerz und jede einzelne Träne. Danke für all das "Fühlen" und all die Liebe."
Bookaholic
Der sehnsüchtig erwartete zweite Band des „All In-Duetts“ von Emma Scott geht nun mit „Zwei Versprechen“ weiter. Der erste Band war schon ein richtiges Lesehighlight für mich, sodass ich mich riesig auf ...
Der sehnsüchtig erwartete zweite Band des „All In-Duetts“ von Emma Scott geht nun mit „Zwei Versprechen“ weiter. Der erste Band war schon ein richtiges Lesehighlight für mich, sodass ich mich riesig auf die Fortsetzung freute. Theo habe ich schon von Anfang an gemocht und man hat auch gespürt, dass hier noch etwas Einzigartiges auf uns zukommt.
Der Anfang des Buches befasst sich mit der nachträglichen hässlichen Trauer, denn Kacey nimmt es nicht so gut auf, wie man beim ersten Band vermutet hätte. Hier wird ein Thema behandelt, welches sich die Autorin leider viel zu einfach gemacht hat. Kaceys Alkoholkonsum, dessen Konsequenzen und Folgen. Die Tage verschwimmen und sie schlittert immer weiter auf den Abgrund zu, und dann nach einem ca. einem Jahr soll sie einen kalten Entzug innerhalb von drei Tagen machen, und danach ist alles „Happy Peppy“ und dieses Thema kommt dann fast nie mehr zu sprechen? Keine Entzugserscheinungen, kein wirkliches Verlangen nach Alkohol? Das kann ich überhaupt nicht glauben, sorry aber das hat mit der Realität gar nichts zu tun. Total unglaubwürdig. Aber dies war mal nur ein kleiner Einschnitt.
Nach diesem „Abgrund“ kommt die eigentliche Geschichte zutage, wie Kacey und Theo zusammenfinden. Dies ist unglaublich toll gemacht und zeigt auch immer wieder die Zweifel, die Verwirrung, die Angst und auch Schuld. Ich fand Theo schon immer klasse, doch hier bekommt man einen tiefen Einblick, wie es wirklich bei ihm steht. Seine Liebe zu Kacey, seine Schuldgefühle gegenüber Jonah, seine Probleme mit seinen Eltern, seine Selbstzweifel in Bezug als Tätowierer. Er ist ein außerordentlich toller Mann, ist immer für alle da, versucht es ihnen recht zu machen, scheut sich nicht vor Herausforderungen, doch zuallererst ist er immer für die Familie da. Er stellt seine Bedürfnisse an zweiter oder gar dritter Stelle. Niemand in seinem Umfeld bemerkt aber, dass er der Fels in der Brandung ist, dass er für alle da ist und alles für sie geben würde. Theo ist ein Herz einer Seele und stark, beschützerisch, liebevoll, aufopferungsvoll und einfach immer da. Ich weiß nicht, er ist mir fast lieber als Jonah!
Kacey ist musikalisch voll auf der Höhe, doch gefühlsmäßig kommt sie so gar nicht klar, die noch immer präsente Trauer um Jonah, die verwirrenden Gefühle, welche Teddy in ihr auslöst. Sie bekommt neue Freunde, welche unglaublich süß, toll und cool sind, auch auf sie aufpassen und auch einmal zurechtstutzen, wenn es notwendig ist. Ihre alte Freunde Dena und Oscar werden auch wieder super eingebaut und bekommen auch die Möglichkeit sich „einzumischen“, ob nun gut oder eher nicht.
Sie erhält jedenfalls neue Chancen, doch immer ist da noch dieser eine Hintergedanke, was ist, wenn sie Teddy mehr mag als gedacht, wie soll dies alles funktionieren? Der Zwist in ihren Gedanken ist sehr gut dargestellt und zeigt auch immer wieder auf, wie verwirrt aber sie Theo doch gleichzeitig bei sich haben will. Sie muss sich aber auch einmal entscheiden.
Die Geschichte selbst habe ich unglaublich toll gefunden, sie war zwar nicht ganz so emotional wie Band eins, doch hier ging es ja eher um die „Heilung“ der Herzen. Es war doch alles sehr gefühlvoll, traurig, frustrierend – sie sollen sich endlich entscheiden! – liebevoll, herzlich und auch schön. „Tausend Augenblicke“ hat uns vernichtet, doch „Zwei Versprechen“ richtet uns wieder auf. Dies sagt eigentlich alles darüber aus. Man erhält die Chance zu trauern, doch es geht auch weiter und man kann sich wieder neu verlieben, die Welt dreht sich weiter und es wird wieder schön.
Eine Kleinigkeit möchte ich noch sagen, denn zum Ende hin passierte recht viel, eines hat mich aber gewundert, was wieder absolut zum Weinen war, doch wie Kacey damit umging. Dies wurde für mich einfach zu schnell abgekanzelt, doch irgendwie konnte man es auch verstehen, wie sie diese Sache betrachtet.
Wie gesagt, dieser Band war ergreifend und aufbauend, man bekommt richtig etwas geboten. Bis auf ein paar Kleinigkeiten hat mich der Roman wunderbar bewegt. Es ging um Trauer, die Bewältigung davon, Freundschaft, welche zu mehr wird, Schuldgefühle, welche man abschalten muss, Liebe, welche nicht zurückgehalten werden kann. Es war wieder intensiv, mitreißend und wunderschön! Ein toller Roman zum Weinen, Träumen, Lachen und Lieben!
Cover
Das Cover ist eigentlich genau dasselbe wie Band 1, nur, dass hier andere Farben zu sehen ist.
Aber ich finde das Zusammenspiel der Farben einfach schön und auch die Farben an sich gefallen mir ...
Cover
Das Cover ist eigentlich genau dasselbe wie Band 1, nur, dass hier andere Farben zu sehen ist.
Aber ich finde das Zusammenspiel der Farben einfach schön und auch die Farben an sich gefallen mir besser als Band 1.
Schreibstil
Der Schreibstil ist super flüssig und man wollte das Buch gar nicht aus der Hand legen. Die zwei Perspektiven von Theo und Kacey haben das Buch zusätzlich spannend gemacht.
Charaktere
Kacey mochte ich die ganze Zeit über. Sie ist einfach so natürlich und trotz ihres Erfolges kein bisschen abgehoben.
Gleichzeitig ist sie so unglaublich stark, nachdem sie den kalten Entzug geschafft hat. Aber natürlich trägt Theo auch einen sehr großen Teil dazu bei.
Theo mag ich tatsächlich lieber als Jonah. Klar Jonah war auch toll. Aber ich finde einfach, dass Kacey und Theo besser zusammenpassen.
Und Theo hat Dreitagebart und Tattoos. Dazu ist er auch noch unglaublich liebenswürdig und würde einfach alles für Kacey und seine Familie machen.
Die Nebencharaktere haben mich auch wieder überrascht. Jeder geht auf seine Art und Weise mit dem Tod von Jonah um, und doch stehen sie alles irgendwie auch zusammen durch.
Fazit
Man hat einfach die ganze Zeit über mitgefiebert und wollte, dass sie endlich zueinander finden bzw. dass sie sich das auch eingestehen.
Ein großes Lob an die Autorin, dass sie das Buch mit ihrem Schreibstil und den Gedanken der Charaktere und auch der Storyline so authentisch gemacht hat.
Das Leben ist nicht einfach und manchmal muss man kämpfen, um das zu bekommen, was man will oder eine Grenze überschreiten, damit das Ziel näher rückt.
Ein tolle Buch über das wahre Leben.
Nachdem mir All In - Tausend Augenblicke im Januar spektakulär das Herz gebrochen hat, stand es natürlich außer Frage, dass auch die Fortsetzung zeitnah von mir gelesen werden musste. Leider bin ich wieder ...
Nachdem mir All In - Tausend Augenblicke im Januar spektakulär das Herz gebrochen hat, stand es natürlich außer Frage, dass auch die Fortsetzung zeitnah von mir gelesen werden musste. Leider bin ich wieder ein bisschen zwiegespalten. Wenn man die Geschichte nach ihrem Grad der emotionalen Zerstörung, der Happy End-Schönheit, der Protagonisten-Fuckability oder dem Schreibstil beurteilt, bekommt sie ganz klar 5 Sterne. Nimmt man jedoch eine Variable, nämlich das Leserherz, aus der Gleichung heraus und betrachtet die Geschichte mit ein wenig Abstand, lassen sich einige Baustellen entdecken, die es mir leider nicht erlauben, eine uneingeschränkte Leseempfehlung auszusprechen.
"Wo Ruinen sind, gibt es Hoffnung auf einen Schatz."
Doch zuerst wieder ein paar Worte zum Cover, das wunderbar zum ersten Teil passt und wieder sehr schön anzusehen ist. Hier ist die dominante Farbe auf dem dunklen Grund Blau, und man sieht wieder erst auf den zweiten Blick, dass die Lichtpunkte von einem aufflammenden Streichholz erzeugt werden. Dieses Motiv passte wunderbar zum ersten Teil, da auch die Liebe zwischen Jonah und Kacey schnell aufflammte, hell und lodernd brannte, aber viel früher erlosch, als wir uns das gewünscht hätten. Für den zweiten Teil, der das "Danach" behandelt und von Kaceys steinigem Weg zu einer neuen, beständigen Liebe erzählt, hätte ich mir ein etwas anderes Motiv gewünscht. Da die Farbe blau in der Geschichte aber eine ganz besondere Bedeutung hat, hat mich deren Auftauchen wieder versöhnlich gestimmt. Der Titel "All in" bezieht sich sowohl auf das Setting in Las Vegas als auch auf Kaceys neue Beziehung, für die sie wieder ihr Herz aufs Spiel setzen und sich von ihrer Liebe leiten lassen muss. Toll finde ich auch, dass der (übrigens herzzerreißend schöne) Songtext zu "The Lighthouse", den Kacey geschrieben hat und mehrmals performt sowohl in Originalsprache, als auch in übersetzter Version abgedruckt ist.
Erster Satz: "Theo, mein Lieber, er fragt nach dir."
Wir steigen nach einem kurzen Prolog sechs Monate nach Jonahs Beerdigung in die Geschichte ein und finden uns augenblicklich wieder in dem tiefen Schlund aus Trauer, Verzweiflung und Schmerz wieder, in den Kacey nach Jonahs Tod gefallen ist. Nach nur wenigen Seiten waren alle Emotionen wieder da, die ich im ersten Teil gespürt habe, was die ersten zweihundert Seiten ziemlich heftig zum Lesen macht. Neben Kacey bekommen wir mit Jonahs Bruder Theo eine zweite Erzählstimme und sehen, dass auch er sehr leidet, wenn auch auf andere Art und Weise wie Kacey. Während diese in einen tiefen Abgrund gefallen, vor ihren Erinnerungen nach New Orleans geflohen ist, sich all ihre Gefühle in einem Album von der Seele geschrieben hat und seitdem mit einem stetigen Alkoholpegel in ihrem Blut vor den Krallen ihrer Trauer wegläuft, versucht Theo weiterzumachen und für seine Familie stark zu sein. Er arbeitet weiter im Tattoostudio und studiert nebenher, um den eigenen Laden, den er mit Jonahs Geld eröffnen will, nicht in den Sand zu setzen. Als er durch einen Freund von Kaceys Tanz am Abgrund erfährt, lässt er alles stehen und liegen und fliegt zu ihr, um ihr zu helfen, ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Auch wenn er sich einredet, dass er das tut, um sein Versprechen gegenüber Jonah zu halten, gibt es noch einen weiteren Grund, weshalb er Kaceys Elend nicht ertragen kann: er selbst hegt seit langem tiefe Gefühle für sie.
"Er hat gesagt, ich soll mich wieder verlieben, und das habe ich. So sehr."
"Mir hat er gesagt, ich solle dich lieben": Theos warmer, weicher Blick begegnet meinem. "Aber das tat ich schon. So sehr."
Nach dem emotional sehr schweren Einstieg geht es stetig bergauf und wir dürfen dabei zusehen, wie sich erneut zwei fast zerstörte Künstlerseelen gegenseitig retten, aus dem Abgrund der Trauer helfen ... und sich dabei rettungslos ineinander verlieben. Die Autorin hatte hier eine sehr schwierige Aufgabe: eine emotionale Liebesgeschichte zu erzählen, die die Protas zu ihrem Happy End führt, ohne dabei an der Glaubwürdigkeit des ersten Teils zu kratzen. Denn die anfängliche Einstellung von Kaceys und Theos Umfeld (nämlich widerwillige Skepsis da man sich Kacey kaum mit jemand anderem als Jonah vorstellen kann) entspricht ziemlich den Gefühlen des Lesers, der noch von der großen Liebe des ersten Bandes geflasht ist. Ich hatte große Zweifel, ob dieser zweite Teil nach dem Ende des Ersten nicht entweder zu deprimierend oder zu unrealistisch werden würde. Emma Scott musste uns hier also von der Ehrlichkeit und der positiven Absicht der beiden überzeugen, genau das richtige Erzähltempo treffen und sicherstellen, dass der zweite Teil den ersten nicht zerstört, sondern stimmig ergänzt.
„Wenn man an etwas festhält, was hinter einem liegt, kann man nicht weitergehen. Sie müssen Ihr Herz von der Vergangenheit lösen. Schließen Sie die Tür. Schlagen sie ein neues Kapitel auf. Erst dann sind Sie frei von dem Schmerz, der Sie verfolgt.“
Das hat sie erstaunlicherweise auch ganz wundervoll hinbekommen. Diese Fortsetzung arbeitet klar auf ein glücklicheres Ende zu, ist aber trotzdem keine lockere, lustige Heile-Welt-Geschichte mit strahlendem Happy End, das die Magie des ersten Teils zerstören würde. Bis sich zwischen Kacey und Theo aus Nähe, Verständnis und geteilter Trauer mehr entwickelt, gehen sehr viele Seiten ins Feld, sodass man sich zusammen mit den Protagonisten langsam an den Gedanken gewöhnen kann, dass das Leben weiter gehen wird, weiter gehen muss. Hier tauchen nicht plötzlich große Gefühle aus dem Nichts auf, sondern entwickeln sich ungewollt ganz natürlich Stück für Stück. Die Autorin erzählt abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Kacey und Theo und lässt uns so an deren Lage, ihren Gefühlen und ihrer zarten Verbindung teilhaben. Spannend ist, dass die beiden sich auf eine ganz andere Art und Weise lieben, wie Kacey und Jonah und die Liebesgeschichte zugleich heißer und zarter ist. Da sind viele unterdrückte Gefühle, äußerliche und innere Hindernisse und Hemmungen und ein großer räumlicher Abstand, der nur durch lange Telefongespräche überbrückt wird, im Spiel, was die Leidenschaft zwischen den Beiden anheizt. Gleichzeitig beruht ihre Verbindung aber auch auf einem tiefen gegenseitigen Verständnis und der gemeinsamen Erfahrung, es aus dem Abgrund herausgeschafft zu haben, was diese Liebesgeschichte tragisch, berührend, emotional und unvergesslich werden lässt. Auch wenn die beiden mehr als genug leiden mussten, war ich zeitweise neidisch auf die Intensität ihrer Liebe, ihrer Trauer, ihrer Leidenschaft - mit der sie ihre Gefühle spüren.
„Ihre Liebe kannte kein Ende. Sie war unendlich. Sie war ein Universum, mein Universum, und ich war ihr. Liebe kennt keine Schranken, keine Regeln, sie zieht niemanden vor. Und sie hat keine Grenzen“
Emma Scott hat also eine weitere intensive Geschichte voller Schmerz, Liebe und Wahrheit geschrieben, die mich zum Weinen, zum Lachen und zum Mitfiebern gebracht, vor allem aber tief berührt hat. Ihr wundervoller Schreibstil erschafft eine bittersüße Grundstimmung, die vom tragischen Ende einer Liebe und dem sanften, strahlenden Beginn einer neuen erzählt. Mitreißend und einfühlsam hat sie uns Leser sehr lebensecht die Tiefe der Trauer von Kacey und Theo spüren zu lassen und damit einen sehr schweren Einstieg, der mir fast das Herz gebrochen und mich öfters zum Weinen gebracht hat, geschaffen. Dabei ergänzt sie die traurigen Töne des ersten Teils durch hoffnungsvollere, sodass die beiden Bände wie zwei Teile eines großen Ganzen wirken
"Leb in den Sternen, Baby. Okay?" Meine Stimme war zittrig, brach aber nicht, und ich lächelte durch die Tränen. "Du bist frei. Du hast mich freigegeben."
Doch leider gibt es trotzdem einige Punkte, die mir an der Umsetzung negativ aufgefallen sind. Zwar habe ich Kacey und Theo wie gesagt ihre Liebe zu jedem Zeitpunkt abgenommen und mich zusammen mit Kacey auch noch in den zweiten Fletcher verliebt, dennoch fehlte Emma Scott an einigen Stellen ein bisschen das Fingerspitzengefühl und es drängten sich durch seltsame Formulierungen immer wieder Vergleiche zwischen Jonah und Theo auf. Immer wenn sie etwas schrieb wie "Noch nie war sie so sehr begehrt worden" oder "Noch nie hatte sie so unendlich geliebt" dachte ich so "ähm, ja und was ist mit Jonah...?!?". Gestört hat mich auch, dass trotz aller Härte hier auch einiges ziemlich glatt lief und der Authentizität somit einen kleinen Dämpfer verpasste. Schon allein, dass Kacey ihre Alkoholsucht ohne medizinische Hilfe an drei Tagen durch einen kalten Entzug überwindet und diese danach keinerlei Konsequenzen wie Rückfälle oder Nachwirkungen haben, hat mich die Augen verdrehen lassen. Zwar weist Emma Scott extra in einem kurzen Nachwort darauf hin, dass ein kalter Entzug lebensbedrohliche Folgen haben kann und sich Betroffene deshalb ärztliche Hilfe holen sollen, dennoch finde ich die Darstellung nicht sehr realistisch.
"Akzeptieren Sie das, was vergangen ist, und lassen Sie los, um vorangehen zu können. Um zu wachsen. Um aufzublühen. Das Licht in Ihren Augen - und in Ihrem Herzen - ist gedämpft, aber nicht erloschen. Lassen Sie es wieder leuchten."
Auch die beiden Protagonisten hinterließen keinen ausschließlich positiven Eindruck bei mir. Im ersten Teil blieb Kacey ja noch ein bisschen blass, ihre Entwicklung war sehr schnell und viele ihrer Probleme wurden in diesen Teil verschoben wie zum Beispiel ihre Unfähigkeit, eigene Lieder zu schreiben, ihre offene Zukunft oder ihre Probleme mit ihrer Familie, während Jonah und ihre Liebe zu ihm im Vordergrund standen. In dieser Fortsetzung wird vieles in ihrer Entwicklung, was zuvor zu kurz kam nochmal nachgeholt und vertieft, was problemlos möglich ist, da sich die Grundstrukturen der beiden Bände sehr ähneln und Kacey beide Male ihre Alkoholsucht überwinden und sich auf eine Liebe einlassen muss. Endlich spielt hier auch mal ihre Musik eine größere Rolle und Emma Scott schlägt Kapital davon, dass sie aus ihrer Protagonistin eine talentierte Songwriterin gemacht hat, was ich im ersten Teil ein bisschen vermisst habe. Leider wird Theo hier aber ein bisschen zum Hilfscharakter degradiert, der Kacey in ihrer Entwicklung hilft, sie liebt, aber unabhängig von ihr nicht ganz so viel miteinbringt, wie es vielleicht möglich gewesen wäre. Nichtsdestotrotz wächst auch er dem Leser sehr schnell ans Herz und jeder, der ihn in Band 1 vielleicht noch als unnötig ruppig empfunden hat, wird hier sein Herz an ihn verlieren.
"A darkened lighthouse
At the edge of the world
Is all that´s left
of this drowning girl"
Toll ist auch, dass neben den alten mit Yvonne, Big E und Kaceys neuen Produzenten auch sympathische neue Nebenprotagonisten auftauchen und alle ihr wohlverdientes Happy End bekommen. Die Problematik mit Kaceys Eltern, Theos Meinungsverschiedenheiten mit seinem Vater, die Ausstellung von Jonahs Vermächtnis, die Erfüllung des Karrieretraums von beiden... hier werden alle Erzählstränge zu einem (zumindest halbwegs) befriedigenden Ende geführt. Allerdings ist das Erzähltempo ganz objektiv betrachtet sehr unausgewogen. Zu Beginn lässt sich die Autorin für all ihre Entwicklungen sehr viel Zeit, am Ende werden dann noch alle möglichen Ereignisse in wenigen Seiten abgehandelt. Denn kaum haben sich die beiden ihrer gegenseitigen Liebe versichert, drückt Emma Scott leider das Gaspedal bis zum Boden durch und lässt die letzten 100 Seiten wie ein Zeitraffer aus Happy End und Tragik am Leser vorbeiziehen.
Fazit:
Intensiv, tragisch und wunderschön doch leider wieder mit ein paar Baustellen. Emma Scott erzählt davon, wie sich zwei fast zerstörte Künstlerseelen gegenseitig retten, aus dem Abgrund der Trauer helfen ... und sich dabei rettungslos ineinander verlieben.
Ein wirklich schöner Abschluss!
Kacey ist absolut am Boden und hat jeden Halt verloren, daher fällt sie baldin alte Handlungsmuster zurück und verliert ein wenig die Kontrolle ...
Enthält SPOILER zum Vorgänger!
Ein wirklich schöner Abschluss!
Kacey ist absolut am Boden und hat jeden Halt verloren, daher fällt sie baldin alte Handlungsmuster zurück und verliert ein wenig die Kontrolle über ihren Alkohol-Konsum. Sie ist allein, einsam, traurig - so unendlich traurig, dass sie sich nicht anders zu helfen weiß.
Theo geht es nicht viel besser. Er hat seinen Bruder sehr geliebt und die Lücke zu füllen, die Jonah hinterlassen hat, liegt einfach nicht in seiner Macht. Er ist jemand, für den andere zuerst kommen, also kümmert er sich um seine Mutter und auch um Kacey, wenn sie ihn lässt. Er steht irgendwie immer im Schatten seines Bruders und hat auch das Gefühl, dass er doch nur ein schlechter Ersatz sein könnte, aber er liebt Jonah und könnte ihm natürlich niemals böse sein. Er ist einfach verzweifelt, weil auch seine Welt aus den Fugen gerissen wurde.
Aber die zwei sind füreinander da und unterstützen und begleiten einander durch den Schmerz. Geteiltes Leid ist halbes Leid, aber sie sind noch viel mehr als nur zwei Leidensgenossen.
Aber was tut man mit diesen verwirrenden Gefühlen? Erstmal ist es doch zu früh, um überhaupt darüber nachzudenken, oder? Außerdem, ausgerechnet Theo und Kacey?
Ihre Freundschaft ist ihnen so wichtig und sie fühlen sich auch, als würden sie Jonah betrügen, selbst wenn es dessen Wunsch war, dass sie eben wieder lieben.
Auf jeden Fall erwartet einen hier viel Herzschmerz und das Buch hat mir wieder gut gefallen. Kacey und Theo leben ihre Leben mit Ach und Krach weiter und Jonahs "Erbe" ist gut spürbar.
Ich hatte das Gefühl, dass hier alles viel schneller ging und obwohl es schon ein angemessenes Tempo hatte, hätte ich mir doch mehr Zeit gewünscht. Es war nicht wirklich überstützt, aber ich hatte das Gefühl, dass da Dinge verloren gingen, zum Beispiel Kaceys Karriere oder ihre neuen Freunde, von denen man doch einiges sah, um neugierig zu werden, aber doch so wenig, dass sie mir nicht sooo wichtig vorkamen.
Fazit
"All In -Zwei Versprechen" bietet ein emotionales Finale mit viel Herzschmerz, Verlust und schwierigen Neuanfängen.
Es war eine sehr schöne Geschichte, die für einige schöne Lesestunden gesorgt hat. Es war spannend und hinreisend und teilweise auch wirklich traurig. Kaceys Geschichte lässt einen definitiv nicht kalt ...
Es war eine sehr schöne Geschichte, die für einige schöne Lesestunden gesorgt hat. Es war spannend und hinreisend und teilweise auch wirklich traurig. Kaceys Geschichte lässt einen definitiv nicht kalt und durch den Schreibstil der Autorin, der sehr angenehm zu lesen war, konnte man nicht anders als mit ihr mitzufühlen. Das Buch kann man problemlos lesen, auch wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat. Es wird nicht besonders viel gespoilert, sondern eher angefixt, den ersten Teil zu lesen. Die Geschichte an sich hat mir wirklich gut gefallen, lediglich die Tatsache, wie einfach Kaceys Alkoholsucht zu bekämpfen war, fand ich etwas unrealistisch. Hier ist allerdings auch zu erwähnen, dass die Autorin am Ende eine Anmerkung hinterlassen hat. Das Ende der Geschichte ging mir ein kleines bisschen zu schnell, wobei mich das nur wenig gestört hat.