Leider nicht wie erhofft
Bei diesem Buch war es Coverliebe auf den ersten, zweiten und dritten Blick. Schönheit ist nicht nur im Titel und in der Handlung präsent, sondern auch beim Cover. Es ist wirklich gelungen und wunderschön. ...
Bei diesem Buch war es Coverliebe auf den ersten, zweiten und dritten Blick. Schönheit ist nicht nur im Titel und in der Handlung präsent, sondern auch beim Cover. Es ist wirklich gelungen und wunderschön. Eine wahre Augenweide mit dem transparenten Schutzumschlag, dem zu der Geschichte perfekten Motiv und der Farbgestaltung. Ich glaube, ich hatte dies bereits irgendwann mal erwähnt, aber ich liebe ja die Farbe rosa. Daher hatte das Buch einen weiteren Blick verdient und der ging natürlich sofort zum Klappentext. Auch dieser klang sehr vielversprechend und weckte mein Interesse. Demzufolge kam es auf meine „Must-read-now-Liste“
Den Schreibstil der Autorin erfand ich als sehr leicht,angenehm und anschaulich. Ich hatte keine Probleme der Geschichte, welche aus der Sicht von Camilia erzählt wurde, zu folgen.
Darum geht es. Camelia lebt in einer Welt, in der die Schönheit der Menschen ein großes Thema ist. Jeder will makellos sein. Bloß keine Spur von Hässlichkeit zeigen. Es gibt die sogenannten Belles, die die Menschen zu einem schöneren Äußeren verhelfen. Camelia ist eine von ihnen. Schön, begehrt, mit magischen Fähigkeiten ausgestattet, versucht sie den Leuten ihre Wünsche zu erfüllen.
Im Dienste des Königshofes will sie allen beweisen wie stark und talentiert sie ist. Jedoch muss sie feststellen, dass der schöne Schein am Hofe trügt und sie nicht jeden Vertrauen kann.
Das der schöne Schein trügt, musste ich beim Lesen leider auch feststellen. Die Geschichte war (für mich) anders als erwartet.
Schon nach wenigen Seiten habe ich das Buch zur Seite gelegt und kurz überlegt, ob ich es überhaupt zu Ende lesen sollte. Aber jede Geschichte verdient eine Chance und oft wird es von Seite zu Seite besser.
Die Autorin schildert uns zu Beginn eine wunderschöne, bunte Welt, die eigentlich zum träumen einlädt. Jedoch ziehen die Charaktere und die Handlung dieses schillernde Etwas ein wenig ins Dunkle. Dazu kommt noch, dass mir einzelne Aspekte ein wenig zu anschaulich beschrieben wurden und somit meine Lust zum weiter lesen schmälerten.
Des Weiteren ermüdeten mich die Charaktere. Für mich waren sie leere Hüllen ohne jegliches Gefühl. Unsere Hauptprotagonistin Camelia war mir von Anfang an zu naiv und lieblos ausgearbeitet. Der Funke kam nicht so recht rüber. Im Verlauf der Geschichte erfährt sie so einiges und denkt auch über diesen ganzen Schönheitswahn der Menschen nach und versucht sich auch dagegen zu wehren. Nur ist dieser Versuch sehr flach und eher ala „gewollt, aber nicht gekonnt“. Camelia kommt als Charakter eher schwach und lieblos rüber, ohne Ecken und Kanten.
Auch andere Charaktere wie Remy, die anderen Belles, Auguste (usw)- wirkten auf mich sehr fade, oberflächlich, ohne jegliche Tiefe. Amüsant erfand ich die angedeutete „Liebelei“. Denn sie wirkte gestellt. Später wusste ich nicht so Recht, wem Camelia eigentlich mehr mag- Remy oder Auguste. Das war ein wenig verwirrend.
Kommen wir zum größten Kritikpunkt für diese Geschichte. Das Thema Schönheit. Einige Aspekte bzw. Szenen erfand ich als leicht grenzwertig. Oft habe ich mich gefragt, wenn das junge Mädchen lesen, wie sehen sie dieses ganze „Mir gefällt das, das und das an mir nicht. Das muss jetzt geändert werden!“ Bekommen sie wie ich bei dieser Aussage Magenschmerzen oder ist es ihnen egal oder kommen bei ihnen Selbstzweifel an sich selbst auf? Ich meine junge Mädchen sind leicht zu verunsichern- Vor allem die heutige Modewelt und auch die Medien vermitteln einem immer nicht schön oder perfekt zu sein. Und meiner Meinung nach,könnte die Geschichte auch so auf andere wirken.
Vielleicht haltet ihr mich für verrückt und denkt ich übertreibe maßlos, es ist doch nur eine fiktive Geschichte, aber leider empfinde ich es bei diesem Buch leider so. Die Kernaussage „du bist nicht makelos, du musst dich behandeln lassen! Finde ich einfach nur falsch. Die Autorin hätte das ganze vielleicht anders aufziehen können, damit nicht solch ein verkehrtes Bild aufkommt.
Wie sagt man so schön? Schönheit liegt im Auge des Betrachters, Nobody is perfect, wahre Schönheit kommt von Innen.
Der Titel „The Belles- Schönheit regiert“ beschreibt perfekt das Thema der Geschichte. Die Schönheit der Menschen ist allgegenwärtig und nimmt dreiviertel des Buches ein. Leider wurde das ganze von der Autorin (meiner Meinung nach) nicht gut umgesetzt. Denn einige Aspekte und Szenen waren für mich unverständlich und wirkten in meinen Augen einfach nur falsch. Ich hatte zwischenzeitlich einen Hoffnungsschimmer, als Camelia anfing diese ganze Schönheitsprozedur zu hinterfragen und nicht zu allem ja zu sagen. Diese Rebellion entwickelte sich sehr sehr langsam und ist momentan noch nicht weit fortgeschritten. Aber vielleicht bietet Band 2 dann mehr von diesen Wandeln. Im Allgemeinen wünsche ich mir, das die Fortsetzung mehr von der Rebellion zeigt, Camelia stärker autritt- mehr Tiefen hat (sowie die anderen Charaktere) und das die Vermittlung des momentanen Schönheitsbildes in „The Belles“ aich drastisch ändert.
(Dies ist wie immer meine persönliche Meinung. Geschmäcker sind verschieden und vielleicht seht ihr das ja nicht so wie ich)