Profilbild von Nele33

Nele33

Lesejury Star
offline

Nele33 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Nele33 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2019

Facettenreich und spannend

Was ihr nicht seht
0

Der Psychothriller "Was ihr nicht seht" von Nuala Ellwood
hat für mich sehr unterschiedliche und auch neue Elemente vereint.

Das Cover hat mich auf Anhieb angesprochen und passt auch gut zum Titel.

Des ...

Der Psychothriller "Was ihr nicht seht" von Nuala Ellwood
hat für mich sehr unterschiedliche und auch neue Elemente vereint.

Das Cover hat mich auf Anhieb angesprochen und passt auch gut zum Titel.

Des öfteren habe ich schon Bücher über traumatisierte Kriegsreporter gelesen, deshalb hat es mir sehr gut gefallen, dass es sich diesmal um eine Protagonistin handelt.
Schnell war ich durch den angenehmen Schreibstil im Thema.

Kate hat in Aleppo als Journalistin gearbeitet und dort viele schlimme Geschehnisse dokumentiert.
Die Autorin hat die Geschehnisse sehr detailliert ausgeführt und sie passten für mich mit der aktuellen Berichterstattung des Syrienkrieges überein.

Als Kates Mutter stirbt, macht sie sich auf in ihren Heimatort, in dem noch ihre Schwester Sally lebt.

In den ersten Kapiteln wartete ich immer auf den Thriller, da es dort mehr um Beschreibungen therapeutischer Sitzungen und die schlimme Vergangenheit von Kate und ihrer Kindheit geht.
Durch den Perspektivwechsel zwischen Sally und Kate bleibt das Buch durchweg spannend.

Erst zur Mitte hin entwickelt sich das Buch zu einem Thriller, dafür aber mit äußerst rasantem Tempo welches in einem unerwartetem Ende mündet.

Mir hat der Thriller durch seine Komplexität und die Vereinigung von Familiengeschichte, Krieg und Crime viele spannende Lesestunden beschert.





Veröffentlicht am 25.01.2019

Eindringliches Jugendbuch

Davor und Danach
0

as Buch der Autorin Nicky Singer besticht erst einmal durch ein wunderschönes und ausgefallenes Cover, ebenso ist die Schutzklappe über den Seiten, die mit dem zweiten Wort des Titels bedruckt ist, eine ...

as Buch der Autorin Nicky Singer besticht erst einmal durch ein wunderschönes und ausgefallenes Cover, ebenso ist die Schutzklappe über den Seiten, die mit dem zweiten Wort des Titels bedruckt ist, eine gute Idee.


Mhairi ist 14 Jahre alt und lebt in der Zeit Danach, die Zeit Davor hat sie teils noch erlebt und auch sehr bildlich von ihrem Vater immer wieder erzählt bekommen.

Die Ressourcen sind knapp, im Süden gibt es kein Wasser mehr, es finden regelrechte Völkerwanderungen statt. Mhairi die in Schottland geboren ist, verbrachte die letzten 7 Jahre im Suda. Bei der Ausreise/ Flucht verliert sie ihre Eltern und macht sich auf den langen Weg zurück zu ihrer Großmutter. Auf dieser Reise begegnet sie dem kleinen Jungen Mo, der bei ihr bleibt.
Angekommen bei der Großmutter wird Mhairi mit völlig veränderten Gesetzen zum Schutze der Bevölkerung konfontiert. Mo ist ein Unerlaubter.

Das Buch schildert ein nicht unrealistisches, furchtbares Szenario über die Zukunft der Menschheit. Überbevölkerung, Lebenszeitbegrenzung, Flüchtlinge und Ressourcen Knappheit sind nur einige davon.
Diese Vielfalt der Themen führt für mich dazu, dass keins so richtig zu Ende ausgearbeitet wurde.

Ich hätte mir mehr Erklärungen und Tiefe zu den technischen und gesetzlichen Veränderungen gewünscht, jedoch ist dieses Buch ja für Jugendliche geschrieben und für diese Altersgruppe auch sehr gut geeignet.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Bedrückendes Szenario

Graue Nächte
0

Ein brutaler Mord in Reykjavík und eine vermeintlicher Selbstmord-Leiche am Strand, eine Überfahrt nach Island, auf der mehrere Menschen über Bord gehen, so führt Indridason den Leser in das besetzte ...

Ein brutaler Mord in Reykjavík und eine vermeintlicher Selbstmord-Leiche am Strand, eine Überfahrt nach Island, auf der mehrere Menschen über Bord gehen, so führt Indridason den Leser in das besetzte Island im Jahr 1943.
Das Ermittlerteam Flovent und Thorson haben die schwierige Aufgabe nach den eventuellen Zusammenhängen dieser scheinbar zufälligen Umstände zu suchen. Im Laufe dieser Ermittlungen stoßen sie auf die Vergangenheit der einzelnen Protagonisten, welches die Lösung der Fälle nicht einfacher gestaltet.
Durch das stoische Schweigen der involvierten Personen kommt nur ganz langsam Licht ins Dunkle. Während ihrer Ermittlungen stechen sie ins buchstäbliche Wespennest und schrecken so auch einzelne Täter auf.
Mit Graue Nächte veröffentlichte Arnaldur Indridason sein 20. Buch und das dritte um das Ermittlerteam Flovent und Thorson.


Der Autor hat es mit seinen Schreibstil und die Wortwahl vorzüglich verstanden die bedrückenden und kalten Zustände Islands zu transportieren. Durch die unterschiedlichen Zeiten der Handlungsstränge wird der Leser gefordert konzentriert zu lesen, dadurch brauchte ich eine Weile bis ich die einzelnen Zeitebenen sicher zuordnen konnte. Gerade diese verschiedenen Ebenen machten die Geschichte aber sehr spannend, es blieb mir bis zum Ende immer was zum Rätseln.
Indridason bleibt auch in diesem Buch seinem Weg treu, nicht zu viel privates über seine Ermittler zu verraten. Wie immer habe ich diesen Umstand als sehr angenehm empfunden habe, da ich mich dadurch ganz auf die einzelnen Fälle,die Umgebung und die Zustände des gebeutelten Islands konzentrieren konnte. Ein Highlight war für mich eindeutig die Namenlose Protagonistin, die viel Raum für Spekulationen in verschiedene Richtungen schaffte.


Graue Nächte hat mich durch die Vielschichtigkeit in seinen Bann gezogen, die Stimmung hat mich gefesselt und mir Island und die Mentalität der Isländer nochmal ein Stück näher gebracht.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Atmosphäre
  • Geschichte
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.11.2018

Kurzweilig und Informativ

Wie wollen wir leben?
0

Wie wollen wir Leben?
Ein provokativer Titel, der mich sehr neugierig auf den Inhalt gemacht hat.
Das Buch von der Publizistin Sibylle Barden- Fürchtenicht enthält 66 Essays die sie im Laufe der Jahre ...

Wie wollen wir Leben?
Ein provokativer Titel, der mich sehr neugierig auf den Inhalt gemacht hat.
Das Buch von der Publizistin Sibylle Barden- Fürchtenicht enthält 66 Essays die sie im Laufe der Jahre 2011 bis 2018 in der Huffington Post und auf ihrem Blog veröffentlicht hat.
Der Stil ist klar und teilweise auch sehr locker mit ein wenig Augenzwinckern geschrieben, so macht das Lesen Freude.

Dieses Buch kann man ohne genügend Hintergrundwissen nicht eben so lesen, die Thematik verlangt dem Leser einiges ab.
Für mich, die ich mich meistens nur mit der aktuellen Tagespolitik beschäftige hat dieses Buch viele Zusammenhänge klarer gemacht und meine grauen Zellen so richtig ans arbeiten gebracht.
Gerade in Bezug auf die älteren Essays war es interessant die Entwicklung bis heute zu verfolgen, zu hinterfragen:
Was hat sich verändert, welchen Einfluss hatte z.B. Obamas Regierungszeit bis heute.

Das Buch hat mich einige Wochen beschäftigt und bekommt eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 22.11.2018

Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte

Dunkelgelb
0

Schon das Cover des Buches ist farblich schön und doch schlicht gestaltet.

Benedikt und Sophia lernen sich als Studenten kennen, schon am ersten Abend ist Benedikt klar: Sophia ist die Frau seines Lebens, ...

Schon das Cover des Buches ist farblich schön und doch schlicht gestaltet.

Benedikt und Sophia lernen sich als Studenten kennen, schon am ersten Abend ist Benedikt klar: Sophia ist die Frau seines Lebens, sein dunkelgelb und macht ihr einen Heiratsantrag, welchen Sophia aber ausschlägt. So geht es bei jedem weiteren Treffen der beiden Protagonisten. Benedikt kann sein dunkelgelb nicht loslassen und seine Gedanken kreisen bis zu einem Jahre später stattfindenden Treffen, als sie schon mit anderen Partnern verheiratet sind, immer wieder um Sophia.

Sophia ist Benedikts dunkelgelb, überhaupt werden seine Gefühle, Empfindungen und Wahrnehmungen im Buch sehr ausführlich über Farben definiert. Der Autorin ist damit eine wirklich außergewöhnliche Liebesgeschichte, die man auch ohne weiteres Lebensgeschichte von Sophia und Benedikt nennen kann, gelungen.
Die Botschaft des Buches, wie lernt man loszulassen und ehrlich zu sich selber zu sein, wird durch den warmen Erzählstil der Autorin sehr gut transportiert.
Muss Benedikt sein Dunkelgelb erst loslassen um glücklich werden zu können?

Mir hat das Buch gut gefallen und mir schöne Lesestunden beschert.
Für alle die mal eine etwas andere Liebesgeschichte lesen wollen empfehlenswert.