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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2019

Kurzweilig und super für Vorschulkinder

Warum der Elefant einen Rüssel hat
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Fünf tierisch gereimte Geschichten sind hier versammelt in diesem feinen Buch, alle einst von Rudyard Kipling erdacht und nun von Elli Woollard nacherzählt und ins Deutsche übertragen von Cornelia Boese. ...

Fünf tierisch gereimte Geschichten sind hier versammelt in diesem feinen Buch, alle einst von Rudyard Kipling erdacht und nun von Elli Woollard nacherzählt und ins Deutsche übertragen von Cornelia Boese.
Es gibt je ein Tiermärchen über einen Wal, ein Kamel, ein Nashorn, ein Elefant und eine Katze. Alle sind eine Art humoristisch erhobener Zeigefinger. Witzig, aber mit Lerneffekt und wunderbar gereimt. So unangestrengt gereimt, dass es meiner Tochter zunächst nicht mal auffiel beim ersten Lesen, dass es Reime sind. Spricht für sich! Die Kombination aus phantasievoller Erzählung in sprachlich schönster Reimform hat uns bei allen Geschichten gut gefallen.
Was dieses Buch auch sehr attraktiv macht, sind die fantasievollen Illustrationen von Marta Altés. Ohne diese wäre das Buch nicht komplett. Einfach so tierisch toll! Und dann gibt es dort diese vollseitigen Illustrationen – kann es die bitte als Geschenkpapierbogen geben?
Fazit: Kurzweilig und super für Vorschulkinder, die ihre Reimphase haben!

Veröffentlicht am 22.02.2019

Ein durchgeknallter Autor

Neununddreißigneunzig
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Ein durchgeknallter Autor schafft einen durchgeknallten Protagonisten, der sich mit Koks die Nase vollzieht um sich in der Werbebranche als Held zu fühle. Ein Opfer seiner eigenen Exzesse. Eine schonungslose ...

Ein durchgeknallter Autor schafft einen durchgeknallten Protagonisten, der sich mit Koks die Nase vollzieht um sich in der Werbebranche als Held zu fühle. Ein Opfer seiner eigenen Exzesse. Eine schonungslose Abrechnung mit einer verkorksten Branche, die über das Ziel hinausgeschossen ist.
Hart, aber sehr gut geschrieben und vor allem ein Buch das wach rüttelt und nicht das Bilder der tollen Marketingbranche preist.

Veröffentlicht am 22.02.2019

vielfältig und interessant

Gebrauchsanweisung für Spanien
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Wenn man Spanien nur als Urlaubsland mit Strand wahrnimmt, ist das ein gelungener Einstieg in das "echte Spanien". Ein guter Mix an Information, so das nie Langeweile aufkommt. Mich hat nur die Überheblichkeit ...

Wenn man Spanien nur als Urlaubsland mit Strand wahrnimmt, ist das ein gelungener Einstieg in das "echte Spanien". Ein guter Mix an Information, so das nie Langeweile aufkommt. Mich hat nur die Überheblichkeit des Autors gegenüber den Deutschen gestört. Er selbst ist Deutscher und scheint ein akribischer Schreiberling zu sein, aber stellt deutsche Eigenschaften in der ersten Hälfte des Buches sehr negativ dar.
Fazit: Informationen sind vielfältig und interessant, aber der Unterton ist unschön!

Veröffentlicht am 22.02.2019

Niedliche Schulanfänger Geschichte

Paolina Plapperina und der Wackelzahn-Schulalarm
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Was wünscht man sich zum Vorlesen für die Lütten? Ich zumindest lese gerne kreative Geschichten vor, die den Kindern das Gefühl gibt sich einfinden zu können und Spaß machen beim Zuhören und Lesen.

Ihr ...

Was wünscht man sich zum Vorlesen für die Lütten? Ich zumindest lese gerne kreative Geschichten vor, die den Kindern das Gefühl gibt sich einfinden zu können und Spaß machen beim Zuhören und Lesen.

Ihr auch? Dann greift zu ‚Paolina Plapperina‘ – auch wenn der Titel ein Mädchen beherbergt – auch eine tolle Lektüre für Jungs! Sollte man heutzutage nicht explizit schreiben müssen, aber ich denke mir, es tut nicht weh es trotzdem zu tun.

Denn neben Paolina gibt es ihren besten Freund, Ben, der es faustdick hinter den Ohren hat und immer mit guten Ideen um die Ecke kommt. Und der eigentliche Star des Duos ist.

Patricia Schröder schreibt erfrischend und ist wortschöpferisch tätig. Wunderbar die Vielfalt der Sprache zu zelebrieren und nicht immer die gleichen abgekauten Redewendungen einzustreuen!

Perfekte Vorleselektüre ab dem Vorschulalter, wunderbar für Erstleser und Grundschüler.

Natürlich sollen auch die tollen Illustrationen nicht unerwähnt bleiben von Susanne Göhlich. Wir lieben ihren Stil. Und natürlich hieß es wie so oft: Mehr Bilder bitte!

Fazit: Wortreich, lustig und einfach gut – für alle kleinen und großen Leser! Vor allem wenn die Trauer am Ende groß ist, dass das Buch zu Ende ist, dann kann man getrost die höchste Punktzahl vergeben! :0)

Veröffentlicht am 22.02.2019

Nur die Starre des Schmerzens.

Niemals ohne sie
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Die Wahrnehmung der eigenen Familie aus dem sehr persönlichen Blickwinkel ist immer ein einzigartiger. Hat man nun viele Geschwister und wächst man in ärmlichen Verhältnissen auf, schweißt das sicherlich ...

Die Wahrnehmung der eigenen Familie aus dem sehr persönlichen Blickwinkel ist immer ein einzigartiger. Hat man nun viele Geschwister und wächst man in ärmlichen Verhältnissen auf, schweißt das sicherlich zusammen. In diesem Fall handelt es sich um die enorme Zahl von 21 Kindern in einer Familie, die Ende der 50er / Anfang der 60er Jahre in einem verlassenen Mienen-Ort in Kanada aufwuchsen. Arme Verhältnisse. Eine verlorene Mutter, die nur noch kocht und eigentlich nur noch physisch anwesend ist. Ein Vater, der obsessiv auf der Suche nach Zink ist und Dynamit sein Heiligtum. Dieses bizarre Bild der Kindheit zeichnen die Geschwister uns selbst. In jedem Kapitel kommt ein anderes Kind der Familie zu Wort und erzählt aus der vergangenen Kindheit, die 30 Jahre zurück liegt und wie ein Mosaik eine Art Wahrheit freilegt und bittere Ereignisse. Es fesselt ganz leise. Ein düsteres Geheimnis umgibt die Geschwister. Ein Ereignis das vom Kollektiv verdrängt wird, führt geradezu zu einer verklärten Wirklichkeit.
Die Autorin, Jocelyne Saucier, die sehr toll von Sonja Finck und Frank Weigand übersetzt wurde, schafft es unterschiedlichen Nuancen grandios auszuarbeiten. Die subtilen Wahrnehmungen der einzelnen Geschwister, getrieben durch die eigene Rolle in der Familie oder auch schlicht durch manchen enormen Altersunterschied. Ein dunkler ruhiger Roman, der imposante Kraft hat.
Diese franko-kanadische Geschichte, die bereits 2000 auf Französisch erschien (‚Les héritiers de la mine‘), ist nun bei uns unter dem Titel “Niemals ohne sie” publiziert worden. Da die erzählte Geschichte weit in der Vergangenheit spielt, macht dieser Publizierungsunterschied von 18 Jahren nichts aus.

Fazit: Literarisch wertvoll - spannend zu lesen und eine interessante fiktive Sozialstudie.