Unaufgeregt, sanft und leise wird hier nach einem Schicksalsschlag ein Abschluss gesucht.
Moshi Moshi„Moshi Moshi“ ist mein erster (und definitiv nicht letzter!) Roman von der beliebten Autorin Banana Yoshimoto, deren Werke mir auf Social Media Kanälen immer wieder ins Blickfeld gerutscht sind. „Gefühlvoll“, ...
„Moshi Moshi“ ist mein erster (und definitiv nicht letzter!) Roman von der beliebten Autorin Banana Yoshimoto, deren Werke mir auf Social Media Kanälen immer wieder ins Blickfeld gerutscht sind. „Gefühlvoll“, „sanft“, „unaufgeregt“ waren die Verben, die im Zusammenhang mit ihren Büchern immer wieder genannt wurden. Das hat meine Neugier geweckt und so zog dieses Büchlein bei mir ein. „Moshi Moshi“ erzählt die Geschichte der jungen Yotchan und ihrer Mutter, die nach dem Tod ihres Vaters bzw. Mannes versuchen, mit der Welt klar zu kommen, sich langsam wieder ins Leben herantasten und vor allem auf der Suche nach „closure“ sind, einem Abschluss, der sie den schweren Schicksalsschlag überwinden lässt. Doch nicht nur um Tod und Trauer geht es hier, sondern auch kulinarische Abenteuer spielen eine Rolle, genauso wie das Erwachsenwerden Yotchans. Um die Liebe, um das Leben selbst, um den Sinn und die Bedeutung der Handlungen jedes einzelnen Menschens.
"Trotzdem ging der Alltag irgendwie weiter. Ich fand es seltsam, wie äußerlich normal ich beim Spaziergehen wirken musste, ich unterschied mich in nichts von den anderen Menschen, die mir unterwegs begegneten. Obwohl es in meinem Inneren brodelte, sah mein Spiegelbild in den Schaufensterscheiben aus wie immer."
Banana Yoshimoto schafft mit „Moshi Moshi“ einen wunderschönen und unaufgeregten Roman über das Leben nach einem Schicksalsschlag. In einer leisen, fast schon poetischen Sprache erzählt sie, wie die 20-jährigem Yotchan trotz ihres Kummers beginnt, sich ein neues Leben aufzubauen – weg von daheim in einer kleinen Wohnung beginnt sie, in einem Restaurant zu arbeiten. Eines Tages steht jedoch ihre Mutter vor der Tür und beschließt, eine Zeit lang bei ihr zu wohnen, da sie es in dem alten Haus voller Erinnerungen nicht mehr aushält. Die beiden raufen sich trotz der Enge zusammen, unterstützen sich gegenseitig beim Trauern und gewinnen durch kulinarische Köstlichkeiten langsam die Lust am Leben wieder.
"Wie Efeu waren Lust und Hässlichkeit, Erbärmlichkeit und Liebe, Schönheit, Lachen und Überfluss miteinander verflochten. Auch wenn man es mit einem Beil zerschlüge oder verbrennen würde: Man konnte den Menschen die Landschaft in ihrem Innern und ihre gelebte, im Herzen aufbewahrte Zeit nicht nehmen. Niemand konnte das antasten. Auch mein Vater war durch mich ein Teil des Ganzen."
Die vollstöndige Rezension findet ihr auf meinem Blog: http://killmonotony.wordpress.com