Profilbild von Buecherkueken

Buecherkueken

Lesejury Star
offline

Buecherkueken ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buecherkueken über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2019

Erinnerungen

Das Echo der Wahrheit
0

Nach einer Veranstaltung wird James Cobb durch einen Mann angesprochen, der ihn auf sein Anwesen in Maine einlädt um seine Dienste in Anspruch zu nehmen. James soll ihm helfen sich daran zu erinnern was ...

Nach einer Veranstaltung wird James Cobb durch einen Mann angesprochen, der ihn auf sein Anwesen in Maine einlädt um seine Dienste in Anspruch zu nehmen. James soll ihm helfen sich daran zu erinnern was 1976 in Paris passiert ist. Er befürchtet etwas schreckliches getan zu haben.

In seinem neuen Roman nimmt uns Eugene Chirovici mit auf eine Reise durch die Erinnerungen und Erlebnisse seiner Figuren und stellt dabei die Frage, ob man diesen Erinnerungen überhaupt trauen kann.
Erzählt wird die Geschichte in erster Linie durch den Ich-Erzähler James Cobb, der durch seinen Beruf als Psychiater einen ganz eigenen Blick auf die Macht und den Wahrheitsgehalt von Erinnerungen hat. Aber auch anderen Personen kommen auf die ein oder andere Art im Laufe der Geschichte zu Wort. Und hier beginnt das Verwirrspiel. Denn genau wie seine Charaktere sich in ihren Erinnerungen, so muss auch der Leser aufpassen sich nicht in den einzelnen Ebenen der Geschichte zu verirren. Denn auch wenn Chirovici auf den ersten Blick eine recht geradlinige Geschichte darlegt, so entfalten sich doch nach und nach immer mehr Ebenen und Abzweigungen, die es im Auge zu behalten gilt um nicht den Anschluss zu verlieren. So entwickelt sich aus der zuvor geradlinigen Geschichte eine Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte, die nicht nur nacheinander sondern auch nebeneinander spielen.
Das mag jetzt verwirrend klingen, aber der Autor hat es gleichzeitig geschafft dem Ganzen eine innewohnende Spannung zu verleihen, die es mir fast unmöglich machte das Buch zur Seite zu legen und mich zudem immer wieder auf neue Fährten lockte, die es zu verfolgen galt.

Auch wenn mir das Buch den ein oder anderen gedanklichen Knoten beschwerte war ich von der Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite fasziniert und kann sie nur empfehlen.

Veröffentlicht am 15.02.2019

Wutgedanken

Sören Falk und der Harem des Grauens
0

In den Münchner Isarauen wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden, die Spuren von Misshandlung aufweist. Sören Falk und seine Kollegin Anna Demmler nehmen die Ermittlungen auf.
Bei einem plakativen ...

In den Münchner Isarauen wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden, die Spuren von Misshandlung aufweist. Sören Falk und seine Kollegin Anna Demmler nehmen die Ermittlungen auf.
Bei einem plakativen Titel wie „Sören Falk und der Harem des Grauens“ denkt man wahrscheinlich zuerst an diese dünnen Schundromanheftchen. Dem ist aber zum Glück nicht so, denn hinter dem Titel verbirgt sich ein gut und spannend geschriebener Kriminalroman der zudem noch mit einem sympathischen Hauptcharakter aufwarten kann und einem mehr als eindringlichen Start in die Geschichte.
Sören Falk ist jemand der sich nicht scheut, die Ermittlungen auf seine ganz eigene Art und Weise durchzuführen und der auch Privat nichts anbrennen lässt, wenn sich ihm die Gelegenheit dazu bietet. Und in Anna Demmler hat er eine Kollegin gefunden, die ihm in nichts nach steht. Mit diesem Ermittlerduo wird es nicht langweilig.
Neben Sören und Anna gibt es natürlich noch einige andere interessante Charaktere, die dem Leser ihre Sicht auf die Geschehnisse präsentieren. Dabei hat der Autor eine Bandbreite an unterschiedlichen Charakteren geschaffen, die man entweder mag oder eher nicht.
Der Schreibstil ist spannend und direkt, hier wird kein Blatt vor den Mund genommen und nichts schön geredet. Etwas was mir immer gut gefällt bei einem Krimi, den diese brauchen aus meiner Sicht keine blumige Sprache und Weichzeichner. Direkt und gerade heraus passt da viel besser.
Für mich ein rundherum gelungener Krimi, den ich gerne weiter empfehle.

Veröffentlicht am 15.02.2019

Vampire in Bonn

Hochzeit der Vampire ...
0

Zwei Sprachstudenten aus dem Fernen Marokko sollen in der Villa der Meyer-Frankenforst unterkommen. Alle freuen sich auf die Gäste, außer Jan. Ihm sind sie ein Dorn im Auge, vor allem dieser Elias.
Ich ...

Zwei Sprachstudenten aus dem Fernen Marokko sollen in der Villa der Meyer-Frankenforst unterkommen. Alle freuen sich auf die Gäste, außer Jan. Ihm sind sie ein Dorn im Auge, vor allem dieser Elias.
Ich hatte schon länger keine Vampirgeschichte mehr gelesen, denn nach dem zwischenzeitlichen Hype um die Blutsauger hatte ich sie dann doch irgendwann mal über. Sie hatten ihren Reiz verloren. Aber die Grundidee dieses Buches hat mich dann doch neugierig gemacht und nach einigem Drumherumgeschleiche wurde es letztendlich gelesen. Und zu meiner großen Freude gefiel mir was ich las, denn das Buch entwickelte sich mit jeder Seite mehr und mehr zu einem Pageturner, der mich zu fesseln wusste.
Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, wobei die Sicht von Jan und Elias vorherrschen, was natürlich auch einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt gibt und einen die Beiden näherbringt. Aber auch alle anderen Charaktere kommen nicht zu kurz und stellen sich als selbstständige Persönlichkeiten dar. Mit all ihren positiven und negativen Aspekten, denn ganz ehrlich, über Jan konnte ich zwischendurch nur ungläubig den Kopf schütteln. Weswegen muss aber jeder selber herausfinden. Und Achtung vor dem guten Doktor Schäfer, dessen Zunge schärfer ist als so manches Skalpell.
Zwar gibt es hier und da mal einen Satz oder Dialog, der vielleicht nicht ganz rund klingt, aber die Umsetzung des Plots mit all seinen Nebenhandlungen ist sehr gut gelungen und in Kombination mit den sympathischen Charakteren konnte mich die Geschichte ohne Zweifel vollkommen überzeugen. Und dass der zweite Teil schon darauf wartete gelesen zu werden, sagt wohl alles.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Laster sind auch nur Menschen

Saligia
0

Kiera ist oft wütend und es kann passieren dass ihre Wut auch ihre Umgebung beeinflusst. Dies macht Kiera zur Außenseiterin, bis eines Tages Elliot vor ihr steht und ihr eröffnet, dass es eine Schule gibt, ...

Kiera ist oft wütend und es kann passieren dass ihre Wut auch ihre Umgebung beeinflusst. Dies macht Kiera zur Außenseiterin, bis eines Tages Elliot vor ihr steht und ihr eröffnet, dass es eine Schule gibt, eine Schule für Menschen wie sie, Menschen, die eine der sieben Todsünden in sich tragen.
Dies ist mal wieder ein Buch, bei dem einen als erstes das Cover ins Auge fällt, da es in seiner Farbgebung etwas an alte Fahndungsplakate erinnert und das Ganze noch mit Flammen und rot glühenden Augen gewürzt wurde. Da ist die Neugier schnell geweckt.
Und auch der Schreibstil hat mich schon nach wenigen Sätzen für sich eingenommen, denn er ist angenehm und flüssig zu lesen und ist dabei auch eindringlich und zugleich eher ruhig gehalten, was die Seiten für mich hat fliegen lassen.
Erzählt wird die Geschichte in der Hauptsache aus der Sicht von Kiera, aber auch Elliots Perspektive auf die Geschehnisse lernt man kennen. Von beiden erhält man gute Einblicke in ihr Leben mit allen Problemen, Ängsten und Unsicherheiten, aber auch den guten Aspekten natürlich. Vor allen für Kiera stellt sich die Frage, wie sie mit ihrem inneren Zorn umgehen soll, damit dieser nicht ihr ganzes Leben bestimmt.
Die Geschichte ist sehr ansprechend umgesetzt und wusste mich in ihren Bann zu ziehen. Zudem ist die Geschichte zwar in sich abgeschlossen ist, hat aber durchaus Potenzial fortgesetzt zu werden, was mich freuen würde. Für mich war das Buch ein kurzweiliges Lesevergnügen, das mir gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 31.01.2019

Wiedersehen

2 Jahre später
0

Kai und Arthur verbringen mit 15 einen gemeinsamen Sommer, der aber abrupt endet. Als sie sich zwei Jahre später wiedersehen ist nichts mehr wie es war und nebenbei gehen an ihrer Schule seltsame Dinge ...

Kai und Arthur verbringen mit 15 einen gemeinsamen Sommer, der aber abrupt endet. Als sie sich zwei Jahre später wiedersehen ist nichts mehr wie es war und nebenbei gehen an ihrer Schule seltsame Dinge vor.

Wer die Bücher von Regina Mars kennt, weiß, dass ihre Geschichten meist eher in die fluffig-knuffige Kategorie fallen, bei der man immer wieder mal etwas zu schmunzeln und zu lachen hat. Nicht so hier. Mit „2 Jahre später“ beschreitet sie Autorin eine ernsteren und auch düsteren Weg, und das mit Erfolg. Wieder hatte mich die Geschichte schnell in ihren Bann gezogen und das Buch war innerhalb kürzester Zeit verschlungen.

Wie gewohnt ist aber geblieben, dass man die Geschehnisse abwechselt aus der Sicht der beiden Hauptprotagonisten miterlebt, die einen mitnehmen in ihre Gedanken- und Gefühlswelt, so dass es nicht schwer fällt mit ihnen mitzufiebern.
Auch die Nebencharaktere sind wieder gut getroffen und in Szene gesetzt, seien sie jetzt von der sympathischen oder unsympathischen Sorte.

In den Büchern der Autorin geht es oft darum, dass man einfach man selbst sein soll und sich nicht von anderen in Schubladen stecken lassen soll. Man muss sich in seiner eigenen Haut wohlfühlen. Dieses Thema findet sich auch hier wieder, daneben geht es aber auch um Mobbing und die damit einhergehende Gewalt und die Macht, die dadurch scheinbar demonstriert wird. Zusammen mit einigen Krimielementen ist so ein spannendes und mitreißendes Buch entstanden, das es sich zu lesen lohnt.
Wieder ein gelungenes Buch, das mich voll und ganz begeistern konnte.