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MichaelaG

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Veröffentlicht am 22.11.2016

Er braucht ein Weilchen aber dann ...

The Chemist – Die Spezialistin
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Kurzbeschreibung
Sie hat für als Verhörspezialistin für die US-Regierung gearbeitet. Sie weiß zu viele Dinge und wird nun selbst gejagt. Der Mensch, dem sie vertraute, wurde ermordet. Sie ist ständig auf ...

Kurzbeschreibung
Sie hat für als Verhörspezialistin für die US-Regierung gearbeitet. Sie weiß zu viele Dinge und wird nun selbst gejagt. Der Mensch, dem sie vertraute, wurde ermordet. Sie ist ständig auf der Flucht, muss ihr Aussehen und ihren Namen ändern.
Und plötzlich bietet man ihr an, endlich ein ganz normales Leben führen zu können. Sie soll einen letzten Auftrag ausführen doch ausgerechnet dieser, bringt sie in noch größere Gefahr. Denn zum ersten Mal hat sie einen Mann an ihrer Seite, dem sie etwas bedeutet und sie setzt alles daran, beide am Leben zu erhalten.

Eindruck
Der Einstieg beschäftigt sich zunächst einmal hauptsächlich mit der Spezialistin, die über ihren Job und ihre Fluchtgründe berichtet. Damit begann auch schon meine erste Hürde, denn im Handlungsverlauf muss die Protagonistin oftmals den Namen wechseln und das irritierte mich erst mal gehörig.
Es dauerte in der Tat eine ganze Weile, bis ich in die Handlung hineinfinden konnte und ich fragte mich ziemlich lange, wo diese ganze Geschichte hinführen sollte.
Doch nach und nach fiel es mir leichter, dem Handlungsstrang zu folgen und die Charaktere bekamen immer mehr Tiefe und es bot sich eine Menge Action.
Und ich meine eine Menge! Es gibt etliche Kampfszenen, die sehr detailliert ausgeschmückt sind und auch die Beschreibung der Foltermethoden ist nicht ohne und wird auch schon mal etwas blutig.
Da gilt es eine Menge auszuhalten und man könnte meinen, jede einzelne Person mutiert zum Superhelden.
Somit ist auch ein relativ guter und fesselnder Spannungsbogen vorhanden, der zwar immer wieder mal abflacht aber immer wieder präsent ist.
Auch amüsante Wortgefechte werden dargestellt und bieten einen Unterhaltungsfaktor, der die Handlung deutlich auflockert.
Vor allem das Ende fand ich sehr gut gelöst und es bot noch mal von allem etwas.
An sich also ein wirklich guter actionreicher Roman in einer sehr bildhaften Beschreibung, der aber einfach seine Zeit brauchte und der mich aber auch in der Sprache etwas irritierte.
Mir zum Beispiel bei der Beschreibung „meine Bürde“ auf.
Dies fand ich etwas ungewöhnlich allerdings konnte ich das im späteren Verlauf gut ignorieren.

Figuren
Ich mag es wenn Charaktere Ecken und Kanten besitzen und diese haben etliche davon.
Erscheinen sie anfangs eher wie tickende Zeitbomben und waren zunächst erst einmal unsympathisch entwickelten sie sich mit der Zeit und gewannen immer mehr an Tiefe und Sympathiepunkte.
Denn im Laufe der Zeit wurden ihre „Macken“ nachvollziehbar, die Personen wirkten „echter“ und verloren auch mal ihren Superheldenstatus.
Obwohl sie alle sehr schwierige Charaktereigenschaften besitzen, wuchsen sie mir nach und nach ans Herz und auch zwei der Randfiguren fand ich später sehr überzeugend und liebenswert.

Sprecher
Luise Helm besitzt eine jung wirkende, klare und sehr sinnliche Stimme. Sie kann vor allem die Protagonistin sehr gut verkörpern und überträgt die verschiedenen Emotionen sehr glaubhaft.
Ihr Sprachtempo ist sehr zügig und es fiel mir unheimlich leicht, ihr zuzuhören.

Fazit
„The Chemist“ ist ein sehr actionreicher wenn auch ungewöhnlicher Roman, der eine Weile brauchte, um sich zu entwickeln. Nachdem ich mich aber hineingefunden habe, konnte er mich aber mit actionreichen Szenen, teils amüsanten Wortgefechten und einer otmals unterhaltsamen Handlung überzeugen.
Man muss schon ein wenig über den Tellerand schauen und „Superhelden“ beziehungsweise Agenten mögen, denn die Geschichte wirkt oftmals wie ein Actionfilm. Dennoch oder vielleicht genau deswegen hat mir bis auf kleine Ausnahmen, gut gefallen.

Veröffentlicht am 29.09.2016

Ein magisches Abenteuer für Jung & Alt

Zirkus Mirandus
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Kurzbeschreibung
Micahs Großvater Ephraim hat Micah über all die Jahre hinweg wundervolle Geschichten vom magischen Zirkus Mirandus erzählt, den er in seiner Kindheit besuchte. Doch nun liegt sein Großvater ...

Kurzbeschreibung
Micahs Großvater Ephraim hat Micah über all die Jahre hinweg wundervolle Geschichten vom magischen Zirkus Mirandus erzählt, den er in seiner Kindheit besuchte. Doch nun liegt sein Großvater im Sterben und Micahs griesgrämige Tante Gertrudi kümmert sich nun um die beiden. Alle Magie scheint verschwunden bis Ephraim Micah ein Geheimnis erzählt. Den Zirkus Mirandus gibt es tatsächlich und der Lichtkrümmer schuldet Ephraim ein Wunder!
Micah macht sich auf die Suche nach dem Zirkus und dem Lichtkrümmer, von dem er glaubt, dass dieser seinen Großvater retten kann.

Eindruck
Auf spannende und magische Weise erzählt Cassie Beasley die Geschichte von Micah und seinem Großvater, die sich beide sehr lieben und ihre Faszination für Magie und Abenteuer teilen.
Als Ephraim im Sterben liegt und die strenge und verbitterte Großtante einzieht, kommen auf Micah harte Zeiten zu.
Doch er glaubt an die Magie und macht sich so auf die Suche nach dem Zirkus Mirandus.
Dabei erlebt er nicht nur ein spannendes Abenteuer, sondern findet auch Freunde und ein Wunder, mit dem er nicht gerechnet hat.
Sehr behutsam führt Cassie Beasley an die Themen Tod und Trauer heran und verpackt sie geschickt in eine wunderschöne zauberhafte Geschichte voller magischer Wesen, lachenden Kindern und hoffnungsvollen Träumen.
Dank der bildhaften Sprache fiel es unheimlich leicht, mich auf die Geschichte einzulassen und mir die Umgebung in meiner Fantasie vorzustellen.
Da Micah seinen eigenen Kopf hat und recht willensstark ist, wird die Handlung auch immer wieder mal spannend und dank seiner Freundin auch sehr unterhaltsam.
Nur das Ende selbst hat mir persönlich nicht gefallen. Nicht, weil es für mich vorhersehbar war, aber ich hätte mir einfach eine andere Auflösung der Geschichte gewünscht, zumal eine bestimmte Person mir damit zu blass wegkam.

Figuren
An sich sind die Figuren sehr detailliert und liebevoll beschrieben bis auf Micahs Großtante.
Ihr Hintergrund erschien mir im Gegensatz zu den Figuren etwas zu blass obwohl sich recht lautstark in dieser Geschichte vorkam.
Micah fand ich als Protagonist sehr authentisch. Er ist ein kleiner mutiger Junge, der einen eigenen Kopf hat und sehr willensstark ist. Vor allem aber liebt er seinen Großvater abgöttisch und deswegen nimmt man ihm auch seine Entschlossenheit und den unerschütterlichen Glauben an ein Wunder auch ab.
Auch der Großvater ist sehr liebevoll beschrieben, und wenn er seine Geschichten erzählt, kann man nicht anders, man muss einfach zuhören und lächeln.

Sprecher
Julian Greis liest diese Geschichte sehr einfühlsam vor und versteht es, seine Stimme der jeweiligen Situation anzupassen. Von streng bis wütend, von erstaunt bis verzückt – er verkörpert diese Geschichte sehr lebhaft und reißt den Zuhörer mit.

Fazit
„Zirkus Mirandus“ ist ein magisches Abenteuer für Jung und Alt, das davon erzählt, nie die Hoffnung aufzugeben und das Wunder manchmal ganz anders sind als erwartet, es sich aber dennoch lohnt, an sie zu glauben.

Veröffentlicht am 27.09.2016

Eine Geschichte fürs Herz - im wahrsten Sinne des Wortes

Die Tage, die ich dir verspreche
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Kurzbeschreibung
Die junge Gwen wird seit ihrer Herztransplantation von Schuldgefühlen erdrückt. Sie kann keine Lebensfreude empfinden, da sie sich dem Menschen gegenüber schuldig fühlt, der gestorben ...

Kurzbeschreibung
Die junge Gwen wird seit ihrer Herztransplantation von Schuldgefühlen erdrückt. Sie kann keine Lebensfreude empfinden, da sie sich dem Menschen gegenüber schuldig fühlt, der gestorben ist.
So kommt sie auf die verrückte Idee ihr Herz zu verschenken, an einen anderen herzkranken, der es dringend braucht und es dankbar annimmt.
Noah, ein junger Moderator in einem Forum für Herzerkrankungen, hält ihr Angebot für einen Scherz, bis sie plötzlich vor ihm steht.
Es gelingt ihm durch eine große Lüge, ihr das Versprechen abzunehmen, noch ein paar Tage durchzuhalten.
Wenige Tage, in denen Noah es schaffen muss, Gwen zu überzeugen, dass das Leben noch lebenswert ist.

Eindruck
Wie oft lesen wir in verschiedenen Inseraten „Herz zu verschenken“? Doch was, wenn damit nicht wie üblich die Liebe, sondern das Organ gemeint ist? Schon beim Gedanken daran hält man inne.
Mit dieser Frage beschäftigt sich Lily Oliver auf sehr einfühlsame Art und Weise in diesem Roman und schickt damit zwei junge Menschen ins Spielfeld, die beide aus verschiedenen Gründen, nach dem Sinn des Lebens suchen.
Gwen sollte eigentlich dankbar sein, dass ihr Leben durch ein Spenderherz gerettet wurde, doch sie wird von Schuldgefühlen regelrecht erdrückt.
Die Handlung erscheint zunächst schwermütig, was nicht zuletzt an den äußerst depressiven Gedanken von Gwen liegt, und wird durch Foreneinträge vor und nach der Herztransplantation erzählt, die aufzeigen, wieviel Hoffnung in Gwen VOR der Transplantation steckte.
Gleichzeitig ist die Geschichte sehr tiefgehend und regt zum Nachdenken an denn die Autorin bringt dem Leser das Thema Organtransplantation sehr nahe.
Allerdings bleibt die Schwermut nicht durchgehend, da die Erzählperspektive zwischen Noah und Gwen immer wieder wechselt und Lily Oliver durch romantische und herrlich erfrischende Situationen dem Leser genug Raum gibt, um die Geschichte sacken zu lassen und durchzuatmen.
Obwohl mich der Handlungsverlauf aus verschiedenen Gründen sehr berührt hat, konnte mich die Geschichte aber nicht komplett überzeugen. Einige Handlungen beziehungsweise Situationen konnte ich einfach nicht nachvollziehen, dies änderte allerdings nichts daran, dass die Geschichte bis zum Schluß sehr fesselnd blieb und ich den Roman in einem Rutsch durchgelesen habe.

Figuren
Die Personen sind sehr authentisch und greifbar beschrieben.
Vor allem Gwen, die meiner Meinung nach ein recht schwieriger Charakter ist, ist in ihrer Verzweiflung äußerst detailliert gezeichnet. Ihre lebensmüden und von Schuld zerfressenen Gedanken legen sich auf den Leser ab und man kann gar nicht anders als mitfühlen.
Mag sie zunächst vielleicht undankbar erscheinen, legt sich dieses Gefühl wenige Seiten später, sobald man sich mit ihren Gedanken auseinandergesetzt hat.
Auch Noah hat mir sehr gut in seiner Rolle gefallen und wurde ebenfalls sehr detailliert beschrieben.
Er ist ein guter Gegenpart zu Gwen, seine Charakterzüge waren sympathisch und lockerten die Handlung deutlich auf.
Etwas störend fand ich allerdings, dass die Randfiguren, hier insbesondere Gwens Eltern, zu farblos wirkten.

Schreibstil
Lily Oliver besitzt einen sehr gefühlvollen Schreibstil, mit dem sie tragische aber auch humorvolle und romantische Szenen, sehr bildhaft und fesselnd beschreibt. Sie vermag es dem Leser verschiedene Emotionen zu vermitteln und ihn in ihren Bann zu ziehen.

Fazit
„Die Tage, die ich dir verspreche“ ist eine Geschichte fürs Herz im wahrsten Sinne des Wortes. Sie berührt, regt zum Nachdenken an und läßt den Leser lachen und seufzen.
Es ist eine Geschichte, die dazu verleitet, sich mit dem Thema Organspende und Organtransplantation auseinanderzusetzen, ohne durch zuviel wissenschaftliche Details erschlagen zu werden, und die junge und ältere Leser gleichermaßen ansprechen kann.

Veröffentlicht am 27.09.2016

Kann man das wahre Glück berechnen?

Die relative Unberechenbarkeit des Glücks
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Kurzbeschreibung
Für Ethan, der ungewöhnlich talentiert ist, sind Astrophysik und Mathematik genauso selbstverständlich, wie lesen und schreiben und mit seinen 12 Jahren sieht er die Welt ganz anders als ...

Kurzbeschreibung
Für Ethan, der ungewöhnlich talentiert ist, sind Astrophysik und Mathematik genauso selbstverständlich, wie lesen und schreiben und mit seinen 12 Jahren sieht er die Welt ganz anders als die Erwachsenen. Seine Mutter Claire ist zwar die wichtigste Person für ihn, doch im Laufe der Jahre sucht er mehr und mehr nach seinem Vater. Dabei weiß er nicht, dass dieser verurteilt wurde, weil Ethan als Baby fast durch ihn gestorben wäre.
Doch dann setzt ein unerwarteter Brief eine Kette von dramatischen Ereignissen los.

Eindruck
Man könnte meinen, dass dieser Roman sehr tragisch ist, doch genau das Gegenteil ist der Fall.
Zwar beschäftigt sich die Geschichte vor allem mit dem Thema Schuldfrage aber durch Ethan, der mit seinen zwölf Jahren ein wahrer Sonnenschein ist, lockert sich der Handlungsverlauf deutlich auf.
Zudem bespricht Antonia Hayes in ihrem Roman auch die Themen „Savant-syndrom“ und „Inselbegabung“ an.
Ethan der hoch talentiert ist, hat es alles andere als leicht in seiner Umgebung, und auch wenn seine Mutter ihn über alles liebt, sehnt er sich nach seinem Vater.
In seiner Intelligenz sucht er nach der Formel um das wahre Glück zu finden und Ereignisse wieder ungeschehen zu machen und findet dabei auch noch eine Freundin.
Doch kann man das wahre Glück berechnen?
Durch diese Gedankenanregungen bedient die Geschichte nicht nur Dramatik, sondern eben auch Spannung und Unterhaltung.
Es ist auch nicht immer leicht, Ethans Gedankengängen zu folgen, da sie zwischendurch doch recht wissenschaftlich werden.
So wird die Geschichte auch leicht philosophisch, vielleicht auch etwas fantastisch und geht vor allem sehr in die Tiefe.
Dadurch lassen sich auch einige Längen nicht verleugnen, was aber meiner Meinung nach gut zu verkraften ist.

Figuren
Die Personen sind sehr ausgiebig gezeichnet und treten mit ihren Charakterzügen sehr hervor, sodass man sich auch gedanklich mit ihnen auseinandersetzt.
Vor allem Ethan und seine Eltern besitzen Ecken und Kanten, sind vor allem nicht ohne Fehler und erscheinen dadurch noch interessanter.
Ganz besonders Ethan, der es seinen Mitmenschen auch nicht immer einfach macht, konnte mich in seiner Rolle als Protagonist überzeugen.

Sprecher
Ulla Wagner liest die Geschichte mit einer angenehmen und kräftigen Stimme in einem ruhigen Erzähltempo vor.
Sie kann die verschiedenen Emotionen sehr gut übertragen und es fiel mir unheimlich leicht, ihr zuzuhören.

Fazit
„Die relative Unberechenbarkeit des Glücks“ ist ein dramatischer und spannender aber auch hoffnungsvoller und unterhaltsamer Roman, der zeigt, wie schnell das Glück zerbrechen kann und wie lange es manchmal braucht, um es erneut zu finden.
Am Ende stellt sich die Frage: Wieviel kann ein Mensch verzeihen – und man ist sich relativ sicher: Das Glück ist unberechenbar.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Überzeugt mit einem guten Katz- und Mausspiel

DIE WAHRHEIT
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Kurzbeschreibung
Vor sieben Jahren verschwand Sarahs Ehemann Phillip während einer Südamerikareise. Seither fehle jede Spur von ihm und sie zog ihren Sohn groß.
Doch jetzt, sieben Jahre später, erhält ...

Kurzbeschreibung
Vor sieben Jahren verschwand Sarahs Ehemann Phillip während einer Südamerikareise. Seither fehle jede Spur von ihm und sie zog ihren Sohn groß.
Doch jetzt, sieben Jahre später, erhält sie die Nachricht, dass ihr Mann am Leben ist. Die Medien stürzen sich auf ihn doch Sarahs Gefühle bleiben zwiespältig. Sie ist auf alles gefasst, nur nicht darauf, dass der Mann, der da aus dem Flugzeug steigt, NICHT Sarahs Ehemann ist! Er ist ein Fremder und er droht ihr: Wenn sie ihn jetzt bloßstelle, verliere sie alles: ihren Mann, ihr Kind und ihr Leben!

Eindruck
In ihrem neue Psychothriller nimmt die Autorin den Leser und Hörbuchhörer mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt, bei der er Zeuge eines Katz- und Mausspiels wird.
Erzählt wird die Handlung aus zwei Perspektiven.
Zum einem ist da der Handlungsstrang von Sarah, die sich einem Fremden völlig ausgeliefert fühlt, zunächst hilflos und verzweifelt erscheint und dann doch versucht, das Blatt zu wenden und den Fremden in die Enge zu treiben.
Zum anderen ist da der Handlungsstrang von „dem Fremden“, der Sarah unter Druck setzt, ein Geheimnis zu wahren scheint und dessen Hintergründe so undurchsichtig sind, dass man lange daran zweifelt, ihn wirklich zu durchschauen.
Weiter kann ich nicht auf diese Person eingehen, da sie der von Handlung zu viele wichtige Details verraten würden.
Ab dem Moment, in dem der Fremde auftaucht, entsteht eine düstere und beklemmende Atmosphäre in dieser Geschichte.
Man spürt förmlich die Bedrohung, die von diesem Fremden ausgeht, ist aber hin-und hergerissen, wem man tatsächlich glauben soll.
Der Spannungsbogen flacht aufgrund der vorhandenen Tiefe und der vielen Details drum herum immer wieder mal ab und nicht immer konnte ich Sarahs Handlungen nachvollziehen und fand die ein oder andere Reaktion von ihr unlogisch.
Dafür beschäftigt sich der Handlungsverlauf aber sehr viel mit Psychologie und es stellt sich die Frage, wie lange man braucht, um einen Menschen an den Rand des Wahnsinns zu treiben.
Diese Frage zog sich wie ein roter Faden bis zum Ende, machte die Geschichte umso fesselnder und zog mich in ihren Bann.
Denn bis zum Schluss stellt sich die Frage: Wer ist der Fremde und was will er von Sarah wirklich?

Figuren
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und bieten verschiedene Emotionen, die glaubhaft dargestellt und nachvollziehbar sind.
Ob es sich um die Wut „des Fremden“ handelt, seinen Hass und seine Unberechenbarkeit oder auch Sarahs Verzweiflung und Wut, all diese Gefühle treten sehr deutlich in diesem Thriller zum Vorschein.
Mit Sarah wurde ich zugebenermaßen nicht ganz warm, was wahrscheinlich auch daran lag, dass mir ihre Reaktionen nicht immer logisch erschienen.
Der Fremde dagegen weckte meine Neugier, ich fand es faszinierend, wie unberechenbar er wirkte und welche Atmosphäre er vermittelte.

Sprecher
Nina Kunzendorf, Andreas Pietschmann und Devid Striesow passen mit ihren Stimmen sehr gut in die Handlung. Sie konnten jegliche Stimmungen glaubhaft transportieren und vor allem Nina Kunzendorf beeindruckte mich mit ihrer Darstellung der Protagonistin, denn ihre Emotionen traten besonders stark hervor.

Fazit
„Die Wahrheit“ ist ein guter Psychothriller, der zwar seine Länge hat aber mit einem guten Katz- und Mausspiel überzeugen kann. Die Autorin spielt nicht nur mit ihren Figuren, sondern auch mit ihrem Leser und Zuhörer, denn die überraschenden Wendungen lassen diesen oft im Zweifel zurück und eigene Theorien wieder verwerfen.