Cover-Bild Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.
(123)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Ueberreuter Verlag, Kinder- und Jugendbuch
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 15.02.2019
  • ISBN: 9783764170899
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Ava Reed

Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.

Das persönlichste Buch von Ava Reed! Ein Buch, das Hoffnung macht.
Mit Zeichnungen der Autorin und handgeschriebenen Tagebucheinträgen.
___________________________

In jeder Dunkelheit brennt ein Licht. Man muss es nur finden!

Der Abschluss. So viele Dinge, die zu tun sind.
Und danach? Ein Studium? Eine Ausbildung? Reisen?
Leni ist ein normales und glückliches Mädchen voller Träume. Bis ein Moment alles verändert und etwas in ihr aus dem Gleichgewicht gerät. Es beginnt mit zu vielen Gedanken und wächst zu Übelkeit, Panikattacken, Angst vor der Angst. All das ist plötzlich da und führt zu einer Diagnose, die Leni zu zerbrechen droht. Sie weiß, sie muss Hilfe annehmen, aber sie verliert Tag um Tag mehr Hoffnung. Nichts scheint zu funktionieren, keine Therapie, keine Medikation. Bis sie Matti trifft, der ein ganz anderes Päckchen zu tragen hat, und ihn auf eine Reise begleitet, die sie nie antreten wollte ...

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2019

Tränen, Emotionen, Lachen

0

Angststörungen, Depressionen und allgemein psychische Erkrankung sind so präsent wie noch nie. Und doch wird noch viel zu wenig drüber gesprochen.
Umso schöner ist es, wenn sich Autoren an diese Themen ...

Angststörungen, Depressionen und allgemein psychische Erkrankung sind so präsent wie noch nie. Und doch wird noch viel zu wenig drüber gesprochen.
Umso schöner ist es, wenn sich Autoren an diese Themen ranwagen.
Ava hatte bereits mit „Die Stille meiner Worte“ das Thema aufgegriffen und hat damit ein wunderbares Buch geschaffen.
Als Betroffene war für mich sofort klar, dass ich auch ihr neues Buch lesen muss. Und ich konnte mich von der ersten Sekunde an mit Leni identifizieren.

Man begleitet sie auf ihrem Weg. Die Angst was mit ihr passiert. Die Frage was nicht mit ihr stimmt/was falsch mit ihr ist. Der lange Weg über so viele Ärzte hin zur richtigen Diagnose. Der Kampf mit sich selbst.
Das alles ist hart, kostet Kraft und fördert sehr oft die selbstzweifel, was besonders die persönlich gestalteten Tagebucheinträge widerspiegeln.

Auch das treffen und kennenlernen von Leni und Matti fand ich gut umgesetzt.
Und die Idee mit ihrem „kleinen Abenteuer“ fand ich sehr interessant.
Es ist zwar recht fiktiv aber war in Hinsicht auf ihre Beziehung passend.
Es gibt einige kleine Punkte, die mich etwas gestört haben, aber es ist nunmal eine Geschichte.
Ava schafft es einen an ein sensibles Thema heran zuführen. Sie zeigt viel Wahrheit und zeigt auf, dass man als Betroffener nicht alleine ist.

Ein gelungenes Jugendbuch.

Veröffentlicht am 10.03.2019

Die Wahrheit über die Wahrheit

0

Angststörungen und Depressionen sind wohl die mit am meisten verbreiteten Erkrankungen von Menschen auf der ganzen Welt und doch wird so wenig darüber gesprochen. Betroffene müssen sich zumeist erklären ...

Angststörungen und Depressionen sind wohl die mit am meisten verbreiteten Erkrankungen von Menschen auf der ganzen Welt und doch wird so wenig darüber gesprochen. Betroffene müssen sich zumeist erklären und stoßen doch eher selten auf Verständnis. "Mach doch einfach." - Das lässt sich so viel einfacher sagen, wenn man eben nicht betroffen ist. Und genau dieses Thema greift die Autorin Ava Reed in ihrem neusten Buch auf und zeigt eine mögliche, fiktive Variante dieser Krankheiten und eine Möglichkeit damit umzugehen. Zumeist läuft es weniger rosig ab und bis zu einer Diagnose dauert es selbst in der heutigen, aufgeklärten Zeit zumeist viel zu lange. Gerade Jugendliche haben es schwer, denn irgendwo zwischen Pubertät und dem älter werden gibt es eben auch die möglichkeit, dass einem alles entgleitet und sich eben nicht "heraus wächst". So eine Erfahrung muss auch unsere Protagonistin Leni machen und das ist alles andere als leicht.

Kämpfen. Kämpfen. Kämpfen. Das ist für Leni neuer Alltag, denn zunächst kämpft sie sich durch ihren Alltag und zuletzt muss sie kämpfen um überhaupt das Bett zu verlassen. Was es heißt so gefangen zu sein zwischen Logik und schierem Unmut, bringt uns Ava Reed sehr gut näher. Natürlich bleibt auch hier weiterhin der Fokus darauf, dass eben nicht jede Geschichte eben so abläuft, denn bei jedem Individuum zeigen sich Sympthome - körperliche wie Seelische - auf verschiedenste Art und Weise.

Lenis Weg zu erleben ist hart, ehrlich und wirklich sehr gut geschrieben. "Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen" konnte mich vor allem auch mit Lenis Tagebucheinträgen begeistern, welche im Buch Handgeschrieben und gezeichnet, von der Autorin selbst, daher kommen. Sie sind individuell und mit einer wirklich schönen Handschrift genau passend zu Lenis Stimmungen in Szene gesetzt. Da ein Tagebuch etwas sehr persönliches ist, geben diese Einträge noch einmal die düstersten Gedanken, die schlimmernsten Hoffnungen und die schlimmste Resignation Lenis wieder. Ganz so, wie es einfacher Fließtext nicht könnte.

Etwas später in der Geschichte lernen wir auch Matts kennen, mit dem ich ehrlich gesagt nicht so schnell warm wurde. Ich kann auch gar nicht sagen woran genau es lag, dennoch musste er sich meine Sympathie erst durch Taten verdienen. Es ist überraschend wie unterschiedlich Krankheiten sein können und wie ähnlich am Ende doch die Wünsche der Betroffenen sind: Heilung. Für den einen mag das ein reelles Ziel sein, für andere weiterhin ein Wunschtraum. Matts muss zunächst lernen, dass die Krankheit nicht sein Leben bestimmen sollte und das macht ihn schnell sehr greifbar. Mir gefiel der Matts der letzten Seiten am allerbesten!

Das Ziel des Lebens ist Leben. Doch was, wenn dir selbst das Atmen schwer fällt? Wo bleibt da das Leben? Und was ist das neue Ziel? Ich bin begeistert von Lenis Geschichte und von Matts und von all den ehrlichen Probleme von Jugendlichen, welche ohne Hilfe anderer sehr verloren wären.

Veröffentlicht am 22.02.2019

Es ist wichtig zu erkennen, dass auch Trauer ein Lächeln tragen kann.

0

Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:



Das Cover von Ava Reed ist ein schöner Hingucker. Dieses intensive grün und die Anspielung auf Leni mit ihrer Leidenschaft für Glühwürmchen ist echt gut gewählt. ...

Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:



Das Cover von Ava Reed ist ein schöner Hingucker. Dieses intensive grün und die Anspielung auf Leni mit ihrer Leidenschaft für Glühwürmchen ist echt gut gewählt. Zumal man der Farbe grün nachsagt, dass es die Farbe der Hoffnung ist. Und dieses Buch ist es auch. Ein Hoffnungsschimmer für Betroffene und deren Angehörigen. Der Schreibstil ist angenehm gehalten, so dass ein flüssiges Lesen gewährleistet ist. Das außergewöhnliche an diesem Buch sind die handgeschriebenen Tagebucheinträge von Ava. Sie hat hier mit viel Liebe zum Detail gearbeitet. Mit Zeichnungen und Kalligrafie hat Ava die Stimmungsschwankungen von Leni aufzeigen wollen, was ihr sehr gut gelungen ist. Der Leser hat somit das Gefühl in einem wirklichen Leben „lesen“ zu dürfen und bekommt ein persönlicheres Gefühl zu der Hauptprotagonistin. Das Buch ist in einzelne Kapitel gegliedert und aus der Sicht von Leni und zum späteren Zeitpunkt von Matti geschrieben. Der Leser weiß durch die Überschriften, in welchem Kopf man sich gerade befindet. Ein weiteres Merkmal sind die Zeitangaben von dem „Tsunami“. Somit hat der Leser ein gewisses zeitliches Gefühl von der Entstehung der Erkrankung bis zum schleichenden Abklingen. Wichtig für Menschen, die absolut keine Vorstellung von dem zeitlichen Ausmaß der Erkrankung.



°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°



Fazit mit Spoiler:

Das Buch von Ava Reed hat mir echt sehr gut gefallen. Ich bin sehr schnell mit ihrer Schreibweise und der Geschichte warm geworden. Es ist super verständlich geschrieben, so dass auch Nichtbetroffene ein Gefühl des Leidensdruck spüren kann. Es gibt für mich zwei Hauptprotagonisten. Zum einen Leni, eine jugendliche, äußerlich auffällige und ruhige Person. Und zum anderen Matti, ein junger Draufgänger mit viel Lebensfreude. Leni ist mir leider von Seite zu Seite immer weniger sympathisch geblieben. Vor ihrer Erkrankung war sie ein echt angenehmer Charakter, jedoch wurde sie für mich immer nerviger in ihrer Art, je kranker sie wurde. Ihr jammern und ihr leiden hat mich manchmal wütend gemacht. Ich selbst bin betroffene und kenne diese Phasen, dennoch war die Art wie Leni dachte mir manchmal zu krass. Aber jeder erlebt die Erkrankung eben anders und geht mit dieser anders ins Gericht. Matti selbst mag ich voll gern. Er steht für mich in diesem Buch als totaler Kontrast zu Leni. Leni, eine Person die durch ihre Ängste völlig in sich gefangen ist und ihr altes „Ich“ wiederhaben möchte und ihre psychischen Schmerzen kaum erträgt und Matti der super gern die körperlichen Schmerzen erleben möchte und dadurch ein Gefühl von „Leben“ gewinnen möchte. Gegensätzlicher geht es kaum...Ein Mädchen das dem schmerzvollen Leben entfliehen will trifft auf einen Jungen der ein schmerzvolles Leben erfahren will! Das ist wirklich eine geniale Idee von Ava.

Ich möchte jedoch nicht weiter auf den Inhalt der Geschichte eingehen. Denn jeder wird es auf seine Art und Weise lesen, da die eigenen Erfahrungen hier eine große Rolle spielen werden.

Was ich anmerken möchte sind zwei Dinge. Zum einen fand ich es schade das Matti erst ziemlich spät in dieser Geschichte auftaucht, da er für mich eine gleichwertige Rolle wie Leni spielt. Da er erst ungefähr bei der Hälfte des Buches in die Geschichte geflochten wurde, viel es mir anfänglich schwer ihn als völlig neuen Charakter zu akzeptieren. Ich weiß nicht warum, aber wäre Matti z.b. schon in der Psychiatrie gewesen und der Leser hätte ab da etwas von ihm erfahren, wäre es für mich akzeptabler und weniger als Bruch gesehen worden. So allerdings bekam Matti seine eigene Überschrift und plötzlich mitten drin viel Raum. Als weiteren Punkt fand ich leider die Zeit mit Leni in der Psychiatrie sehr weit an den Haaren herbeigezogen und ziemlich unrealistisch. Hier hätte es gut getan, wenn Ava nicht nur mit Betroffenen gesprochen hätte sondern auch Kliniken besucht um den Alltag und wichtige Details in Erfahrung zu bringen. Denn keine Psychiatrie belässt z.b. die Medikamente bei den Patienten. Diese müssen immer abgegeben werden und sind durch das Personal einzuteilen und auszugeben. Und gerade nachdem sich Leni mit Tabletten umbringen wollte, wäre sie niemals unbeaufsichtigt mit Medikamenten auf ihrem Zimmer. Zum anderen ist ein nächtlicher Spaziergang ausserhalb der Psychiatrie niemals gestattet. Wenn der Patient frische Luft braucht wird lediglich ein Fenster geöffnet. Aber die Türen werden ab Abendruhe abgeschlossen und morgens wieder auf. Und gerade bei Kindern-und Jugendlichen würde nie einer unbeaufsichtigt die Türe nach draußen in die Nacht aufschließen. Ich weiß das es in diesem Fall das Kennenlernen symbolisieren sollte, jedoch wäre es innerhalb der Klinik etc. auch möglich gewesen.

Was natürlich auch auffällt ist der Aspekt dass nach so vielen Tagen keine Fahndung rausgegeben wurde. Gerade beim Abgang aus einer Klinik wird am selbigen Tag öffentlich gefahndet! Dennoch finde ich das Buch sehr gelungen und würde es im Unterricht als Projekt gut finden. So dass schon Schüler in jüngeren Jahren mit solch sensiblen Themen konfrontiert werden und auch Auswirkungen von Mobbing erfahren. Nichts ist wichtiger als in der heutigen Gesellschaft viel Aufklärung zu betreiben, damit mehr Toleranz und Verständnis aufgebracht wird.


Veröffentlicht am 21.02.2019

Ich bin sprachlos vor Begeisterung!

0

In jeder Dunkelheit brennt ein Licht. Man muss es nur finden!

Der Abschluss. So viele Dinge, die zu tun sind.
Und danach? Ein Studium? Eine Ausbildung? Reisen?
Leni ist ein normales und glückliches Mädchen ...

In jeder Dunkelheit brennt ein Licht. Man muss es nur finden!

Der Abschluss. So viele Dinge, die zu tun sind.
Und danach? Ein Studium? Eine Ausbildung? Reisen?
Leni ist ein normales und glückliches Mädchen voller Träume. Bis ein Moment alles verändert und etwas in ihr aus dem Gleichgewicht gerät. Es beginnt mit zu vielen Gedanken und wächst zu Übelkeit, Panikattacken, Angst vor der Angst. All das ist plötzlich da und führt zu einer Diagnose, die Leni zu zerbrechen droht. Sie weiß, sie muss Hilfe annehmen, aber sie verliert Tag um Tag mehr Hoffnung. Nichts scheint zu funktionieren, keine Therapie, keine Medikation. Bis sie Matti trifft, der ein ganz anderes Päckchen zu tragen hat, und ihn auf eine Reise begleitet, die sie nie antreten wollte ...


Meine Meinung:

Normalerweise halte ich mich von zu tiefsinnigen und traurigen Geschichten ja eher fern - für mich ist lesen immer eine Art um der Wirklichkeit und meinen Alltagsproblemen zu entfliehen. Daher mag ich es nicht so, wenn die Bücher dann auch sehr schwerlastig sind.
Der Klapptext zu "Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen." hat mich aber dermaßen begeistert, dass ich dieses Buch einfach lesen musste. Außerdem habe ich schon so viel Gutes über die Autorin Ava Reed erfahren, sodass meine Bedenken einfach gegenstandslos wurden.

Ich konnte die Protagonistin Leni sofort in mein Herz schließen. Ihre schrullige Art, Gegenständen einen Namen zu geben, machte es mir auch schwer sie nicht zu mögen. Sie scheint anfangs ein ganz normales Mädchen zu sein, mit ganz normalen Problemen, einer ganz normalen Familie und einer ganz normalen besten Freundin. Und wahrscheinlich war bis zu einem gewissen Zeitpunkt auch alles ganz normal für Leni. Bis es das eben nicht mehr war.

Ich selbst hatte noch nie mit schlimmen Angstzuständen oder Depressionen zu tun, ich befand mich hier also auf Neuland. Und obwohl ich mich selbst nicht wirklich mit den Geschehnissen identifizieren konnte, schaffte es die Autorin, dass mir diese Geschichte ans Herz ging. Natürlich kannte ich viele von Lenis Ängsten in abgemilderter Form - wer hatte nicht schon mal Angst zu Versage oder nicht gut genug zu sein? Aber in diesem Buch wird dir als Leser die beinharte Wirklichkeit präsentiert - und dabei wurde nichts verschönert oder aufgehübscht.

Ich litt wirklich mit jedem einzelnen Charakter in diesem Buch - dem Mädchen dem keiner helfen konnte, dem Jungen der doch nur sein Leben richtig leben möchte und die Eltern, die zusehen müssen wie ihre Kinder Tag um Tag unglücklicher werden und dabei nichts unternehmen können. Ich habe mit jedem einzelnen mitgefühlt und nicht nur einmal dabei feuchte Augen bekommen. Die Gefühle und Emotionen werden in diesem Buch so echt und authentisch transportiert, ich denke selbst das kälteste Herz wird von dieser Geschichte berührt.

Fazit:

Riesiges Lob an die Autorin! Trotz der schweren Themen und der Aussichtslosigkeit in manchen Situationen, war diese Geschichte keineswegs deprimierend für mich. In diesem Buch steckt so viel Hoffnung, Liebe und Inspiration! Auch das Thema Freundschaft und wie weit diese gehen kann wurde auf eine liebevolle und herzerwärmende Art und Weise behandelt. Ein zusätzliches Plus: die zarte und unschuldige Liebesgeschichte zwischen Leni und Matti.

Ja ich bin begeistert, und ja ich kann dieses Buch nur jedem weiterempfehlen. Ich werde definitiv auch die anderen Bücher von Ava Reed lesen, das steht für mich außer Frage. Warum also "nur" 4 und keine 5 Sterne? 5 Sterne vergebe ich nur an Bücher die ich öfters lesen möchte - bei "Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen" ist nach einmaligen lesen aber die Spannung ziemlich draußen, ich denke nicht, dass ich es ein zweites Mal lesen werde.


Liebe Grüße, lisamarie_94

Veröffentlicht am 21.02.2019

gute Geschichte

0

Inhalt

Leni ist ein normales und glückliches Mädchen voller Träume. Bis ein Moment alles verändert und etwas in ihr aus dem Gleichgewicht gerät. Es beginnt mit zu vielen Gedanken und wächst zu Übelkeit, ...

Inhalt

Leni ist ein normales und glückliches Mädchen voller Träume. Bis ein Moment alles verändert und etwas in ihr aus dem Gleichgewicht gerät. Es beginnt mit zu vielen Gedanken und wächst zu Übelkeit, Panikattacken, Angst vor der Angst. All das ist plötzlich da und führt zu einer Diagnose, die Leni zu zerbrechen droht. Sie weiß, sie muss Hilfe annehmen, aber sie verliert Tag um Tag mehr Hoffnung. Nichts scheint zu funktionieren, keine Therapie, keine Medikation. Bis sie Matti trifft, der ein ganz anderes Päckchen zu tragen hat, und ihn auf eine Reise begleitet, die sie nie antreten wollte ...

Meine Meinung

Im Dezember 2012 hatte ich meine erste Panikattacke. Leider, blieb es nicht bei einer – es entwickelte sich eine komplette Panikstörung aus der ganzen Sache. Aufgrund der Isolation kamen Depressionen hinzu. Ein Klinikaufenthalt, zwei Therapien, eine Selbsthilfegruppe und über sechs Jahre später komme ich damit einigermaßen zurecht. Auch wenn es für mich immer noch nicht ganz leicht ist, ein Buch zu diesem Thema zu lesen. Es gibt nun mal Menschen, die es triggert Bücher über ihre eigenen Krankheiten zu lesen, vor allem wenn man sich dann selbst ziemlich gut repräsentiert in der Protagonistin wiederfindet.

In „Alles. Nichts. Und alles dazwischen.“ wird der Teufelskreis aus Gedanken und Empfindungen, den man bei einer solchen Krankheit ständig durchlebt sehr gut dargestellt. Das ständige Hin und Her aus völliger Taubheit, Schuldgefühlen und Ratlosigkeit.
Die Handlung konzentriert sich enorm auf Protagonistin Leni, sodass man wirklich jegliche Gefühlsregung nachvollziehen kann. Sicher, gab es im Laufe der Geschichte ein, zwei Punkte, die vielleicht nicht zu 100% realistisch dargestellt waren, doch dienen sie dem Handlungsverlauf.

Die Geschichte schreitet langsam voran, was dazu führen könnte, wenn man sich mit der Materie vielleicht nicht auskennt oder einfach kein Interesse daran hat (Was vollkommen in Ordnung ist!) dass man das Buch dann vielleicht sogar als langweilig empfinden könnte. Es dauert seine Zeit, bis die Krankheit der Protagonistin sich entfaltet hat und sie erkennt, dass es eine Krankheit ist und dementsprechend behandelt werden muss.

Lernt Leni, dann Matti kennen zieht die Autorin auch das Erzähltempo an. Die Beiden im Zusammenspiel haben mir sehr gut gefallen. Anfangs haben sie zwar ihre Probleme, raufen sich jedoch zusammen und funktionieren dann auch gut im Doppelpack.
Mattis Krankheit fand ich hochinteressant, leider wurde darauf nicht annähernd so detailliert eingegangen, wie Potenzial vorhanden war.

Zum Ende hätte ich mir gewünscht, dass vielleicht etwas mehr auf die Heilung an sich eingegangen worden wäre. Was genau man machen kann, damit es besser wird. Wie sowas aussieht. Wie Leni mit Rückschlägen und Erkenntnissen umgeht. Ava Reed hat sich jedoch dafür entschieden, sich mehr auf die Krankheit und deren Entwicklung zu konzentrieren, anstatt auf die konstante Heilung.

Fazit

Alles in Allem hat mir „Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.“ gut gefallen. Als Betroffene, war es nicht immer leicht für mich zu lesen. Der permanente Teufelskreis aus den unterschiedlichsten negativen Empfindungen wurde gut dargestellt und auch die Protagonisten funktionieren gut zusammen. Ava Reeds angenehmer Schreibstil trägt über einige Schwächen hinweg.