Selten bei einem Krimi so gelacht
Achtsam mordenOK, ich muss vorausschicken, dass ich persönlich mit dem Wort "Achtsamkeit" ein großes Problem habe. Beginnend damit, dass ich der Meinung bin, dass "Achtsamkeit" nur ein - nennen wir es einmal - modernes ...
OK, ich muss vorausschicken, dass ich persönlich mit dem Wort "Achtsamkeit" ein großes Problem habe. Beginnend damit, dass ich der Meinung bin, dass "Achtsamkeit" nur ein - nennen wir es einmal - modernes Wort für "Egoismus" ist. Weil "Egoismus" ist ja zu einem absoluten No-Go geworden, auch wenn sich viele so verhalten.
Ich hatte mir zwar schon gedacht, dass ich es lustig finden würde, aber, dass ich stellenweise herzhaft lachen würde lag jenseits meiner Vorstellung.
Kurz zur Handlung: Ein Anwalt wird von seiner Frau freundlich gezwungen ein Achtsamkeitstraining zu absolvieren, um deren Ehe zu retten. Weil er sowohl seine Ehe, als auch die ihm kostbare Zeit mit seiner Tochter nicht aufs Spiel setzten möchte, macht er dieses Training und hält sich auch an die darin aufgestellten Regeln. Im Grunde genommen also eigentlich genau das, was sich jeder Trainer und Coach wünscht. Wenn da nicht die Tatsache wäre, dass, wenn ich mich nur darum kümmere, dass ich in meinem Leben die Regeln des Achtsamkeitstrainings einhalte, dabei das Leben von anderen Personen entweder gehörig umgekrempelt oder beendet wird.
Das wäre im Groben die Zusammenfassung der Handlung. Der Schreibstil ist sehr einfach, aber nicht einfältig. Die Dialoge und Handlungen sind teilweise vorhersehbar, aber sie passen ins Gesamtkonzept des Buches. Manches Mal hatte ich den Eindruck, dass das Buch doch eher eine versteckte Werbung für den Aufmerksamkeitstrainer ist, da er so oft genannt wird. Aber im Grunde genommen ein Krimi, der so ganz anders ist als die klassischen Krimis.