Ein bemerkenswerter Debütroman!
Das Volk der Bäume ist mit 18 Stunden auf 3 MP3 ein langes Hörbuch, das über das Leben eines Wissenschaftlers berichtet.
Die Sprecher machen ihre Sache gut, aber über dem Buch schwebt das Thema Missbrauch, ...
Das Volk der Bäume ist mit 18 Stunden auf 3 MP3 ein langes Hörbuch, das über das Leben eines Wissenschaftlers berichtet.
Die Sprecher machen ihre Sache gut, aber über dem Buch schwebt das Thema Missbrauch, daher ist das Zuhören überwiegend beklemmend.
Die Träumer, wie die Forscher sie nennen, sind sehr alte Menschen auf der tropischen Insel Ivu Ivu in Mikronesien.
Es geht von den Beschreibungen im Dschungel Faszination aus, aber es gibt auch erschreckendes wie z.B. primitive Rituale.
Der Protagonist Norton Perina ist ein kalter Mensch, schon deswegen kein Sympathieträger. Man bleibt als Zuhörer auf Distanz. Hanya Yanagihara schreibt aber nicht zufällig so. Sie setzt sogar die Methode des Erzählens mit Fußnoten ein. Fast wie ein Sachbuch, aber die Story an sich ist fiktiv. Es gab allerdings ein reales Vorbild für den Nobelpreisträgers Norton Perina.
Man erfährt viel über die Arbeit der Forscher, teilweise mehr als man wissen möchte. Das gilt zum Beispiel bei den Tierversuchen, aber auch die Menschen des Dschungelvolks werden nur als Objekte der Forschung gesehen. Und es ist auch kein Wunder, dass der Einbruch der Zivilisation jeglich paradiesisches der Insel zerstören wird.
Das Hörbuch ist etwas zu lang, doch man kann sich damit arrangieren, weil es sich lohnt. Ein bemerkenswerter Debütroman!