Die Möwe Jonathan

Bist du bereit gegen den Strióm zu schwimmen, für deine eigenen Träume einzutreten, die eigene Sehnsucht im Herzen nicht zu überhören und die Konsequenzen daraus zu ziehen den eigenen Weg zu gehen?
Vor all diese Fragen und viele mehr ist die junge Möwe Jonathan gestellt als deutlich wird, das sie mehr will als ihre Artgenossen, das sie sich weiter entwickeln, mehr von der Welt sehen möchte als andere.
Und Jonathan entscheidet sich für sein Herz, seine Träume, seine Sehnsüchte und muss als Preis dafür einiges erleiden.
Die Sprache des Autors Richard Bach hat mich sofort erreichen und innerlich berühren können. Beim lesen wird spürbar, das dieses Buch was mit einer_m macht. Es verändert etwas, das Herz und seine Bedürfnisse werden wieder sichtbarer und mensch tritt verwandelt wieder hervor wenn mensch sich traut.
1970 erstmals veröffentlicht hat dieses besondere Generation schon viele Generationen von Menschen innerlich tief berühren können. Ich wünsche mir, das dies noch vielen weiteren möglich werden mag und empfehle dieses Buch vom ganzen Herzen.

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Dieses feine dünne Buch handelt über das Leben einer ehrgeizigen und entschlossenen Möwe, die das Leben eines Außenseiters fristet. Es ist unheimlich inspirierend und lenkt den Blick auf Wesentliches im Leben, obwohl es auch recht traurig ist. Diese Geschichte lässt viel Raum für Interpretationen, was auch sicherlich einer der Erfolgsgründe dieses Buches ist.
Diese Ausgabe ist auch besonders auf Grund der Gestaltung zu Empfehlen.

„...Wenn du unbedingt etwas lernen willst, dann lerne, wie man sich sein Futter beschafft. Fliegerei, gut und schön, aber vom Gleitflug kann man nichts abbeißen...“

Die Möwe Jonathan ist anders als ihre Artgenossen. Während sich die anderen Möwen mit den Grundbegriffen des Fliegens begnügen, die zur Futtersuche benötigt werden, will Jonathan wissen, wie hoch und wie weit er fliegen kann. Das Eingangszitat gibt die Meinung des Vaters wieder.
Doch Jonathan lässt sich vom Üben und Probieren nicht abbringen.
Die Autoren haben eine berührende Geschichte geschrieben, die auf sehr feine Art philosophische Themen behandelt. Was geschieht, wenn man seine Grenzen auslotet? Was bedeutet es für das persönliche Leben, gegen den Strom zu schwimmen? Welchen Wert hat Freiheit? Das sind nur einige Fragen, die unterschwellig in der Erzählung beantwortet werden.
Der Schriftstil ist sehr poetisch. Treffende Metapher und passende Adjektive beschreiben die Schönheit des Fliegens und den Rausch der Geschwindigkeit. Jonathan ist anfangs ein Lernender. Er beobachtet den Flug der Falken, versucht deren Flugstil zu kopieren oder abzuwandeln. Er lässt sich nicht entmutigen und überwindet seine Angst. Seine Begeisterung ist mit Händen greifbar, als sich erste Erfolge einstellen. Doch seine Artgenossen verstehen ihn nicht. Sie sind gebunden in alte Gewohnheiten und das Hamsterrad des Alltags.
Jonathan wird zum Ausgestoßenen. Geduld und Ausdauer aber führen ihn in höhere Sphären. Er wird zurückkehren und Gleichgesinnte finden. Aus dem Außenseiter wird ein Lehrer. Das folgende Zitat zeigt eine wichtige Einstellung:

„...Am weitesten sieht, wer am höchsten fliegt...“

Wunderschöne Flugbilder veranschaulichen die Handlung. Sie zeugen von der Weite des Himmels.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist ein Plädoyer für Freiheit und Aufbruch. Es zeigt, wie der eigene Wille Grenzen überwinden kann.