Spannender Hamburg-Krimi mit einer eigenwilligen Ermittlerin in ihrem zweiten Fall
GefährdetMit diesem Kriminalroman legt die Autorin Meike Dannenberg den zweiten Band ihrer Reihe um die eigenwillige BKA-Sonderermittlerin Nora Klerner vor, den man aber auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band ...
Mit diesem Kriminalroman legt die Autorin Meike Dannenberg den zweiten Band ihrer Reihe um die eigenwillige BKA-Sonderermittlerin Nora Klerner vor, den man aber auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band problemlos lesen und verstehen kann.
Ihr zweiter Fall führt Nora Klerner diesmal nach Hamburg, wo die beiden Kinder des Reeeders und Lokalpolitikers Justus Stein entführt wurden, ohne das eine Lösegeldforderung vorliegt.
Als Nora hinter die Fassade der angesehenen Hamburger Familie schaut, stößt sie auf reichlich Mißtrauen und Lebenslügen. Doch wo liegt hier das Motiv für die Entführungen ?
Und was hat die Ermordung eines russischen Ex-Zuhälters mit der ganzen Angelegenheit zu tun ?
Zum Glück kann sich Nora bei ihren schwierigen Ermittlungen wieder einmal auf ihren Kollegen Johan Helms von der Operativen Fallanalyse verlassen.
Mit Nora Klerner schickt die Autorin hier eine Figur ins Rennen, die es einem zu Beginn mit ihrer spröden und abweisenden Art nicht gerade leicht macht, sie zu mögen. Im Laufe der gut aufgebauten Geschichte bröckelt diese Fassade aber immer mehr, so das sie mir am Ende doch noch ziemlich ans Herz gewachsen ist.
Aber auch die übrigen Charaktere sind gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, die gängigen Gut-und-Böse-Klischees sucht man hier größtenteils vergebens, so das ich am Ende sogar für die Täter ein wenig Mitgefühl entwickelt habe.
Die Autorin erzählt ihre Geschichte in einem eher ruhigen, aber dennoch packenden Erzählton, an den ich mich anfangs erst noch ein wenig gewöhnen musste. Ihre Spannung bezieht die Geschichte in erster Linie aus den Figuren und ihrem Zusammenspiel, auf Actioneinlagen und blutige Detail wird hier verzichtet.
Die kurzen Kapitel mit häufigen Orts- und Perspektivwechseln sorgen zudem für ein hohes Erzähltempo.
Darüber hinaus fließt auch noch ein Menge an Hamburger Lokalkolorit in das Geschehen ein und verleiht der Geschichte so eine besondere Note.
Alles in allem ein absolut stimmiger Kriminalroman, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.