Ich hatte Willi Breinholst's "Hallo hier bin ich" im Kopf, als ich dieses Buch begann, und tatsächlich geht es in eine ähnliche Richtung, nur eben knappe 4 Jahrzehnte später und dementsprechend mit zusätzlichen ...
Ich hatte Willi Breinholst's "Hallo hier bin ich" im Kopf, als ich dieses Buch begann, und tatsächlich geht es in eine ähnliche Richtung, nur eben knappe 4 Jahrzehnte später und dementsprechend mit zusätzlichen Problematiken... Die knapp einjährige Mia bekommt ein kleines Geschwisterchen und nun kommen auf die Eltern die üblichen Themen wie Elternzeit, Kitaplatz, wer geht arbeiten, wer kümmert sich um die Kinder etc. zu, die nunmal heutzutage nicht zu umgehen sind. Während die Leute früher einfach so ihre Meinung ungefragt dazu äußerten, wie man Kinder ihrer Meinung nach am besten erzieht und aufzieht, kommen heute noch die Onlineforen dazu, wo die Borniertheit aufgrund der Anonymität noch weniger aufzuhalten ist, weil ja jeder denkt, er hätte den einzig wahren Weg gefunden von dem abzuweichen unausweigerlich zu einer Katastrophe führt... und da geht es dann nicht nur um Schnuller sondern auch um Dinkelkekse und wieviel Zeit welcher Elternteil mit dem Kind verbringen sollte und wie das mit dem Töpfchen funktioniert etc. Und auch heute herrscht in einigen Bereichen noch die Meinung vor, dass die Mutter sich um das Kind zu kümmern hat (allerdings trotzdem nicht nur Hausfrau sein sollte) und Väter die sich um ihre Kinder kümmern eine seltene Besonderheit, die jederzeit bewundert und bestaunt werden sollte. Sobald von diesem Konzept abgewichen wird, werden die Blicke misstrauisch, weil irgendwas kann dann ja nicht in Ordnung sein. Und welche Kita ist die richtige Form? Anthroposophisch? Bilingual?
Und trotz alledem will man ja nicht nur als Eltern funktionieren, sondern auch als Paar. Viele Probleme, denen sich die Familie nun entgegengesetzt sieht und für die sie ihren eigenen Weg findet - mit viel Witz von der kleinen Mia kommentiert.
Es war für mich kein Buch zum lauten Loslachen, aber einige Schmunzler hat es mir trotzdem entlockt und auch wenn es natürlich hemmungslos überzogen geschrieben ist, glaube ich dass Kinder die Welt manchmal doch ganz anders verstehen als Erwachsene....